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DE24921C - Darstellung von Hopfenextrakten für die Bierbrauerei - Google Patents

Darstellung von Hopfenextrakten für die Bierbrauerei

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Publication number
DE24921C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hops
lupulin
substance
carbon disulfide
wort
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT24921D
Other languages
English (en)
Original Assignee
W. G. FORSTER in Streatham Common (England)
Publication of DE24921C publication Critical patent/DE24921C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C3/00Treatment of hops
    • C12C3/04Conserving; Storing; Packing
    • C12C3/08Solvent extracts from hops
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C7/00Preparation of wort
    • C12C7/20Boiling the beerwort
    • C12C7/205Boiling with hops

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vier Hauptbestandteile des Hopfens: i. die aromatische Substanz oder das ätherische OeI, 2. der Bitterstoff oder das Lupulin, 3. der Bindestoff oder die Harzstoffe, 4. die klärenden Stoffe oder das Hopfentannin sind von derart verschiedenen chemischen Eigenschaften, dafs sie durch den Procefs des Kochens, wie er jetzt beim Brauen üblich ist, blos theilweise und sehr unvollständig ausgezogen werden. Zwei derselben werden im Verlaufe des Brauprocesses während des Kochens oder nachher theilweise verflüchtigt und theilweise in unlöslicher Form ausgeschieden; einer derselben, welcher im Wasser sehr schwer löslich ist und blos mit einem kleinen Theil der Würze statt mit der ganzen Würze in Verbindung gebracht wird, geht zum grofsen Theile verloren. Allen diesen Uebelständen und Verlusten soll die vorliegende Erfindung abhelfen.
Man unterwirft am besten frisch gepflückten Hopfen oder auch gedörrten einer Destillation mit Wasser oder Dampf, um das ätherische OeI, welches den aromatischen Bestandteil bildet, abzuscheiden. Alsdann wird der Hopfen mit Schwefelkohlenstoff ausgezogen. Der Extract wird dann vollständig vom Schwefelkohlenstoff getrennt und mit einer Lösung von Aetzkali oder Aetznatron neutralisirt und so zu Brauzwecken verwendet. Er enthält den Bitterstoff und die harzigen Stoffe.
Um Lupulin für medicinische Zwecke zu erzeugen, wird der oben erwähnte Extract, nachdem er vom Schwefelkohlenstoff befreit worden ist, in Alkohol gelöst und filtrirt. Die alkoholische Lösung wird vom Rückstand getrennt und dieser Rückstand in Aether gelöst. Diese Lösung wird mit einer Aetzkali- oder Aetznatronlösung geschüttelt und die entstehende Kali- oder Natronverbindung des Lupulins durch Schütteln der Aetherlösung mit destillirtem Wasser vom Aether abgeschieden und zu medicinischen Zwecken aufbewahrt. Nach dem Ausziehen mit Schwefelkohlenstoff wird der Hopfen mit Wasserdampf extrahirt. Der wässerige Extract wird dann eingedampft oder wie Zuckerlösungen im Vacuum concentrirt. Auf diese Weise erhält man Hopfentannin, den klärenden Stoff. Durch diese verschiedenen Verfahren werden die vier Hauptbestandtheile des Hopfens ausgezogen und von einander getrennt, statt, wie dies jetzt der Fall ist, zum grofsen Theil verloren zu gehen. Sie werden auch vollständig und vollkommen zum Brauen und zur Erzeugung der verschiedenen Biersorten verwendbar; überdies wird das Lupulin für medicinische Zwecke in die angemessenere Form eines Lupulates übergeführt.
Bei Anwendung des bei diesem Verfahren erzeugten Bitterstoffes wird die Hefe nicht, wie dies jetzt der Fall ist, bitter sein, und wird deswegen und infolge des grofsen Stickstoffgehaltes ein werthvolles Viehfutter geben.
Die Abwesenheit von Hopfen in der Würze bringt eine Ersparnifs für die Brauer mit sich, da keine Würze im Hopfen zurückgehalten wird, wie dies jetzt der Fall ist.
Durch Anwendung des durch dieses Verfahren erzeugten aromatischen Stoffes kann der Bräuer zu allen Zeiten des Jahres Biere von gutem und gleichem Aroma erzeugen. Durch dieses Verfahren wird der erste Werth des
Hopfens bewahrt, statt dafs er sich, wie dies jetzt der Fall ist, Tag für Tag vermindert.
Die in der Praxis am geeignetsten befundene Ausführungsweise des Verfahrens ist folgende:
Das Ausziehen des aromatischen Stoffes.
Man verwendet den Hopfen so frisch, als man ihn bekommen kann, und zwar am besten an der Sonne getrockneten, obgleich er auch bei ■gelinder künstlicher Wärme getrocknet sein kann. Die Extraction geschieht in einem Metallcylinder von etwa i,a m Durchmesser und 3 m Höhe, welcher einen doppelten Boden hat, wobei der innere Boden durchlöchert ist. Der Deckel des Cylinders pafst luftdicht und ein Rohr führt von demselben zu einem von kaltem Wasser umgebenen Schlangenrohr.
Unterhalb des durchlöcherten Bodens läfst man Dampf einströmen, welcher durch den Hopfen hindurchgeht. Der Dampf reifst das flüchtige OeI mit sich in den Condensator. Die auslaufende Flüssigkeit theilt sich in zwei Schichten, deren obere ölige aus dem aromatischen flüchtigen OeI besteht. Es wird ohne weitere Behandlung in Flaschen zum Gebrauch aufbewahrt.
Die wässerige Schicht enthält noch einiges flüchtige OeI und wird, um dasselbe zu gewinnen, zur Erzeugung von Dampf für eine zweite Operation verwendet.
Durch den Cylinder läfst man heifse Luft streichen, um den Hopfen zu trocknen. Er kann dann zur Aufbewahrung verpackt werden oder man kann auch gleich zur weiteren Behandlung schreiten.
Extraction des Bitterstoffes und des
Bindestoffes.
Den Hopfen läfst man in einem Gefäfs mit genau passendem Deckel, mit Schwefelkohlenstoff Übergossen, einige Stunden stehen und zieht dann letzteren ab. Durch wiederholte Behandlung wird alles, was vom Hopfen in Schwefelkohlenstoff löslich ist, entfernt und der Schwefelkohlenstoff vollständig oder nahezu mit den löslichen Stoffen gesättigt.
Die Schwefelkohlenstofflösung wird dann bei gelinder Wärme destillirt und zum weiteren Gebrauche condensirt. Der Extract bleibt in der Destillirblase zurück und wird, während er noch ganz dünnflüssig ist, in eine viel kleinere Destillirblase gebracht, um die Abscheidung des Schwefelkohlenstoffes zu vervollständigen. Der Extract nimmt dadurch eine syrupartige Beschaffenheit an, und in diesem Zustande wird er in einer starken Lösung von Aetznatron gelöst. Die alkalische Lösung wird am besten im Vacuum concentrirt, bis sie klebrig wird; dann ist sie zum Gebrauch fertig und sollte in geschlossenen Gefäfsen aufbewahrt werden.
Der Hopfen wird nach der Behandlung mit Schwefelkohlenstoff in demselben Gefäfs mit Dampf behandelt, um den zurückgebliebenen Schwefelkohlenstoff auszutreiben und zur weiteren Verwendung zu condensiren.
Extraction der klärenden Substanz.
Der mit Dampf behandelte, aus der letztbeschriebenen Operation hervorgegangene Hopfen wird mit Wasser gekocht. Die Flüssigkeit wird klar abgezogen und dann am besten in einer Vacuumpfanne bis zur syrupartigen Consistenz eingedampft und wird ' dann in Flaschen oder geschlossene Gefäfse gebracht, in welchen es zum Gebrauche aufbewahrt wird.
Die aromatische Substanz ist aufserordentlich leicht oxydirbar und bis zu einem gewissen Grade auch flüchtig. Diese beiden verlustbringenden Eigenschaften werden durch das Dörren und das Schwefeln in hohem Grade unterstützt. Durch das letztere wird der sehr geringe Theil Aroma, der im Hopfen zurückbleibt, infolge der Bildung von Valeriansäure durch die schweflige Säure vernichtet. Der Schwefel dient demnach zu keinem anderen Zweck, als zum Bleichen des Hopfens auf Kosten des werthvollsten Bestandtheiles desselben, des Aromas.
Durch das beschriebene Verfahren dagegen wird dieser werthvollste und unentbehrlichste Bestandteil in seiner vollen natürlichen Schönheit erhalten, so dafs er für beliebig lange Zeit in geschlossenen Flaschen, vor Oxydation und Verflüchtigung geschützt, aufbewahrt werden kann.
Das Lupulin oder der Bitterstoff ist sehr innig mit den harzigen Stoffen verbunden und in diese eingehüllt; in diesem Zustande sind das Lupulin und die Harze in Wasser nicht löslich, und auch in solchen Flüssigkeiten nicht, welche Alkohol enthalten.
Die Siedetemperatur der Bierwürze reicht hin, um einen kleinen Theil des Harzes und des darin eingehüllten Lupulins zu schmelzen; diese bleiben dann in der Würze schweben. Durch den bei der Gährung sich bildenden Alkohol wird etwas Lupulin und Harz gelöst und der ganze Ueberschufs durch die Hefe und die stickstoffhaltige Substanz niedergerissen.
Bei dem beschriebenen Verfahren erscheint das Lupulin in der Form eines Lupulates und ist auf diese Weise in der Würze sehr leicht löslich; deshalb wird die ganze hinzugesetzte Menge in dem Bier gelöst.
Das Tannin ist im Vergleich mit den anderen Bestandteilen im Hopfen in den gröfsten Mengen enthalten, aber bei den bisher üblichen Verfahren geht es verloren, da nur ein kleiner Theil der Würze mit dem Hopfen gekocht wird.
Durch das beschriebene Verfahren kann die ganze Tanninmenge nutzbar gemacht werden.
Es soll mit der ganzen Bierwürze gekocht werden; es ist kein anderes Klärmittel nöthig und ein etwaiger Tanninüberschufs soll durch die Gährung in Alkohol umgewandelt werden.
Das Brauverfahren ist kurz folgendes:
Wenn die Würze zum Kochen in den Braubottich gelangt, so wird sogleich das Tannin, Lupulin und das Harz hinzugefügt. Fast das Ganze wird gelöst und nur ein sehr kleiner Theil bleibt schwebend; das Tannin hat daher hinreichend Zeit, sich mit den stickstoffhaltigen Substanzen in allen Theilen der Würze in Verbindung zu setzen. Ein Durchseihen der Würze ist nicht erforderlich, sondern sie kann direct abkühlen. Wenn nun die Würze für den Gährbottich fertiggestellt ist, wird mit grofser Vorsicht und bevor Hefe hinzugethan wird, der aromatische Stoff unter die Würze gemischt.

Claims (2)

Patent-Anspruch:
1. Das Verfahren der Abscheidung des Bitterstoffes oder des Lupulins und des conservirenden oder Harzstoffes aus Hopfen durch Extraction desselben mit Schwefelkohlenstoff, Entfernung des Lösungsmittels vermittelst Destillation und Auflösung des Extractes in Aetzalkalien.
2. Die weitere Behandlung des Hopfens, aus welchem das flüchtige OeI, das Lupulin und die Harzstoffe ausgezogen wurden, durch Kochen mit Wasser und Concentration der Lösung, wodurch man einen Tanninextract in einer für den Gebrauch passenden Form erhält.
DENDAT24921D Darstellung von Hopfenextrakten für die Bierbrauerei Active DE24921C (de)

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