-
Verfahren zum Herstellen von Dachrinnen und Vorrichtung
-
zur Durchführung dieses Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen von Dachrinnen aus Blechstreifen, wobei diese einen Wasserfalz an
dem einen und einen Wulst an dem anderen Rand besitzen und auf einer Biegemaschine
gerundet werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, Es ist
bereits bekannt, Dachrinnen dadurch automatisch zu formen, daß ein aufgewickelter
Blechstreifen abgewickelt und kontinuierlich einem Walzaggregat zugeführt wird,
in welchem es in die gewünschte Form gebracht wird, Nach dem Walzen wird dann die
gewünschte Länge der Dachrinnen geschnitten.
-
Nachteilig ist bei diesen bekannten Verfahren aber, daß die Rinnen
sich nach dem Walzen wieder leicht aufbiegen und daher eine exakte Form nicht einstellbar
ist. Weiterhin ist nachteilig, daß die Rinnen nicht wie erforderlich leicht konisch
oder an einem Ende etwas eingezogen hergestellt werden können, so daß das Ineinanderschieben
der Rinnen beim Verlegen nicht ohne weiteres möglich ist bzw.
-
eine Nacharbeitung in der Herstellerfirma oder durch den
verlegenden
Handwerker notwendig ist.
-
Es ist weiterhin bekannt, die Rinnen in althergebrachter Form dadurch
herzustellen, daß nacheinander auf verschiedenen Maschinen die Abkantung gekantet,
die Wulst eingedreht und das Blechmittelteil gerundet wird. Nachteilig ist hierbei
aber der hohe Aufwand an manueller Arbeit, der Zeitaufwand und die dadurch bedingte
unwirtschaftliche Herstellung. Auch das Einziehen der Enden oder das Einstellen
einer leichten Konizität ist nicht ohne Nachbearbeitung möglich.
-
Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, denen die vorgenannten
Nachteile nicht mehr anhaften und die es insbesondere erlauben, vollautomatisch
Dachrinnen mit höchster Fertigungsqualität besonders wirtschaftlich herzustellen.
Dabei soll der Aufwand an manueller Arbeit gering, die Formgenauigkeit sehr hoch
und das Einziehen der Rinnen an einem Ende möglich sein.
-
Ein Abschneiden der kontinuierlich erzeugten Rinnen auf eine gewünschte
Länge durch eine fliegende Schere mit dem damit verbundenen Aufwand soll weiterhin
vermieden werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder auf die
gewünschte Länge geschnittene Blechstreifen
automatisch von einer
Längskante zur gegenüberliegenden hin geformt wird, wobei erst der Wasserfalz geknickt,
dann das Rinnenmittelteil durch Aufdrehen auf eine Welle gerundet und dann durch
Aufdrehen auf einen Wulststab der Wulst eingedreht wird.
-
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens kennzeichnet sich
vorteilhaft dadurch, daß sie eine Rundungswalze mit einem Längsschlitz, in welchen
die vorlaufende Kante des zu verarbeitenden Blechstreifens eingelegt wird, mindestens
eine mit der Rundungswalze zusammenarbeitende Gegendruckwalze und einen mit einem
Schlitz auf die nachlaufende Kante des gerundeten Blechstreifens aufschiebbaren
und rotierbaren Wulststab zum Runden des Wulstes aufweist.
-
Vorteilhaft kann zum genauen Runden des Rinnenmittelteils die Gegendruckwalze
angetrieben sein und um eine gute Parallelität des Wulstes zu erzielen, kann der
Wulststab mit seinem vorderen Ende nach dem Einschieben auf die nachlaufende Kante
des bereits gerundeten Blechstreifens in eine rotierbare Haltang einfahren und in
dieser Wulststellung auf seiner Länge durch Haltemittel unterstützt werden.
-
Zum leichten Einlegen und Herausnehmen des Blechstreifens bzw. der
fertigen Dachrinne kann die Vorrichtung eine Eingabeschwinge für den Blechstreifen
aufweisen, die in einer Drehachse angelenkt und um diese verschwenkbar ist.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen jeweils schematisch: Figur 1 das Einführen
des Blechstreifens in die Rundungs.
-
walze vor der Anbringung der Abkantung, Figur 2 die Ausbildung des
Rinnenmittelstücks, Figur 3 die Vorrichtung mit eingefahrenem Wulststab, Figur 4
das Abführen der Rinne bei angehobener Fingabeschwinge, Figur 5 eine Seitenansicht
mit der Verdeutlichung des Ein-und Ausfahrens des Wulststabes, Figur 6 den Querschnitt
durch die Rundungswalze bzw. Welle mit dem Längsschlitz, Figur 7 den Querschnitt
durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung mit einer größeren Anzahl von Gegendruckwalzen
bei gerade eingelegtem Blechstreifen, Figur 8 die Vorrichtung gemäß Figur 7 nach
dem Runden des Rinnenmittelstücks und dem Abkanten des Wasserfalzes, Figur 9 die
Vorrichtung gemäß Figur 8 mit eingeschobenem Wulststab, Figur 10 die Vorrichtung
gemäß Figur 9 mit gerundetem Wulst, Figur 11 die Vorrichtung gemäß Figur 10 im nächsten
Bearbeitungsschritt, Figur 12 die Vorrichtung gemäß Figur 11 mit ausgefahrenem Wulststab
und Figur 13 die Vorrichtung gemäß Figur 12 mit abgesenkten,
unteren
Gegendruckwalzen vor dem Ausstoß der fertigen Rinne.
-
Gemäß den Figuren besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung für die
automatische Herstellung von Regenrinnen aus mindestens drei zusammenwirkenden Walzen,
nämlich 1. der Rundungswalze 1 mit einem Längsschlitz 2, 2. mindestens einer Gegendruckwalze
3 und 3. dem Wulststab 4, der eine Walze mit verkleinertem Umfang darstellt.
-
Aufgrund der hohen, an den Umfängen der Walzen wirkenden Kräfte ist
der Einsatz der erfindungsgemäßen Maschine nicht nur bei leicht verformbaren Materialien
wie z.B0 Kupfer und Zink, sondern auch bei Stahlblech und dgl. möglich. Insbesondere
eignet sich die Maschine aber Sür die Herstellung von Regenrinnen aus Zinkblech.
-
Da die zugehörigen Antriebe, Lagerungen und dgl. für den Fachmann
auf dem Maschinenbausektor selbstverständlich sind, wird in der weiteren Beschreibung
auf deren letaillierung verzichtet. Sie liegen weitgehend im Belieben des Fachmann.
-
Hinsichtlich der Antriebe ist lediglich zu sagen, daß diese elektromotorisch,
hydraulisch, pneumatisch, mechanisch oder eine Kombination davon sein können.
-
Die erfindungßgemäße Vorrichtung wird selbstverständlich mit einer
Sicherheiteschaltung versehen, die ein Binklormen
der Hände des
Bedienungspersonals bzw. der Bedienungsperson verhindert. Auch die weiteren üblichen
Schutzmaßnahmen sind anzubringen.
-
Die erfindungsgemäße Maschine arbeitet jetzt wie folgt: Die auf Länge
und Breite zugeschnittenen Bleche können oberhalb der Maschine abgesetzt werden.
Dorthin werden sie z.B. auf einer Palette lagernd mit dem Kran, dem Gabelstapler
oder ähnlichem Transportmittel gebracht. Von Hand kann der Bedienende der Maschine
sich jetzt nacheinander Blech für Blech auf die Schwinge bzw. Auflageplatte 11 ziehen,
wobei dieselleicht mit ihrem freien Ende angehoben isto Das Paket der zugeschnittenen
Bleche kann auch vor der Schwinge bzw. Auflageplatte 11 abgelegt werden und in bekannter
Weise kann jeweils das oberste oder unterste Blech auf die Platte 11 geschoben werden.
Falls das unterste Blech verschoben wird, müssen die darauf liegenden Bleche zurückgehalten
werden und falls das oberste Blech abgeschoben wird, muß die Lagerung des Blechplattenpakets
um die Höhe einer Blechdicke angehoben werden, damit das nächste Blech wieder ohne
weiteres auf die Platte 11 geschoben werden kann, Auf der Schwinge 11 wird das Blech
jetzt in den Schlitz 9 der Rundungswalze 1 geschoben, worauf diese in Rotation
gesetzt
wird und erst die Abkantung bzw. den Wasserfalz einknickt und darauf das Runden
des Rinnenmittelstüoks vornimmt. Die Gegenwalze 3 unterstützt in bekannter Weise
diesen Vorgang.
-
Nachdem das Rinnenmittelstück ebenfalls geformt ist, fährt längs ein
Wulststab 2 ein, in dessen Schlitz sich das noch freie Ende des Blechstreifens einschiebt
und der von Gegenhaltern 13 (Prismen) unterstützt und an seinem vorderen Ende in
einer rotierbaren Halterung 12 gehalten, jetzt ebenfalls in Rotation versetzt wird
und den Wulst eindreht. Nach dem Eindrehen des Wulstes wird der Wulststab wieder
zurückgezogen und die Rinne ist in ihrer Gestaltung fertig.
-
Die Eingabeschwinge li wird jetzt mit ihrem freien Ende angehoben,
nachdem die Rundungswalze 1 ein weiteres Stück rotiert ist und die Gegenwalze 3
gegebenenfalls abgezogen wurde, hängt die Rinne zur freien Entnahme gemäß Figur
4 auf einem weiteren Gegenhalter 14 und kann durch eine einfache Handbewegung abgenommen
werden. Ihr Weitertransport kann über einen nicht gezeigten Rollengang oder dgl.
ransportmittel erfolgen.
-
Das zu verformende Blech wird also radial in der ganzen Blechbreite
(z.B. 3000 mm breit) in den Schlitz der Rundungswalze 1 eingeführt und der Wasserfalz
durch Drehen der Rinne in einer Breite von 12 mm quergeformt bzw0 abgekante0
Der
Schlitz 9 weist eine Tiefe von 9 mm auf, wobei er nur im Grund auf einer Länge von
4 mm parallele Seiten aufweist und von da ab nach außen mit einem Winkel von 30
- 450 auslaufend gefräst ist, Die Dicke des Schlitzes beträgt in dem Bereich mit
seinen parallelen Seiten 1,6 mm und die Abschrägung ist in Walzenlaufrichtung vorn,
so daß zur Abkantung eine Spitze mit gerader Oberkante entsteht.
-
Gemäß den Figuren 7 bis 13 ist in einer alternativen Ausführungsform
eine Vorrichtung zum Biegen der Dachrinnen gezeigt, die insbesondere die unterschiedliche
Federspannung der Bleche berücksichtigt. Das erfindungsgemäße Verfahren wird dabei
wie folgt durchgeführt.
-
Gemäß Figur 7 wird das Blech 8 radial und wie vorstehend beschrieben
automatisch in den Schlitz 9 der Hauptwalze 1 eingeführt. Die Auflageplatte 11 hält
das Blech 8 in seiner waagerechten Position. Ist das Blech 8 in den Schlitz 9 eingeführt,
werden die Endschalter 10, die am Anfang und Ende der Hauptwalze 1 in Verlängerung
des Schlitzes 9 liegen, betätigt.
-
Gemäß Figur 8 wird durch die Betätigung der Endschalter 10 ein Impuls
gegeben, so daß die Hauptwalze 1 eine ca. 1 1/2-fache Drehbewegung im Uhrzeigersinn
durchführt. Wegen der Wulstposition des Bleches werden die Blechenden elektrisch
abgetastet. Die Auflageplatte 11 schwenkt beim Runden in
Richtung
j weg, un ein zusätzliches Verbiegen des Bleches 8 zu verhindern. Die Walzen 5,
6 und 7 dienen als Gegendruckwalzen.
-
Figur 9 zeigt, daß der Wulststab 2 einfährt. Die Drehrichtung der
Hauptwalze 1 wirkt nun entgegen dem Uhrzeigersinn, Gemäß Figur 10 führen die Hauptwalze
1 und die Walze 5 dem Wulststab 2 während des Wulstens das Blech zu. Um die Verdrehung
des Wulststabes 2, der an beiden Enden separat angetrieben wird zu verringern, übertragen
die Walzen 1, 3 und 4 durch Andruck und Drehung gleichzeitig .ein Drehmoment auf
den Wulststab 2.
-
Gemäß Figur 11 dreht sich nach dem Wulsten der Wulststab um ca. 150
entgegen der Arbeitsrichtung Wulsten, wodurch die Wulst entspannt und der Wulststab
frei wird und danach ausfährt.
-
Gemäß Figur 12 schwenken die Walzen 5 und 4 in Richtung a" bis die
Wulst freiliegt, wobei beide Walzen über eine Führung mit der Walze 5 mechanisch
gekoppelt sind und um Drehpunkt I in Richtung "c" schwenken. Gleichzeitig schwenkt
das Walzenpaar 6 und 7 in Richtung "h" um den Drehpunkt II. Während diese Bewegungen
ausgeführt werden, springt die Rinne 8 auf und löst sich von der Hauptwalze 1.
-
Gemäß Figur 13 fährt letztlich die Hauptwalze 1 in die Ausgangstellung
zurück. Damit die Wasserfalz immer aus dem Schlitz 9 herausfällt, kann es nötig
sein, die Rinne pneumatisch herauszuheben, damit sie freiliegt. Die fertige Rinne
fällt auf das Walzenpaar 6 und 7 und wird pneumatisch auf ein Transportband geschoben,
das die Rinne zum Bündeltisch transportiert.
-
Ersichtlicherweise wird auf die vorgenannte Art und Weise höchst effektiv
vollautomatisch die Rinne ausgebildet und in Kombination dazu ist sowohl die Zuführung
der Blechstreifen als auch die Abführung der Rinnen höchst einfach möglich.
-
Die Erfindung bildet also eine ideale Lösung der anstehenden Probleme0