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Kenndatenkarte und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft
eine aus Kunststoff bestehende Kenndatenkarte und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Durch die zunehmende Verwendung von Kennkarten, statistischen Karten,
Kreditkarten u.dgl. Datenträger ist es erwünscht, eine Einrichtung zur Einstecken
eines Datenträgergliedes in eine solche Karte vorzusehen, wobei dieses Datenträgerstück
dann eine treffende Information in kompakter Weise bewirkt, während auf dem Rest
der Karte permanent Informationen aufgedruckt sind. So haben beispielsweise Mikrofilm-Kenndatenkarten
besondere Nutzungsmöglichkeiten in der Medizin, wo ein Patient mit einem Mikrofilm
versehen sein könnte, der den Bericht seiner medizinischen Geschichte beinhaltet,
während der Rest der Karte solche Informationen wie den Namen des Karteninhabers,
Instruktionen oder andere Informationen beinhaltet. Die Verwendung der artiger Kenndatenkarten
bewirkt Beweglichkeit und eine Quelle erforderlicher Informationen in großer Menge,
um die gewünschte medizinische Geschichte des Patienten vollständig vorliegen zu
haben. Andere Verwendungszwecke könnten Informationen bei Versicherungskarten, Führerscheinen,
Schulkennkarten u.dgl. liefern.
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Es sind verschiedene Arten von Kenndatenkarten vorgeschlagen und benutzt
worden. Insbesondere ist eine Karte bekannt, die einen Mikrofilm beinhaltet, der
leicht eingesteckt und wieder fortgenommen werden kann. Einige vorbekannte Karten
beinhalten eine Tasche, die, ausgehend von einer Öffnung oder einem Ausschnitt in
einer Materialschicht gemacht ist, wobei eine Mehrzahl von transparenten darüberliegenden
Schichten zur Bildung der Tasche vorgesehen ist. Eine Zugangsöffnung ist dabei vorgesehen,
um den Mikrofilm in die Tasche einzustecken. Diese Ausgestaltung hat Nachteile insoweit,
daß das Einbringen und Herausnehmen des Mikrofilmes aus der Tasche durch die von
der Öffnung gebildeten Kanten stark behindert wird. Obwohl diese Kanten eine Halte-
oder Festsetzeinrichtung darstellen, muß eine weitere Einrichtung zum leichteren
Entfernen des Mikrofilms vorhanden sein. Hierdurch ergibt sich eine erhebliche Modifikation
in der Ausgestaltung der haltenden Karte.
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Es sind ferner Verfahren zum Herstellen von Kartenhaltern vorgeschlagen
worden, bei denen drei Ränder einer klaren Kunststofffolie zusammengeschweißt werden,
so daß die Karten dazwischen gesteckt werden können. Bei einigen vorbekannten Verfahren
dieser Art wird der unverschweißte Bereich mit einer Widerstandsbeschichtung behandelt,
so daß eine Laminierung am Ort der Tasche nicht stattfindet und die darin befindlichen
Karten durch die transparente Oberfläche hindurch nach Einsteckung in den Kartenhalter
besichtigt werden können. Diese Verfahrensweise ist nicht voll zufriedenstellend,
weil die bis dato verwendeten Widerstandsbeschichtungen unerwünschte Änderungen
in der Transparenz der Kunststoffolien mit sich gebracht haben, was natürlich die
Lesbarkeit des eingesteckten Materiales erheblich herabsetzt.
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Darüber hinaus können die Karten nicht sicher in den Taschen gehalten
werden, weil irgendwelche zusätzlichen Haltemittel fehlen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Kenndatenkarte der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die einerseits als Druckträger
für gedruckte Informationen dient und andererseits sicher in leicht lesbarer Form
einen Mikrofilm od.dgl. transparentes Informationsmaterial festhalten kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht im wesentlichen in einer Kunststoff-Kenndatenkarte
mit einer Tasche zur Aufnahme eines Kenndatenträgers wie beispielsweise einem Mikrofilm
oder einem transparenten Foto. Die Tasche ist dabei während der Laminierung der
Karte durch Verwendung einer Widerstandsbeschichtung zwischen den einzelnen Kunststoffbögen
in einem vorgegebenen Bereich zur Verhinderung des Zusammenklebens erreicht. Die
Verwendung von Litho-Farbe als Widerstandsbeschichtung ist sehr vorteilhaft, da
sich herausgestellt hat, daß hiermit der Oberfläche für den Taschenbereich nach
dem Laminierungsprozeß ein erhöhter Reibkoeffizient gegeben wird und die Sichtbarkeit
nicht beeinträchtigt wird. Ein Kunststoffbogen aus klarem Polyvinylchlorid bildet
die Unterlage. Der Hauptteil dieser Unterlage wird im Siebdruckverfahren bedruckt,
um eine Einfärbung in allen Bereichen mit Ausnahme des Bereiches dem der Mikrofilm
oder das transparente Foto liegen soll, zu schaffen. Eine transparente, nicht pigmentierte
Litho-Farbe wird dann auf den unbehandelten Abschnitt der Unterlage aufgebracht
sowie auf einen kleinen Überlappungsbereich des im Siebdruck bedruckten Bereiches.
Die klare Litho-Farbe dient dazu, ein Aneinanderkleben der Materiallagen im nicht
kolorierten Bereich während der Laminierung zu verhindern. Die Unterlage wird dann
mit einem anderen klaren Polyvinylchlorid-Bogen gleicher Abmessung, der als Decklage
dient, verbunden und die beiden Materiallagen werden in eine Laminierungspresse
eingebracht. Nach der Laminierung haften die Materiallagen aneinander, ausgenommen
in dem Bereich, in dem die transparente Litho-Farbe aufgebracht wurde.
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Durch die obengenannten Verfahrensschritte ergibt sich eine Tasche
oder Stecköffnung, in die ein Datenträger wie beispielsweise ein Mikrofilm eingesteckt
werden kann. Es ist keinerlei Öffnungskantensicherung für den eingebrachten Mikrofilm
erforderlich, da der Film, wenn er einmal eingesteckt wird, nicht zufällig oder
unbeabsichtigt aus der Tasche herauskommen kann, da dies ein hoher Reibwiderstand
verhindert. Darüber hinaus kann der Mikrofilm jedoch entfernt werden, wenn die Kenndaten
des Kartenbesitzers hinfällig werden und ein Wechsel erforderlich ist, da der Mikrofilm
ohne weiteres durch ein Werkzeug wie beispielsweise eine Pincette ergriffen werden
kann und der Reibwiderstand damit dann leicht überwunden werden kann.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigen: Fig. 1 die Kunststoffunterlage zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kennkarte
in perspektivischer Darstellung vor irgendeiner Behandlung, Fig. 2 die Unterlagen
nach Fig. 1 nach der Bedruckung im Siebdruckverfahren, Fig. 3 die Unterlage nach
Fig. 1 nach der Aufbringung des Siebdruckes und der Litho-Farbe, Fig. 4 eine sprengbildliche
Darstellung der verschiedenen Bestandteile der erfindungsgemäßen Kenndatenkarte
vor der Laminierung, Fig. 5 die fertiggestellte Kenndatenkarte gemäß der Erfindung
in perspektivischer Darstellung.
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Eine Mikrofilm-Kenndatenkarte gemäß der Erfindung ist in Fig. 5 mit
der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet. Die Karte 10 weist eine Unterlage 12 aus Polyvinylchlorid
auf, die einen farbigen oder opaken Bereich 14 und einen klarsichtigen Bereich 16
hat.
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Der farbige Bereich 14 kann dadurch erreicht werden, daß die ursprünglich
transparente Unterlage 12 mit einem Siebdruck versehen wird und als Druckträger
für Informationen dient , die auf die Karte 10 aufgedruckt werden können. Der Siebdruck
wird auf alle Bereiche bis auf den klarsichtigen Bereich 16 aufgebracht, welch letzterer
klarsichtig gehalten wird. In dieser Phase kann die Unterlage 12 mit alphamerischen
Kennzeichen 20 bedruckt werden, um eine Information darauf aufzubringen. Die alphamerischen
Kennzeichen 20 können den Namen der ausgebenden Gesellschaft, die richtige Stelle
für die Unterschrift, allgemeine Benutzungsbedingungen oder irgendeine andere zutreffende
Information darstellen. Darüber hinaus können Informationen auf die Rückseite der
Unterlage 12 aufgedruckt werden.
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Eine transparente, unpigmentierte Litho-Farbe wird auf den klarsichtigen
Bereich 16 sowie auch auf einen angrenzenden gefärbten Bereich des Substrates 12
aufgebracht, wie letzteres mit Bezugsziffer 18 in Fig. 3 gekennzeichnet ist. Die
Überlappung der Litho-Farbenbeschichtung über den gefärbten Bereich kann beispielsweise
etwa 5 mm für eine Standardkarte von 50 x 82 mm betragen. Für andere Kartengrößen
kann die Überlappung in entsprechenden Proportionen gewählt werden. Die Überlappung
gewährleistet, daß ein Randbereich 19 der Unterlage 12 mit Litho-Farbe behandelt
ist, wodurch sich eine Einstecköffnung bildet und eine gefärbte Umrandung für die
Tasche geschaffen wird.
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Ist die Unterlage 12 derart behandelt, wird eine klarsichtige Oberlage
22 aus Polyvinylchlorid, die die gleichen Abmessungen wie die Unterlage hat, auf
die Unterlage aufgelegt. Die Oberlage 22 und die Unterlage 12 werden durch einen
in der Technik bekannten Laminierungsprozeß niteinander laminiert. Die Laminierung
kann
durch Erhitzen der Materiallagen auf Temperaturen zwischen 90 und 1800 C unter einem
Druck von 14 bis 140 kp/cm² über eine Zeitdauer von 1 bis 60 Minuten erfolgen. Die
Parameter des Laminierungsprozesses variieren in Abhängigkeit von der Größe, der
Menge und der Zusammensetzung der eingesetzten Materialien. Die Laminierung erfolgt
zwischen der Oberlage 22 und dem mit dem Siebdruck versehenen Bereich 14 der Unterlage
12. Eine Laminierung geschieht jedoch nicht in dem Bereich 18, auf den die transparente
Litho-Farbe aufgebracht wurde, so daß sich hier eine Tasche 24 bildet. Die Einstecköffnung
für die Tasche ergibt sich an dem Randbereich 19, an dem die Litho-Farbe aufgebracht
wurde.
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Ein Vorteil der Verwendung von transparenten,unpigmentierten Litho-Farben
als Widerstandsbeschichtung ist, daß diese in keiner Weise den klarsichtigen Bereich
16 der Unterlage 12 in seiner Klarsichtigkeit beeinträchtigen und auch die Transparenz
der Oberlage 22 nicht beeinträchtigen. Darüber hinaus hilft diese Beschichtung mit
dazu bei, den Mikrofilm in der Tasche 24 festzuhalten, da sich herausgestellt hat,
daß durch die Litho-Farben die Haftreibung der inneren Oberflächen des klarsichtigen
Abschnittes 26 erhöht werden. Hieraus ergibt sich, daß ein in die Tasche 24 eingesteckter
Mikrofilm hier sicher festgehalten wird.
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Wie vorstehend bereits aufgezeigt, bietet die Karte großzügig Raum
zum Aufdrucken von dauernd auf der Karte anzubringenden Informationen, während variierende
Informationen auf einem eingesteckten Mikrofilm enthalten sein können. Die Informationen
20 können auf die Unterlage 12 aufgedruckt werden und sind dann durch die Oberlage
22 geschützt. W nn Informationen auf der Rückseite der Unterlage 12 aufgedruckt
werden sollen, kann eine weitere PVC-Lage 26 auch auf die Rückseite gebracht und
mit dieser während des oben beschriebenen Vorganges laminiert werden. Es ist hervorzuheben,
daß die zweite Schicht 26 keinen Anteil an der Bildung der Tasche 24 hat.
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Es ist ferner hervorzuheben, daß eine Vielzahl von Karten gleichzeitig
hergestellt werden kann, indem für die Unterlage 12 und die Oberlage 22 große Bögen
gewählt werden, aus denen dann die einzelnen Karten nach Durchführung der vorstehend
beschriebenen Herstellungsvorgänge herausgeschnitten werden.