DE243246C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVl 243246-KLASSE 35«. GRUPPE

HUGO BRAUNS in DORTMUND.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. März 1911 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Auf- und Abschieben von Förderwagen auf und von dem Förderkorb in Bergwerksbetrieben, welche in an sich bekannter Weise durch ein Druckmittel angetrieben wird und bei welcher die Schubstange an einer endlosen Kette oder einem Seil angeordnet ist. Das Wesen der Erfindung soll hierbei darin erblickt werden, ίο daß die Schubstange derart bemessen ist, daß sie in ihrem vorgeschobenen Zustande in den Förderkorb hineinragt und bei einem zu frühen Hochgehen des Förderkorbes demselben dadurch ausweicht, daß sie, weil sie nur seitlieh und an ihrer unteren Fläche geführt ist, aus der Führung herausgehoben wird.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in beispielsweiser Ausführungsform näher veranschaulicht, und zwar zeigen

Fig. ι eine Ansicht in schematischer. Darstellung,

Fig. 2 einen von der Schubstange beeinflußten Förderwagen in vergrößertem Maßstäbe,

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie A-A der Fig. 2,

Fig. 4 das Steuerorgan für die Bewegung der mit dem Steuerkolben verbundenen Schubstange,

Fig. 5 einen Schnitt nach Linie B-B der Fig. 4, wobei die Stellung des Steuerorgans so gewählt ist, daß das Druckmittel hinter den Steuerkolben tritt,

Fig. 6 einen Schnitt durch das Steuerorgan in der Stellung des letzteren, daß die Druckmittelüberleitung unterbrochen ist, und

Fig. 7 einen Schnitt durch das Steuerorgan in der Stellung des letzteren, daß das Druckmittel vor den Steuerkolben tritt.

α ist die Schubstange, welche mit einem Anschlag χ ausgerüstet und in einem Ausschnitt der vor dem Schacht liegenden Bühne lose geführt ist.

Die Schubstange α ist mit ihrem hinteren Teile an einem über Rollen geführten Zugseil b befestigt und durch dieses mit einem Kolben verbunden, welch letzterer durch ein Druckmittel beeinflußt wird. Bei etwa zu früh hochgehendem Förderkorb kann sich die Schubstange α aus dem Ausschnitt herausheben, ohne daß für den Korbbetrieb oder für die Aufschiebvorrichtung irgendeine Störung oder Gefahr eintreten kann. An ihrem vorderen Teile ist die Schubstange mit einem Schubkopft a! ausgerüstet, welch letzterer mit der Stange α scharniergelenkig verbunden ist und durch eine Feder d in einer bestimmten Lage gehalten wird, in welcher der Schubkopf in der Höhe der Wagenachse vor dieser gehalten wird. Infolge der gelenkigen Anordnung des Schubkopfes werden die in der Richtung nach dem Schachte bewegten Wagen mit ihren Achsen ohne weiteres, indem der Schubkopf um seine Gelenkstelle schwingend nach unten ausweicht, über diesen hinweggleiten, worauf der Schubkopf infolge der Wirkung der Feder in seine anfängliche Lage

fs. Auflage, ausgegeben am 4. Februar igi4.)

zurückkehrt. Das Zugseil b, mit welchem die Schübstange verbunden ist, ist mit seinem Ende, wie aus Fig. ι zu erkennen ist, an dem "Kreuzkopf β der Kolbenstange c' befestigt und über an dem Kreuzkopf e angeordnete Rollen oder Scheiben f, f geführt. Das Be-

. wegungsverhältnis zwischen Kolben c und Schubstange c' ist hierbei derart bemessen, daß die Schubstange eine Wegstrecke zurücklegt, welche dem dreifachen Kolbenhube entspricht. Legt also der Kolben den Weg zwischen u und ν zurück, so fährt der Kreuzkopf e um die gleiche Wegstrecke nach vorn und verschiebt hierbei das Seil b infolge der Führung über die mit dem Kreuzkopfe verbundenen Scheiben f, f um die dreifache Wegstrecke des Kolbenhubes, so daß die mit dem 'Seil verbundene Schubstange a, a' eine dem Kolbenhub dreimal entsprechende Wegstrecke in entgegengesetzter Richtung zurücklegt. Die Steuerung des vor bzw. hinter· den Kolben α zu leitenden Druckmittels, welches in beliebiger Weise erzeugt oder einem Druckmittelbehälter entnommen; werden kann, wird durch ein Steuerorgan g mit winkelförmigem Btarchlaß bewirkt. Das Steuerorgan g wird in einem Gehäuse derart bewegt, daß dasselbe je nach Bedarf das Druckmittel entweder hinter den Steuerkolben c, vor den Steuerkolben c, zurück in den Druckmittelbehälter leitet, oder aber ganz absperrt. Die Achse des Steuerorgans g ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, verlängert und mit drei Hebeln h, i, k ausgerüstet. Die Stellung der auf der Achse des Steuerorgans befindlichen Hebel zueinander ist derart getroffen, daß, wenn der Kolben von seiner äußersten Stellung nach der vordersten Stellung gelangt ist, der an der Schubstange α befindliche Anschlag χ auf den Hebel h einwirkt und das Steuerorgan in die aus Fig. 6 ersichtliche Lage überführt, in welcher Druckluft weder vor noch hinter den Steuerkolben c treten kann. Etwa unter einem Winkel von 90° ist zu dem Hebel h ein zweiter Hebel i" auf der Achse des Steuerorgans g angeordnet, welcher mit einem Gewicht ausgerüstet ist. Wenn der Anschlag χ der Schubstange β den Hebel h nach erfolgter Drehung freigibt, so befindet sich der das Gewicht tragende Hebel i in horizontaler Lage, in welcher das Gewicht infolge seiner Kraftwirkung den Hebel i und damit das Steuerorgan g so weit verdrehen wird, daß der Druckmittelweg durch die Leitung η zu der vorderen Seite des Steuerkolbens c frei wird. Infolgedessen wird der Steuerkolben und gleichzeitig damit die Schubstange a in entgegengesetzter Richtung' zurückbewegt. Der Rückgang der Schubstange ist dadurch erheblich beschleunigt, daß die zum Vorschieben von zwei vollen und zwei leeren Wagen bemessene Kraftwirkung des Druckmittels beim Rückgang nicht mehr den Widerstand der Fahrzeuge findet, so daß bei unbelastetem Rückzug der über die Förderschale hinwegragende Teil der Schubstange mit erheblich größerer Geschwindigkeit aus der Förderschale entfernt wird. Der dritte Hebel k, Wvelcher auf der verlängerten Achse des Steuerorgans angeordnet ist, ist durch ein Seil, Kette ο. dgl. I mit einer Zugvorrichtung oberhalb der Bühne verbunden. Dieser Hebel k ist so eingestellt, daß derselbe, nachdem die Schubstange α am äußersten Ende ihrer Fahrt vom Förderschacht entfernt angekommen ist, wie in Fig. 7 dargestellt, sich in horizontaler Lage befindet. Übt nun der Bedienungsmann auf das Zugorgan I einen Zug aus, so dreht er den Hebel k und mit ihm die Achse des Steuerorgans. Hierbei wird das Steuerorgan mit seinem Durchtrittskanal für das Druckmittel in die aus Fig. 5 ersichtliche Lage eingestellt, in welcher das Druckmittel durch die Leitung m hinter den Kolben c tritt, dadurch ein Vorschieben des Steuerkolbens e und eine Bewegung der Schubstange bewirkt, durch welche die Förderwagen auf die Förderschale aufgeschoben werden.

Claims (1)

1. Patent-An spRu ch:

   Durch ein Druckmittel angetriebene Vorrichtung zum Aufschieben und zum Abschieben von Förderwagen auf und von dem Förderkorb, bei welcher die Schubstange an einer endlosen Kette oder einem Seil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange so lang ausgeführt ist, daß sie in der vorgeschobenen Stellung in den Forderkorb hineinreicht und beim zu frühen Hochgehen des Förderkorbes dem aufwärts gehenden. Korb dadurch ausweicht, daß sie, weil sie nur seitlich und an ihrer unteren Fläche geführt ist, aus der Führung herausgehoben wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.