[go: up one dir, main page]

DE2422799B2 - Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung

Info

Publication number
DE2422799B2
DE2422799B2 DE2422799A DE2422799A DE2422799B2 DE 2422799 B2 DE2422799 B2 DE 2422799B2 DE 2422799 A DE2422799 A DE 2422799A DE 2422799 A DE2422799 A DE 2422799A DE 2422799 B2 DE2422799 B2 DE 2422799B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
filter
mist
gas mixture
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE2422799A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2422799C3 (de
DE2422799A1 (de
Inventor
Sadao Kondo
Youji Tsukamoto
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mitsubishi Gas Chemical Co Inc
Original Assignee
Mitsubishi Gas Chemical Co Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mitsubishi Gas Chemical Co Inc filed Critical Mitsubishi Gas Chemical Co Inc
Publication of DE2422799A1 publication Critical patent/DE2422799A1/de
Publication of DE2422799B2 publication Critical patent/DE2422799B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2422799C3 publication Critical patent/DE2422799C3/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Filtering Materials (AREA)
  • Separation Of Particles Using Liquids (AREA)
  • Filtering Of Dispersed Particles In Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)
  • Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung, bei dem die Gasmischung in einen Gaswäscher eingeführt wird, sodann die Gasmischung in eine Nebelauffangvorrichtung eingeleitet wird, die aus einem porösen Filter und einer oder mehreren, oberhalb der Filteroberfläche angeordneten Düsen besteht, wobei Wasser oder eine wäßrige, alkalische Lösung in Strömungsrichtung der zu behandelnden Gasmischung kontinuierlich oder intermittierend auf die Oberfläche des Filters gesprüht wird.
Fluorwasserstoff wird in weitem Umfang von einer Vielzahl von Industrien verwendet oder als Nebenprodukt erzeugt, wie beispielsweise von der anorganischen und organischen chemischen Industrie, der Metallschmelzindustrie und der Töpfereiindustrie; weiterhin wird Bortrifluorid auf immer mehr Anwendungsgebieten verwendet, wie beispielsweise bei der Polymerherstellungsindustrie und der petrochemischen Industrie. Die Luftverschmutzung durch Abgase, die Fluor und/oder fluorhaltige Verbindungen enthalten, ist jedoch für Menschen, Tiere und Pflanzen schädlich. Deswegen sollten Verfahren, bei denen diese Verbindungen zur Anwendung gelangen, und Verfahren, die fluorhaltige Verbindungen als Nebenprodukte erzeugen, in einem geschlossenen Kreislaufsystem durchgeführt werden, um ein unkontrolliertes Austreten oder Entweichen der fluorhaltigen Verbindungen zu verhindern.
Da Fluorwasserstoff sehr gut wasserlöslich ist, ist es ganz allgemein bekannt, ein Abgas, das Fluorwasserstoff enthält, mit Wasser zu waschen, um hierdurch den Fluorwasserstoff zu entfernen. So ist es beispielsweise aus INDUSTRIAL AND ENGINEERING CHEMISTRY (1954), Bd. 46, Nr. 9, Seiten 1769-1777 bekannt, -, daß sich die Entfernung von Fluorwasserstoff aus einem Abgas mit einem hohen Wirkungsgrad dadurch erreichen läßt, daß als absorbierendes Bett ein in einem feuchten Zustand befindliches Filter aus Fasern aus thermoplastischem Vinylidenchlorid oder Vinylchlorid-Acrylnitril-Copolymerisat mit mehr als 27 μπι bzw. 10 μπι Durchmesser verwendet wird. Dieses Verfahren wird jedoch nicht als wirksam angesehen, um Florwasserstoff aus einer Mischung von Fluorwasserstoff und einer großen Menge eines inerten Verdünnungsgases zu entfernen.
Borfluorid besitzt genau wie Fluorwasserstoff eine hohe Wasserlöslichkeit. Es hegt daher nahe, daß Borfluorid auch leicht vom Wasser absorbiert wird, wenn ein Abgas, das Borfluorid enthält, mit Wasser
2!) gewaschen wird. Völlig im Gegensatz zu dieser Annahme hat sich jedoch gezeigt, daß Borfluorid nicht in wirksamer Weise von Wasser absorbiert wird. Das heißt, daß selbst wenn ein mit einem Inertgas, wie beispielsweise Luft, verdünntes Borfluorid mit Wasser
α im Wege des Gas-Flüssigkeits-Kontaktverfahrens in einem Gaswäscher, wie beispielsweise einer Füllkörpersäule, einer Säule mit einer Vielzahl von Lochplatten oder einem Wirbelschichtbett gewaschen wird, dennoch der Wirkungsgrad hinsichtlich der Absorption von
in Borfluorid sehr niedrig ist. Ein Versuch zeigte, daß der Absorptionswirkungsgrad bei einem Gaswäscher in Verbindung mit einem Wirbelschichtbett, bei dem eine wäßrige Calciumhydroxidlösung zur Anwendung gelangte, für Fluorwasserstoff mehr als 95%, für
π Borfluorid dagegen lediglich 30% betrug.
Bei Untersuchungen der im vorstehend beschriebenen Versuch erhaltenen unterschiedlichen Wirkungsgrade der Absorption von F.1 ;orwasserstoff und Borfluorid wurden die folgenden vieir Tatsachen
to festgestellt:
a) Borfluorid besitzt eine Affinität zu Wasser, so daß Borfluoridhydrat leicht gebildet wird.
b) Es ist schwierig, das gebildete Borfluoridhydrat mittels eines Absorptionsmediums aufzufangen.
'' c) Wenn das Hydrat das Absorptionsmedium berührt, wird ein Nebel gebildet.
d) Der Nebel weist die Neigung auf, zusammen mit dem Abgas aus dem Absorptionsbe.-eich zu strömen, ohne daß er durch die Behandlungslösung
'" absorbiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein Verfahren zur wirksamen Entfernung einer beträchtlichen Menge von Fluorwasserstoff, auch in Gegenwart γ-, einer großen Menge eines inerten Verdünnungsgases, sowie von Borfluorid aus einem diese Verbindungen enthaltenden Abgas vorzusehen.
Ausgehend von einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 wird diese Aufgabe durch die im M> Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Das Gasgemisch, welches Fluorwasserstoff und Bortrifluorid enthält, wird durch einen Gaswäscher vom Typ einer Gas-Flüssigkeits-Kontaktvorrichtung, wie beispielsweise einer Füllkörpersäule, einer Säule mit einer Vielzahl von Lochplatten oder einem Wirbelschichtbett geführt, um einen Teil der fluorhaltigen Verbindungen aus dem Gas zu entfernen.
Das derart behandelte Gas wird sodann durch eine Nebelauffangeinrichtung geleitet, die ein in einem film- oder folienartigen Zustand befindliches poröses Filter mit Poren in einer mittleren Größe von nicht mehr als 60 μΐπ sowie wenigstens eine oberhalb der Filteroberfläehe angeordnete Düse aufweist und kontinuierlich oder intermittierend Wasser oder eine wäßrige alkalische Lösung in der Richtung der Strömung des G&es auf die Oberfläche des Filters sprüht, so daß hierdurch eine beträchtliche Menge der fluorhaltigen Verbindung aus dem Gas entfernt wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden sowohl Borfluorid, das ansonsten durch Wasser nicht wirksam absorbiert werden kann, als auch Fluorwasserstoff, der durch eine große Menge eines Inertgases verdünnt ist, äußerst wirksam fixiert oder aufgefangen. Es werden daher erfindungsgemäß Fluorwasserstoff und Borfluorid weitgehend aus diesem diese Bestandteile enthaltenden Abgas beseitigt
Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Filter ist ein in einem film- oder 3s folienähnlichen Zustand befindliches porous Material mit Poren in einer mittleren Größe von nicht mehr als 60 μπί; bevorzugt gelangt eine mittlere Porengröße von 20—60 μπί zur Anwendung, wobei der Größenbereich von 20—40 μπί am vorteilhaftesten ist Das poröse Filter wird dadurch hergestellt, daß ein Pulver, welches das Rohmaterial für das Filtermedium aufweist, druckgesintert wird. Die Größe der Poren des porösen Filters kann dadurch eingestellt werden, daß die Teilchengröße des zu sinternden Pulvers, der Druck «1 beim Druckformen und die Sinterbedingungen gesteuert werden.
Da der zu behandelnde Nebel Borfluorid und Fluorwasserstoff ist, sollte das Rohmaterial für das Filter korrosionsfest sein. Geeignete Materialien sind y, unter anderem Fluor enthaltende Harze, wie beispielsweise Polytetrafluoräthylenharz; Polyolefinharze, wie beispielsweise Polyäthylen oder Polypropylen; und Polyvinylid .nchloridharz. Hierbei wird als Material Polyäthylen vorgezogen.
Der durch das Filter aufzufangende Borfl'ioridhydratnebel ist eine zähe Flüssigkeit; außerdem stellt das Versprühen von Wasser oder einer alkalischen wäßrigen Lösung eine wesentliche Forderung dar.
Wenn caher ein den Nebel enthaltendes Gas dadurch 4-, behandelt wird, daß es durch ein in Form eines Gewebes oder Filzes vorliegendes Filter hindurchgeleitet wird, setzen der Nebel und das Wasser oder die wäßrige Lösung einige der im Fi'.tcr vorhandenen Gasdurchlaßporen zu, was zur Folge hat, daß der Durchlaßwider- w stand des Filters in bezug auf das Gas vergrößert wird. Gleichzeitig bewirkt die Steigerung des Filterdurchlaßwiderstandes gegenüber Gas, daß sich die im Filter verbleibenden nichtverstopften Poren ausdehnen und daß das Gas lediglich durch diese Poren strömt, wodurch ein örtlicher Gasstrom erzeugt wird. Es wird daher bei der Verwendung eines Filters in Form eines Gewebes oder Filzes nicht nur ein Druckverlust erzeugt, und zwar aufgrund der Verringerung der Anzahl der wirksamen Poren, sondern es wird auch wegen der bo Ausdehnung der Gasdurchlaßporen der Nebelauffangwirkungsgrad verkleinert.
Demgegenüber weist das bei der Erfindung zur Anwendung gelangende poröse Filter nicht die obenerwähnten Nachteile auf. Es kann daher mit diesem Filter wirksam ein Nebf \ der Borfluorid und Fluorwasserstoff enthält, aufgefangen werden.
Aus den Ergebnissen der durchgeführten Versuche hat sich gezeigt, daß der obenerwähnte Großenbereirh hinsichtlich der mittleren Größe der Poren des Filters sinen kritischen Wert darstellt Das heißt, dieser Größenbereich wurde auf der Basis des Druckverlustes und der Nebelauffangwirksamkeit bestimmt
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung sollte die Oberfläche des zum Auffangen des Nebels verwendeten porösen Filters kontinuierlich oder intermittierend mit Wasser gewaschen werden, wenn das Gas durch das Filter hindurchgeleitet wird. Dieses Waschen ist besonders wirksam, um den Nebel, der Borfluorid enthält, aufzufangen, da durch das Waschen ein Zusetzen der Poren, das von der Zähigkeit des Borfluoridhydrats herrührt, verhindert wird. Die zur Anwendung gelangende Wassermenge hängt ab vom Anteil der im Abgas enthaltenen fljorhaltigen Verbindungen, der Menge des durchgeleiteten Abgases, der mittleren Größe der Poren und der Verteilung der Wassertröpfchen an der Oberf iche des Filters. Selbstverständlich wird die untere Grenze der zur Anwendung gelangenden Wassermenge dadurch bestimmt, daß der in den Poren zurückgehaltene oder absorbierte Nebel noch in ausreichender Weise entfernt wird. Die obere Grenze der zur Anwendung gelangenden Waschwassermenge hängt demgegenüber von wirtschaftlichen Gesichtspunkten ab.
Im speziellen beträgt die Menge des zur Anwendung gelangenden Waschwassers mehr als 0,1 Mol, vorzugsweise 1 —5 Mol, pro 1 Mol des Borfluoridhydrats, das in dem behandelten Abgas enthalten ist.
Obwohl das Abgas je nach den Umständen zusammen mit dem Flüssigkeitsnebel eine geringe Menge von Feststoffen enthalten kann, können diese Feststoffe doch leicht aus den Poren entfernt werden, indem anstatt Wasser andere Behandlungslösungen verwendet werden, wodurch ein Zusetzen des Filters durch die Feststoffe verhindert wird. Es wird angenommen, daß das Versprühen von Wasser oder einer wäßrigen alkalischen Lösung auf das Filter eher als Ve fahrensschritt zum Waschen und daher Beseitigen des an der Oberfläche des Filters absorbierten Nebels als dazu dient, durch direkten Kontak' mit dem Gas das Abgas zu reinigen.
Das Wasser oder die wäßrige alkalische Lösung sollte in Richtung der Strömung des Gases auf die Oberfläche des Filters versprüht werden.
Zu diesem Zweck läßt man sowohl das Gas als auch das Wasser oder die alkalische Lösung vom oberen Teil der Nebelauffangeinrichtung zu deren unterem Teil strömen. Das bedeutet, daß der Gasstrom nicht im Gegenstrom zum Flüssigkeitsstrom verläuft.
Um zur Erzielung eines auf wirtschaftlicher Basis durchführbaren Verfahrens das Wasser gleichförmig über die Filteroberfläche verteilen zu könn ;n, ist üs von Vorteil, das Wasser oder die Lösung aus wenigstens einer Düse bzw. aus mehreren Düsen im Zustand eines Nebels auf die Filteroberfläche zu sprühen.
Bei der praktischen Anwendung der Erfindung kann das bei der Nebelauffangeinrichtung zur Anwendung gelangende Absorptionsmedium Wasser oder eine wäßrige alkalische Lösung sein, wie beispielsweise eine wäßrige Lösung eines Hydroxids oder Carbonats eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls.
Beim Betrieb der Nebelauffangeinrichtung ist deren Innentemperatur nicht von wesentlicher Bedeutung bzw. stellt keinen kritischen Wert dar. Im allgemeinen ist es erwünscht, daß die Innentemperatiir der Nebelauffpngeinrichtung niedrig ist, und zwar aus
Gründen, die darin liegen, daß eine fluorhaltige Verbindung, insbesondere Borfluoridhydrat, die in dem aus dem Gaswäscher herausgeleiteten Gas enthalten ist, leichter einen vom Filter aufzufangenden Nebel bildet und daß weiterhin eine ausgewaschene Lösung, die fluorha Itige Verbindungen bzw. Bestandteile enthält, bei höheren Temperaturen die Nebelauffangeinrichtung korrodiert Es kann jedoch der Betrieb der Nebelauffangeinrichtung auch bei gehobener Temperatur durchgeführt werden, indem dann eine Nebelauffangeinrichtung zur Anwendung gelangt, die eine große Korrosionsbeständigkeit besitzt oder bei einem größeren Überdruck gefahren wird.
Die Erfindung wird irr. folgenden anhand der Zeichnung näher erlä:;terl. Diese zeigt schematisch das Flußdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind eine Leitung 1 zum Einleiten des zu behandelnden Abgases, eine Leitung 2 zum Einleiten von Wasser oder einer wäßrigen alkalischen Lösung, ein Gaswäscher 3, eine Leitung: 4 zum Abziehen des derart behandelten Gases aus den Gaswäscher 3 und zum Einleiten des Gases in eine Nebelauffangeinrichtung 5, ein poröses Filter 6, eine Djse 7 zum Versprühen von Wasser oder einer wäßrigen alkalischen Lösung, eine Leitung 8 zum Einleiten des Wassers oder der Lösung zur Nebelauffangeinrichtune 5. eine Leitung 9 zum Abziehen des behandelten Gases und eine Leitung 10 vorgesehen, mittels der die Waschlösung bzw. Waschflüssigkeit aus der Nebelauffangeinrichtung 5 herausgeleitet wird.
Aus dem im Gaswäscher 3 enthaltenen Gas wird durch den Gas-Flüssigkeitskontakt ein Teil der im Abgas enthaltenen fluorhaltigen Verbindungen beseitigt. Das derart behandelte Gas wird sodann vom Gaswäscher 3 über die Leitung 4 zur Nebelauffangeinrichtung 5 geleitet. In dieser wird eine große Menge der im Abgas enthaltenen fluorhaltigen Verbindungen, insbesondere Borfluoridhydrai. au*. Jem Gas entfernt, indem das Gas durch das Filter 6 hindurchgeleitet wird. Hierbe; wird der die fluorhaltigen Verbindungen enthaltende Nebel, der in den Poren des Filters 6 absorbiert wird, mit Wasser oder der alkalischen Lösung ausgewaschen.
Bei der Nebelauffangeinrichtung 5 wird das Filter 6 dadurch hergestellt, daß ein poröser Filterbogen zu einem Zylinder geformt wird. Durchmesser und Länge dieses Zylinders sowie die Anzahl der Zylinder werden derart gewählt, daß die gewünschte Filteroberfläche erzielt wird. Weiterhir ist die Länge des Zylinders auch durch die zu erreichende Sprühwirkung der Flüssigkeit bestimmt. Der Durchmesser des Zylinders ist durch die Dicke und Stärke des Filterbogens bestimmt Die Gesamtanzahl der Zylinder ist auf der Basis des Verteilungszustandes des zu behandelnden Gases sowie der Leistungsfähigkeit der zum Versprühen der Flüssigkeit vorgesehenen Düse 7 bestimmt Der oder die Zylinder sind vertikal in der Nebelauffangeinrichtung 5 angeordnet Die Nebelauffangeinrichtung 5 ist derart ausgebildet daß das zu behandelnde Gas von der Außenfläche des Zylinders zum Zylinderinnern durch das Filter 6 hindurchgeleitet wird, wobei das im Nebelzustand befindliche Wasser oder die wäßrige alkalische Lösung in der gleichen Richtung, d. h. in der PJchtung der Gasströmung, auf die Oberfläche des Filters 6 gesprüht werden. Das Waschwasser oder die alkalische Lösung werden am Boden der Nebelauffangeinrichtung 5, und zwar außerhalb der vertikal angeordneten Zylinder, aufgefangen bzw. gelagert. Das Filter 6 kann die Form einer quadratischen Säule oder einer Platte aufweisen; jedoch wird eine zylindrische Form bevorzugt.
■> Es ist von Vorteil, wenn das Gas in die Nebelauffangeinrichtung 5 durch oberhalb des Filters 6 angeordnete Gaseinlässe hindurch eingeleitet wird, wobei gleichzeitig das Wasser oder die wäßrige alkalische Lösung aus wenigstens einer oberhalb des Filters 6 angeordneten
"■ Düse 7 kontinuierlich oder intermittierend auf die Oberfläche des Filters 6 versprüht wird.
Wenn sich einige Poren des Filters 6 zusetzen und der sich hieraus ergebende Druckverlust bemerkhar wird. kann das Gas nicht mehr weiter durch das Filter 6
ι . hindurchströmen. Um dieses Problem zu lösen, wird beispielsweise durch Verringerung des Innenvolumens der geschlossenen Nebelauffangeinrichtung 5 deren Innendruck gesteigert, indem das Niveau des am Boden der Nebelauffangeinrichtung 5 gelagerten Wassers oder
:n der Lösung angehoben wird. Auf diese Weise wird es trotz des Druckverlustes ermöglicht, das Gas durch das Filter 6 strömen zu lassen. Im allgemeinen wird der Innendruck der geschlossenen Nebelauffangeinrichtung 5 al;; Überdruck von weniger als 20 bar gewählt
Der Druckverlust kann auch dadurch kompensiert werden, daß der Gasauslaß des zylindrischen Filters auf einer reduzierten, d. h. verringerten Druck gehalten wird, indem das Gas aus dem Gasauslaß der Nebelauffangeinrichtung 5 abgesaugt wird. In diesem
in Fall kann der Innendruck der Nebelauffangeinrichtung 5 während der Zeit, in der das Gas aus der Nebelauffangeinrichtung 5 abgesaugt wird, auf einem verringerten Druck von mehr als 266 mbar gehalten werden.
r. Wie schon erläutert, eignet sich die Erfindung außerordentlich gut zur Behandlung eines Abgases, das Borlluorid enthält, welches mittels eines konventionellen Gaswäschers vom Typ einer Gas-Flüssigkeitskontaktvorrichtung nicht entfernt werden kann, weil sich
:. ein Borfluoridhydratnebel ausbildet.
Bui der Anwendung der Erfindung kann daher in großem Ausmaß eine Luftverschmutzung verhindert werden. Es ist deswegen die Bedeutung der Erfindung für die Industrie außerordentlich groß.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Bei diesen wird der Fluoranteil auf der Basis der Literaturstelle »Analytical method für determination of fluorine compounds in exhaust gas« (Analytisches Verfahren zur Bestimmung
ν, fluorhaltiger Verbindungen im Abgas) gem^iß der japanischen Norm JIS K 010.5 gemessen.
Ausführungsbeispiel 1
Gemäß dem Flußdiagramm der Zeichnung wurde dem Gaswäscher 3, der eine Füllkörpersäule aufwies, über die Leitung 1 ein mit Gas verdünntes Bortrifluoridgas und über die Leitung 2 eine wäßrige alkalische Lösung zugeführt Durch das Gegenstromprinzip wurde das Gas im Gaswäscher 3 mit der Lösung in Kontakt
eo gebracht Das derart behandelte Gas wurde über die Leitung 4 aus dem Gaswäscher 3 herausgeleitet und der Nebelauffangeinrichtung 5 zugeführt In dieser war ein aus Polyäthylen gefertigtes poröses Filter 6 in zylindrischer Form angeordnet Das Filter besaß Poren mit einer mittleren Größe von 20—30 μιτι. Die Waschlösung wurde von der an der inneren Oberseite der Nebelauffangeinrichtung 5 befestigten Düse 7 aus versprüht
Der Wirkungsgrad hinsichtlich des Waschens des Bortrifluorid enthaltenden Gases wurde dadurch bestimmt, daß diejenigen Fluoranteile gemessen wurden, die in dem aus der Leitung 9 herausgeleiteten
Tabelle 1
gereinigten Abgas enthalten waren. Das Ergebnis ist aus der Tabelle 1 ersichtlich, wobei die im Gas enthaltenen Fluoranteile als F berechnet und die Gasvolumina auf Normalbedingungen bezogen sind.
Menge des durch den Lineare Gas Konzentration des im Konzentration des im Absorbierter
Filter geleiteten Gases geschwindigkeit Gas am Einlaß der Gas am Auslaß der Fluoranteil
Hinrichtung 5 enthaltenen F'nrichtiing S enthaltenen
Fluoraiiteilcs l-'luonintcilcs
(mVh) (m/min) (mg/m1) (mg/m1) (%)
1,2 1,0 483 3.07 99,36
1.8 1,5 490 2.90 99,40
2,8 2,0 483 3.81 99,21
1.2 1,0 32,9 0.68 97.93
1.8 1.5 33.1 1.12 96,62
2,4 2,0 32,5 0,89 97.26
Ausführungsbeispiel 2
Das beim Ausführungsbeispiel 1 durchgeführte Verfahren wurde mit einem Abgas wiederholt, das dieselbe molare Menge sowohl von Bortrifluorid als auch Fluorwasserstoff zusammen mit Verdünnungsluft enthielt, wobei jedoch die Behandlung in der Nebelauf-Tabelle 2
fangeinrichtung 5 bei einem verringerten Druck durchgeführt wurde, indem ein nichtdargeslelltes, an die Leitung 9 angeschlossenes Gebläse zur Anwendung gelangte, und wobei die mittlere Größe der Poren 40— 50 μπι betrug. Die Ergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich.
N .enge des durch den
Filter geleiteten Gases
Lineare Gasgeschwindigkeit
(m/min)
1.5
2,5
3,08
Konzentration des im Konzentration des im Absorbierter
Gas am Einlaß der Gas am Auslaß der Fluoranteil
Einrichtung 5 enthaltenen Einrichtung 5 enthaltenen
Fluoranteiles [-Ί lorantciles
(mg/m') (mg/m1) (%)
144 0,42 99,71
144 0.64 99,56
144 0,69 99.52
Ausführungsbeispiel 3
Es wurde die gleiche Vorrichtung wie bei Ausführungsbeispiel 1 verwendet, jedoch in solch einer Größe, daß die Behandlung von 750 mVh Gas, das 250 mg F
pro m! der kombinierten Menge aus Borfluorid und Fluorwasserstoff als Gesamtfluoranteil enthielt, durchgeführt werden konnte. Die hier angegebenen Gasvolumina sind auf Normalbedingungen bezogen.
Zum Fixieren bzw. Auffangen eines Teils der fluorhaltigen Verbindungen wurde als gasabsorbierendes Medium eine wäßrige alkalische Lösung verwend t. In der Nebelauffangeinrichtung 5 wurden wenigstens zwei poröse, aus Polyäthylen gefertigte und in zylindrischer Form vorliegende Filter, die Poren mit einer mittleren Größe von 30—40 μίτι aufwiesen, angeordnet, so daß die Filterfläche 8 m2 betrug. Die verwendete Lösung wurde auf die Filter mit einer Geschwindigkeit von 0.5 mVh gesprüht. Der Gesamtfluoranteil, der in dem aus der Nebelauffangeinrichtung 5 herausgeleiteten Gas enthalten war, betrug sodann 0,7 mg F- prom3.
Hierzu 1 Blatt Zeichnunccn

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung, bei dem die Gasmischung in einen Gaswäscher eingeführt wird, sodann die Gasmischung in eine Nebelauffangvorrichtung eingeleitet wird, die aus einem porösen Filter und einer oder mehreren, oberhalb der Filteroberfläche angeordneten Düsen besteht, wobei Wasser oder eine wäßrige alkalische Lösung in Strömungsrichtung der zu behandelnden Gasmischung kontinuierlich oder intermittierend auf die Oberfläche des Filters gesprüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gasmischung durch ein in der Nebelauffangvorrichtung angeordnetes film- oder folienartiges, poröses Filter leitet, das durch Drucksintern von Pulvern hergestellt worden ist, die ein Rohmaterial enthalten, das ausgewählt ist aus der Gruppe P.uorhaltiger Harze, Polyolefinharze und Polyvinylidenchloridharz, wobei das Filter Poren einer mittleren Größe von maximal 60 μπι aufweist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Gaswäscher entfernte Gas in die Nebelauffangeinrichtung oberhalb des Filters eingeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des auf die Oberfläche ies Filters zu sprühenden Wassers oder der wäßrigen alkalischen Lösung mehr als 0,1 Mol pro Mol des Fluorid'.iydrats jeträgt, das in dem aus dem Gaswäscher entnommenen Gas enthalten ist.
DE2422799A 1973-05-10 1974-05-10 Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung Granted DE2422799B2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP48051833A JPS5243467B2 (de) 1973-05-10 1973-05-10

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2422799A1 DE2422799A1 (de) 1974-11-28
DE2422799B2 true DE2422799B2 (de) 1980-01-10
DE2422799C3 DE2422799C3 (de) 1980-09-11

Family

ID=12897851

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2422799A Granted DE2422799B2 (de) 1973-05-10 1974-05-10 Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung

Country Status (6)

Country Link
US (1) US3907522A (de)
JP (1) JPS5243467B2 (de)
DE (1) DE2422799B2 (de)
FR (1) FR2228523B1 (de)
GB (1) GB1469158A (de)
IT (1) IT1014121B (de)

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4200616A (en) * 1978-04-17 1980-04-29 Cf Industries, Inc. Ammonium nitrate particle removal apparatus
US6245554B1 (en) 1999-05-06 2001-06-12 James M. Durham Sewer gas odor abatement system
US6179901B1 (en) * 1999-06-14 2001-01-30 Louis J. Lamb Apparatus and method for producing HF from phosphate rock
ITMI20021581A1 (it) * 2002-07-18 2004-01-19 Ausimont Spa Procedimento di abbattimento di tensioattivi anionici fluorurati
EP2058045A3 (de) * 2007-11-02 2011-02-02 Yoosung Co., Ltd. Trennungs-, Reinigungs- und Wiederherstellungsverfahren für SF6, FKWs und PFCs
CN105289189A (zh) * 2015-12-04 2016-02-03 北京国能中电节能环保技术有限责任公司 一种高效除雾装置

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2947383A (en) * 1950-09-13 1960-08-02 Metallgesellschaft Ag Process for collecting the liquid contained in a mist
US3302372A (en) * 1964-04-17 1967-02-07 Armour Agricult Chem Gas scrubbing process and apparatus
US3445182A (en) * 1965-02-15 1969-05-20 Universal Oil Prod Co Method for removing chlorine and entrained aluminum chloride particles from a waste gas stream
US3492789A (en) * 1968-05-16 1970-02-03 Robertson Co H H Method and apparatus for exhausting gases from industrial buildings

Also Published As

Publication number Publication date
JPS501966A (de) 1975-01-10
DE2422799C3 (de) 1980-09-11
GB1469158A (en) 1977-03-30
FR2228523B1 (de) 1977-10-21
FR2228523A1 (de) 1974-12-06
JPS5243467B2 (de) 1977-10-31
IT1014121B (it) 1977-04-20
DE2422799A1 (de) 1974-11-28
US3907522A (en) 1975-09-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69015248T2 (de) Methode und Apparat zur Behandlung eines Staub und chemische Verunreinigungen enthaltenden Gases.
DE2708497C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Verunreinigungen aus einem Abgas
DE3603365C2 (de)
DE2136290A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gasreinigung
EP0603919A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Nassreinigung von Gasen
DE2156455A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gasabsorption
DE19629500C1 (de) Multiwäscher und Verfahren zur Totalreinigung von Gasen
DE2725497A1 (de) Nicht senkrecht angeordneter zylindrischer faserbettabscheider
DE2253539A1 (de) Verfahren zur beruehrung eines gases mit einer fluessigkeit
DE2649180A1 (de) Reinigungsvorrichtung zum reinigen eines loesliche verbindungen enthaltenden gases
DE69201587T2 (de) Wäscher für mehrere Gase.
EP1594587B1 (de) Verfahren zum entfernen von verunreinigungen und/oder verstopfungen aus einem bündel von kanälen
DE2109095B2 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxyd au einem SO2 - haltigen Gasstrom
DE2059415A1 (de) Verfahren zum Herstellen einer innigen Mischung einer Fluessigkeit und eines Gases,insbesondere zur wechselseitigen Entgiftung von Verbrennungsabgasen in Ablaugen
DE1419246B2 (de) Verfahren zur entfernung von feinen teilchen aus gasen oder daempfen
DE2259763B2 (de) Verfahren zur reinigung von stickstoffoxide enthaltenden gasen und vorrichtung zu dessen durchfuehrung
CH638107A5 (de) Vorrichtung und verfahren zum absorbieren von verunreinigungen in abgasen.
DE2422799B2 (de) Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff und Borfluorid aus einer Gasmischung
DE2055293A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Kontakt aufnahme zwischen verschiedenen Medien
CH617867A5 (de)
DE60124352T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Schwefelsäurenebel aus Gasen
DE2228342B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumnitrat
DE2161222C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Harnstoff-Staub
DE2342814A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur behandlung von schornsteinabgasen
EP1377358A1 (de) Wäscher und verfahren zum reinigen von gasen

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8328 Change in the person/name/address of the agent

Free format text: LIEDL, G., DIPL.-PHYS. NOETH, H., DIPL.-PHYS., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN

8328 Change in the person/name/address of the agent

Free format text: LIEDL, G., DIPL.-PHYS., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN

8339 Ceased/non-payment of the annual fee