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DE625400C - Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen unter Verwendung von Lederabfaellen als Fuellstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen unter Verwendung von Lederabfaellen als Fuellstoff

Info

Publication number
DE625400C
DE625400C DEM114248D DEM0114248D DE625400C DE 625400 C DE625400 C DE 625400C DE M114248 D DEM114248 D DE M114248D DE M0114248 D DEM0114248 D DE M0114248D DE 625400 C DE625400 C DE 625400C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rubber
leather
waste
filler
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM114248D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEORG WOLF DR
Original Assignee
GEORG WOLF DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by GEORG WOLF DR filed Critical GEORG WOLF DR
Priority to DEM114248D priority Critical patent/DE625400C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE625400C publication Critical patent/DE625400C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen unter Verwendung von Lederabfällen als Füllstoff Das Problem der Verwertung von Abfällen in der Lederindustrie zwecks Erzielung eines möglichst billigen Leders oder Lederersatzes wurde seit langem auf verschiedenste Weise zu lösen versucht. Abgesehen von den Methoden, bei welchen die Ledersubstanz chemisch verändert wird, wurden alle möglichen Klebstoffe als Bindemittel ° verwendet, um auf diese Weise mit oder ohne Preßdruck Platten u. dgl. herzustellen. Auch werden geeignete Abfälle mechanisch zerfasert und dann mit Papierbrei mit oder ohne Bindemittel papierartig verarbeitet.
  • Man gelangt jedoch so stets zu bloß äußerlich dem Leder ähnlichen Erzeugnissen, die wie die verwendeten Bindemittel nur geringe Festigkeit besitzen oder eine harte Masse bilden. Man dachte daher schon vor langer Zeit daran, Kautschuk als Bindemittel zu verwenden, um so die wertvollen Eigenschaften beider Rohstoffe zu vereinigen. Da der Kautschuk jedoch in Form von Rohkautschuk die Ledersubstanz schon wegen ihres relativ hohen konstitutiven Wassergehaltes nicht zu durchdringen vermag, ist das Einarbeiten von Leder nur dann möglich, wenn dieses, um als Kautschukfüllstoff geeignet zu sein, in feinst zerkleinertem Zustand vorliegt. Diese Zerkleinerung bietet aber unüberwindliche Schwierigkeiten und verursacht sehr hohe Kosten. Auch erfordert das Einarbeiten des Leders in höherem Prozentsatz auf dem Kautschukkalander einen enormen Kraftaufwand und so viel Zeit, daß der Kautschuk dabei totgewalzt wird. Dadurch geht der größte Teil der wertvollen Kautschukeigenschaften verloren, und es bleibt schließlich immer eine ziemlich entwertete ledergefüllte Kautschukmasse von geringer mechanischer Festigkeit übrig. Als weitere Schwierigkeit erweist sich die verhältnismäßig hohe Temperatur und lange Dauer der Vulkanisation, die zu einer teilweisen Zerstörung der Ledersubstanz führt und ihr Festigkeit und Zähigkeit nimmt.
  • Man versuchte es daher mit Kautschuk in gelöster Form. Kautschuklösungen in den üblichen Lösungsmitteln erwiesen sich jedoch für diesen Zweck wegen ihres zu geringen Kautschukgehaltes oder ihrer Dickflüssigkeit als nicht geeignet. Hingegen fand man in Kautschukmilch ein Mittel, um das Leder vollständig mit Kautschuk zü durchtränken. Es kommt heute bei zahlreichen Verfahren zur Imprägnierung; insbesondere von Faserstoffen, zur Anwendung, meist um diese wasserdicht zu machen oder zu plastischen Massen zu verarbeiten.
  • So werden auf diese Weise z. B. durch Fasermaterial verstärkte Kreppsohlen hergestellt, die aber stets mehr als 50 °/o Kautschuk enthalten müssen. Die Verstärkung des Kauschuks wird hier durch eine Gleichrichtung der Fa#sern--:erreicht; die.Kautgchukmilch hat also gewissermaßen, die Wirkung einer Schlichte, abgesehen -von: ihrer Funktion als Bindemittel. Ferner ist es bekannt, rohe oder gegerbte Abfälle von Häuten und Fellen, insbesondere die abfallenden Rohhäute der Hasenhaarscherereien, wieder brauchbar zu machen, indem sie, mit Kautschukmilch imprägniert, durch den Kautschuk als Bindemittel zusammengeklebt und dann gepreßt werden. Hierdurch ergibt sich eine aus verklebten, meist noch verhältnismäßig wertvollen Haut- und Lederabfällen besonderer Art zusammengesetzte Platte, .in welcher die Struktur der Abfälle erhalten sein muß, da-, mit der Zweck des Verfahrens erreicht werden kann.
  • Andere Erfinder durchtränkten Lederabfälle mit warmer, stark verdünnter Kautschukmilch unter möglichster Verhinderung der Kautschukfällung: Die sodann getrockneten und möglichst fein zerkleinerten Abfälle werden hierauf zusammengewalzt oder in- geschlossenen Pressen verpreßt. Infolge der im Leder vollständig verbleibenden Feuchtigkeit führt dies zu einer nicht einheitlichen Masse, die vollkommen verschieden ist von dem nach der vorliegenden Erfindung erzielten Erzeugnis.
  • Auch die von anderer Seite vorgeschlagene Verwendung einer künstlichen Kautschukemulsion bringt ein von unserer Erfindung .gänzlich verschiedenes Ergebnis. Die kautschukarme Emulsion trocknet nämlich mit den Lederabfällen zu einer schmierigen, schlüpfrigen Masse von geringem Kautschukgehalt ein, welche die Entfernung der Lederfeuchtigkeit absolut nichtgestattet, sogar das Dispersionsmittel und das verwendete Kautschuklösungsmittel zurückhält. Der nachfolgende Walzprozeß kann somit auch zu keiner Zerkleinerung und feinen Verteilung der Lederstückchen führen, so daß die auf diese Weise hergestellte Leder-Kautschuk-Mischung gleichfalls ganz uneinheitlich bleibt. Wegen ihres geringen Kautschukgehaltes besitzt sie übrigens nur geringe Festigkeit.
  • Bei all diesen Verfahren werden die Lederteilchen bloß durch den Kautschuk miteinander verklebt, ohne mit diesem eine einheitliche Masse bilden zu können, da alle die Grundbedingung für eine innige Vereinigung von Leder und Kautschuk außer acht lassen: die wenigstens teilweise Entfernung der gebundenen, natürlichen Feuchtigkeit des Leders. Solange hierfür nicht gesorgt ist, verbinden sich Kautschuk und Leder nur äußerlich. Die Entfernung der -konstitutiven Lederfeuchtigkeit würde zu- einem Schrumpfen und Verhärten des Leders führen, wenn nicht gleichzeitig der Kautschuk an Stelle der aus dem Leder entfernten Feuchtigkeit treten, die einzelnen Lederfasern umhüllen und sozusagen konservieren würde. Der Kautschuk muß daher schon in geeigneter Form zugegen ,sein, wenn die Entfernung der Feuchtigkeit stattfindet, ' um sich unmittelbar an deren Stelle setzen zu können. Geeignete Einwirkung mechanischer Art, wie etwa das Ouetscheu zwischen heißen Kalanderwalzen, trägt zur Förderung dieses Vorganges wesentlich bei.
  • Die -vorliegende Erfindung gestattet auf diese Weise die Verarbeitung von Lederabfällen aller Art ohne Feinzerkleinerung, insbesondere aber von Falz- und Blanchierspänen (lohgare, chromgare usw.), wie sie gerade anfallen, zu einer einheitlichen Platte, welche die mechanisch zerteilte Ledersubstanz völlig intakt enthält.
  • Das Verfahren besteht darin, daß die mit Kautschukmilch überzogenen Lederabfälle gebenenfalls nach einer Vortrocknung bei niedriger Temperatur einem Vorgang unterworfen werden, der gleichzeitig die Verdampfung der gebundenen Feuchtigkeit, deren Ersatz - durch den Kautschuk und den Zusamrrenschluß der bisher noch getrennt gewesenen Stücke bewirkt. Der Vorgang muß demnach bei genügend hoher Temperatur erfolgen, um die Verdampfung bewirken zu können, unter gleichzeitiger ausreichender mechanischer Pressung.
  • Als besonders geeignet erwies es sich, die kautschukhaltigen Lederabfälle auf heiße Kalanderwalzen aufzubringen und sie dort gründlich durchzukneten. Nach kurzer Zeit beginnt die gebundene Feuchtigkeit des Leders zu verdampfen, während gleichzeitig der infolge seiner feinen Verteilung sehr schnell mastizierte Kautschuk die Stelle einnimmt und die Lederteilchen vollständig durchsetzt. Daß ein Teil der 'natürlichen Lederfeuchtigkeit verdampft wird, wodurch erst die innige Vereinigung von Leder und Kautschuk zu erklären ist, beweisen die Ausbeuten, nach welchen der Wassergehalt des Leders in der fertigen Mischung beispielsweise 12, °/o oder weniger beträgt gegenüber dem der lohgaren Falzspäne (lufttrocken) vor dem Mischen von beispielsweise 35 bis 45 °(o und der chromgaren von z. B. 25 bis 32 °4. Der Wassergehalt der Lederfasern in der fertigen Mischung läßt sich auf eine der folgenden Weisen bestimmen: Die praktische Wasserfreiheit ist daran zu merken, daß keine Wasserdämpfe mehr aufsteigen und die Oberfläche der Mischung glatt und glänzend wird; unterhalb dieses Punktes kann man den Wassergehalt durch Bestimmung des Gewichtsverlustes beim Trocknen bestimmen. Auch bewirkt die Verminderung des Wassergehaltes die Möglichkeit einer blasenfreien Vulkanisation der Platten, die bei vollem Wassergehalt des Leders nicht zu erreichen wäre. Kautschukemulsionen, welche durch reichlichen Zusatz von Schutzkolloiden oder Verwendung von Kautschuklösungsmitteln das Ausfallen des Kautschuks bei Beginn der Trocknung verhindern, 'erwiesen sich infolge Zurückhaltens des Dispersions- bzw. Lösungsmittels für den beschriebenen Prozeß als ungeeignet.
  • Im folgenden wird der Vorgang beispiels-«-eise beschrieben: Der erweichte klebrige Kautschuk befähigt die Abfälle, mit dem Fortschreiten der Verdunstung eine einheitliche plastische Masse zu bilden und sich zu einer haltbaren Platte zu formen. Nach einigen Minuten der Mastikationsarbeit hört das Verdampfen der Feuchtigkeit auf, die Struktur der Lederabfälle verschwindet und die nun völlig homogene Lederkautschukplatte ist bald fertig. Der Vorgang spielt sich außerordentlich rasch ab; die Mastikation des feinst verteilten Kautschuks benötigt nur geringen Walzendruck und eine nur wenig über ioo° liegende Mischtemperatur, so daß die Lederfaser in jeder Hinsicht geschont wird. Die gesamte Kalanderarbeit erfordert bloß etwas mehr als die halbe Mischzeit einer normalen Kautschukmischung. Wie diese läßt sich die erhaltene Platte weiterverarbeiten, nämlich ausziehen, formen, -pressen, stanzen und schließlich frei oder unter der Presse vulkanisieren.
  • Die kautschukimprägnierten Abfälle lassen sich auch mit tveiterem Rohkautschuk oder mit Regenerat oder mit einem Gemisch von beiden auf dem Kalander äußerst leicht verarbeiten, so daß man auf diese Weise das teurere Koagulat aus Kautschukmilch teilweise durch billigeren Rohkautschuk oder durch Regenerat ersetzen kann und doch bei kürzester Mischdauer eine völlig einheitliche Lederkautschukmasse erhält. Die erforderlichen Zusatzstoffe (Füllmaterial, Farbstoffe, Fette, Schwefel, Vulkanisationsbeschleuniger usw.) werden entweder während des Vermischens mit der Kautschukmilch oder erst auf dem Kalander eingemischt. Durch entsprechende Dosierung des Schwefelzusatzes kann die Konsistenz des Erzeugnisses je nach dem Verwendungszweck vom Weichkautschuk bis zum Hartkautschuk variiert -,verden. Dementsprechend wird auch Sorte und Menge des Beschleunigers so gewählt, daß die Vulkanisationszeit möglichst kurz und die Vulkanisationstemperatur möglichst niedrig gehalten werden kann, so daß die Ledersubstanz nicht zersetzt wird. Die anzuwendenden Gewichtseerhältnisse 'müssen hierbei nach den Grundsätzen der Kautschukfabrikation rein erfäIrrungsgemäß ermittelt werden. Bei Verwendung vulkanisierter Kautschukmilch, z. B. dem im Handel unter der Bezeichnung Revultex bekannten Konzentrat, entfällt selbstverständlich die nachträgliche Vulkanisation.
  • Die durch das vorliegende Verfahren erhaltene Mischung schafft ein Erzeugnis, das in sich die wertvollen Eigenschaften von Leder und Kautschuk vereinigt: Formbeständigkeit, Elastizität und Zähigkeit, Bruch-, Biege-, Falz-, Einreiß- und Abreißfestigkeit. Die Platten sind schneidbär wie Leder, lassen sich nageln und nähen, kurz wie Leder verarbeiten. Das Material ist wasserbeständig und wasserdicht, läßt sich schleifen, lackieren, wachsen und glätten. Man kann auch die Abfälle in normaler Weise färben und so dem Endprodukt eine beliebige Farbe erteilen. Der Ledergeruch der Masse kann durch Zufügung von Gerbeextrakten, Juchtenöl u. dgl. verstärkt werden.
  • Als Sohlenmaterial verwendet, zeigt dieses die Vorteile der Kreppsohlen, ohne aber deren Schlüpfrigkeit auf dem Fußboden zu besitzen und ohne wie diese aufgeklebt werden zu müssen. Außer für Schuhsohlen und Absätze läßt sich diese Leder-Kautschuk-Kombination verwenden als Fußbodenbelag, Wandverkleidung, waschbare Tapete, für Kofferbeschläge, ,als Dichtungsmaterial, kurz überall dort, wo Kautschuk oder Leder angewendet wird und die erzielten mechanischen Eigenschaften zweckmäßig sind. Durch Auswahl der Lederabfälle und richtige Führung der Vulkanisation läßt sich das Erzeugnis für die verschiedensten speziellen Zwecke einstellen. Infolge der Verwendung der fast wertlosen Lederabfälle stellen sich die Selbstkosten bloß auf einen Bruchteil des normalen Lederpreises.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer Kautschukmischung aus Leder und Kautschuk durch Vulkanisatiori unter Benutzung von gewöhnlicher oder konzentrierter Kautschukmilch, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung von Kautschukmilch und Lederabfällen durch eine so starke Erwärmung und mechanische Bearbeitung entwässert, daß die gebundene Feuchtigkeit des Leders ganz oder teilweise entfernt und die Lederfaser von der Kautschukmasse durchdrungen wird.
DEM114248D 1931-02-26 1931-02-26 Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen unter Verwendung von Lederabfaellen als Fuellstoff Expired DE625400C (de)

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DE625400C true DE625400C (de) 1936-02-11

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DE (1) DE625400C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974648C (de) * 1953-07-30 1961-03-16 D W Schulte Fabrikation Feuerf Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse
DE102006001094A1 (de) * 2006-01-09 2007-07-12 TESCH, Günter Abriebfenster, wasserfester Boden- und Wandbelag

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974648C (de) * 1953-07-30 1961-03-16 D W Schulte Fabrikation Feuerf Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse
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