DE249145C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
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- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B3/00—Ohmic-resistance heating
- H05B3/60—Heating arrangements wherein the heating current flows through granular powdered or fluid material, e.g. for salt-bath furnace, electrolytic heating
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- Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JVl 249145 KLASSE 21L· GRUPPE
Stromübertragungseinrichtung für elektrische Öfen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Dezember 1910 ab.
Die Erfindung betrifft solche elektrische Öfen, im besonderen Stahlöfen, bei welchen
der Strom ausschließlich oder teilweise durch Leiter zweiter Klasse dem Herd zugeführt
wird. Die Erfindung betrifft die Gestaltung der Übertragungseinrichtung, vermöge welcher
der Strom in besonders günstiger Weise während des Betriebes zugeführt und außerdem
noch eine günstige Gestaltung der ganzen
ίο Herdform und andere Vorteile erreicht werden.
Im besonderen ist auch eine günstige allgemeine Bauart durch Anordnung des Transformators
unterhalb des Herdes und Zuführung des Stromes an die Polschuhe, die gleichzeitig als
Tragrahmen des Herdes dienen, ermöglicht. Außerdem betrifft die Erfindung die Mittel
zur Anwärmung der Übertragungseinrichtungen zur Vorbereitung des Betriebes,, die aber
gleichzeitig in eigentümlicher Weise zur Minderung der Wärme Verluste nach außen durch
den Leiter zweiter Klasse während des Betriebes dient.
Die Stromübertragungseinrichtung gehört zu der Gattung, bei welcher auf einer als PoI-schuh
dienenden Metallplatte der Leiter zweiter Ordnung aufgestampft wird, wobei dieser
Leiter zu seiner eigenen Vorwärmung wieder mit metallischen Stromleitern durchsetzt ist
(französisches Patent 393740).
Zunächst soll der Leiter zweiter Klasse eine eigenartige Raumform erhalten, durch welche
besser als bisher die Energieübertragung an das Schmelzbad stattfindet und die sich als
die eines konischen Ringsegmentes bezeichnen läßt.
Die Form geht aus der beiliegenden Zeichnung hervor.
Fig. ι ist ein Längsschnitt durch einen Herd, Fig. 2 eine Draufsicht,
Fig. 3 und 4 Abwickelungen der Stromeintritts- und Austrittsflächen,
Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i,
Fig. 6 und 7 zeigen die allgemeine Anordnung mit dem Transformator.
Aus Fig. ι ist ersichtlich, daß die beiden Kopfseiten des Herdes ganz von den Stromübertragungseinrichtungen
gebildet werden, welche aus den metallischen Sohlen p und dem aufgestampften Leiter zweiter Klasse r bestehen,
und daß die beiden Oberflächen α und b sich in einem Winkel a. zur horizontalen Herdsohle
befinden. Aus den Fig. 3 und 4 geht das Größenverhältnis der Flächen α nnd b
hervor, infolgedessen die Stromdichte in der dem Schmelzgut s zugekehrten Seite erheblich
größer ist als an der Sohle p. Die Erwärmung infolge des Stromdurchganges ist daher
an der Sohle p geringer, während der Strom an der Fläche α in der für das Schmelzgut
geeigneten Dichte über die ganze Kopfseite des Ofens verteilt austritt, wobei noch günstig
ist, daß die Dichte nach der Herdsohle zu größer wird. Je kleiner man den Winkel a
wählt, desto größer wird im Verhältnis zu dem Hauptdurchgangsquerschnitt q die Übertragungsfläche
α werden und desto geringer ihre Belastung.
Will man die durch die verschieden große Stromdichte in den aufeinanderfolgenden Quer-
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schnittsflächen erreichbaren Vorteile noch in erhöhtem Maße erzielen, so läßt sich das dadurch
ermöglichen, daß den nach den Polschuhen hin gelegenen Schichten eine höhere Leitfähigkeit, z. B. durch Zusatz von Graphit,
oder anderen gut leitfähigen Substanzen gegeben wird, als den dem Bad näher gelegenen
Teilen, die vorteilhaft nur aus Leitern zweiter Klasse, wie Dolomit und Magnesit mit einem
ίο kohlenstoffhaltigen oder anderen Bindemittel
bestehen.
Es ist ersichtlich, daß außer den Vorteilen für die Stromzuleitung durch diese Anordnung
noch eine Reihe anderer Vorteile erzielt wird.
Zunächst sind die immer unvermeidbaren Ausbesserungen der Fläche α leicht möglich, indem
man entstandene Löcher mit dem Gemisch von Leitern zweiter Klasse und Teer füllt und dieses durch die Erhitzung mittels
des Stromes festbrennen läßt, was bei senkrechten Wänden unmöglich wäre.
Daß sich dabei eine vorteilhafte Gestalt des Herdhohlraumes im ganzen ergibt, ist ersichtlich,
ebenso, daß die Polschuhe eine zweckmäßige Tragkonstruktion für den ganzen Herd bilden und sehr geeignet für die Zuleitung
des Stromes von einem unterhalb des Herdes angeordneten Transformator dienen können.
Diese Anordnung des Transformators hat dann aber wiederum sehr erhebliche weitere
Vorteile. Im besonderen liegt der Transformator nunmehr ganz frei von dem Herd, während bisher regelmäßig mindestens ein
■ 35 Transformatorschenkel mit dem Herd zusammengebaut war.
Durch diese Lage ist der Transformator an sich leichter zu kühlen, und vor allem leicht
von dem Herd zu trennen und seitlich von ihm wegzufahren, wenn irgendwelche Reparaturen
nötig werden.
Zur Vorwärmung von Leitern zweiter Klasse hat man bisher Eisenstifte benutzt, welche
sich von der Polplatte bis zu der Innenfläche des Herdes erstrecken. Diese Einrichtung hat
die zwei Nachteile, daß solche Stifte leicht abschmelzen und daß sie auch bei dem Betriebe
einen sehr guten Wärmeleiter nach dem Polschuh hin bilden. Außerdem muß während der ganzen Dauer der Vorwärmung das Schmelzgut schon im Herde sein. Es ist aber sehr
wünschenswert, das Schmelzgut keine unnötige Zeit vor dem Flüssigwerden in dem Herde
zu haben, vielmehr soll die Erwärmung desselben möglichst schnell vor sich gehen.
Das wird nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, daß die Erhitzung mittels in
den Leitern zweiter Klasse eingebetteter Heizwiderstände in einem besonderen Stromkreis
geschieht. Diese Widerstände w werden dabei zweckmäßig quer durch die Stromübertragungseinrichtung
senkrecht zur Richtung des Stromdurchganges verlegt und haben dann noch eine besonders günstige Einwirkung auf Hemmung
des Wärmedurchganges von der Fläche a nach b, die nachher zu erklären ist.
Es können dabei die Heizwiderstände aus jedem geeigneten Material, am einfachsten aus
Flacheisenbändern oder Drähten, bestehen, die eine solche Form erhalten, daß sie einen mögliehst
großen Teil der für die Stromübertragung während des eigentlichen Betriebes in
Frage kommenden Querschnittsfläche gleichmäßig erhitzen. Die Heizwiderstände werden
je nach der Dicke der Stromübertragungsmasse einzeln oder zu mehreren angewandt,
so daß sie im letzteren Falle parallel oder hintereinandergeschaltet werden können, je
nach den durch die vorhandene Spannung gegebenen Bedingungen. Der Strom zum Heizen
der Widerstände und damit zum Anheizen der Stromübertragungseinrichtung kann jeder beliebigen
Stromquelle von ausreichender Stärke entnommen werden, mit besonderem Vorteil derselben, welche später den Betriebsstrom
für das Arbeiten des elektrischen Ofens liefert.
Auf diese Weise wird auch die Berührung metallischer Teile mit dem Ofeninhalt und
dessen Verunreinigungen vermieden, die ununterbrochene Fläche α ist weit haltbarer als
wenn sie von Löchern für Eisenstifte durchbrochen ist und viel einfacher und sicherer,
ohne künstliche Formstücke herzustellen und zu brennen. Weiter ist die Vorwärmung billiger,
weil alle aufgewendete Energie lediglich der Temperaturerhöhung der Leiter zweiter
Klasse zugute kommt und nicht dem Schmelzgut, Deshalb ist die Erwärmung auch eine
viel schnellere.
Bemerkt sei noch, daß sich die Anheizmethode nicht nur für Stromüberträgungseinrichtungen
aus- Leitern zweiter Klasse, sondern für jede Übertragungsmasse eignet, welche
bei höheren Temperaturen geringeren Widerstand annimmt als bei niedrigeren Temperatüren.
Es gilt das z. B. für Stromübertragungseinrichtungen, welche aus Koks- oder
Graphitpulver mit einem geeigneten Bindemittel aufgestampft werden.
Natürlich findet bei ausreichendem Anheizen der Stromübertragungseinrichtungen mittels genannter
Heizspiralen auch gleichzeitig ein Anheizen des ganzen Ofens statt, das häufig erwünscht
sein kann.
Das den Leiter zweiter Klasse quer durchsetzende Metall wirkt nun aber auch stromlos
während des Betriebes gegen die Wärmeübertragung von der Fläche α nach der Fläche b.
Nach einer Abhandlung von Carl Hering in Electrochemical and Metallurgical industry
1909, S. 442 ff. über Elektrodenverluste bestehen darüber folgende Grundgesetze.
ι. Die Gesamtverluste, welche am kalten Ende einer Elektrode abfließen, sind gleich der
Summe der gesamten Wärmeverluste, welche bestehen.wurden, wenn kein elektrischer Strom
flosse, vermehrt um die Hälfte der Jouleschen Verluste.
2. Der Gesamt verlust wird am geringsten, wenn der Verlust durch Wärmeleitung allein
gleich der Hälfte der Jouleschen Verluste wird.
ίο Der Gesamtverlust ist dann gleich dem Jouleschen
Verlust, so daß keine Hitze aus dem Ofeninnern abgeführt wird.
Dieser letzte Satz wird im vorliegenden Falle verwertet, indem er mehrfach auf einzelne
Teile der Stromübertragungsemnchtungen angewandt wird. In der dem Schmelzgut am nächsten gelegenen Schicht besteht eine verhältnismäßig
schlechte Wärmeleitfähigkeit bei verhältnismäßig hohem, spezifischem Widerstand,
so daß es in dieser Schicht möglich ist, bei hohem Temperaturgefälle doch durch die
Jouleschen Verluste das Abfließen von Wärme aus dem Ofeninnern zu verhindern.
Es folgt als nächste Schicht eine solche mit eingebetteten Heizspiralen. Darin besteht
also verhältnismäßig hohe Wärmeleitfähigkeit bei verhältnismäßig geringem Widerstand. Die
Folge würde eine starke Wärmeableitung sein, wenn diese Wärmeableitung nicht durch die
folgende Schicht wieder gestaut würde, die bei gleichem Charakter wie die erste einen
Wärmeabfluß verhindert, da dieser durch die Jouleschen Verluste aufgehoben wird.
Natürlich kann die Schichtenfolge in genannter Weise beliebig oft fortgesetzt werden.
Die Stromübertragungseinrichtung vereinigt danach also die Vorteile eines sehr bequemen
Anheizens mit denjenigen geringster Gesamt-Verluste, weil der Widerstand der ganzen Einrichtung
durch geeignete Wahl und Anordnung der Schichten verschiedener Leitfähigkeit derartig hergestellt werden kann, daß die Gesamtverluste gleich den Jouleschen Verlusten
und damit ein Minimum werden.
Claims (4)
1. Stromübertragungseinrichtung für elektrische öfen zum Schmelzen von Metallen
mit vorzuheizenden Leitern, die bei erhöhter Temperatur eine hohe Leitfähigkeit annehmen, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Einrichtungen an beiden Seiten des Herdes die Kopf wand bilden, innen ungefähr
die Gestalt eines mit der Spitze nach unten liegenden Hohlkegels und außen die
eines letzterem parallelen Kegelmantels haben, der auf einem Polschuh ruht.
2. Stromübertragungseinrichtung für elektrische Öfen, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode an ihrer Berührungsfläche mit dem Bad nur aus dem Leiter zweiter Klasse und dem Bindemittel
besteht, während in den nach den Polschuhen zu gelegenen Teilen die Leitungsfähigkeit
durch Einbettung von Graphit oder anderen gut leitenden Stoffen verstärkt ist.
3. Strom übertragungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erreichung höherer elektrischer Leitfähigkeit ohne Vergrößerung der Wärmeableitung
quer zur Stromrichtung in die Leiter zweiter Klasse gute Wärmeleiter von geringem Widerstand eingebettet sind, die
auch als Heizwiderstände ausgebildet sein können und dann zur Vorheizung der Leiter
zweiter Klasse benutzt werden.
4. Elektrische Ofeneinrichtung mit Stromübertragungseinrichtungen
nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Transformator unterhalb des Herdes und
von diesem trennbar angeordnet und mit den Polschuhen durch den unteren Rand des Herdes umziehende Leitungen verbunden
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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