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Kassette für einen bandförmigen Informationsträger
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Die Erfindung betrifft eine Kassette für einen bandförmigen Informationsträger,
insbesondere für einen Film- und/oder Tonträger, bei der der Informationsträger
auf einem aus Vorratspule und Aufwickelspule bestehendes Spulenpaar aufgerollt ist
und jede Spule aus einem mit zwei Flanschen versehenen Spulenkern besteht.
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Es sind bereits Filmkassetten für Kinoprojektoren bekannt, welche
zwei in der gleichen Ebene liegenden Filmwickel enthalten und hierbei der Vorratswickel
sich auf einer Standardfilmpsule befindet und der projizierte Film auf einen Aufwickelkern
bzw. auf eine weitere Standardfilmspule aufgerollt wird (DT-OS 2254694).
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Bei derartigen Kassetten ist es weiterhin bekannt, den auf den Aufnahmekern
aufzuwickelnden Film mittels im Kassettengehäuse angebrachter radial verlaufender
Rippen (DT-OS 2254695) oder über eine Blattfeder (DT-OS 2416900) zu führen.
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Solche im Kassettengehäuse ortsfest liegende Führungsflächen haben
gegenüber dem laufenden Film, insbesondere bei horizontal gelagerter Kassette, wenn
der Film mit seinem Gewicht gegen die Führungsflächen gedrückt wird, noch einen
erhablichen Reibungswiderstand, was leicht zu Störungen im Filmtransport oder zur
Beschädigung des Filmes führen kann.
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Demgegenüber ist die bekannte Führung eines Filmes zwischen den sich
dreh enden Flanschen von Filmspulen wesentlich reibungsärmer, jedoch haben die bisher
bekanntgewordenen Flansch spulen den Nachteil, daß sie einen großen Platzbedarf
haben, da ihr gegenseitiger Abstand durch die Radien ihrer kreisscheibenförmi--gen
Flansche begrenzt ist.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, innerhalb einer Kassette eine
reibungsarme Wicklungsführung eines bandförmigen Informationsträgers insbesondere
beim Aufwickelvorgang zu erreichen und diese Führung möglichst platzsparend zu gestalten.
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Erreicht wird dies bei einer Kassette der eingangs genannten Art nach
der Erfindung dadurch, daß von den jeweils in der gleichen Ebene liegenden Flanschen
des Spulenpaares mindestens einer mit mindestens einer Aussparung versehen ist in
welche der andere Flansch hineineiner ragt und daß/der in einer Ebene liegenden
ausgesparten Flansche relativ zu seinem Spulenkern drehbar ist.
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Hierdurch können die Vorratsspule und die Aufwickelspule so dicht
beieinander angeordnet werden, daß die Wickel von der einen Spule in die andere
hineinwickeln und dabei die Flansche der Spulen jeden Wickel voll umschließen. Außerdem
ist der Aufwickelvorgang durch die sich drehenden Flansche der Spulen wesentlich
erleichtert.
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In einer bevorzugten Ausbildungsform nach der Erfindung sind die Flanschen
der Spulen als Zahnscheiben mit tief ausgeschnittenen Zahnlücken, in die die Zähne
eines Flansches der benachbarten Spule eingreifen, geformt. Beispielsweise weisen
die Flanschen der Spulen eine Zykloidverzahnung auf.
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In Weiterführung des Erfindungsgedankens ist jeweils ein Flansch der
Spule mit dem zugehörigen Spulenkern fest verbunden, während der zweite Flansch
um den zugehörigen Spulenkern
drehbar gelagert ist, und die Spulenkerne
sind derart angeordnet, daß jeweils ein am Wickelkern der einen Spule befestigter
Flansch in einen um den Wickelkern der anderen Spule drehbaren Flansch eingreift.
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Um ein lagerichtiges Einlegen der Spulen zu gewährleisten, sind die
Spulen mit Mitteln zur Identifizierung ihrer Lage versehen. Zum Beispiel können
in den Spulenkern auf einer vorgegebenen Seite, beispielsweise an der Seite mit
dem festen Flansch, Kreisnuten eingelassen sein, in welche im Kassettengehäuse festliegende
Führungselemente eingreifen.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel nach der Erfindung sind die
Flansche einer Spule kreisbogenförmig ausgeschnitten und sind am zugehörigen Spulenkern
drehbar gelagert.
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Dabei sind die ausgeschnittenen Flansche durch im Kassettengehäuse
festliegende Anschläge gegen Verdrehung gesichert. Bei dieser Ausführungsform kann
die sich in den Ausnehmungen der Flansche drehende zweite Spule eine Normspule sein.
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Die Erfindung sei nun anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1: Die schematische Darstellung einer Kassette
nach der Erfindung mit verzahnten Spulenflanschen in Draufsicht.
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Fig. 2: Einen Schnitt durch die Kassette nach Fig. 1 gemäß der Linie
II-II-.
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Fig. 3: Die schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles
einer Kassette nach der Erfindung mit kreisbogenförmig ausgeschnittenen Spulenflanschen
in Draufsicht.
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In den Figuren ist die Darstellung der Kassette auf das für die Erfindung
wesentliche beschränkt, während alle übrigen an sich bekannten Teile der Kassette
fortgelassen sind.
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In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 das Kassettengehäuse bezeichnet, in
dem ein auf einer Vorratsspule 2 aufgewickelter bandförmiger Informationsträger
3über eine im Gehäuse gelagerte Wippe 4 und Führungsrollen 5, 6 einer Aufwickelspule
7 zugeführt wird. Das Kessettengehäuse 1 hat Einbuchtungen 8, 9 für die nicht eingezeichneten
Informationsabfragesysteme, wie zum Beispiel Projektionseinrichtungen oder Tonköpfe.
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Weiterhin weist das Kassettengehäuse zwei durchgehende Bohrungen 10,
11 auf, durch welche die Kassette auf den nicht eingezeichneten Vorratsspulendorn
bzw. Aufwickeldorn des Abfragegerätes, zum Beispiel Filmprojektors, aufgesteckt
werden kann, so daß diese Dorne in die Mitnehmerbohrung 12, 13 der Wickelkerne 2a
bzw. 7a der Spulen 2, 7 eingreifen und führen. Die Spulen 2, 7 besitzen je einen
Wickelkern 2a bzw. 7a mit einem mit dem jeweiligen Wickelkern fest verbundenen Flansch
2b bzw. 7b und einen um den zugehörigen Wickelkern drehbaren Flansch 2c bzw. 7c,
der durch die Haltescheiben 14, 14' lose am Kern gehalten wird. Die Flansche 2b,
2c bzw. 7b, 7c der Spulen 2, 7 haben die Form von Zahnscheiben, welche in der Darstellung
nach Fig. 1 beispielsweise eine Zykloidverzahaung aufweisen, jedoch sind selbstverständlich
auch andere Zahnformen brauchbar. Die Spulen 2, 7 sind nun, wie aus der Fig. 1 ersichtlich,
so dicht beieinander angeordnet, daß die Zähne des Flansches der einen Spule in
die Zahnlücken des Flansches der benachbarten Spule eingreifen. Dabei erfolgt die
Paarung der einzelnen Flanschen derart, daß jeweils ein mit dem zugehörigen Wickelkern
fest verbundener Flansch der einen Spule in eine um den zugehörigen Wickelkern der
anderen Spule drehbaren Flansch eingreift. Hierdurch entstehen beim Aufwickeln des
bandförmigen Trägers 3 auf die Aufwickelspule 7 bei der dargestellten Trägerführung
beispielsweise folgende Drehbewegungen der Flanschen.
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Der Wickelkern 7a der Aufwickelspule 7 und der damit fest verbundene
Flansch
7b dreht sich beispielsweise um die Achse A entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Hierdurch
wird der Informationsträger 3 in Richtung der Pfeile 14 bewegt und dreht die um
die Achse B drehbare Vorratsspule 2 im Uhrzeigersinn. Im gleichen Sinne dreht sich
dann auch der mit dem Vorratswickelkern 2a fest verbundene Flansch 2b. Der Flansch
2b der Vorratsspule 2 dreht sich dabei den lose drehbaren Flansch 7c der Aufwickelspule
7 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn, während der mit dem Kern der Aufwickelspule
7 fest verbundene Flansch 7b den lose drehbaren Flansch 2c der Vorratsspule 2 im
Uhrzeigersinn dreht. Die Flansche der Aufwickelspule 7b und 7c laufen dabei gleichsinnig
in der durch den Pfeil 15 angezeigten Drehrichtung, jedoch im allgemeinen mit unterschiedlicher
Drehgeschwindigkeit. Gleiche Drehgeschwindigkeit herrscht nur bei gleichem Wickeldurchmesser
von Aufwickel-und Vorratsspule. Die Flansche der Vorratsspule 2b und 2c drehen sich
in der durch den Pfeil 16 angegebenen Drehrichtung ebenfalls gleichsinnig mit unterschiedlicher
Drehgeschwindigkeit. Wie ein Vergleich der Drehrichtungen (Pfeile 15, 16) der Flansche
mit der Laufrichtung (Pfeile 14N) des Informationsträgers zeigt, wird durch die
Drehrichtung der Flansche der Transport des Informationsträgers unterstützt, da
diese Drehrichtung stets eine Komponente in der Trägerlaufrichtung haben.
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Da die Spulen unsymmetrisch aufgebaut sind, d. h. jeweils einen mit
dem Wickelkern fest verbundenen und auf der anderen Seite des Wickelkernes einhergehen
drehbaren Flansch aufweisen, muß sichergestellt werden, daß die Spulen stets so
eingelegt werden, daß die oben angegebenen Flanschpaarungen (loser Flansch in Eingriff
mit einem festen Flansch) zustandekommen.
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Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß an einer Seite
der Spulenkern beispielsweise auf der Seite mit dem festen Flansch, eine Kreisnut
17 eingelassen ist, in welche am Kassettengehäuse 1 befindliche Lagerelemente 18,
wie hohlzylinderische Ansätze oder Führungsstifte, eingreifen. Diese Hilfslagerung
weist jedoch genügend Spiel auf, um das Einführen der Antriebs-bzw. Lagerdorne des
Abfragegerätes zu erleichtern.
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Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel läßt auch ohne weiteres
eine Umkehrung des Aufwickelvorgangs zu, bei der die Spule 7 als Vorratsspule und
die Spule 2 als Aufwickelspule dient, was insbesondere für Geräte mit Vor- und Rückwärtsabfrage
wichtig ist. Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Kassette
nach der Erfindung ist sowohl von der Vorratsspule 20 als auch von der Aufwickelspule
21 nur jeweils ein Spulenflansch 20b bzw. 21b eingezeichnet, während
die
anderen das Trägerband 3 abdeckende Spulenflansche, die jeweils die gleiche Form,
wie die zugehörigen eingezeichneten Spulenflansche haben, fortgelassen sind. Im
übrigen sind alle gegenüber den Fig. 1 und 2 gleichbleibenden Teile der Kassette
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, sind die Spulenflansche 20b, nur einer
eingezeichnet, der Vorratsspule 20 kreisförmig ausgeschnitten und die kreisscheibenförmigen
Flansche 21b, ebenfalls nur einer eingezeichnet, der Aufwickelspule 21 ragen in
diese Ausschnitte 20d hinein. Die Spulenflansche 20b sind lose am um die Achse B
drehbaren Wickelkern 20a gelagert und durch die gehäusefesten Anschläge 22 gegen
Verdrehungen gesichert. Die Spulenflansche 21b der Aufwickelspule 21 sind mit dem
Wickelkern 21a fest verbunden und gemeinsam mit diesem um die Achse A drehbar. Beim
Aufwickelvorgang dreht sich die Aufwickelspule 21 in den durch den Pfeil 15 angegebenen
Drehsinn, während der Wickelkern 20a unter dem Zug des in Richtung der Pfeile 148bewegten
Informationsträgers 3 sich in den Durch den Pfeil 16 angegebenen Drehsinn dreht.
Die Aufwickelspule 21 kann hierbei eine Normspule sein.
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L e e r s e i t e