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Offenend-Spinnmaschine mit einer verfahrbaren Wartungseinrichtung
Die Erfindung betrifft eine eine Vielzahl von Spinnstellen besitzende Offenend-Spinnmaschine
mit wenigstens einer Wartungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
und insbesondere nach Patent----------- (Patentanmeldung P 24 38 168.8).
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Im Gegensatz zu bekannten Bauarten wird nach dem Ilauptpatent vorgeschlagen,
daß das Vorliegen einer Störung einer Spinnstelle
dadurch von der
verfahrbaren Wartungseinrichtung festgestellt wird, daß diese den Betriebszustand
einer selbsttätig bej Vorliegen einer Störung an jeder Spinnstelle stillgesetzten
Einrichtung überprüft, nämlich der Einrichtung zum Zuführen des Faserbandes.
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In Weiterbildung des Hauptpatentes liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, das Abgeben und das Erfassen des die Wartungsbedürftigkeit einer Spinnstelle
anzeigenden Signals einfach und betriebssicher zu verwirklichen, wobei auf optische
und/oder elektrische Signalübertragung verzichtet werden soll.
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Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
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reine derartige mechanische Abtastung läßt sich sowohl an den einzelnen
Spinnstellen als auch an der verfahrbaren Wartungseinrichtung preisgünstig verwirklichen,während
die Funktion problemloser und weniger störanfällig ist. Außerdem läßt sich diese
mechanische Abtastung leichter kontrollieren und warten.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 2 wird vorgesehen, daß ein Signalgeber
beim Stillsetzen der Faserbandzuspeisung betätigt wird, der dann in die Bewegungsbahn
der Abtastvorrichtung ragt.
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Mit der Weitergestaltung nach Anspruch 3 wird erreicht, daß die Spinnstelle
nicht mit einem zusätzlichen Bauteil und einem
dazugehörigen Verstellmechanismus
ausgerüstet werden braucht, son dern daß die Abtastvorrichtungan einen-Bautsil angreift,
der ins besondere dann schon vorhanden ist, wenn an den Spinnstellen eine bestimmte
Art einer automatischen Wiederanspinnung durchgeführt werden soll.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele und den Unteransprüchen.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte Offenend-Spinnmaschine
im Bereich einer Spinnstelle mit einer herbeigerufenen Wartungseinri chtung, Fig.
2 eine Teil draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 1, bei welcher die Wartungseinrichtung
eine wartungsbedürftige Spinnstelle noch nicht erreicht hat, Fig. 3 einen Teilschnitt
durch eine weitere Ausführungsform einer Offenend-Spinnmaschine mit einer Wartungseinrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 3, Fig. 5 eine Teilansicht
einer Einzelheit einer Ausführungsform ähnlich Fig.- 3 und 4 und Fig. 6 eine Draufsicht
auf eine Ausführungsform ähnlich Fig. 4 mit einer weiteren Möglichkeit, den Fahrantrieb
der Wartungseinrichtung zu: steuern.
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In Fig. 1 ist dargestellt, daß zu einer Spinnstelle 1 einer mit einer
Vielzahl derartiger Spinnstellen ausgerüsteten Offenend-Spinnmaschine eine Wartungseinrichtung
2 gerufen worden ist, die mit Laufrollen 3 und 4 auf einer entlang der Offenend-Spinnmaschine
verlaufenden ~Schiene 5 verfahrbar ist. Den Rädern 3 und/oder 4 ist in nicht näher
dargestellter Weise ein Fahrantrieb zugeordnet, der beispielsweise aus einem mit
einem Steuerorgan
6 steuerbaren Elektro-Getriebemotor besteht.
Das Steuerorgan 6 steuert das Verfahren der Wartungseinrichtung 2 und insbesondere
auch das Anhalten an einer wartungsbedürftigen Spinnstelle 1. Das Signal zum Anhalten
wird dem Steuerorgan 6 über einen Schalter 7 gegeben, der elektrisch über eine Leitung
8 angeschlossen ist.
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Der Schalter 7 wird von einem Stößel 24 der wartungsbedürftigen Spinnstelle
1 der Offenend-Spinnmaschine betätigt. Der Stößel 24 ragt bei dem Vorliegen einer
Wartungsbedürftigkeit nach vorne über die Stirnseite des Spinnaggregates vor, wie
dies in Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Dabei durchdringt er eine Bohrung 29 einer
aus einzelnen Teilstücken zusammengesetzten Schiene 30, an der ein Abtastfühler
31 entlangschleift, der um eine Achse 33 gegen die Wirkung einer Druckfeder 32 verschwenkbar
gehalten und der dem Schalter 7 zugeordnet ist.
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Der Stößel 24 wird aus der Stellung 24a nach außen bewegt, wenn eine
Störung an der Spinnstelle 1 vorliegt und ein Abschalten der Zuspeisung des Faserbandes
23 automatisch erfolgt. Das Faserband 23 wird über einen Einlauftrichter der Zuführeinrichtung
für das Faserband übergeben, die eine Klemmmulde 20 enthält, die mit einer Druckfeder
21 gegen eine als durchlaufende Welle ausgebildete Zuführwalze 22 angedrückt wird.
Die Zuführeinrichtung bietet in nicht näher dargestellter Weise das Faserband 23
einer Auflösewalze dar, von der es zu einem Spinnrotor gelangt, aus welchem es in
Form eines gesponnenen Fadens 9 abgezogen wird, der in Fig. 1 strichpunktiert dargestellt
ist. Das Vorhandensein des Fadens 9 wird von einem Fadenwächterfühler überwacht,
der bei Vorhandensein eines Fadens 9 die strichpunktierte Position 10 und bei Fehlen
eines Fadens die Position 11 einnimmt. Der Fadenwächterfühler 10, 11 betätigt einen
Schalter 12, der über eine elektrische Leitung 13 mit einem Elektromagneten 14 verbunden
ist. Der Elektromagnet 14 fährt bei Fehlens eines Fadens seinen Kolben 15 aus und
verschwenkt
einen Hebel 16 gegen die Wirkung einer Druckfeder 17. Der Hebel 16 ist um eine Achse
18 verschwenkbar und besitzt eine Nase 19, mit welcher er das Faserband auf der
Mulde 20 festklemmt, die ggf. dadurch noch von der Zuführwalze 22 etwas wegbewegt
wird. Auf diese Weise wird die Faserbandzuspeisung bei Fehlen eines Fadens über
den Fadenwächterfühler 10, 11 bzw. den Schalter 12 unterbrochen.
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Der Hebel 16 ist mit einem Ansatz 26 versehen, der an einem Ansatz
25 des um eine Achse 28 verschwenkbaren Stößels 24 anliegt und diesen gegen die
Wirkung einer Feder 27 bewegen kann. In der in Fig. 1 dargestellten unterbrochenen
Stellung ist der Stößel 24 so verschwenkt, daß er über die Schiene 30 nach außen
vorsteht und über den Abtastfühler 31 den Schalter 7 in der bereits beschriebenen
Weise betätigt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bis 5 ist die Wartungsvorrichtung
im Prinzip identisch mit der Wartungsvorrichtung nach Fig. 1 und 2, d.h. auch hier
ist die Wartungseinrichtung mit Laufrollen versehen, die von einem Fahrantrieb angetrieben
werden, der ein Steuerorgan enthält, das über einen Schalter 7 einen Anhaltevorgang
auslöst. Die Spinnstelle 1 nach Fig. 3 enthält ebenfalls eine Anpreßmulde 20, die
mit einer Druckfeder 21 gegen eine Zuführwalze 22 angedrückt wird. Der Antrieb der
Zuführwalze erfolgt über Schraubenräder 34 und 35, die über eine elektromagnetische
Kupplung 54 und Schraubenräder 36 und 37 mit einer durchlaufenden Antriebswelle
38 verbunden sind.
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Die elektromagnetische Kupplung 54 ist bei dieser Ausfiihrungsform
über eine Leitung 13 an den nicht dargestellten Schalter eines Fadenwächterfühlers
angeschlossen, der dafür sorgt, daß bei Fehlen eines Fadens die Kupplung 54 geöffnet
und damit die Zuspeisung des Faserbandes unterbrochen wird.
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Das Schraubenrad 35 ist drehfest mit einem Reibrad 39 verbunden, das
nach außen über die Kontur des Gehäuses der Spinnstelle 1
versteht.
Diesem Reibrad 39 ist ein Kontrollrad 40 der Wartungseinrichtung 2 zugeordnet, mit
dem der Betriebszustand der Zuführeinrichtung des Faserbandes überwacht wird, d.h.ob
die Spinnstelle ordnungsgemäß arbeitet oder ob bei spielsweise nach Auftreten eines
Fadenbruches die Faserbandzuspeisung unterbrochen ist. Das nur gegen die Reibräder
39 nnlaufende Kontrollrad 40 wird bei dem Verfahren der Wartungseinrichtung 2 beispielsweise
in Richtung des Pfeiles 45 in Richtung des Pfeiles 46 an jeder Spinnstelle verdreht,
sofern die Reibräder 39 sich in Richtung des Pfeiles 56 drehen oder stillstehen.
Der Verdrehwinkel des Kontrollrades 40 beim Überfahren eines Reibrades 9 hängt davon
ab, ob das Reibrad 39 stillsteht oder läuft. Er ist wesentlich größer, wenn das
Reibrad 39 läuft, d.h. die Faserbandzuspeisung ordnungsgemäß arbeitet. Über die
Größe des Verdrehwinkels des Kontrollrades 40 kann daher die Wartungsbedürftigkeit
der Spinnstellen 1 festgestellt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform geschieht dies dadurch, daß
das um eine Achse 41 drehbar auf einem um eine Achse 42 schwenkbaren Hebel 43 gelagerte
Kontrollrad 40 mit einem Schaltfinger 47 versehen ist, der einem Drücker 48 eines
Schalters 49 zugeordnet ist, der seinerseits mit dem Schalter 7 verbunden ist. Bei
dieser Ausbildung wird vorgesehen, daß der Schalter 49 über den Schaltfinger 47
und den Drücker 48 durchgeschaltet werden muß, damit die Fahrt der Wartungseinrichtung
nicht unterbrochen wird. Hierzu kann in dem Steuerorgan des Fahrantriebes der Wartungseinrichtung
2 ein Programm vorgesehen werden, das den Fahrtantrieb stillsetzt, wenn nicht im
Bereich jeder Spinnstelle über den Schalter 49 von dem Schalter 7 an das Steuerorgan
das Kommando zum Weiterfahren oder zum Nichtunterbrechen des Fahrens gegeben wird.
Bleibt das Kommando zum Weiterfahren aus, so sorgt das Programm des Steuerorganes
dafür, daß die Wartungseinrichtung an der wartungsbedürftigen Spinnstelle 1 anhält.
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Um sicherzustellen, daß das Kontrollrad 40 sich nur an die Reibräder
39 der einzelnen Spinnstellen und nicht an die dazwischen befindlichen Gehäuse anlegt,
wird ein Anschlag 50 vorgesehen, der die Bewegung des Hebels 43 begrenzt. Der Hebel
43 wird mit einer Feder 44 gegen diesen Anschlag 50 angedriickt, so daß auch eine
gewisse Andrückkraft zwischen dem Reibrad 39 und dem Kontrollrad 40 vorhanden ist,
die eine genaue Übertragung des Antriebs sicherstellt. Wenn das Kontrollrad 40 den
Bereich eines Reibrades 39 verlassen hat, wird es über eine Rückstellfeder 51 in
seine Ausgangslage zurückgeführt, so daß an å jeder Spinnstelle gleiche Ausgangsbedingungen
gegeben sind. Das Reibrad 39 ist bei manchen Spinnstellen von vornherein vorhanden,
da über dieses Reibrad dann von einer als Anspinneinrichtung ausgebildeten Wartungseinrichtung
ein Antrieb der Faserbandzuspeisung während des Anspinnvorganges erfolgt, um diese
Faserbandzuspeisung entsprechend den Anspinnbedingungen regeln zu können. Unter
Umständen kann dann auch vorgesehen werden, daß das zu diesem Zweck üblicherweise
verwendete Zahnrad mit einem Ansatz versehen wird, der das Reibrad 39 für das Kontrollrad
40 bildet. Wie in Fig. 5 dargestellt ist, genügt es in vielen Fällen, wenn das Kontrollrad
52 als Kreisscheibensegment ausgebildet ist, das in entsprechender Weise wie das
Kontrollrad 40 auf einem Arm 43 gelagert und mit einem sich auf einer Kreisbahn
53 bewegenden Schaltfinger 47 versehen ist. In beiden Fällen ist die relative Sage
des Schalters 49 zu der Lage des Schaltfingers 47 mit der Umfangsgeschwindigkeit
des Reibrades 39 und der Verfahrgeschwindigkeit der Wartungseinrichtung 2 abzustimmen.
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Wenn die Drehrichtung des Reibrades 39 umgekehrt gewählt wird (Fig.
6), bzw. wenn die Wartungseinrichtung 2 der Fig. 4 in entgegengesetzter Richtung
verfahren würde, so kann auch eine Abstimmung der Verfahrgeschwindigkeit in Richtung
des Pfeil es 45 der Wartungseinrichtung 2 mit der Umfangsgeschwindigkeit des Reibrades
39 in Richtung des Pfeiles 56a in der Weise vorgenommen werden, daß die beiden Geschwindigkeiten
im Bereich der Kontaktstelle zwischen dem Reibrad 39 und dem Kontrollrad 40 wenigstens
annähernd
gleich sind. In diesem Falle erfolgt bei einem Überfahren
der Reibräder 39 der einzelnen Spinnstellen keine nennenswerte Verdrehung des Kontrollrades
40. Gewisse Verdrehungen könnten höchstens au o aus Geschwindigkeitsabweichungen
resultieren, die jedoch in relativ engen Grenzen bleiben. Eine merkliche Verdrehung
wird erst dann auftreten, wenn das reibrad 39 stillgesetzt ist und die Wartunp;sbedürftigkeit
der betreffenden Spinnstelle anzeigt.
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Hir diesen Fall ist vorgesehen, daß das Kontrollrad 40 einen in Abstand
zu einem Drücker 48a des Schalters 7a liegenden Schaltfinger 47a trägt, der dann,
wenn eine merkliche Verdrehung des Kontrollrades infolge eines Stillstandes des
Reibrades 39 erfolgt, den Schalter > derart betätigt, daß der Fahrantrieb unterbrochen
wird. Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 kann eine Umschaltung zwischen den beiden
zuletzt geschilderten Abtastvorrichtungen der Wartungseinrichtung vorgenommen werden,
so daß dann die Wartungseinrichtung 2 in beiden Fahrtrichtungen die Wartungsbedürftigkeit
einer Spinnstelle erfassen und entsprechend reagieren kann. Hierzu ist der Schalter
7a auf einer Achse 54 verschwenkbar angeordnet, so daß er in die Stellung 7b zurückgeschwenkt
werden kann, in welcher der Schaltfinger 47a an ihm ohne zu berühren vorbeiläuft.
In diesem Fall, d.h. bei Verfahrrichtung entgegen dem Pfeil 45, kommt der Schaltfinger
47 zum Einsatz, der dann erst wegen der wesentlich größeren Verdrehwinkel bis in
den Bereich des Schalters 49 gelangt und die zu Fig. 4 erläuterten Schaltungen ausführt.
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In dem Vorstehenden ist davon ausgegangen, daß die Überprüfung der
Wartungsbedürftigkeit der einzelnen Spinnstellen 1 abhängig davon festgestellt wird,
ob eine Faserbandzuspeisung erfolgt oder nicht. Dies ist insbesondere für Wartungseinrichtungen
sinnvoll, die ein Anspinnen durchführen. Es ist Jedoch auch möglich, in :jhnlchr
Weise Wartungseinrichtungen zu steuern und zu den einzelnen Spinnstellen zu rufen,
die ein Reinigen der Offenend-Spinnstelle oder einen Spulenwechsel ausführen.