DE253168C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JKi 253168'-KLASSE 21 e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Oktober 1911 ab.

Der Widerstand einer Spule mit Selbstinduktion ist bekanntlich:

worin w der effektive Widerstand, C eine Konstante und ft die Periodenzahl ist. Wird w gegenüber C ft sehr klein, so wird angenähert

Ws = C ft.

Ist E die Klemmenspannung an dem Widerstand Ws und / der Strom in demselben, so sind diese Größen durch die Gleichung

^C-l·

bestimmt. Wird hiernach E konstant gehalten und ft verändert, so muß / umgekehrt ft proportional sein. Wird dagegen / konstant gehalten bei veränderlichem ft, so muß die Spannung E proportional mit ft variieren.

Auf diesen Tatsachen läßt sich ein Frequenzmesser aufbauen, der sich an die Frequenzmesser anschließt, die aus einer Drosselspule mit hoher Selbstinduktion und parallelgeschaltetem Meßinstrument (Voltmeter) und vor diese Verzweigung geschaltetem Widerstand bestehen. Das Neue beruht in der besonderen Wahl des Materials für diesen Widerstand. Es gibt bekanntlich Widerstandsmaterialien, die von bestimmten Temperaturen ab ihren Widerstand so stark ändern, daß aus diesen Materialien hergestellte Widerstände trotz variabler Klemmenspannung nur einen praktisch konstanten Strom hindurchlassen. Ein solches Material ist besonders Eisen.

Schaltet man vor eine Drosselspule mit sehr großer Selbstinduktion und sehr kleinem effektiven Widerstand einen Widerstand aus Material mit den vorstehend genannten Eigenschaften und sorgt dafür, daß dieser Widerstand bei all den Periodenzahlen, die gemessen werden sollen, eine Klemmenspannung von solcher Größe bekommt, daß bei variabler Spannung der Strom sich praktisch nicht ändert, so wird auch der durch die Drosselspule fließende Strom konstant sein, und es muß die Klemmenspannung der Drosselspule sich annähernd mit der Periodenzahl ändern. Man braucht nun nur die Klemmenspannung der Drosselspule mit einem statischen Voltmeter zu messen und hat damit auch ein Maß für die Periodenzahl.

Es ist nicht unbedingt notwendig, daß man ein statisches Voltmeter für die Messung verwendet, sondern man kann auch ein solches mit Stromverbrauch anwenden. In diesem Falle wird der durch den Widerstand fließende Strom in zwei Teile geteilt, von denen der eine durch die Drosselspule, der andere durch das Voltmeter fließt. Die Klemmenspannung

der Drosselspule wird in diesem Falle nicht mehr genau mit der ersten Potenz der Periodenzahl variieren, sondern je nach dem Verhältnis der Stromverteilung in anderer Form von derselben abhängen. Immerhin stellen die Angaben des Voltmeters ein Maß für die Periodenzahl dar. Selbstverständlich braucht das Voltmeter nicht Spannungen anzuzeigen, sondern kann für die Periodenzahlen geeicht sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Frequenzmesser, bestehend aus einer Drosselspule mit hoher Selbstinduktion und parallelgeschaltetem Meßinstrument (Voltmeter) und vor diese Verzweigung geschaltetem Widerstand, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Widerstand einen verhältnismäßig hohen Temperaturkoefnzienten (z. B. Eisendraht) besitzt.