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DE2557947A1 - Transplantatprothese und verfahren zur herstellung - Google Patents

Transplantatprothese und verfahren zur herstellung

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DE2557947A1
DE2557947A1 DE19752557947 DE2557947A DE2557947A1 DE 2557947 A1 DE2557947 A1 DE 2557947A1 DE 19752557947 DE19752557947 DE 19752557947 DE 2557947 A DE2557947 A DE 2557947A DE 2557947 A1 DE2557947 A1 DE 2557947A1
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DE
Germany
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prosthesis
vascular
collagen
modified
surface charge
Prior art date
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DE19752557947
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English (en)
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DE2557947C2 (de
Inventor
Philip Nicholas Sawyer
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Original Assignee
Individual
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Granted legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L33/00Antithrombogenic treatment of surgical articles, e.g. sutures, catheters, prostheses, or of articles for the manipulation or conditioning of blood; Materials for such treatment
    • A61L33/0076Chemical modification of the substrate
    • A61L33/0082Chemical modification of the substrate by reacting with an organic compound other than heparin

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Hematology (AREA)
  • Surgery (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Prostheses (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Transplantatprothese und Verfahren zur Herstellung
  • Die Erfindung betrifft eine tubuläre, vasculäre Kollagen transplantatprothese und ein Verfahren zu ihrer Iferstellung, wobei die Transplantatprothese einer derartigen Behandlung unterworfen wird, daß ihre intimale Fläche eine erhöhte negative Oberflächengesamtladung aufweist, die eine Thrombose verhindert. Es wird gezeigt, daß eine Eehandlung mit Bernsteinsäureanhydrid ein Weg zur Lösung dieser Aufgabe ist.
  • Klappentransplantate werden in gleicher Weise behandelt.
  • Es ist bekannt, vasculäre Transplantatprothesen aus Kollagenmaterialien herzustellen. Derartige Prothesen können von Johnson & Johnson in ew Brunswick, New Jersey, bezogen werden.
  • Neben den Publikationen und Artikeln, die nachstehend erwähnt werden, ist einschlägiges Material in den folgenden Druckschriften zu finden: Wesolowski, S. A.: The healing of vascular prostheses. Surgery 57:319, 1965.
  • Wesolowski, S . A., Fries, C.C., Domingo, R.T., Fox L . M., und Sawyer, P.N.: Fate of simple and compound arterial prostheses Experimental and human observations. In: Fundamentals of Vaskular Graft ing. McGraw-llill, IJew York, 19o3, pp. 252-268.
  • Wesolowski, S.A., Henniger, G.R., Fox, L.M., Fries, C.C. und Sauvage, L.R.: Factors contributing to long term failure in human vascular prosthetic grafts. Presented at Symposium on Late Results of Arterial Reconstruction. International Cardiovascular Society Meeting, Rome, September, 1963. J. Cardiov.
  • Surg. 5:44, 1964.
  • Sawyer, P.N. und Pate, J.W.: A study of electrical potential differences across the normal aorta and aortic grafts of dogs.
  • Research Report NM 007081, 10.06. Naval Medical Research Institute, Bethesda, Md., 1953.
  • Sawyer, P.N und Pate, J.W.: Bioelectric phenomena as etiologic factors in intravascular thrombosis. Amer. J. Physiol. 175:103, 1953.
  • Williams, R.D. und Carey, L.C.: Studies in the production of standard venous thrombosis. Ann. Surg. 149:381, 1959.
  • Schwartz, S.I. und Robinson, J.W.: Prevention of thrombosis with the use of a negatie electric current. Surg. orum 12:46, 1961.
  • Sadd, J.R., Koepke, D.E., Daggett, R.L., Zarnsdorff, W.C., Young, W.P. und Gott, V.L.: Relative ability of different conductive surfaces to repel clot formation on intravascular prostheses. Surg. Forum 12:252, 1961.
  • Means, G .E. und Feeney, RE.: Chernical Modification of Proteins.
  • Kolden-Day, Inc., San Francisco, Calif. 1971, pp. 144-148.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein verhessertes Verfahren zur Herstellung einer vaskulären Kollagentransplantatprothese vorzusehen.
  • Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte vasculäre Transplantatprothesen-Vorrichtung vorzusehen, die weniger gegen Thrombose und dgl. anfällig ist.
  • Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, ein vorbessertes tubuläres, vasculäres Transplantat vorzusehen, dessen intimale Fläche von Blutplättchen nicht für Ansammlungen gewählt werden kann (recognized).
  • Die vorstehende Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren gemäß der Erfindung gelöst, bei dem man die intimale Fläche einer vasculären Transplantatprothese modifiziert, indem man die negative Oberflächengesamtladung der intimalen Fläche erhöht.
  • Vorzugsweise besteht die Prothese aus Kollagen und wird ihre intimale Fläche durch eine Succinylierungsreaktion behandelt, so daß die freien Aminogruppen der iollagenoUerfl;iciie abgeschirmt werden.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei dem Ausgangsmaterial des Transplantats um ein Kollagen, das aus einem mit Feigenprotease behandelten bzw. abgebauten Rinderkopfschlagadermaterial (bovine carotid artery material) hergestellt wurde und auch als Dialdeliyd-Stärkegerbkollagen bekannt ist (dialdehyde starch tanned collagen).
  • Wie gezeigt wird, weist das Transplantat im allgemeinen die Forrn eines Kollagenrohres auf, dessen eines Ende verschlossen und in ein flüssiges Medium eingesetzt ist, z.B. in Äthanol, wobei ein flüssiges chemisches Reagenz in das Lumen des Rohres eingesetzt ist, um die negative Oberflächenladung der intimalen Fläche zu erhöhen. Eei dem Reagenz handelt es sich vorzugsweise (wie nachstehend erläutert wird) um Bernsteinsäureanhydrid in einer basischen Lösung.
  • Insbesondere wird eine NaHCO3-Pufferlösung in cias Lumen portionsweise in etwa aliquoten 10 nl-cngen eingesetzt, wozu etwa 0,1 g Kristalle von Bernsteinsäureanhydrid jeweils zugegeben werden.
  • Die vorstehende Aufgabe und die Merkmale der Erfindung werden durch die eingehende beschreibung erläutert, die folgt.
  • Bevor jedoch eine eingehende Beschreibung der Erfindung gegeben wird, wird zunächst eine weitere kurze Zusammenfassung hinsichtlich des Zwecks gegeben, zu dem die Untersuchung durchgeführt wurde, die zur vorliegenden Erfindung führte.
  • Es wurden vasculäre Kollagenprothesen erhalten, die durch enzymatische Behandlung von Rinderkopfarterien mit Feigenprotease hergestellt wurden. Segmente dieser vasculären Prothesen wurden chemisch modifiziert, um ihre intimale elektrochemische Oberflächenkonfiguration zu ändern und insbesondere zur Erzielung einer positiven Oberflächengesamtladung, negativen Oberflächengesamtladung oder neutralen Oberflächengesamtladung. Diese modifizierten vasculären Transplantate wurden zusammen mit Segmenten von unmodifizierten vasculären Kollagenprothesen in Kopfschlagadern, äußere Jugularvenen, Femoralarterien und Femoralvenen von Hunden (Promenadenmischungen) für Zeitspannen von 1 min, 15 min, 30 min und 2 h eingesetzt. Die Transplantate wurden danach entfernt und makroskopisch auf das Vorhandensein und den Grad thrombotischer Occlusionen untersuciit. Die gleichen Prothesen wurden weiter unter Veru!endung eines Scanningelektronenmikroskops untersucht, um die ligatur der occludierenden Thrombi genau zu bestimmen. Es wurde festgestellt, daß durch die Erhöhung der negativen Oberflächengesamtladungsdichte auf der intimalen Oberfläche dieser vasculä.rei Prothesen thrombotische Occlusionen im wesentlichen ausgeschlossen werden konnten, während bei der Ausbildurlm eines mehr positiven Prothesen-Elut-Grenzflächenpotentials die thrombotischen Fälle stark beschleunigt wurden.
  • Segmente dieser vasculren Prothesen wurden ferner in das vasculäre System von Promenadenmischungen eingepflanzt und es wurden in vivo Arterien- und Venenströmungspotentialmessungen durchgeführt. Die Polarität des Strömungspotentials spiegelt das Grenzflächenpotential zwischen der vasculären Prothese und dem Blutstrom durch das Transplantat wieder, wobei ein positives Strömungspotential an der stromabwärts angeordneten Elektrode eine negative Oberflächengesamtladungsdiehte an der intimalen Oberfläche des Transplantats gegenüber den Blutkomponenten anzeigt. Die in vivo gemessenen Arterien- und Venenströmungspotentiale, die bei "negativ" modifizierten vascularen Kollagenprothesen erhalten wurden, zeigten eine gleichmäßig positive Polarität, während die Strömungspotentiale, die bei "positivs' modifizierten Transplantaten erhalten wurden, gleichmäßig negativ waren.
  • Es wurde gleichfalls festgestellt, daß die Strömungspotentiale, die bei Transplantaten erhalten wurden, die chemisch zum Neutralisieren der intimalen Oberflächenladung beim physiologischen p-Wert modifiziert worden waren, eine positive Polarität (jedoch geringerer Größe) als die negativ modifizierten Transplantate besaßen. Die unmodifizierten mit Feigenprotease abgebauten Rinderkopfarterien besaßen Strömungspotentiale mit leicht negativer Polarität. Diese Strömungspotentialmessungen dienten dazu, die chemischen Modifiziervorgänge zu prüfen und zu gewährleisten, daß die elektrische Modifizierung der Oberflächenladungsdichte wie vorausgesagt ablief.
  • Figur 1 erläutert schematisch eine Vorrichtung zum Durchführen der Erfindung; Figur 2 erläutert schematisch eine Technik zum Messen von Strömungspotentialen gemäß der Erfindung; und Figur 3 erläutert schematisch einen Ausschnitt aus Figur 2 in vergrößertem Maßstab.
  • Es wurden Beweise für die Bildung eines Komplexes zwischen unvollständigen Kohlenhydratketten im Kollagen und Glucosyltransferase, die in der Außenfläche von Blutplättchen vorliegt, als erste Stufe geliefert, die zu einer Anziehung der Plättchen und einer folgenden Adhäsion am Kollagen führt. (Jamieson, G.A., Urban, L.C., und Barber, A.J.: Enzymatic basis for platelet: collagen adhesion as the primary step in haemostasis. Nature New Biology 234:5 (1971); Barber, A.J. und Jamieson, G.A.: Platelet collagen adhesion characterization of collagen glucosyltransferase of plasma membrane of human blood platelets.
  • Biochim. Biophys. Acta 252:533 (1971).) Die Reaktion schließt das efizymatische Kuppeln von Glucose an Galactosylreste ein, die an Hydroxylysinseitenketten gebunden sind, die in die Kollagenpeptide einverleibt sind. Die Glucose wird von den Plättchen als Uridindiphosphoglucose (UDPG) gemäß der folgenden Gleichung geliefert:
    v (- Aminogruppe des Hydroyy;'Ts ins
    III
    2
    o\ 0d
    \${
    Galetoton
    WR.
    II
    U3)i?ts' Gluc osyltrans feras 0
    UDIu > Glucosyltransferase
    UDP
    a
    X 112H
    c112011 )
    Ru Kollazen t
    - 0
    11½
    Glucose
    Es wurde gezeigt, daß die Plättchenaggregationsaktivität von Kollagen in vitro die strukturelle Integrität der 6-Jiydroxymethylgruppe der Galactose und der epsilon-Aminogruppe des Lysins und Rydroxylysins des Kollagenmoleküls erfordert. Es wurde postuliert, daß die Substratspezifität der Plättchen-Glucosyltransferase für diese beobachteten, von der Plättchenaggregation abhängenden bzw. damit zusammenhängenden Phänomene verantwortlich ist (Chesney, C., Harper, E., und Coleman, R.W.: Critical role of the carbohydrate side chains of collagen in platelet aggregation. RIEG 72-43 (1972); Wilner, G . D., Nossel, IJ.L.
  • und LeRoy, E.C.: Aggregation of platelets by collagen, J.Clin.
  • Invest. 47:2616 (1968) ).
  • Es wurde bereits die Verwendung von modifizierten Rinderarterienheterotransplantaten als vasculäre Prothesen beschrieben und ihre physikalischen Eigenschaften und ihr Verhalten als Arterientransplantate eingehend erörtert. ei neuen Untersuchungen wurde festgestellt, daß die Erhöhung der Elektronegativität der Innenfläche der Prothese beträchtlich die Herstellung eines günstigen Transplantats fördert.
  • Einige der vorstehenden Feststellungen werden in den folgenden Druckschriften erörtert: Bothwell, J . W., Lord, G.ff., Rosenberg, N., Burrowes, C . B., Wesolowski, S.A., und Sawyer, P.N.: Modified arterial heterograft relationship of processing techniques to interface characteristics. In: Biophysical Mechansms in Vascular Homeostasis and Intravascular Thrombosis, P.N. Sawyer, Ed.
  • Appleton-Century-Crofts, New York, 1965, S. 306-313; Rosenberg, N., Henderson, J., Douglas, J.F., Lord, G.H., und Gaughran, E.R.L.: Use of arterial implants prepared by enzymatic niodification of arterial heterografts. II. Physical properties of the elastica and collagen components of the arterial wall. Arch.
  • Surg. 74:89 (1957); Rosenberg, N., Henderson, J., Lord, G.P., und Bothwell, J.W.: Use of enzyme treated heterografts as segrnental arterial substitutes. V. Influence of processing factors on strength and invasion by host. Arch. Surg. 85:192 (1962); Rosenberg, N., Henderson, J., Lord, G.H., und Bothwell, J.W.: An arterial prosthesis of heterologous vascular origin. JAMA 187:741 (1964); Rosenberg, N., Tenderson, J., Lord G.H. und Bothwell, J . W.: Collagen arterial prosthesis of heterologous vascular origin: physical properties and behavior as an arterial graft. In: Biophysical Mechanismus in Vascular tlomeostasis and Intravascular Thrombosis PN. Sawyer, Ed. Appleton-Century-Crofts, New York, 1965, S.314-321.
  • Es hat sich gezeigt, daß ein Succinylieren von solubilisiertem Kollagen zu einer etwa 95 zeigen Umwandlung von epsilon-Aminogruppen zu freien Carboxylgruppen führt (Gustavson, K. II.: Akiv. For Kemi 17:5141 (1961)). Ferner wurde gezeigt, daß ein Blockieren der freien Aminogruppen des Kollagens durch Deaminieren, N-Acetylieren oder durch eine Behandlung mit Dinitrofluorbenzol zu einer mehr als 90 %-igen herabsetzung der Plättchenaggregationsaktivität in vitro führt.
  • Es wurden nun Untersuchungen durchgeführt, um die Antiplättchenaktivität und die antithrombogenetische Aktivität von chemisch modifiziertem Kollagen aufzuklären, indem man in vivo mit Feigenprotease behandelte bzw. abgebaute vasculäre Rinderarterienheterotransplantatprothesen bewertete, die in das vasculäre System von Promenadenmischungen eingesetzt waren.
  • Für das chemische Modifizieren von mit Feigenprotease behandelten Rinderkopfschlagadern wurde die Vorrichtung für das chemische Nodifizieren von mit Feigenprotease behandelten Rinderkopfschlagadern gemäß Figur 1 vorgesehen. Sie weist einen Behalter 10 mit einer Öffnung 12 auf, durch die sich der Schaft 14 eines elektrischen Rührers 16 erstreckt. EinGlassperrhahn bzw. -küken 18 ist am unteren Ende der mit Feigenprotease behandelten Rinderkopfschlagader 20 vorgesehen, die beispielsweise in 140 %-iges Äthanol eingetaucht wird.
  • Um die positive Oberflächengesamtladungsdichte der intimalen Oberfläche der vasculären Kollagenprothesen zu erhöhen, wurde eine durch Cyanamid geförderte Amidbildungsreaktion durchgeführt, um die Hauptquelle der negativen Gesarntladungen (freie Carboxylgruppen von Asparaginsäure und Glutaminsäure) in Amidgruppen überzuführen. Die Arbeitsweise schließt die Behandlung des Proteins mit einem Überschuß EDC (1-Äthyl-3,3'-dimethylaminopropylcyanamid.EICl) und einem Amin (NH4Cl) in Gegenwart einer hohen Konzentration eines denaturierenden Mittels (Harnstoff) ein. Diese Reaktion (Means, G.E. und Feeney, R.E.: Chemical Modification of Proteins. Holden-Day, Inc., San Francisco, Calif., 1971, . 144-148) wurde für die nahezu quantitative Umwandlung von Proteincarboxylgruppen in Amide zur Bestimmung der Anzahl von Carboxylgruppen in Proteinen angewendet (Hoare, D.G. und Koshland, D.E.: J. Biol. Chem. 242:2447 (1967).) Die chemische Reaktion läuft bei Raumtemperatur folgendermaßen ab:
    o o
    Protein-C-O + nur3. HCl R-N=C=N-R'
    3 73t Protein-C
    harnstoff
    wobei R = CH3CH2- ist.
  • Es wurden 100 ml einer Reaktionslösung bei Raumtemperatur mit einem Gehalt an 0,5 m EDC (7,75 g/100 ml), 7,5 m Harnstoff (45 g/100 ml) und 5,0 m NII4Cl (26,75 g/100 ml) in dreifach destilliertem Wasser hergestellt (eingestellt auf pH 5) und in das Lumen der vasculären Prothese in aliquoten 10 ml-Nengen gegeben, wobei das Transplantat in 40 %-igem Äthanol suspendiert wurde, wie in Figur 1 dargestellt ist. Die Reaktionslösung wurde jede Stunde ausgetauscht, wobei die letzte aliquote Menge im Lumen über Nicht verblieb. Nach einer Z4-stündigen Reaktionsdauer wurde die vasculäre Prothese aus der Modifiziervorrichtung entfernt und in eine sterile Salzpfanne (pan of sterile saline) gegeben, in der die langen Rohre zu Segmenten einer Länge von 3,5 cm für Implantationsuntersuchungen oder einer Länge von 10,0 cm für Strömungspotentialmessungen zerschnitten wurden.
  • Um die negative Oberflächengesamtladungsdichte der intimalen Oberfläche der vasculären Kollagenprothesen zu erhöhen, wurde eine Acylierung der freien Aminogruppen (insbesondere des Lysins und des Hydroxylysins) des Proteins mit Bernsteinsäureanhydrid in einer Lösung durchgeführt, die basischer war, als es einem pH von 7,0 entspricht. Diese Reaktion blockiert nicht nur die Hauptquelle der freien positiven Ladungen, sondern führt sie auch in anionische Reste über (Means, G.E., und Feeney, R.E.: Chemical Modification of Proteins. Holden-Day, Inc., San Francisco, Calif., 1971, 5. 74, 75). Die chemische Reaktion läuft folgendermaßen ab:
    0 + + Q $i
    ffi¼I>7 Protein-Hi{-C-CH2CH2-C-O
    0
    Es wurde eine basische Lösung aus 75 ml 100 %-igem Äthanol und 25 oil einer 1 m NaHCO3-Pufferlösung hergestellt und in das Lumen der vasculären Prothese in aliquoten 10 ml-Mengen im Verlauf von 5 h gegeben, wobei das Transplantat in 40 %-igem Äthanol suspendiert wurde, wie in Figur 1 dargestellt ist.
  • Zu jeder dieser aliquoten 10 ml- Portionen der basischen Lösung wurden Kristalle von Bernsteinsäureanhydrid zugegeben. Es wurde 1,0 g Bernsteinsäureanhydrid gleichmäßig über die 10 aliquoten Fortionen verteilt. Am Ende der Reaktionsdauer wurde die vasculäre Prothese aus der Modifiziervorrichtung entfernt und in eine sterile Salzschale gegeben, wo die langen Rohre zu Segmenten einer Länge von 3,5 cra für Implantationsstudien und einer Länge von 10,0 cm für Strömungspotentialmessungen zerschnitten wurden.
  • Um die elektrischen Oberflächenladungen auf der intimalen Fläche der vasculären Kollagenprothesen zu neutralisieren, wurde eine durch Cyanamid geförderte innere Amidbildungsreaktion durchgeführt, um die freien Carboxylgruppen und Aminogruppen benachbarter Peptidketten zu verbinden. Eine derartige Reaktion entfernt die auptquelle der Elektronegativität (Carboxylgruppen ) und Elektropositivität (freie Aminogruppen). Die chemische Reaktion läuft folgendermaßen ab:
    0 0
    ,I +iN'Protein O,Tj m tr
    Protein-C-O + +H3N-Protein O 5 m EDC Protein-C-IJET-Pt
    3
    Es wurden 100 ml einer Lösung von 0,5 m EDC (7,75 g/100 ml) in dreifach destilliertem Wasser hergestellt und in das Lumen der vasculären Prothese in aliquoten 10 ml-lIengen geL;eben, obei das Transplentat in 40 %-igem Äthanol suspendiert wurde, wie in Figur 1 dargestellt ist. Die Reaktionslösung; wurde jede Stunde ausgetauscht, wobei die letzte aliquote Menge im Lumen über Nacht verblieb. Nach einer 24-stündigen Reaktionsdauer wurde die vasculäre Prothese aus der Modifiziervorrichtung entfernt und in eine sterile Salzschale gegeben, wo die langen Rohre zu Segmenten einer Länge von 3,5 cm für Imnlantationsstudien und 10,0 cm für Strömungspotentialmessungen zerschnitten wurden.
  • Als Ausgangsmaterial im vorstehenden Fall wurden beispielsweise vasculäre Dialdehyd-Stärkegerbkollagenprothesen unter Einschluß von vasculären Dialdehyd-Stärkegerbrinderkollagenheterotransplantaten verwendet, die im Handel erhältlich waren und von Johnson & Johnson, New Brunswick, Ne Jersey, bezogen wurden.
  • Eine chirurgische Implantation von modifizierten vasculären Kollagenprothesen umfaßte eine Kopfschlagaderimplantation und eine Jugularvenenimplantation. Promenadenmischungen mit einem Gewicht von 10 bis 28 kg (durchschnittlich 18,6 kg) wurden mit Nembutal (Natriumpentabarbital) in einer Menge von 0,5 ml/k£ durch intravenöse Injektion anäChesiert . Die Tiere wurden auf den Operationstisch in der Rückenlage gelegt und es wurde ein schräger zervicaler Schnitt durchgeführt, der dem Vorderrand des sternocleidomastoiden Muskels angepaßt war. Es wurde die Platysmamuskelschicht zusammen mit der vorderen Schicht der tiefen zervicalen Faszie eingeschnitten; nach dem Eintreten der Hämostase wurden diese Strukturen zurückgezogen, um die äußere Jugularvene feizulegen. Am Winkel der Nandibula wurden die vordere Auricularvene, die Facialvene (common facial vein) und dae Retromandibularvene identifiziert; es wurden jeweils freigelegte Segmente mit einer lockeren Ligatur mit NabeiCharumhüllt.
  • Die hintere äußere Jugularvene wurde mit Seide (3-0) abgebunden und nahe ihres Eintritts zertrennt. Die äußere Jugularvene wurde danach von ihrem Fascialanhang bis herunter zu der Stelle getrennt, wo sie hinter dem hinteren Rand des sternocleidomastoiden Muskels verschwindet, wo eine andere lockere Ligatur mit Nabelschnurangebracht wurde. Alle kleinen perforierenden Abzweigungen der äußeren Jugularvene wurden mit Seide (3-0) abgebunden und nahe ihrem Eintritt zerschnitten. Der vordere Rand des sternocleidomastoiden Muskels wurde zurückgezogen, um den Schnitt der Faszie und der fibroareolaren Gewebeschichten freizulegen, die über der Kopfschlagaderhülle liegen. Die Kopfschlagaderhülle wurde eingeschnitten und nach der Identifizierung des Vagusnerven wurde eine lockere Ligatur mit Nabelscbnur angebracht, um die Kopfschlagader in Höhe des dritten Trachealringes zu umhüllen. Der Schnitt in der I;opfschlagaderhülle wurde in Richtung des Kopfes (cephalad) bis zur Gabelung der Kopfschlagader (oder der oberen thyroiden Arterie) fortgesetzt, wo eine weitere lockere Ligatur mit Nabelsdçnrangebracht wurde.
  • Das Einsetzen der jeweiligen modifizierten vasculären Kollagenprothese wurde folgendermaßen durchgeführt: Es wurden "ttanschetten" (Booties) aus 2 cm-Segmenten aus schwerem Kautschukrohr hergestellt und rund um die freien Enden der lockeren Ligaturen der Nabelschnur angeordnet. Diese Manschetten wurden danach die Ligaturen heruntergezogen, um eine Strömung im jeweiligen Gefäß zu verhindern, und mit Kelly-Klammern festgehalten. Es wurden zwei transversale Einschnitte in einer Entfernung von etwa 2,5 cm im jeweiligen Blutgefäß mit einer fein geschwungenen Metzenbaum-Schere vorgenommen. Die vasculären Prothesen (mit einer Länge von 3,5 cm für makroskopische Untersuchungen und einer SFM-Dewertung und 10,0 cm für Strömungspotentialmessungen), die auf mit Salzsäure gereinigten rostfreien Stahlkanülen (Länge 1,5 cm) mit einer doppelten Ligatur mit Seide (3-0) befestigt waren, wurden mit ihren freien Kanülenenden in die Öffnungen der Gefäße eingesetzt und dort durch zwei Ligaturen mit Seide (3-0) befestigt. Die beiden Anastomosen, die auf diese Weise hergestellt wurden, wobei das verbindende Stück des Blutgefäßes durchgetrennt war, ermöglichten es auf diese Weise, daß das Transplantat flach in seinem "Faszienbett" lag. Die Kelly-Klammern wurden danach entfernt, wodurch die Spannung von den "Manschetten" auf den Nabelschnüren weggenommen wurde (distal zum Blutstrom zuerst entfernt) und das Blut durch die vasculäre Prothese fließen konnte. Die vasculären Transplantate wurden an ihrem Ort die vorgegebenen Zeitspannen lang gelassen, wobei die Wunde mit salzgetränkten Gazebinden bedeckt wurde.
  • Die Innendurchmesser der Blutgefäße und der Prothesen wurden in der Weise berechnet, daß man die Außendurciimesser der Gefäße und der Transplantate mit einem Mikrometer maß, wobei Blut durch das System floß, und zwei Wandstärken von diesen Durchmessern abzug. Die Differenz zwischen dem Innendurchmesser der aufnehmenden Blutgefäße und der prothetischen Blutgefäße läßt sich Tabelle 1 entnehmen.
  • Tabelle 1 Unterschied zwischen dem Innendurchmesser des aufnehmenden und des prothetischen, Blutgefäßes Gefäß + I.D. des aufnehmen- + I.D. des prothe- Änderung den Gefäßes (min) tischen Gefäßes des Innen-(mm) durchmessers Kopfschlag- 4 10 6 ader 5 9 4 5 10 5 5 8 3 4 10 6 x = 4,6 x = 9,4 x = 4, Jugularvene 8 10 2 7 9 2 8 10 2 8 10 2 8 10 2 x = 77 x = 9,8 x = Femoralarterie 4 10 6 5 9 4 4 10 6 5 8 3 4 10 6 x = 4,4 x = 9,4 x = 5, Femoralvene 7 10 3 7 8 1 7 9 2 8 10 2 7 10 3 x = 7,2 x = 9,4 x = 2, I.D. = Innendurchmesser Für Femoralarterien- und Femoralvenenimplantationen wurde ein Schnitt über den Femoralwinkel caudat (caudad) über den Mittelbereich (rnedial aspect) des Schenkels bis zur höhe des Kniegelenks verlängert. Die superfizielle Femoralfaszie wurde von ihrer lockeren Bindung zur darunterliegenden Pemoralhülle getrennt, wodurch die Femoralarterie und -vene freigelegt wurden, die in der Hülle an der Fossa ovalis liegen. Die Femoralgefäße wurden von ihren Füllen freigelegt und die Verzweigungen der Femoralarterie (superfizielle Arteria circumflexa ilica, äußere Pudendalarterie, mittlere Arteria femoralis circumflexa und seitliche Arteria feoralis circumflexa) wurden identifiziert, mit Seide (3-0) abgebunden und nahe ihrem Ursprung getrennt. Es wurde eine lockere Ligatur mit Nabelband um den Ursprung der Femoralarterie gewickelt. Die rostralen Verzweigungen der Pemoralvene wurden in gleicher Weise identifiziert, mit Seide (3-0) abgebunden und nahe ihrem Eintritt getrennt; die Pemoralvene wurde gleichfalls mit einer lockeren Ligatur aus Nabelband umwickelt. Der Sartoriusmuskel wurde seitlich zurückgezogen und der Adductor longus-Muskel wurde mittig durch ein Paar selbsthaltender Wundhaken zurückgezogen, wodurch die absteigende Geniculararterie und -vene freigelegt wurden. Es wurde ein stumpfer Schnitt sorgfältig tief zu den absteigenden Geniculargefäßen durchgeführt, um die caudate Fortsetzung der Femoralarterie und -vene freizulegen. Kleine perforierende Gefäße und Nuskelverzweigungen wurden mit Seide (3-0) abgebunden und nahe ihrem Ursprung bzw. Eintritt getrennt. Es wurden lockere Ligaturen aus Nabelband rund um das jeweilige Feinoralgefäß und seine absteigende Genicularverzweigung befestigt. Die Implantation der jeweiligen vasculären Prothese aus modifiziertem Kollagen wurde wie vorstehend beschrieben durchgeführt.
  • Für Strömungspotentialmessungen wurde ein Paar Silber/Silberchlorid-Elektroden 22 und 24 (Figuren 2 und 3) im Lumen 26 der vasculären Prothese 27 durch die Mitte von zwei Taschen" (purse-strings) 28 und 30 aus Dacron (5-0) eingesetzt, die in die obere Fläche eingenäht wurden und dadurch einen Abstand getrennt waren, der mindestens 10 Radien entsprach. Die Elektroden wurden über in üblicher Weise abgeschirmtes Blei mit einem Kiethley-Elektrometer 32 verbunden (Saweyer, P.N., Himmelfarb, E., Lustrin, I., und Ziskind, fl.: Measurement of streaming potential of mammalian blood vessels, aorta, and vena cava, in vivo. Biophys. J. 6: 641 (1966)).
  • Zur Entfernung, Fixierung und makroskopischen Beobachtung am Ende der Jeweiligen Zeitspanne wurden die Blutgefäße stromaufwärts und stromabwärts sowohl des Arterientransplantats als auch des Venentransplantats doppelt iiber Kreuz mit üblichen Kelly-Klammern ab geklammert und zwischen den beiden Klammern getrennt. Beide Prothesen (Arterienprothese und Vencnprothese), die mit Blut gefüllt und an beiden inden mit den Kelly-Klammern verschlossen waren, wurden sofort entfernt und in eine 10 -ige Formalinlösung gegeben. Unter dem Flüssigkeitsspiegel des Formalins wurden die Kelly-Klammern zusammen mit den rostfreien Stahlkanülen und den Seideligaturen (3-0) entfernt und die vasculären Transplantate wurden in entsprechend beschriftete Röhrchen gegeben, die 10 % es Formalin enthielten. Der Grad der thrombotischen Okklusion wurde aufgrund einer Skala von O bis 4 + durch drei unabhängige Beobachter in einem Einzelblindtest bewertet (single-blind manner). Der Durchschnitt aller drei ermittelten Werte für jedes Gefäß und jede Zeitspanne ist in Tabelle 2 angegeben.
  • Tabelle 2 Makroskopische Betrachtung von vasculctren Prothesentransplantaten aus modifiziertem Kollagen + Zeit Blut- unmodi- positiv negativ neutral Dialdehydgefäß fiziert Stärkegerbung 0 min LFA 0 2+ 0 0 0 O min LFV 0 4+ 0 0 0 15 min LCA 1+ 4+ 0 1+ 0 15 min LJV 2+ 4+ 0 1+ 1+ 30 min RFA 1+ 4+ 1+ 2+ 1+ 30 min RFV 4+ 4+ 1+ 2+ 2+ 2 h RCA 3+ 4+ 1+ 3+ 2+ 2 h RJV 3+ 4+ 1+ 3+ 3+ Grad der thrombotischen Okklusion auf Basis einer Skala von O bis 4+ durch drei unabhängige Beobachter. 0 = makroskopisch saubere intimale prosthetische Fläche; 1+ = zusammenhängende Thrombi (junctional thrombi) an der Grenzflache zwischen der Kanüle aus rostfreiem Stahl und der Prothese; 2+ = zusammenhängende Thrombi und makroskopisch evidente Wandthrombi an der Prothesenwand; 3+ = zusammenhängende Thrombi und makroskopisch evidente Wandthrombi, die ausreichen, um eine merkliche Verengung des Transplantatlumens zu bewirken; 4+ = totale thrombotische Okklusion des vasculären Prothesenlumens. Alle bewerteten Beobachtungen wurden nach einem "Einzelblindtest" durchgeführt.
  • (LFA = linke Femoralarterie; LFV = linke Femoralvene; LCA = linke Kopfschlagader; LJV = linke Jugularvene; RFA = rechte Femoralarterie; RFV = rechte Femoralvene; RCA = rechte Kopfschlagader; RJV = rechte Jugularvene) Der Grad der thrombotischen Okklusion der in verschiedener Weise modifizierten, mit Feigenprotease behandelten vasculären Rinderheterotransplantate kann der vorstehenden Tabelle 2 entnommen werden. Unmodifizierte Arterien- und Venenheterotransplantate führten nicht sofort zu einer Thrombose, wenn sie den Blutkomponenten ausgesetzt wurden. Bei steigender Implantationsdauer kann jedoch festgestellt werden, daß sowohl die vasculären Arterienprothesen als auch in größerem Ausmaß die vasculären Venenprothesen thrombotisch verschlossen wurden. Es wurde festgestellt, daß eine entsprechende Folge von Vorgängen bei neutral modifizierten Kollagenprothesen und den Dialdehyd-Stärkegerbgefäßen eintritt. Im letzten Fall liefen die thrombotischen Vorgänge langsamer ab.
  • Die chemische Behandlung, die durchgeführt wurde, um eine Erhöhung der positiven Oberflächengesamtladungsdicbte auf der intimalen Oberfläche vasculärer Heterotransplantate zu bewirken, führte zu einer Beschleunigung der thrombotischen Vorgänge.
  • Aus Tabelle 2 kann entnommen werden, daß bereits der Kontakt der Blutkomponenten mit der vasculären Prothesenoberfläche zu einer merklichen Okklusion des Gefäßlumens führte (deutlicher im Venentransplantat mit langsamerem Fluß). Eine totale thrombotische Okklusion trat sofort im Venentransplantat ein und wurde nach 15 Minuten in den Arterientransplantaten beobachtet.
  • Die negative Modifizierreaktion, die an den Kollagenrohren durchgeführt wurde, führte zur günstigsten Rerstellung dieser Transplantate. Es kann aus Tabelle 2 entnommen werden, daß die thrombotischen Vorgänge, die an der intimalen Oberfläche der vasculären Prothesen auftreten, teträchtlich hinausgezögert wurden. Es wurde eine makroskopisch saubere intimale Oberfläche sowohl bei Arterientransplantaten als auch bei Venentransplantaten bei einem Blutstrom von bis zu 15 min erzielt. Nach zweistündigem Kontakt mit den Komponenten des Blutstroms wurden lediglich zusammenhängende Thrombi an der Grenzfläche zwischen der Kanüle aus rostfreiem Stahl und der Prothese festgestellt.
  • Die Ergebnisse von in vivo durchgeführten Arterien- und Venenströmungspotentialmessungen bei Impiantationen von vasculären Prothesen aus modifiziertem Kollagen sind in Tabelle 3 angegeben.
  • Tabelle 3 Strömungspotentialmessungen (in vivo) von vasculären Prothesen aus modifiziertem Kollagen vasculäre Arterienströmungs- Venenströmungs-Prothese potential (mV) potential (mV) Dialdehyd-Stärke- +0,1 -0,1 gerbung +0,2 -0,1 +0,1 +0,1 x = +0,13 x = -0,03 Positive Behandlung -0,8 mit Feigenprotease -0,5 -0,4 -0,8 -0,4 x = -0,7 x = -0,4 Negative Behandlung +0,7 +0,3 mit Feigenprotease +0,4 +0,3 +o,7 +0,6 x = +0,6 x = +0,4 Neutrale Behandlung +0,3 +0,1 mit Feigenprotease +0,2 +0,2 +0,2 +0,1 x = +0,23 x = +0,13 Unmodifiziert, mit -0,2 -0,1 Feigenprotease behandelt Die Polarität des Strömungspotentials spiegelt das Grenzflächenpotential zwischen der vasculären Prothese und dem Blutstrom durch das Transplantat wieder, wobei ein positives Strömungspotential, das an der stromabärts gelegenen Elektrode aufgezeichnet wird, eine negative Oberflächengesamtladungsdichte an der intimalen Oberfläche des Transplantats gegenüber den Blutkomponenten anzeigt.
  • Die Polarität der in vivo durchgeführten Arterien- und Venenströmungspotentialmessungen, die bei der Irnplantation der vasculären, unmodifizierten, mit Feigenprotease behandelten Rinderheterotransplantate erhalten wurde, lag in der Größenordnung von -0,2 bzw. -0,1 mV. Diese Werte zeigen, daß ein leicht positives Grenzflächenpotential zwischen der intimalen Oberfläche des vasculären Transplantats und den strömenden Blutkomponenten besteht. Ein noch größeres negatives Strömungspotential (positives Grenzflächenpotential) wurde an Arterien-und Venenheterotransplantaten festgestellt, die chemisch modifiziert worden waren, um die positive Oberflachenladungsdichte zu erhöhen (-0,7 mV - arteriell;-0,4 mV - venös).
  • Vasculäre Kollagenheterotransplantate, die chemisch zum Neutral lisieren der elektrischen Oberflächenladungen an der prothetischen intimalen Wandung modifiziert worden waren, lieferten Arterien- und Venenströmungspotentiale in der Größenordnung von +0,23 bzw. +0,13 mV. Diese vasculären Kollagentransplantate, die chemisch zum Erhöhen der negativen Oberflächenladungsdichte modifiziert worden waren, lieferten positive Strömungspotentialmessungen größerer Beträge (+0,6 mV - arteriell; +0,4 mV -venös). Diese letzteren Werte zeigen, daß ein deutlich negatives Grenzfläcbenpotential tatsächlich an der intimalen Oberfläche der vasculären Transplantate durch die chemische Modifizierung ausgebildet wurde.
  • Eine ideale vasculäre Prothese würde die Puffereigenschaften (recoil characteristics) eines intakten elastischen Materials und die Festigkeit eines Kollagengerüsts besitzen. Die Festigkeit dieses Kollagengerüsts, viele Monate lang wiederkehrenden pulsierender Arteriendrucken zu widerstehen und als prothetisches vasculäres Heterotransplantat zu dienen, ist bekannt (Rosenberg, N., Henderson, J., Lord, G.ll. und Bothwell, J.W.: Collagen arterial prosthesis of heterologous vascular origin; physical properities and behavior as an arterial graft. Tn: Biophysical Mechanisms in Vascular IIomeostasis and Intravascular Thrombo s i s , P.l4. Sawyer, Ed. Appleton-Century-Crofts, New York 1965, S. 314-321). Ferner werden viele der erwünschten Merkmale einer vasculären Prothese (Wesolowski, S.A., Fries, C.C., und Sawyer, P.N.: Some desirable physical characteristics of prosthetic vascular grafts. In: Biophysical Mechanismus in Vascular Homeostasis and Intravascular Thrombosis, P.N. Sawyer, Ed. Appleton-Century-Crofts, New York, 1965, S.322-336) durch mit Feigenprotease behandelte Rinderkopfschlagaderpräparate geboten. Eine Enzymbehandlung entfernt die Parenchymelemente, die einer Nekrose unterliegen, und verhindert somit die damit zusammenhängende Entzündungsreaktion, die die Integrität der Transplantatwandung beeinträchtigt und eine intimale Thrombose begünstigt. Sie liefert ferner ein gewisses Maß an Porosität der vasculären Prothesenwandung, die das richtige Eindringen von Bindegewebe des Wirts begünstigt; infolge des relativen Ausbleibens einer Entzündungsreaktion begünstigt sie auch eine frühe Endothelialisation.
  • Eine frühe Thrombose nach dem Einsetzen dieser Transplantate kann dadurch inhibiertwerden, daß man die negative Oberflächenladungsdichte auf ihren intimalen Oberflächen erhöht. Die vorstehenden Ergebnisse beweisen die Bedeutung der negativen intimalen Oberflächenladungsdichte beim Verhindern früher thrombotischer Okklusionen von vasculären Kollagenheterotransplantatprothesen. Es wurde festgestellt, daß die chemische Modifizierung zum Erhöhen der negativen Oberflächenladungsdichte auf der Innenwandung von mit Feigenprotease behandelten Rinderarterienheterotransplantaten Okklusionen des Lumens bei Wandungsthrombosen beträchtlich verhindert. Es wurde festgestellt, daß eine chemische Modifizierung durch eine durch Cyanamid geförderte Amidbildungsreaktion zur Erhöhung der positiven Oberflächenladungsdichte auf der intimalen Oberfläche stark thrombotische Vorgänge beschleunigt (Tabelle 2).
  • Die Polarität der Arterien- und Venenströmungspotentiale, die durch die Lumina dieser vasculären Prothesen gemessen wurden, dienten dazu, die chemischen Modifizierbehandlungen zu überprüfen und zu bestätigen, daß die elektrische Modifizierung der Oberflächenladungsdichte mit der gewünschten Polarität vor sich ging. Aus Tabelle 3 kann entnommen werden, daß die Arterien- und Venenströmungspotentiale, die durch die Lumina dieser Transplantate gemessen wurden, die zur Erhöhung der intimalen Oberflächenelektronegativität modifiziert worden waren, gleichmäßig positiv waren, während solche Transplantate, die eine positiv geladene Oberfläche den Komponenten des strömenden Bluts bieten sollten, Strömungspotentiale mit negativer Polarität lieferten. Auf diese Weise waren die chemischen Modifizierverfahren beim Modulieren der Polarität der Grenzflächenpotentiale zwischen der Lumenoberfläche der vaskulären Prothesen und der in ihnen strömenden Blutelemente wirksam.
  • Mit Feigenprotease behandelte vaskuläre Rinderkopfschlagaderheterotransplantate wurden auch in das vasculäre System von Promenadenmischungen im unmodifizierten Zustand uidin einem chemisch modifizierten Zustand eingesetzt, um die elektrischen Oberflächenladungen auf dem Transplantat zu neutralisieren.
  • Tabelle 2 kann entnommen werden, daß beide Transplantate beim Einsatz unterlegen waren, wenn man sie mit der negativ modifizierten Oberfläche vergleicht, sie waren jedoch dem mehr positiv geladenen Transplantat überlegen.
  • Die Strömungspotentialmessungen, die mit den unmodifizierten, mit Feigenprotease behandelten Kollagentransplantaten erhalten wurden, zeigen, daß ihre Grenzflächenpolarität leicht positiv ist, während die der neutral modifizierten Transplantate leicht negativ ist (Tabelle 3). Aus diesen Ergebnissen kann entnommen werden, daß die chemische Arbeitsweise, die die leicht positive Oberflächenladung der mit Feigenprotease behandelten Oberflächen (unmodifiziert) neutralisieren soll, tatsächlich über die elektrische Neutralität hinausgeht und eine Oberfläche mit einer leicht überschüssigen negativen Ladung liefert. Obgleich die Überschußladungen auf den Oberflächen dieser beiden vasculären Prothesen eine entgegengesetzte Polarität besaßen, war ihr Funktionieren als vasculäres Transplantatmaterial - makroskopisch gesehen - vergleichbar. Dieser offensichtlich fehlende Unterschied beim Einsatz der beiden Prothesen kann wahrscheinlich ihrer relativ kleinen Oberflächenladungsdichte zugeschrieben werden (verglichen mit den positiv und negativ modifizierten vasculären Prothesen - vergleiche Tabelle 3).
  • Ein weiterer Typ von mit Feigenprotease behandeltem vasculären Rinderheterotransplantat wurde gleichfalls ausgewertet. Von dieser DialdehyiStarkegerbwothese wurde zuvor angegeben, daß sie sich bei Langzeituntersuchungen (drei Jahre) gut verhält (Bothwell, J.W., Lord, G.H., Rosenberg, N., Burrowes, C.B., Wesolowski, S.A. und Sawyer, P.N.: Modified arterial heterografts relationship of processing techniques to interface characteristics, In: Biophysical Mechanisms in Vascular Homeostasi: and Intravascular Thrombosis, P.N. Sawyer, Ed. Appleton-Century-Crofts, New'York, 1965, S. 306-313). Tabelle 2 kann entnommen werden, daß dieses Transplantatmaterial den negativ modifizierten Kollagenprothesen merklich unterlegen war, jedoch mit den unmodifizierten und neutral modifizierten Kollagenen vergleichbar war. Die Strömungspotentialmessungen, die mit diesen Transplantaten erhalten wurden, waren recht mehrdeutig. Die Arterienströmungspotentiale besaßen eine gleichmäßig positive Polarität, die anzeigte, daß die Prothese eine leicht negative Oberfläche dem fließenden Blut bietet. Die Venenströmungspotentiale waren jedoch nicht gleichmäßig, wobei zwei von drei Messungen zeigten, daß das Transplantat praktisch eine leicht positive Oberfläche dem Blutstrom bietet.
  • Die kritische Rolle von Plättchen bei intravasculären Thrombosen wird im folgenden dokumentiert: Mitchell, J.R.A.: Chapter XVI Platelets and Thrombosis, Sci.
  • Basis Med. Ann. Rev., 266-288 (1968); Hampton, J.R.: The study of platelet behavior and its relation to thrombosis. J. Atheroscler. Res., 7:729 (1967).
  • Mustard, J.F., Packham, M.A., Rowsell, TI.C., und Jorgens, L.: The role of platelets in thrombosis and aterosclerosis. Thromb.
  • Diath. Haemorrh. Suppl., 23:261 (1967).
  • Verschiedentlich wird angenommen, daß es sich beim Startvorgang, der zur Bildung einer intravasculären Wandthrombose führt, um ein Demaskieren von subintimalem Kollagen und das folgende Aufspüren des Kollagens durch Zirkulieren der Plättchen handelt was zur Adhäsion und Aggregation der Plättchen führt (diese Ansicht wird nicht allgemein geteilt). Es ist jedoch bekannt, daß Kollagen eine Plättchenadhäsion am Kollagen einleiten kann und daß diese Adhäsion zu einer Plättchenaggregation führen kann. Es wurde gezeigt, daß der exakte biochemische Mechanismus, durch den Plättchen Kollagen aufspüren und danach an ihm haften, die Bildung eines Komplexes zwischen inkompletten Kohlenhydratseitenketten im Kollagen und Glucosyltransferase umfaßt, die an der Außenfläche der Plättchen vorliegt (vgl. Fig. 1). Die Reaktion umfaßt die enzymatische Kupplung von Glucose (die durch die Plättchen als Uridindiphosphoglucose geliefert wird) an Galactosylreste, die an die Hydroxylysinseitenketten gebunden sind, die in die Kollagenpeptide einverleibt sind.
  • Bei der Reaktion, die zur Erhöhung der negativen Oberflächengesamtladungsdichte auf der intimalen Oberfläche der vasculären Kollagenprothesen angewendet wurde, handelte es sich um eine Succinylierungsreaktion, die die freien Aminogruppen des Proteins abschirmen bzw. blockieren sollte. Es wurde gezeigt, daß die Succinylierung von solubilisiertem Kollagen zu einer etwa 95 %-igen Umwandlung der epsilon-Aminogruppen zu freien Carboxylgruppen führt (Gustayson, K.H.; Akiv. For Kemi 17:541 (1961)).
  • Es wurde beobachtet, daß diese Reaktion zur Herstellung einer vasculären Prothese führt, die beim Einpflanzen in das vasculäre System von Promenadenmischungen im geringsten Ausmaß zur Plättchenabscheidung und zur nachfolgenden thrombotischen Okklusion führt. Den vorstehenden biochemischen Daten kann entnommen werden,daß die Succinylierungsreaktion, die die epsilon-Aminogruppen des Proteins blockiert, ausreichend das Substrat der Plättchenglucosyltransferase modifiziert, so daß die spezifische Komponente (specificity) dieses Enzyms das Heterotransplantatkollagen als solches nicht mehr anspricht. Ohne Ansprechen der Plättchen kann es zu keiner Adhäsion an der prothetischen intimalen Oberfläche und somit zu keiner thrombotischen Okklusion kommen.
  • Ferner wurde gezeigt, daß das Blockieren der freien Carboxylgruppen des Kollagens zu einer erhöhten Plättchenaggregationsaktivität in vitro führt. Es wurde postuliert, daß dieses Ergebnis aus der Potenzierung der Effekte der freien epsilon-Aminogruppen folgt (Wilner, G.D., Nossel, H.L. und LeRoy, E.C.: Aggregation of platelets by collagen. J. Clin. Invest., 47:2616 (1968)). Die Ergebnisse, die bei dieser Untersuchung dieser Reaktion zur Erhöhung der positiven Oberflächengesamtladungsdichte auf der intimalen Oberfläche von vasculären Kollagenprothesen durch Amidieren der freien Carboxylgruppen erhalten wurden, stimmen vollkommen mit den Untersuchungen in vitro überein. Die positive Modifizierreaktion führte zu einer raschen und totalen thrombotischen Okklusion dieser vasulären Heterotransplantate, wenn sie in das vasculäre System von Promenadenmischungen eingesetzt wurden.
  • Eine negative intimale Oberflächenladungsdichte führt zu einem günstigen Verhalten des vasculären Heterotransplantats, indem eine frühe thrombotische Okklusion des Prothesenlumens verhindert wird. Es wird eine einfache chemische Modifizierarbeitsweise angegeben, mit der eine intimale Oberfläche von mit Feigenprotease behandelten Rinderkopfschlagadern mit dieser zusätzlichen Elektronegativität erzielt werden kann.
  • Zusätzlich wird erfindungsgemäß eine neue Prothesenart vorgesehen, bei der es sich um eine mit Feigenprotease behandelte Arterie handelt, die mit anionischer DialdehgWStärke modifiziert ist. Diese Prothese wird gegerbt; ihr werden negative Ladungen in einer Stufe einverleibt. So wird das resultierende Produkt durch Modifizieren (Gerben) mit Dialdehyd-Stärke verstärkt und besitzt überschüssige negative Ladungen, so daß eine bessere, weniger thrombogene Oberfläche vorgesehen wird. Bei dem erforderlichen Dialdehyd-Stärke-Derivat handelt es sich um das 6-Carboxymethylderivat I: Dieses Material ist entweder im Handel erhältlich oder kann hergestellt werden. Es ist als Produkt mit der Bezeichnung Mater Soluble Anionic Polymeric Dialdehyde", bekannt als DASOL A,von den Miles Laboratories, Inc. beziehbar; es ist als Gerbmittel und geeigneter Ladungsträger von Interesse.
  • Als Modifizierung einer verfügbaren Prothese zur Einführung negativer Ladung kann ein mit Feigenprotease behandelter, mit Dialdehyd-Stärke modifizierter Gegenstand weiter mit Bernsteinsäureanhydrid zur Einführung negativer Ladungen modifiziert werden. Die Reaktion der Dialdehyd-Stärke mag hauptsächlich mit den epsilon-Aminogruppen des Lysins unter Gerb- bzw.
  • Modifizierbedingungen ablaufen (pH 8,8). Eine gewisse Reaktion tritt mit den Guanidinogruppen des Arginins ein, da bekannt ist, daß diese Gruppen mit benachbarten Dicarboxylgruppen reagieren; es handelt sich um eine Möglichkeit, auf Dialdehyd-Stärke zu achten. Wie dem auch sein mag, so mag es Stellen geben, die noch für einen Angriff durch Bernsteinsäureanhydrid zur Verfügung stehen. Das führt zu einer gegerbten, negativ geladenen Prothese.
  • Ferner findet eine erschöpfende Entkationisierung einer mit Bernsteinsäureanhydrid behandelten Prothese statt. Bernsteinsäureanhydrid reagiert hauptsächlich mit den epsilon-Aminogruppen des Lysins, wodurch eine negativ geladene C-arboxypropeonoylgruppe eingeführt wird. Wenn man annimmt, daß alle Lysingruppen blockiert sind, liegen Stellen mit positiver Ladung an den Argininresten und an den Histidinresten vor (bei einigen Imidazolgruppen des Histidins kann die positive Ladung beim pH 7,4 entfernt sein). Ein Modifizieren der Argininreste kann mit Phenylglyoxal erzielt werden, das unter milden Bedingungen mit den positiv geladenen Guanidiniumgruppen reagiert, wobei ein neutrales Derivat erhalten wird. Histidin kann in ein neutrales Derivat durch Umsetzung mit Diäthylpyrocarbonat umgewandelt werden, wobei ein Äthoxyformylderivat am Imidazolring erhalten wird.
  • Zu den vorstehenden Techniken gehören das negativ aufladende Modifizieren bzw. Gerben von Kollagen zum Schutz gegen intravasculäre Thrombosen. Es ist möglich, diese Techniken auf andere Bereiche des Körpers anzuwenden, wenn Kollagenprothesen und insbesondere Heterotransplantatmaterialien verwendet werden, die von verschiedenen Tierarten gewonnen und beim Menschen eingesetzt werden. Die bemerkenswertesten prothetischen Vorrichtungen sind Homotransplantatklappen, die von einem Menschen gewonnen werden und bei einem anderen Menschen eingesetzt werden, und Heterotransplantatklappen, die üblicherweise von Schweinen gewonnen werden und im Aortaklappenbereich eingesetzt werden. Es ist bekannt, daß diese Klappen bestimmte Vorteile bieten, da ihre Blätter einen zentralen Durchfluß ermöglichen.
  • Das Grundproblem bei verschiedenen Aspekten ihrer Anwendung ist stets, daß stets einige Fragen bezüglich ihrer Brauchbarkeit im Mitralklappenbereich bleiben, während sie befriedigend in der Aortastellung arbeiten. Das negativ aufladende Modifizieren bzw. Gerben dieser Klappen vergrößert ihre Brauchbarkeit.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Heterotransplantatklappe unter halbsterilen Bedingungen aus einem Schweineherzen entfernt. Sie wird unter Anwendung der negativ aufladenden Gerbtechniken gegerbt bzw. modifiziert, die vorstehend beschrieben wurden. Die Itodifizierarbeitsweise wird durchgeführt, indem man entweder Bernsteinsäureanhydrid oder Dasol zum Erzielen einer hoch negativ geladenen Kollagenoberfläche auf der Klappe verwendet, wodurch die Prothese einen mehr antikoagulierenden Charakter erhält, als es bei üblichen Bedingungen der Fall sein würde. Die Ladung sieht nicht nur eine zusätzliche Antithrombogenese vor, sondern erhöht auch die Lebensdauer der eingesetzten Heterotransplantatklappe infolge ihrer Beständigkeit gegen Fibrinabscheidung und Abbau.
  • Das gleiche gilt auch für lIomotransplantatklappen.
  • L e e r s e i t e

Claims (17)

  1. PATENTANSPR0CHE 1. Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Transplantatprothese, dadurch gekennzeichnet, daß man zumindest die intimale Oberfläche der Prothese modifiziert, indem man die negative Oberflächengesamtladung (net negative surface charge) der Oberfläche erhöht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Prothese aus Kollagen herstellt und die negative Oberflächenladung der intimalen Oberfläche erhöht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die negative Oberflächenladung durch eine Succinylierungsreaktion erhöht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Prothese mit Protein mit freien Aminogruppen verwendet und die negative Oberflächengesamtladung erhöht, indem man die freien Aminogruppen blockiert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Kollagen verwendet, das aus mit Feigenprotease behandeltem Rinderkopfschlagadermaterial hergestellt worden ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die negative Oberflächenladung durch die folgende chemische Reaktion erhöht: 0 PI 0 0 Protein-NH3 + O ß pHo 7" 3 0 Protein-NH-C-CH OH -0-0
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kollagen mit Dialdehyd-Stärke modifiziertes Kollagen verwendet, das man mit Bernsteinsäureanhydrid behandelt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Transplantat in Form eines Kollagenrohres verwendet, wobei man ein Ende des Rohrs verschließt (closing off an end), das Ende in ein flüssiges Medium einsetzt und ein flüssiges chemisches Reagenz in das Lumen des Rohres einsetzt und die negative Oberflächenladung seiner intimalen Oberfläche erhöht.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als chemisches Reagenz Bernsteinsäureanhydrid-in einer basischen Lösung verwendet.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine NaHOO3-Pufferlösung in das Lumen nacheinander in Form von etwa aliquoten 10 ml-Mengen einsetzt, zu denen jeweils 0,1 g Kristalle von Bernsteinsäureanhydrid gegeben worden sind.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche mit anionischer Dialdehyd-Stärke modifiziert.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ferner die Oberfläche mit Phenylglyoxal modifiziert.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ferner die Oberfläche mit Diäthylpyrocarbonat modifiziert.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine vasculäre Prothese verwendet.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Prothese eine Klappe verwendet.
  16. 16. Transplantatprothese, hergestellt Anspruch 1.
  17. 17. Transrlantatprothese nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine vasculäre Transplantatprothese handelt.
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