DE2520058C3 - Verfahren zur Einstellung der Polarisation eines ferroelektrischen Werkstoffbausteines - Google Patents
Verfahren zur Einstellung der Polarisation eines ferroelektrischen WerkstoffbausteinesInfo
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- DE2520058C3 DE2520058C3 DE19752520058 DE2520058A DE2520058C3 DE 2520058 C3 DE2520058 C3 DE 2520058C3 DE 19752520058 DE19752520058 DE 19752520058 DE 2520058 A DE2520058 A DE 2520058A DE 2520058 C3 DE2520058 C3 DE 2520058C3
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Einteilung der Polarisation eines
ferroelektrischen Werkstoffbausteines der Elektrotechnik, der eine durch Koerzitivfeldstärke und Remanenzwert
der Polarisation definierte Hystereseschleife aufweist, wobei die Polarisation durch ein polendes
elektrisches Feld bestimmt und außerdem durch ein elektrisches Wechselfeld beeinflußt wird.
Im Rahmen der bekannten Maßnahmen (Druckschrift Valvo GmbH »Piezoxide Wandler, Grundlagen und
Anwendungen«, 1968, Seite 21) gelangt der polarisierte Werkstoffbaustein gleichsam zufällig in den Einfluß
eines Wechselfeldes, welches am Einsatzort vorhanden ist. Dabei wurde festgestellt, daß auch eine Depolarisation
stattfinden kann. Somit beeinflussen diese bekannten Maßnahmen zwar die Polarisation des ferroelektrischen
Werkstoffbausteines, sie bringen jedoch keine definierte Stabilisierung des Remanenzzustandes.
Im übrigen ist es bekannt (US-PS 29 28 163) bei der Polarisation eines Werkstoffbausteines mit Hilfe eines
polenden elektrischen Feldes eben dieses polende elektrische Feld umzupolen. Dabei dauert eine erste
Polung einige Minuten, die Temperatur des zu polenden Werkstoffbausteins liegt zwischen 50 bis 1500C. Man
erstrebt auf diese Weise bei ferroelektrischen Werkstoffen eine höhere Polarisation und (nach Abschalten des
elektrischen Feldes) einen höheren Remanenzwert dieser Polarisation. Durch Umpolung der polenden
Gleichspannung kann eine Erhöhung des Betrages der Polarisation erreicht werden. Es tritt zunächst ein
Abbau des vorhandenen Polarisationszustandes ein, während anschließend der Aufbau eines neuen Polarisationszustandes
mit einer der ursprünglichen Polarisation entgegengesetzten Polarisationsrichtung erfolgt.
Die Probleme um die Stabilisierung des Remanenzzu-Standes bei einem ferroelektrischen Werkstoffbaustein
sind dadurch nicht beeinflußt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem ferroelektrischen Werkstoffbaustein eine definierte
Stabilisierung des Remanenzzustandes herbeizuführen, und zwar mit dem Ergebnis, daß nach der Behandlung
der erfindungsgemäß stabilisierte ferroelektrische Werkstoffbaustein gegenüber zufälligen Einflüssen aus
Wechselfeldern am Verwendungsort unempfindlicher ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Werkstoffbaustein im gepolten Remanenzzustand
dem elektrischen Wechselfeid ausgesetzt wird und daß das Wechselfeld eine Frequenz im Schallbereich sowie
eine Amplitude, die etwa das 0,3- bis 0,7fache der Koerzitivfeldstärke beträgt, aufweist. — Vorzugsweise
wird mit einer Frequenz von 10 bis 100 Hertz gearbeitet, und vorzugsweise wird eine Amplitude verwirklicht, die
etwa das 0,5fache der Koerzitivfeldstärke ausmacht.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß ein ferroelektrischer Werkstoffbaustein der Elektrotechnik,
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt ist, einen sehr stabilen Remanenzzustand aufweist, ohne
daß eine thermische Alterung erforderlich ist. Sowohl elektrische als auch mechanische Depolarisationen sind
wesentlich geringer als im nichtstabilisierten Fall. Das wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
mit graphischer Darstellung in Form von Meßkurven ausführlicher erläutert:
Als Beispiel diene der Vergleich zweier Meßkurven, die die Depolarisation einer gepolten PLZT-Probe
(6.25/50/50) einmal aus dem unstabilisierten Remanenzzustand und zum anderer, aus dem stabilisierten
Remanenzzustand heraus darstellen.
Die Probe wurde mit zweifacher Koerzitivfeldstärke gepolt. Anschließend wurde durch ein der Polungsrichtung
entgegengerichtetes elektrisches Feld depolarisiert (obere Kurve: A'—x).
Im stabilisierten Fall (untere Kurve: 0—0) wurde vor
dem Depolarisieren ein Wechselfeld angelegt:
Netzfrequenz (50 Hz),
sin — Form,
1/2 Etals Amplitude,
20 see Einschaltdauer.
sin — Form,
1/2 Etals Amplitude,
20 see Einschaltdauer.
Aufgetragen sind auf der Abszisse das depolarisierende Feld E in KV/cm und auf der Ordinate die
Depolarisation in % bezogen auf den durch Polung mit 2 Et.erreichten maximalen Remanenzwert.
Ein Vergleich der beiden Kurven zeigt deutlich, daß
die Depolarisation im stabilisierten Fall — bezogen auf den Ausgangswert — wesentlich geringer ist als im
nichtstabilisierten. — Der Ausgangsremanenzwert nimmt durch die Stabilisierung um ca. 6% ab.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Einstellung der Polarisation eines ferroelektrischen Werkstoffbaustein* ' r Elektrotechnik, der eine durch Koerzhiv; lärke und Remanenzwert der Polarisation defii >.i ie Hystereseschleife aufweist, wobei die Polarisation durch ein polendes elektrisches Feld bestimmt und außerdem durch ein elektrisches Wechselfeld beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Stabilisierung des Remanenzzustandes der Werkstoffbaustein im gepolten Remanenzzusland dem elektrischen Wechselfeld ausgesetzt wird und daß das Wechselfeld eine Frequenz im Schallbereich sowie eine Amplitude, die etwa das 0,3- bis 0,7fache der Koerzitivfeldstärke beträgt, aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752520058 DE2520058C3 (de) | 1975-05-06 | Verfahren zur Einstellung der Polarisation eines ferroelektrischen Werkstoffbausteines |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752520058 DE2520058C3 (de) | 1975-05-06 | Verfahren zur Einstellung der Polarisation eines ferroelektrischen Werkstoffbausteines |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2520058A1 DE2520058A1 (de) | 1976-11-11 |
DE2520058B2 DE2520058B2 (de) | 1977-03-31 |
DE2520058C3 true DE2520058C3 (de) | 1977-11-10 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10232311B4 (de) * | 2001-09-19 | 2013-05-29 | Ceramtec Gmbh | Formierung von keramischen Multilayeraktoren |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10232311B4 (de) * | 2001-09-19 | 2013-05-29 | Ceramtec Gmbh | Formierung von keramischen Multilayeraktoren |
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