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Motorisch angetriebene Schlagbohrmaschine
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Die Erfindung bezieht sich auf eine motorisch angetriebene tragbare
Schlagbohrmaschine mit einem ausschaltbaren Schlagwerk, welches im wesentlichen
aus einem im Getriebegehäuse koaxial zur Bohrwelle angeordneten Nockenkörper und
einem mit der in diesem Getriebegehäuse gelagerten Bohrwelle drehfest verbundenen
weiteren Nockenkörper besteht, dessen Nocken sich so im Eingriff mit den Nocken
des im Getriebegehäuse angeordneten Nockenkörpers befinden, daß sie im Falle einer
Relativdrehung kurzfristig außer Eingriff gelangen und dadurch der Bohrwelle eine
intermittierende Axialbewegung aufzwingen, wobei die Relativdrehung über ein von
außen betätigbares Element zum Zwecke der Schlagwerk-Ausschaltung aufgehoben oder
unwirksam gemacht werden kann und mit einer Einrichtung zur Halterung eines Bohrfutters,
Schraubereinsatzes oder Gewindebohrers auf bzw. in der Bohrwelle zur wahlweisen
Verwendung als Bohrmaschine, Schlagbohrmaschine, Schrauber oder Gewindeschneider.
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Es sind Bohrmaschinen bekannt, die mit einer Einrichtung zur Drehrichtungsumkehr
der Bohrwelle und einer stufenlosen Drehzahlregelung und/oder einer Überrastkupplung
versehen sind. Solche als "Bohrschrauber" bekannte Handwerkzeuge können wahlweise
als Bohrmaschine
oder als Schrauber zum Ein- und Ausdrehen von Schrauben
oder auch zum Gewindeschneiden verwendet werden. Eine zusätzliche Verwendung als
Schlagbohrmaschine ist jedoch nicht möglich.
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Desweiteren ist in der DT-AS 1 289 800 eine Schlagbohrmaschine beschrieben,
die wahlweise zum Bohren, Schlagbohren oder Eindrehen von Schrauben verwendet werden
kann; eine Drehrichtungsumkehr, d.h. ein Ausdrehen von Schrauben gestattet diese
Maschine jedoch nicht.
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Kehrt man bei Schlagbohrmaschinen die Drehrichtung der in Schlagbohrstellung
befindlichen Bohrwelle ohne besondere Maßnahmen von rechts auf links um, so führt
dies zu Maschinenschäden und möglicherweise auch zur Gefährdung des Benützers.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Schlagbohrmaschine mit Drehrichtungsumkehrung
so auszubilden, daS derartige Nachteile vermieden werden und daß außer der Punktion
Bohren und Schlagbohren wahlweise auch Schrauben, Muttern, Gewindebolzen, Gewindebohrer
und ähnliche Elemente ein- und ausgedreht werden können.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Einrichtung
zur Drehrichtungsumkehr der Bohrwelle vorgesehen ist und daß bei Linkslauf der Bohrwelle
in
der Schlagbohrstellung, wenn die Nocken der beiden Nockenkörper
sich im Eingriff befinden, die Schlagwirkung der Nocken selbsttntig aufgehoben wird.
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Bei einer bevorzugten Ausbildungsform einer Schlagbohrmaschine wird
die Aufhebung der Schlagwirkung der Nocken dadurch erreicht, daß die zum Ein- und
Ausschalten des Schlagwerkes dienende Verstellhülse bei Linkslauf selbsttätig eine
Linksdrehung erfuhrt, die eine axiale Verschiebung eines Nockenkörpers bewirkt,
wodurch die Nocken der beiden Nockenkörper außer Eingriff gelangen.
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Die Aufhebung der Schlagwirkung der Nocken kann auch dadurch erzielt
werden, daß ein über ein federbelastetes Element bei Rechtslauf drehfest gehaltener
Nockenkörper bei Linkslauf ein Ausrasten dieses Elementes bewirkt, wodurch die Relativdrehung
der beiden Nockenkörper zueinander aufgehoben wird.
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Ein zusätzliches Merkmal der Erfindung ist ein im vorderen Bereich
des Getriebegehäuses angeordneter Spannhals, der zur Aufnahme von an sich bekannten
Vorsatz- und Zubehörgeräten für Heimwerker dient, wobei die Drehmomentübertragung
von der Bohrwelle auf diese Geräte mittels Steckverbindung erfolgt.
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Eine gtinstige Drehzahlanpassung der Bohrwelle an die unterschiedlichsten
Einsatzfälle läßt sich durch mechanische und/oder elektronische Elemente erreichen.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einiger in den Zeichnungen
dargestellter Beispiele näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht einer Schlagbohrmaschine mit Hülsenschaltung,
Fig. 2 die Seitenansicht einer Schlagbohrmaschine mit Drehknopfschaltung, Fig. 3
einen Längsschnitt durch das Getriebegehäuse der Schlagbohrmaschine nach Fig. 1
in Bohrstellung, Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Getriebegehäuse der Schlagbohrmaschine
nach Fig. 1 in Schlagbohrstellung, Fig. 5 einen Längs- und Teilschnitt durch das
Getriebegehäuse der Schlagbohrmaschine nach Fig. 2.
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Die in Fig. 1 dargestellte Schlagbohrmaschine hat ein Motorgehäuse
1, in dem der nicht näher gezeigte elektrische Antriebsmotor untergebracht ist.
An das Motorgehäuse
1 ist vorne ein Getriebegehäuse 2 angesetzt,
das in seinem vorderen Bereich einen zylindrischen Spannhals 3 aufweist, aus dessen
vorderer Öffnung der Bund einer Verstellhülse 4 ragt, die zum Ausschalten des Schlagwerkes
und zur Einstellung der Schlagstärke dient. Auf der im Getriebegehäuse 2 gelagerten
Bohrwelle 5 ist ein Bohrfutter 6 zur Aufnahme entsprechender Werkzeuge montiert.
Um für die verschiedensten Arbeiten jeweils die günstigste Bohrwellendrehzahl einstellen
zu können, ist im Getriebegehäuse 2 eine mechanische Zweigangschaltung 7 untergebracht,
deren Wirkung von einer in den Schalter 8 integrierten stufenlosen elektronischen
Drehzahlregelung 9 zusätzlich beeinflußt werden kann.
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Die Drehrichtungsumkehr wird mittels eines im handgrifförmigen Teil
des Motorgehäuses 1 untergebrachten elektrischen Umschalters 10 vorgenommen.
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Die Schlagbohrmaschine nach Fig. 2 setzt sich ebenfalls aus Motorgehäuse
1 und Getriebegehäuse 2 mit zylindrischem Spannhals 3 zusammen. Zur Ausschaltung
des Schlagwerkes ist im Getriebegehäuse 2 ein Drehknopf 12 angeordnet, dessen Wirkung
in der Beschreibung zu Fig. 5 erläutert wird. In die Bohrwelle 5 ist eine Schrauberklinge
11 eingesteckt, mit der sowohl im Rechts- als auch im Linkslauf gearbeitet werden
kann. Die Drehrichtungsumkehr erfolgt durch entsprechende Wahl der Einschaltrichtung
des Schalters 10.
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Zur Drehzahlanpassung ist ein elektronischer Stufenschalter 13 vorgesehen.
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Die in Fig. 3 dargestellte Schlagbohrmaschine ist mit einer axial
verschiebbaren Bohrwelle 5 ausgerüstet. Die Bohrwelle 5 ist einerseits in einem
motorseitigen, hier nicht weiter dargestellten Lager, andererseits in einem mit
dem Getriebegehäuse 2 drehfest verbundenen Kurvenstück 17 geführt. Das Kurvenstück
17 weist an seiner dem Motor 1 abgekehrten Stirnseite eine rechtssteigende wendelförmige
Planfläche auf, die durch seitliche Anschlagflächen 18 und 30 begrenzt wird. In
der zwischen den beiden Anschlagflächen 18 und 30 verbleibenden Erhebung ist ein
federnder Rastbolzen 29 angeordnet, der in entsprechende Rasten eines Nockenkörpers
20 eingreift.
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Dieser Nockenkörper 20 besitzt auf seiner dem Motor 1 zugekehrten
Stirnseite eine dem Kurvenstück 17 entsprechende wendelförmige Planfläche mit zwei
Anschlagflächen, wobei in der Darstellung lediglich die Anschlagfläche 18 zu erkennen
ist. Der Nockenkörper 20 ist über einen Stift 19 drehfest mit einer Verstellhülse
4 verbunden, die im Getriebegehäuse 2 dreh- und axialverschiebbar gelagert ist.
Dabei übernimmt der Stift 19 die axiale Führung des Nockenkörpers 20 durch Eingriff
in eine im zylindrischen Bund 28 des Kurvenkörpers 17 eingearbeitete rechtssteigende
wendelförmige Nut. An diesen zylindrischen Bund 28 schließt sich ein Axiallager
25 an, das in einer Ausnehmung des mit der Bohrwelle 5 drehfest verbundenen Nockenkörpers
26 untergebracht ist. Die Bohrwelle 5 legt sich über das
Axiallager
25 durch die KraSt einer Feder 27 an ein in einem vorderen Abschlußdeckel 24 gehaltenes
Axiallager 22 an. Zur Aufnahme eines Bohrfutters 6 ist auS dem vorderen Ende der
Bohrwelle 5 ein Gewindezapfen 23 angeordnet, dessen Inneres zur Aufnahme von Schraubereinsätzen
ausgebildet ist.
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Die in Bohrstellung befindliche Einrichtung arbeitet wie folgt: Beim
Andrücken der rotierenden Bohrwelle 5 stützt sich diese über das Axiallager 25 an
dem zylindrischen Bund 28 des Kurvenkörpers 17 ab. Die Verstellhülse 4 und mit ihr
der Nockenkörper 20 befinden sich in der hintersten, dem Motor 1 zugekehrten Stellung,
wodurch die Nocken der beiden Nockenkörper 20 und 26 nicht in Eingriff kommen, so
daß eine reine Drehbewegung auf das Bohrfutter 6 übertragen wird.
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Wird nun die Verstellhülse 4 durch Rechtsdrehung in ihre vorderste
Stellung gebracht, so gleitet der mit ihr verbundene Nockenkörper 20 mit seiner
wendelförmigen Planfläche auf derjenigen des Kurvenkörpers 17 durch Unterstützung
des Stiftes 19 soweit nach vorne, bis die Anschlagflächen 30 zur Anlage kommen.
In dieser Stellung federt der Rastbolzen 29 in eine weitere Raste des Nockenkörpers
20 ein.
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Diese Situation ist in Fig. 4 dargestellt, in der statt des Bohrfutters
6 ein Schraubereinsatz 11 in der Bohrwelle 5 angeordnet ist.
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Mit der Rechtsdrehung der Verstellhülse 4 bewegt sich auch infolge
der Wirkung der Feder 27 die Bohrwelle 5 mit nach vorne, so daß ihre Abstützung
am Axiallager 22 erhalten bleibt. Erhalten bleibt somit auch der Abstand der beiden
Nockenkörper 20 und 26; der Abstand des Axiallagers 25 zum zylindrischen Bund 28
des Kurvenkörpers 17 vergrößert sich jedoch entsprechend der axialen Verschiebung
der Bohrwelle 5.
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Wird nun die Schlagbohrmaschine nach Fig. 4 bei Rechtslauf in Betrieb
gesetzt, so dreht sich die Bohrwelle 5 mit dem Nockenkörper 26, während der Nockenkörper
20 stillsteht. Beim Andrücken der Bohrwelle 5 werden die rotierenden Nocken des
Nockenkörpers 26 mit den stillstehenden Nocken des Nockenkörpers 20 in Eingriff
gebracht, wodurch der rotierenden Bohrwelle 5 eine zusätzliche intermittierende
Axialbewegung überlagert wird. Die radiale Abstützung des stillstehenden Nockenkörpers
20 wird hierbei von den Anschlagflächen 30, die axiale Abstützung von den wendelförmigen
Planflächen des Nockenkörpers 20 und des Kurvenkörpers 17 übernommen.
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Bei Linkslauf der angedrückten Bohrwelle 5 in unbeabsichtigter Schlagbohrstellung
wird der Nockenkörper 20 von den Nocken des Nockenkörpers 26 soweit nach links mitgedreht,
bis die Nocken des Nockenkörpers 20 infolge seiner durch die wendelförmigen Planflächen
entstehenden axialen Verschiebung außer Eingriff gelangen und sich somit die Bohrstellung
ohne Schlagwirkung nach Fig. 3 selbsttätig einstellt.
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In dem in Fig. 5 dargestellten Getriebegehäuse 2 einer Schlagbohrmaschine
ist eine Bohrwelle 5 gelagert, die einen fest verbundenen Nockenkörper 26 mit Nocken
aufweist, die in Nocken eines im Getriebegehäuse 2 axial fixierten drehbar gelagerten
Nockenkörpers 20 eingreifen. Mit diesem Nockenkörper 20 ist eine Ratschenscheibe
42 drehfest verbunden, in deren Ratschen ein federnder Raststift 38 eingreifen kann.
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Dieser Raststift 38 ist in einem im Getriebegehäuse 2 dreh- und längsverschiebbar
angeordneten federnden Drehknopf 37 axial verschiebbar gelagert, wobei die Längsverschiebung
durch einen Fixierstift 35 begrenzt wird.
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Die Einrichtung, bei der sich die Nocken der beiden Nockenkörper 20
und 26 infolge der Kraftwirkung einer Feder 41 ständig im Eingriff befinden, arbeitet
wie folgt:
Der Längsschnitt zeigt die Bohrstellung ohne Schlagwirkung.
Hierbei befindet sich der Drehknopf 37 infolge der Kraftwirkung der Feder 39 in
seiner obersten Stellung, wobei der Fixierstift 35, der in eine Aussparung 40 des
Getriebegehäuses 2 eintaucht, gleichzeitig den Raststift 38 in seiner obersten Stellung
festhält und somit die Ratschenscheibe 42 freigibt, so daß sich der Nockenkörper
20 über die Nocken des Nockenkörpers 26 mit der Bohrwelle 5 frei drehen läßt.
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Wird der Drehknopf 37 entgegen der Kraftwirkung der Feder 39 nach
unten gedrückt und um 900 so gedreht, daß er über den Fixierstift 35 vom Getriebegehäuse
2 in dieser Stellung gehalten wird, so rückt der Raststift 38 infolge der Kraftwirkung
der Feder 36 in die Ratschenscheibe 42 ein. Diese Situation ist in dem neben dem
Längsschnitt angeordneten Teilschnitt dargestellt.
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Wird nun die Schlagbohrmaschine bei Rechtslauf in Betrieb gesetzt,
so gleiten die rotierenden Nocken des Nockenkörpers 26 auf den stillstehenden Nocken
des über den Raststift 38 blockierten Nockenkörpers 20 hinweg, wodurch der Bohrwelle
5 eine zusätzliche, entgegen der Kraft der Feder 41 wirkende intermittierende Axialbewegung
überlagert wird.
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Bei Linkslauf der Bohrwelle 5 und damit des Nockenkörpers 20 gibt
der Raststift 38 durch die besondere Ausbildung der Ratschenscheibe 42 entgegen
der Kraftwirkung der Feder 36 den Nockenkörper 20 frei, so daß eine Relativdrehung
zwischen den Nocken der Nockenkörper 20 und 26 unterbunden und somit die Schlagwirkung
aufgehoben wird.
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