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DE241468C - - Google Patents

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Publication number
DE241468C
DE241468C DENDAT241468D DE241468DA DE241468C DE 241468 C DE241468 C DE 241468C DE NDAT241468 D DENDAT241468 D DE NDAT241468D DE 241468D A DE241468D A DE 241468DA DE 241468 C DE241468 C DE 241468C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
animal
fibers
flow
product
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT241468D
Other languages
English (en)
Publication of DE241468C publication Critical patent/DE241468C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/12Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. gelatine proteins

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 241468 KLASSE 8/. GRUPPE
ERNA REIDEL in MANNHEIM.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Mai 1910 ab.
Es ist bekannt, daß man die tierische Haut \ mit organischen und anorganischen Säuren und Alkalien schwellt, um sie leichter enthaaren" j zu können und auch um sie zur Aufnahme von Gerbstoffen geeigneter zu machen. Man hat auch versucht, aus Lederabfällen, die man zerkleinerte, schwellte und mit aus Sehnen gewonnener geschwellter, sogenannter Sehnenwolle mischte, zusammenpreßte, gerbte und ίο dann mit Kautschuklösung überzog, Kunstleder herzustellen. Naturgemäß brechen so hergestellte Kunstleder sehr leicht und können deshalb nur ganz untergeordneten Zwecken dienen. Auch Rohhautabfälle hat man durch Kalken geschwellt, zerrissen,- durch Kollern oder Kalandrieren gemischt und vereinigt, gehärtet und schließlich gegerbt, um das Produkt als Kunstleder zu verwenden.
Ferner hat man zur Herstellung von Kunstleder versucht, Tierfasern durch Zerschneiden von rohen (frischen) Muskeln herzustellen, die mit wässerigen Geweben, z. B. Brustfellen, Bauchfellen, harter Hirnhaut, Knochenhaut, Beinhaut, Harnblasen, Mägen und Gedärmen gemischt und· in dünnen Schichten durch Druck vereinigt wurden. Diese Schichten wurden hierauf bis zur gewünschten Dicke aufeinandergeleimt, das Ganze zusammengepreßt und mit Formol gegerbt. Die nach diesem Verfahren hergestellten Kunstleder lassen sich weder haltbar nähen noch nageln, besitzen kaum Elastizität und können deshalb nur als Bodenbelag benutzt werden.
Um aber einen wirklich brauchbaren, gut elastischen, dabei aber auch billigen Lederersatz zu erzielen, der selbst den größten Ansprüchen, die daran gestellt werden können, vollkommen genügt, verfährt man wie folgt:
Getrocknete tierische Sehnen, Flechsen und Gedärme werden durch Pochen, Pressen, Quetsehen oder Stampfen so weit aufgelockert, daß sich die Fasern zu einem Fließ kardieren lassen, wobei Wert darauf zu legen ist, daß die Fasern kreuz und quer gelagert kardiert werden. Zweckmäßig kann man in das Tierfaserfließ etwas Langfasern von Jute, Hanf, Manila, Aloe, Sisal usw. einkardieren lassen, also die Tierfasern mit den Langfasern mischen. Diese Langfasern haben den Zweck, soweit nötig, die Tierfasern bezüglich der Zugfestigkeit zu unterstützen. Die Tier fasern, die nur mechanisch aufgeschlossen sind, werden nun auch auf chemischem Wege mehr oder weniger aufgeschlossen, indem man sie mehr oder weniger schwellt. Zu diesem Behufe bringt man die so bereiteten Fließe in ein Schwellbad, das z. B. Schwefelnatrium oder ähnliche Verbindungen oder organische Säuren, z. B. Milchsäure, Propionsäure usw., oder auch anorganische Säuren, z. B. Schwefelsäure, Salzsäure usw., enthält, und beläßt sie darin, bis die Schwellung der Fäserchen oder Fasersträhnchen genügend erreicht ist. was etwa 4 bis 6 Stunden oder mehr, je nach der Faserdicke oder nach der Stärke der Schwellflüssig- keit, dauert. Die pflanzlichen Langfasern wer-
den von dem Schwellprozeß nicht berührt oder aber von eventuell vorhandenen Alkalilösungen leicht mercerisiert und gekräuselt. Man muß dabei aber wohl beachten, daß die Tierfasern nicht überschwellt werden, sonst werden sie zu gelatinös, büßen ihre Faserstruktur vollständig ein und verlieren dadurch wesentlich an Haltbarkeit und Zugfestigkeit. Dem Schwellbade entnommen, wird das Fließ gut mit
ίο Wasser abgespült, um eventuell noch anhaftende Schwellflüssigkeiten ganz zu entfernen. Nachdem dies geschehen und die Fließe auch vom Spülwasser möglichst befreit sind, werden sie in geeigneter Weise mit Albumin, z. B. in Form von Blut (Blutalbumin), oder ähnlichen Mitteln, denen man auch noch zur Erzielung einer größeren Geschmeidigkeit eine gesättigte Seifenlösung beifügen kann, genügend gesättigt. Hierauf wird das Ganze einem zweckmäßig wachsenden Druck unterworfen und hierdurch die Tierfasern mit den einverleibten Langfasern innigst vereinigt. Durch eine darauf folgende genügende Durchgerbung werden sowohl die Tierfasern, die ihre Faserstruktur behalten, ohne durch die Pressung in Leim übergeführt zu werden, gegen Wasser unempfindlich gemacht, als auch das verwendete-Albumin und die Seifenlösung genügend fixiert. Man kann die Seifenlösung auch nach der Gerbung eintragen und mittels Metallsalzlösungen fixieren. Ebenso kann man an ihrer Stelle auch eine Emulsion von Ceresin oder Paraffin anwenden.
Als Mittel zur gleichzeitigen Gerbung und Fixierung der Seifenlösung lassen sich nahezu alle Metallsalze in Lösung verwenden. Am vorteilhaftesten sind die Lösungen von Aluminiumsulfat und von chromsauren Salzen. Bei beiden Mitteln wird die Seifenlösung gut fixiert und die Durchgerbung des Sohlleders gleichzeitig vollzogen, ohne daß die Außenflächen, wie dies häufig beim Naturleder zu bemerken ist, schrumpfen und leicht brüchig werden. Beide Gerbsalzlösungen werden zweckmäßig nacheinander angewendet.
Nach der Trocknung kann das Kunstleder gestellt, gewalkt und wie die Nätursohlleder fertiggestellt und eventuell, soweit nötig, wie Naturleder gefärbt werden.

Claims (1)

  1. Pate nt-An SPRU ch:
    Verfahren zur Herstellung von künstlichem Sohlleder, Riemenleder und ähnlichen Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Tierfasern durch Pochen, Pressen, Quetschen usw. mechanisch aufgeschlossenes, vorteilhaft mittels darunter gemischter Langfasern gefertigtes und alsdann durch Säuren oder Alkalien geschwelltes Fließ zweckmäßig unter wachsendem starkem Druck vereinigt wird, nachdem in das Fließ in geeigneter Weise Albumine, z. B. in Form von Blut, sowie gesättigte Seifenlösungen oder ähnliche, die Geschmeidigkeit des Erzeugnisses fördernde Stoffe eingetragen worden sind, die alsdann gemeinsam mit der Tierfaser unter Einwirkung der Gerbstoffflüssigkeit fixiert bzw. gegerbt werden, worauf in das Erzeugnis noch zweckmäßig eine Paraffinemulsion o. dgl. eingebracht wird.
DENDAT241468D Active DE241468C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE241468C true DE241468C (de)

Family

ID=500763

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Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE241468C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE897090C (de) * 1938-07-13 1953-11-19 Freudenberg Carl Kg Verfahren zur Herstellung von geformten Gegenstaenden lederartiger Beschaffenheit aus Fasern und Bindemitteln

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE897090C (de) * 1938-07-13 1953-11-19 Freudenberg Carl Kg Verfahren zur Herstellung von geformten Gegenstaenden lederartiger Beschaffenheit aus Fasern und Bindemitteln

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