DE2424496C3 - Zusammensetzung zur Herstellung eines Mittels zur scintigraphischen Knochenabtastung - Google Patents
Zusammensetzung zur Herstellung eines Mittels zur scintigraphischen KnochenabtastungInfo
- Publication number
- DE2424496C3 DE2424496C3 DE2424496A DE2424496A DE2424496C3 DE 2424496 C3 DE2424496 C3 DE 2424496C3 DE 2424496 A DE2424496 A DE 2424496A DE 2424496 A DE2424496 A DE 2424496A DE 2424496 C3 DE2424496 C3 DE 2424496C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- agent
- tin
- diphosphonate
- solution
- hydroxy
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/02—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by the carrier, i.e. characterised by the agent or material covalently linked or complexing the radioactive nucleus
- A61K51/04—Organic compounds
- A61K51/0474—Organic compounds complexes or complex-forming compounds, i.e. wherein a radioactive metal (e.g. 111In3+) is complexed or chelated by, e.g. a N2S2, N3S, NS3, N4 chelating group
- A61K51/0478—Organic compounds complexes or complex-forming compounds, i.e. wherein a radioactive metal (e.g. 111In3+) is complexed or chelated by, e.g. a N2S2, N3S, NS3, N4 chelating group complexes from non-cyclic ligands, e.g. EDTA, MAG3
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/02—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by the carrier, i.e. characterised by the agent or material covalently linked or complexing the radioactive nucleus
- A61K51/04—Organic compounds
- A61K51/0489—Phosphates or phosphonates, e.g. bone-seeking phosphonates
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/12—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by a special physical form, e.g. emulsion, microcapsules, liposomes, characterized by a special physical form, e.g. emulsions, dispersions, microcapsules
- A61K51/1282—Devices used in vivo and carrying the radioactive therapeutic or diagnostic agent, therapeutic or in vivo diagnostic kits, stents
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K2123/00—Preparations for testing in vivo
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Heart & Thoracic Surgery (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
Vorliegende Erfindung betrifft die im Patentanspruch definierte Zusammensetzung zur Herstellung eines
hochwirksamen Mittels auf Basis von Phosphonaten für die scintigraphische Abtastung der Knochen.
Vor einiger Zeit wurde erkannt, daß herkömmliche Röntgenstrahlen-Methoden zur Aufdeckung vieler
Arten von Erkrankungen im Frühstadium, wodurch eine wirksame Behandlung ermöglicht wird, nicht völlig
zufriedenstellend sind. Ein besonderer Mangel bei der Prüfung mit Röntgenstrahlen ist die Unfähigkeit dieses
Verfahrens, Metastasen am Skelett in ihrem Anfangsstadium, wo noch eine bedeutungsvolle Behandlung
möglich ist, zu entdecken. Neuere Arbeiten auf dem Gebiet der »Knochenabtastung« zur Entdeckung von
Metastasen richteten sich auf die Verwendung von radioaktiven Isotopen, insbesondere des Isotops '8F,
welches selektiv zum Skelett und insbesondere zu »aktiven« Stellen auf diesem, wie z. B. den Gelenken
und Tumor-Stellen, wandert, wo sein Austausch mit den Hydroxylgruppen im Calciumhydroxylapatit stattfindet.
Infolge seiner kurzen Halbwertszeit (110 Minuten), der eine sehr kurze Haltbarkeit und eine hohe Emission von
Energie gegenüber steht, welche es zur Verwendung zusammen mit bestimmten Anzeigevorrichtungen, insbesondere
der Anger-Scintillationskamera, ungeeignet macht, hat jedoch die Anwendung von 18F gewisse
Grenzen. Ferner erfordert seine Herstellung sehr aufwendige und teuere Vorrichtungen, und es ist
infolgedessen zur Herstellung am Ort seiner Anwendung völlig ungeeignet.
Zur Knochenabtastung wurde auch das Strontiumisotop 85Sr verwendet, welches das Skelett aufsucht, um
insbesondere an aktiven Stellen sich gegen das Calcium im Calciumphosphat auszutauschen. 85Sr mit einer
Halbwertzeit von 65 Tagen liegt am entgegengesetzten Ende von 18F des üblichen Halbwertszeitspektrums.
Während diese (im Vergleich zu 18F) beträchtlich erhöhte Halbwertszeit eine wünschenswerte Lagerungsfähigkeit
bedingt, ist es jedoch erforderlich, daß sehr iange Abtastzeiten eingehalten werden, um eine
brauchbare Abtastung zu erreichen, und zwar aufgrund des geringen Strahlungsemissionsgrades.
Neuerdings und aufgrund der Nachteile, mit den j außerordentlich kurzen bzw. langen Halbwertszeiten
von 18F bzw. 85Sr, richtete sich das Interesse auf
Technetium-99m (99mTc), welches eine Halbwertzeit von
6 Stunden aufweist Das Interesse an 99mTc nahm auch
aufgrund dessen zu, daß gut handhabbare kommerzielle
to Vorrichtungen zu seiner Erzeugung, wo es benötigt wird, zur Verfügung stehen. Eine Lösung von 99mTc in
der oxidierten Form des Pertechnetats (""1TcOi") wird
aus kommerziellen Generatoren durch Elution mit einer isotonischen Kochsalzlösung (0,9 Gew.-% Natriumchloj
rid erhalten. Ein kommerzieller, derzeit zur Herstellung einer Pertechnetatlösung zur Verfügung stehender
Generator ist der unter dem Namen »Technetope® HiCon« im Handel befindliche Generator der Firma E.
R. Squibb Company. Auch hier ist ein extrahiertes ""1TcO^ in isotonischer Kochsalzlösung im Handel
(Handelsprodukt »Instant Tech.« der Firma New England Nuclear of Boston, Massachusetts).
Technetium-99m unterscheidet sich sowohl von 18F
als auch 85Sr darin, das es nicht spezifisch das SkeleU
aufsucht oder mit diesem reagiert. Seine Verwendung hängt infolgedessen von seiner Verbindung oder
Komplexbildung mit Stoffen ab, welche das Skelett aufsuchen. Bei den ersten Versuchen zur Abtastung des
Skeletts mit 9limTc wurden Polyphosphate als Mi-
jo schungs-Komplexbildungsmittel verwendet, was zu
recht guten Erfolgen führte.
Nachfolgende Versuche, 99mTc zu verwenden, umfaßten
ein Vermischen einer wäßrigen Lösung von Dizinn(Il)-äthan-l-hydroxy-l,l-diphosphonat mit einer
Lösung eines nichtzinnhaltigen Phosphonates. Die erhaltene Lösung wurde sodann mit einem Pertechnetat
vermischt, wobei sich ein Komplex bildete, welcher das Skelett aufsucht (vgl. Journal of Nuclear Medicine,
Bd. 14, Nr. 2, S. 73-78, und a.a.O., Bd. 13, Nr. 12, S.
947-949). Während dieses Verfahren zu einer Skelettabtastung führte, welche sich den zuvor zur Verfugung
stehenden Verfahren überlegen erwies, zeigte es dennoch zu große Mängel, insbesondere eine begrenzte
Stabilität der Lösung des Dizinn-äthan-l-hydroxy-1,1-diphosphonats.
Es erwies sich, daß die Herstellung eines löslichen,
. stabilen, trockenen Systems zur Verwendung mit einer Pertechnetatlösung zwecks Bildung eines Mittels zur
Knochenabtastung außerordentlich schwierig ist. Beispielsweise erwies sich die Anwendung der Lyophilisierung
(Gefriertrocknung) als herkömmliches Verfahren zur Bildung eines geeigneten löslichen, stabilen Feststoffes
aus einer unstabilen Lösung nur im begrenzten Ausmaß erfolgreich, offensichtlich aufgrund von hydrolytischen
Problemen mit dem Zinn(II)-Ion.
Aus der US-PS 37 35 001 ist eine Zusammensetzung zur scintigraphischen Knochenabtastung bekannt, die
aus einer injizierbaren wäßrigen Lösung mit einem Gehalt an Zinn(II)-chlorid-dihydrat und äthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonat
im Molverhältnis von etwa 30 :1 bis etwa 70 :1 sowie ""Tc besteht.
Diese wäßrige Lösung weist den gravierenden Nachteil auf, daß sie nur wenige Stunden beständig ist.
Zur Lösung dieses Stabilitätsproblems wurde vorgeschlagen, die Lösung mit praktisch sauerstofffreiem
Stickstoff zu sättigen und im Vakuum oder in einer sauerstofffreien Atmosphäre in Ampullen abzufüllen,
die abgeschmolzen werden.
Aufgrund vorgenannter Nachteile vermochte sich diese Zusammensetzung in der Praxis nicht durchzusetzen.
Hinzu kommt, daß die Aufnahme und Anreicherung dieses Reagens einerseits im Blut, in der Leber und
Niere, und andererseits im Knochen, d.h. sein Verteilungsgrad zwischen diesen in vivo, von der
Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Komponenten bei seiner Herstellung stark abhängig ist (vgl. Sp. 3,
Z. 41-51).
In der US-PS 34 71552 ist, unter einer überaus
großen Anzahl von anderen Phosphonaten, unter die z. B. Lithium-, Beryllium- und Molybdänsalze fallen
(welche zur Verabreichung an ein Lebewesen ungeeignet sind), die Verbindung Zinn(U)-dichlormethan-diphosphonat
offenbart Diese Phosphonate werden zur Verwendung als Weichmacher, Stabilisatoren gegen
Verfärbung von Alkylphenolen, Mittel zum Flammfestmachen
von Polyurethanen, Katalysatoren zur Formaldehydpolymerisation sowie Härter für Melamin-Formaldehyd-
und Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Waschmitteladditive, wie z. B. Gerüststoffe, Extraktions- und
Sequestrierungsmittel, Metallkomplexbildungsmittel, Korrosionsinhibitoren, chelatbildende Mittel und Stabilisatoren
für Polymere, wie z. B. halogenhaltige Polymere, vorgeschlagen.
Abgesehen davon, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung demgegenüber aus einem speziellen Gemisch
von Zinn(l I)-ch]orid oder sulfat und der jeweiligen Diphosphonsäure bzw. dem Diphosphonat besteht, ist
eine Verwendung von Zinn(II)-dichlormethan-diphosphonat zu einem anderen als einem der vorgenannten
Zwecke in dieser Druckschrift nicht offenbart.
Aus der US-PS 37 87 565 bzw. DE-OS 21 24 751 ist ein diagnostisches Präparat auf Grundlage eines
mit "'"'Tc markierten Eisenkomplexes bekannt, das zu
scintigraphischen Analyse des Gehirns und der Nieren dient. Die durch seine hohe Affinität zu Weichgeweben
bedingte Bestimmung dieses Komplexes zur Abtastung derartiger Gewebe ist zu derjenigen der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung konträr. Der bekannte Komplex wird demgemäß durch Versetzen von pulverisiertem, vorzugsweise gefriergetrocknetem,
Eisen(II)-ascorbat mit einer Technetiumververbindung, vorzugsweise Natriumpertechnetat, erhalten, wobei das
Eisen(II)-ascorbat unmittelbar vor seiner Verwendung in einem wäßrigen Medium, wie z. B. physiologischer
Kochsalzlösung, gelöst werden kann.
Aus der US-PS 34 66 361, ist ein '"'"Te enthaltender
Calcium-Chelatkomplex von Diethylen-triamin-pentaessigsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure oder Zitronensäure bekannt, der Messungen der Nierenfunktion
und die Sichtbarmachung der Niere bei Abtastmethoden, die Lokalisierung von Gehirntumoren und dynamische
Gefäßuntersuchungen ermöglicht. Bei der Herstellung dieses Komplexes werden alle in Kochsalzlösung
vorliegenden Technetiumionen mit Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat (in großem Überschuß) reduziert.
Schließlich ist aus der US-PS 37 49 556 u.a. ein einfaches Verfahren zur Herstellung von bekannten und
neuen, mit ""'Tc markierten Radiopharmazeutika bekannt, die für nuclear-medizinischer Diagnoseverfahren
brauchbar sind und sich im Kortex der Niere, der Leber und Lunge oder Placenta in solchem Ausmaß
anreichern, daß diese Organe scintigraphisch erfaßbar sind, wie z. B. der mit 99mTc markierte Ascorbinsäure-Eisenkomplex
sowie andere Eisenkomplexe sowie ein kolloider Komplex von 99mTcund Zinn (vgl. Beispiel HI).
Auch diese Komplexe sind von denjenigen, die sich
unter Verwendung der im vorliegenden beanspruchten Zusammensetzung einer "111Tc-Verbindung, wie z. B. des
Pertechnetats, bilden, völlig verschieden und zur Ecintigraphischen Erfassung von Knochen ungeeignet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist, ein lösliches, stabiles Produkt zur Verfugung zu stellen,
welches nach Zugabe einer Pertechnetatlösung ein wirksames Mittel zur Abtastung der Knochen bildet,
und welches ein möglichst hohe Skelettselektivität (d. h„
ίο ein hohes Verhältnis der Aufnahme am Skelett zur
Aufnahme in den weichen Geweben) zeigt
Diese Aufgaben werden durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung gelöst Zur Herstellung eines Mittels
zur Knochenabtastung wird die erfindungsgemäße wasserfreie Zusammensetzung in einer Pertechnetallösung
aufgelöst, wobei sich ein stabiler 99mTc-Komp!ex
bildet, was die einfache Herstellung eines hochstabilen Produktes ermöglicht, welches zum Verkauf in Form
einer Ausrüstung geeignet ist Der Inhalt einer Ampulle mit dem Produkt bildet nach Zugabe einer Pertechnetatlösung
ein sehr wirksames Mittel zur Knochenabtastung, das sich nach Injektion der Lösung in einen
Patienten am Skelett anreichert
Geeignete Phosphonate sind:
Geeignete Phosphonate sind:
(1) Dinatrium-äthan-l-hydroxy-l.l-diphosphonat,
(2) Gemisch von Dinatrium- und Trinatrium-äthan-1-hydre.(y-l,l-diphosphonat
im Molverhältnis von etwa 4 :1 bis 1 :1,
(3) Dichlormethan-diphosphonsäure oder einem pharmazeutisch brauchbaren Salz derselben, oder
(4) Methandiphosphonsäure oder einem pharmazeutisch brauchbaren Salz derselben.
Die zuvor genannten Phosphonate bzw. die nicht-toxischen Salze derselben, welche als pharmazeutisch
brauchbare Salze bezeichnet werden, setzen sich in einer im wesentlichen neutralen wäßrigen Lösung mit
dem Zinn(II)-chlorid oder -sulfat unter Bildung der entsprechenden Zinn(H)-Phosphonatsalze um. Beispiele
für pharmazeutisch brauchbare Phosphonatsalze sind die Natrium-, Kalium, Ammonium- und substituierten
Ammoniumsalze niederen Molekulargewichts (z. B. das Mono-, Di- und Triäthanolamin- sowie quartäre
Ammoniumsalz) der obigen Diphosphonsäuren.
ν-, Methandiphosphonsäure ist eingehend in der US-PS
32 13 030 beschrieben. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung ist in der US-PS
32 51 907 offenbart.
Gemische von Dinatrium- und Trinatrium-äthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonatsalzen
mit einem Molverhältnis von Dinatrium zu Trinatriumsalz von etwa 4 :1 bis
1 : 1, insbesondere 3 :1 bis 1 : 1 sind bevorzugt, da sie besonders gute graphische Abtastungen (hervorragende
Aufnahme durch das Skelett und geringe Aufnahme durch die weichen Gewebe) ergeben.
Aus nachfolgend erwähnten Gründen ist es vorzuziehen, die Menge an Zinn(II)-salzen der Polyphosphonate
auf nicht mehr als etwa 5% der Gesamtmenge zu begrenzen.
Um die Pertechnetatlösung (z. B. eine aus dem zuvor genannten Generator stammende) zu reduzieren und
das erhaltene Technetium-99m in einen Komplex zu überführen, wird in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Sn(II)-chlorid oder -sulfat verwendet Die
bi Verwendung einer wäßrigen Lösung von Dizinn-äthanl-hydroxy-l,l-diphosphonat
als Reduktions- und Komplexbildungsmittel ist hingegen, wie bereits erwähnt, aus
der US-PS 37 35 001 bekannt; eine derartige Lösung ist
jedoch über längere Zeit hinweg instabil (d.h. sie hydrolysiert und/oder oxidiert). Bei einem teilweise
erfolgreichen Versuch, dieses Problem zu lösen, wurden gemäß dem Stand der Technik d°n Sauerstoffzutritt
verhindernde Verpackungen (z. B. Glasampullen, womit jedoch die Möglichkeit von Glassplittern im Produkt
verbunden war) vorgesehen, oder es wurden auch große Überschüsse an reduzierenden Metallionen (z. B.
Zinn(Il)-Ionen) verwendet, um sicher zu gehen, daß genügend Reduktionskapazität zurückbleibt, wenn auch
im gewissen Ausmaß Oxidation auftritt Letzteres kann aber zur Einführung unerwünscht hoher Mengen
derartiger Metalle in den Patienten führen. Ein anderer, jedoch nicht vollständig zufriedenstellender Versuch
war die Verwendung hoch sauerer Lösungen, um die Hydrolyse des Zinn(II)-lons auf ein Minimum herabzusetzen
zu versuchen.
Der Erfindung liegt die Entdeckung zugrunde, daß Zinn(II)-chlorid oder -sulfat zusammen mit den zuvor
genannten Phosphonaten (insbesondere den bevorzugten Gemischen von Dinatrium- und Trinatrium-äthan-1-hydroxy-l,l-diphosphonat
in dem zuvor definierten Molverhältnis in wasserfreier Form zur Zugabe zu einer Pertechnelatlösung geeignet sind, wobei ein Mittel zur
Knochenabtastung mit hervorragender Skelettselektivität und geringer Aufnahme von Metallen erhallen wird.
(Im folgenden wird unter dem Begriff »Mittel« das Produkt, welches in den Menschen oder das Tier, bei
denen die Abtastung des Skeletts durchzuführen ist, injiziert wird, verstanden, während unter den Begriffen
»Ausrüstung« und »Gemisch« die Bestandteile für dieses Mittel, mit Ausnahme der Technetiumlösung,
welche zur Bildung des Mittels nachfolgend zugegeben wird, verstanden wird.)
Ein derartiges Gemisch in trockener Form ist ferner praktisch vollständig stabil, wodurch ein Hauptproblem
des Standes der Technik ausgeschaltet wird. Die Wirksamkeit des aus den Ausrüstungen hergestellten
Mittels hi im Hinblick auf die Schwierigkeiten überraschend, welche bei den Versuchen zur Herstellung
einer geeigneten Ausrüstung durch Lyophylisierung der Lösungen gemäß dem Stand der Technik
auftraten, welche ein herkömmliches pharmazeutisches Verfahren zur Bildung eines stabilen trockenen
Produktes ist.
Das Mittel zur Knochenabtastung gemäß der Erfindung ist hochwirksam und spezifisch; es wird durch
Zugabe einer in herkömmlicher Weise hergestellten Pertechnetatlösung zu einem Gemiscn von wasserfreiem
Zinn(II)-chlorid oder -sulfat mit einem zuvor genannten Phosphonat bzw. Phosphonatgemisch erhalten.
Wasserfreies Zinn(II)-sulfat oder Zinn(ll)-chlorid (das bevorzugt wird, zeichnen sich durch das ideale
Reduktionspotential des Zinn(II)-Ions, ein Fehlen von Toxizität und die Abwesenheit von adsorbiertem
Wasser aus.
Es wurde ferner gefunden, daß die Verhältnisse des
Ausrüstung
Sn(ll)-chlorids oder -sulfats zum Phosphonal im
Gemisch die Wirksamkeit des hieraus hergestellten Mittels beeinflußt Wenn beispielsweise ein Gemisch
von Zinn(II)-chlorid und Dinatrium-äthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonat
verwendet wird, ist der hieraus resultierende »Aktive« Komplex in dem Mittel ein
solcher, welcher Technetium (welches aus Reduktion des Pertechnetats mit dem Zinnfll)-Ion entsteht) und
Dizinn-äthan-l-hydroxy-l,l-diphosphonat umfaßt. Ein Mittel zur Abtastung einen Menschen mit einem
Gewicht von etwa 50 bis 100 kg erfordert lediglich 10
bis 15 Millicurie (mCi) an 99mTc-Aktivität, was winzigen
Mengen an "mTc entspricht. Bei vorliegender Erfindung
werden wesentlich geringere Mengen an Reduktions- und Komplexbildungsmittel (Sn+ +) als bei den bislang
bekannten Mitteln verwendet. Die bevorzugte Menge liegt jedoch wesentlich oberhalb der stöchiometrischen
Menge und erlaubt infolgedessen eine gewisse Oxidation des Reduktionsmittels vor dessen Gebrauch. Zur
Reduktion des Pertechnetats zu "mTc ist lediglich ein
sehr geringer Prozentsatz, (z.B. 0,01%) der Zinn(II)-Ionen,
welche anfänglich bei Zugabe des Gemisches zu der Pertechnetatlösung vorhanden sind, erforderlich der
Rest bildet Zinnsalze mit dem benutzten Phosphonal. Es wird angenommen, daß das so gebildete Zinn(II)-phosphonat
mit dem 99mTc einen Komplex bildet. Es scheint
jedoch, daß die Bildung und Stabilisierung des Komplexes durch wesentliche Mengen an überschüssigem
Phosphonat gesichert werden muß, sonst tritt ein Verlust an Stabilität des ""Tc-Komplexes und somit ein
Verlust an Spezifität für den Knochen ein.
Das Molverhältnis von reduzierendem Ion Sn4+ zum
Phosphonal beträgt etwa 1 :15 bis 1 :80, wobei 1 : 30 bis
1 : 60 bevorzugt ist.
j-, Obgleich es für die Durchführung der Erfindung nicht
erforderlich ist, wird es bevorzugt, ein pharmazeutisch verträgliches Streckmittel oder einen pharmazeutisch
verträglichen Füllstoff zur Verdünnung des reduzierenden und komplexbildenden Salzes zu verwenden, um
das Abmessen der geringen Mengen derartiger Salze, welche benötigt werden, zu vereinfachen. Es werden
Natriumchlorid und Glucose bevorzugt; Natriumchlorid wird insbesondere bevorzugt, weil seine Zugabe
gewährleistet, daß das erhaltene Mittel zumindest isotonisch ist, auch wenn die Perlechnecatlösung
hypotonisch ist, wie es der Fall ist, wenn sie mit sterilem Wasser zur Herabsetzung ihrer Aktivität verdünnt
werden muß.
Die zuvor genannten Komponenten werden sorgfältig (ζ. B. in die nachfolgend beschriebenen Zusammensetzungen)
vermischt und unter einer Stickstoffatmosphäre in Standardglasampullen von etwa 5 ml abgepackt.
Beispiele für geeignete Ausrüstungen sind Glasampullen mit einem Gehalt an den folgenden Bestandteilen, wobei die Mengen ein jeder Komponente in mg angegeben sind:
Beispiele für geeignete Ausrüstungen sind Glasampullen mit einem Gehalt an den folgenden Bestandteilen, wobei die Mengen ein jeder Komponente in mg angegeben sind:
Komponenten
A B
A B
Dinalrium-älhan-l-hydroxy-lJ-diphosphonat
Trinatrium-äthan-1 -hydroxy-!, 1-diphosphonat
Dichlormcthandiphosphonsäurc
Trinatrium-äthan-1 -hydroxy-!, 1-diphosphonat
Dichlormcthandiphosphonsäurc
Fortsetzung
Komponenten A B
Sn(II)-chlorid
NaCl
Glucose
, 0,16 27
Aus jeder dieser Ausrüstungen wird nach Zugabe von etwa 5 ml Pertechnetat-Qiim-Lösung mit einer Aktivität
von etwa 50 bis 75 mCi/ml und sorgfältigem Schütteln ein Mittel erhalten, welches z. B. durch intravenöse
injektion an Menschen verabreicht werden kann. Bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von etwa
50 bis 100 kg wird vorzugsweise etwa 1 ml der Lösung angewandt, welche langsam, z. B. über einen Zeitraum
von 30 Sekunden, injiziert wird. Gegebenenfalls können bei Kindern und anderen kleineren Patienten geringere
Mengen angewandt werden. Die Verabreichung erfolgt vorzugsweise innerhalb etwa 3 Stunden nach der
Herstellung. Um die Herstellung von ausreichendem Mittel aus einer einzigen Ausrüstung zu ermöglichen,
um eine beliebige Anzahl von Abtastungen durchzuführen, können Ausrüstungen selbstverständlich ein Vielfaches
oder einen Bruchteil der zuvor genannten Mengen enthalten.
Mittel, welche aus dem Gemisch A hergestellt wurden, führten bei Menschen zu hervorragenden
Ergebnissen. Ferner wurden verschiedene Gemische bei Laboruntersuchungen an Ratten verwendet, welche ein
gutes Modell des Menschen in derartigen Untersuchungen sind. Bei Ratten wurde die Hälfte der Dosierung der
Gemische für Menschen verwendet, und zu Verteilungs-0,16
27
0,16
27
27
0,16
27
27
0,16 27
Studien wurden 0,01 bis 1 mCi an "mTC verwendet Die
Verteilungsuntersuchungen beim Menschen zeigen, daß das aus der Ausrüstung A hergestellte Mittel mit einer
Aktivität von 15 mCi etwa 3 Stunden nach Injektion bei einem Menscher, %'cn ?0kg typischerweise wie folgt
verteilt wurde: 40 bis 50% der Dosierung geht an das Skelett, 6% ist im Blut und der Rest wird mit dem Urin
ausgeschieden. Dies ist eine hochbefriedigende Verteilung für sichere und wirksame Abtastungen.
Die optimale Abtastungszeit zur Abtastung von Knochen beträgt etwa 3 Stunden nach der Verabreichung.
Wenn die Aufdeckung von verkalkten Bereichen, die sich von den Knochen unterscheiden, gewünscht
wird, sind unterschiedliche Zeiten anzuwenden. Beispielsweise können die fortgeschrittene Verkalkungsatherosclerose
und Myocardinfarkte bei verschiedenen Zellen nach der Injektion, in Abhängigkeit von der
regionalen Blutzufuhr, entdeckt werden. Die Phosphonate besitzen auch eine gewisse Affinität zu bestimmten
wuchernden Zellen, z. B. zu solchen, die bei Magengeschwüren auftreten. Die Verteilung der oben beschriebenen
Abtastungsmittel an derartige Stellen verläuft typischerweise in etwa einer Stunde; jedoch schwanken
optimale Abtastungszeiten je nach der abzutastenden Stelle.
Claims (1)
- Patentanspruch:Zusammensetzung auf Basis von Phosphonaten zur Herstellung ehes Mittels zur scintigraphischen Knochenabtastung, dadurch gekennzeichnet, daß es ein trockenes Gemisch vonA) einem der folgenden Phosphonate bzw. Phosphonatgemische:(1) Dinatrium-äthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonat,(2) Gemisch von Dinatrium- und Trinatriumäthan-1-hydroxy-1,1-diphosphonat im Molverhältnis von etwa 4:1 bis 1 : 1,(3) Dichlormethan-diphosphonsäure oder einem pharmazeutisch brauchbarem Salz derselben, oder(4) Methandiphosphonsäure oder einem pharmazeutisch brauchbaren Salz derselben, undB) wasserfreiem Zinn(II)-chlorid oder wasserfreiem Zinn(II)-üulfat als Reduktionsmittel in einer solchen Menge, die ein Molverhältnis von Zinn(ll) zu Phosphonat von etwa 1 :15 bis 1 :80 ergibt, enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US36328673A | 1973-05-23 | 1973-05-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2424496A1 DE2424496A1 (de) | 1974-12-12 |
DE2424496B2 DE2424496B2 (de) | 1979-08-30 |
DE2424496C3 true DE2424496C3 (de) | 1980-05-22 |
Family
ID=23429614
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2424496A Expired DE2424496C3 (de) | 1973-05-23 | 1974-05-20 | Zusammensetzung zur Herstellung eines Mittels zur scintigraphischen Knochenabtastung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE815396A (de) |
DE (1) | DE2424496C3 (de) |
FR (1) | FR2230375A1 (de) |
NL (1) | NL7406953A (de) |
ZA (1) | ZA743158B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4364920A (en) * | 1975-04-30 | 1982-12-21 | Medi-Physics, Inc. | Stable diagnostic reagents |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3735001A (en) * | 1972-05-24 | 1973-05-22 | Atomic Energy Commission | Technetium bone scanning medium |
-
1974
- 1974-05-17 ZA ZA00743158A patent/ZA743158B/xx unknown
- 1974-05-20 DE DE2424496A patent/DE2424496C3/de not_active Expired
- 1974-05-22 FR FR7417966A patent/FR2230375A1/fr active Granted
- 1974-05-22 NL NL7406953A patent/NL7406953A/xx not_active Application Discontinuation
- 1974-05-22 BE BE144623A patent/BE815396A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE815396A (fr) | 1974-11-22 |
ZA743158B (en) | 1975-05-28 |
FR2230375B1 (de) | 1978-07-21 |
DE2424496B2 (de) | 1979-08-30 |
DE2424496A1 (de) | 1974-12-12 |
FR2230375A1 (en) | 1974-12-20 |
NL7406953A (de) | 1974-11-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
CH626535A5 (de) | ||
DE2543349C2 (de) | Preaparate zur herstellung von99m technetium-radiagnostica | |
DE2543350C2 (de) | Präparate zur Herstellung von ↑9↑↑9↑↑m↑ Technetium-Radiodiagnostika | |
DE2547376C2 (de) | Zubereitung für die Knochenuntersuchung, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE2538388A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines stabilen, nicht-radioaktiven traegermaterials und seine verwendung zur herstellung von tc-99m-markierten diagnosemitteln | |
DE2660417C2 (de) | Stabile Zubereitung sowie Verfahren zur Herstellung stabiler radiographischer Indikatoren auf der Basis von Technetium-99m | |
DE3237573A1 (de) | Technetium-99m-tri- und tetraphosphonate zur szintigraphischen dastellung res-haltiger organe und der lymphgefaesse und verfahren zu deren herstellung | |
CH649924A5 (de) | Reduktionsmaterial zur reduktion von technetium unter bildung eines technetiummarkierten liganden. | |
EP0047983B1 (de) | Radioaktives, diagnostisches Scanningsmittel für die Knochen und dessen nichtradioaktiver Träger | |
DE2344802C2 (de) | ||
DE2947500A1 (de) | Radiojodierte (omega) -phenylfettsaeuren, ihre herstellung und praeparate zur szintigraphischen untersuchung desherzmuskels und der leber | |
EP0313712B1 (de) | Stabile radiodiagnostische Präparate und ihre Herstellung | |
DE2424496C3 (de) | Zusammensetzung zur Herstellung eines Mittels zur scintigraphischen Knochenabtastung | |
EP0141100A2 (de) | N-(4-Aminobenzoyl)-aminodicarbonsäuren zur Stabilisierung von Technetium-99m-Präparaten, stabilisierte Injektionspräparate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0003041B1 (de) | Technetium-99m-markiertes Diagnostikum zur Darstellung des retikuloendothelialen Systems (RES) und Verfahren zu seiner Herstellung | |
EP0002485B1 (de) | Verfahren zur Herstellung zinnhaltiger Markierungsbestecke | |
DE2327870C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines mit 99↑m↑ Tc markierten Phosphat-Zinn-Komplexes zur Szintigraphie | |
DE2838753A1 (de) | Verfahren und ampulle zur herstellung von radiopharmazeutika | |
DE2543351A1 (de) | Praeparate zur herstellung von 99m technetum-radiodiagnostika | |
EP0335296B1 (de) | Tc-99m-w-Alkylphosphinico-1-hydroxyalkan-1,1-diphosphonate enthaltende Präparate zur Knochenszintigraphie sowie Verfahren zur Herstellung dieser Präparate | |
DE2654298A1 (de) | Stabiles, nicht-radioaktives traegermaterial, verfahren zu seiner herstellung und dieses traegermaterial enthaltende mittel | |
Schmidt-Dunker et al. | Preparates to produce technetium 99m radiodiagnostics |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |