DE255613C

DE255613C -

Info

Publication number: DE255613C
Application number: DENDAT255613D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES A

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— JVi 255613 KLASSE 77 h. GRUPPE

HANS ROEDER in BERLIN-WILMERSDORF.. Vorrichtung zur Verankerung von Luftschiffen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. August 1910 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verankerung von Luftschiffen und bezweckt, das Halteglied auf einfache Weise fest und sicher zu lagern, ihm aber gleichzeitig eine allseitige Nachgiebigkeit zu verleihen, so daß es allen Bewegungen des daran befestigten Luftschiffes leicht folgen kann.

Zu diesem Zwecke ist nach der Erfindung

ίο das Halteglied, ζ. B. eine Kette, mit seinem Verankerungskörper in einer am oberen Ende mit einer Öffnung zum Durchtritt des Haltegliedes versehenen Haube angeordnet, die über einen Baumstumpf, einen Pfahl o. dgl. geschoben und auf geeignete Weise darauf befestigt wird. Auf diese Weise wird eine einfache und doch sichere Verankerung erhalten, die überall leicht anzubringen ist und noch den weiteren Vorteil besitzt, daß sie infolge

ao ihres geringen Gewichtes ohne wesentliche Belastung vom Luftschiff mitgeführt werden kann. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Die Vorrichtung besteht aus einem' Halteglied, Kette et, die an einen Verankerungskörper b angeschlossen ist. Letzterer ist auf seiner Oberseite zweckmäßig abgerundet und befindet sich in einer Haube c aus Gußeisen oder anderem geeigneten Material, die im unteren Teile zylindrisch ist und sich nach oben hin zu einer Öffnung d verengert, durch die die Kette α nach außen hindurch tritt. Die Öffnung d muß eine solche Weite besitzen, daß der Verankerungskörper b seitliche Neigungen auszuführen vermag. ^x

Die Haube wird auf geeignete Weise über einen Baumstumpf e, einen Pfahl oder einen anderen Pfosten gesetzt und durch große Bolzen f, Schrauben o. dgl. so darauf befestigt, daß sie nicht nach oben abgezogen werden kann. Bei Nichtgebrauch ruht der Verankerungskörper b auf der Oberfläche des Pfostens, wie in der Zeichnung mit vollen Linien dargestellt ist, während, wenn an der Kette ein Luftschiff befestigt ist, der Verankerungskörper b sich gegen den oberen Teil der Haube vor die Öffnung d legt, wie in der Zeichnung gestrichelt dargestellt ist. In dieser Stellung kann sowohl die Kette als auch der Verankerungskörper sich ungehindert innerhalb der Haube drehen, so daß er den Bewegungen des Luftschiffes nach allen Richtungen folgen kann. Infolgedessen kann das verankerte Luftschiff den Änderungen der Windrichtung nachgehen, ohne daß hierbei die Kette sich verwickeln kann. Dadurch, daß der Verankerungskörper b in der Haube nicht nur drehbar, sondern auch auf und ab beweglich ist und hierbei einen sehr großen Spielraum besitzt, können Klemmungen durch Verrosten usw. nicht eintreten. Um zu vermeiden, daß sich in dem oberen Hohlraum über dem Pfosten Wasser ansammelt, können in der Höhe der Pfostenoberfläche kleine Abflüßlöcher in der Haubenwandung vorgesehen werden. Ansammlungen von Fremdstoffen, wie Schmutz, Laub u. dgl., kön-

Claims

nen mit Leichtigkeit durch die obere Öffnung d entfernt werden.

Paten τ-An s PRU c H:

Vorrichtung zur Verankerung von Luftschiffen, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Halteglied (Kette a) verbundener, an seiner Oberseite abgerundeter Veranke- ί rungskörper (b) in einer Haube (c) angeordnet ist, die in ihrem Unterteil zwecks ι ο Aufschiebens und Befestigung auf einem Baumstumpf, Pfahl o. dgl. zylindrisch ausgebildet ist, nach oben sich verengt und an ihrem Oberteil eine Öffnung von solcher Weite besitzt, daß der Verankerungskörper geneigte Stellungen annehmen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.