DE239356C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 239356 KLASSE 34«. GRUPPE

Schubkasten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. November 1910 ab.

Die Erfindung betrifft einen Schubkasten zum Aufbewahren von Akten, Schriftstücken o. dgl., bei dessen Öffnen sich die Vorderkante einer an dem Kastenboden mit der Hinterkante angelenkten Tragplatte so weit hebt, daß die auf dieser befindlichen Akten oder Schriftstücke leicht übersehen und entnommen werden können. Von den bekannten derartigen Kästen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand neben größerer Einfachheit dadurch, daß ■ der ganze Raum zwischen der Tragplatte und dem Deckel des Kastens voll ausgenutzt werden kann. Um dieses zu erreichen, wird das Schrägstellen der Tragplatte nicht durch von der herunterklappbaren Vorderwand betätigte Hebel, sondern in einfacher Weise dadurch bewirkt, daß Anschläge, die an einer stumpfwinklig mit der Tragplatte verbundenen Rückwand- oder an einer mit dieser zusammenhängenden Deckplatte vorgesehen sind, sich beim Aufziehen des Schubkastens gegen an den Seitenwänden des Schubkastengehäuses angeordnete Widerlager legen. In der Zeichnung stellen dar:

Fig. ι einen Vertikalschnitt durch das geschlossene Schubfach und das Gehäuse,

Fig. 2 einen Grundriß mit dem Gehäuse im Schnitt und

Fig. 3 den gleichen Schnitt wie Fig. 1, aber bei vollständig geöffnetem Schubfach.

α bezeichnet das Gehäuse, b die vordere Wand des Schubfaches, c die Seiten und d den Boden des letzteren.

Das Schubfach ist von der vorderen Wand bis zu einem gewissen Abstand von der Rückseite mit einem als Tragplatte für die unterzubringenden Akten dienenden zweiten Boden e versehen, dessen hintere Kante durch Scharniere f mit dem eigentlichen Kastenboden drehbar verbunden ist. Eine Rückwand g ist stumpfwinklig an der Tragplatte e angebracht und wird durch Seitenstücke h versteift, deren obere Kante mit denjenigen der Seiten wände c des Schubkastens in gleicher Höhe liegt. Ein horizontaler Deckel j ist auf der oberen Kante der Rückwand, gleichlaufend mit der oberen Kante der Seitenwände c, befestigt und ist auf beiden Seiten je mit einem Vorsprung k versehen. Zwischen dem Schubfach und dem Gehäuse α ist zu beiden Seiten ein schmaler Zwischenraum freigelassen, und es dehnen sich nur die als Anschläge dienenden seitlichen Verlängerungen k des Deckels / bis an die inneren Wände des Gehäuses α aus. An der Innenseite der Seitenwände des Kastengehäuses α sind an den Vorderkanten Leisten I angebracht, welche den Ansätzen k des Schubkastendeckels j beim Aufziehen als Widerlager dienen. Die hinteren Kanten der Leisten / sind geschweift und verlaufen von oben schräg nach vorn (s. Fig. 1 in punktierter und in Fig. 3 in voller Linie).

Wenn das Schubfach aufgezogen wird, kommen die Vorsprünge k des Deckels j mit den geschweiften oder geneigten Kanten der seitlichen Leisten I in Berührung, wodurch die 'Rückwand des Schubfaches nach hinten gekippt wird. Dadurch wird der vordere Teil der Tragplatte e, auf dem die Mappen η liegen, gehoben, so daß die Rücken und ein mit der

Aufschrift des Inhalts versehener schmaler Streifen des Deckels der Mappen leicht zu übersehen sind. Die Bewegung des Kippens wird durch die Rückwand m des Schubkastens begrenzt, auf welche sich die Rückwand g der Tragplatte e auflegt. In dieser Lage ist jede einzelne Mappe leicht zu finden, herauszunehmen und einzulegen.

Die Vorsprünge öder Anschläge k können

ίο auch an der Rückwand g der Tragplatte e angebracht werden. Der Boden d des Schubkastens kann durch eine Querleiste, die das Scharnier trägt, und eine zweite, die den drehbaren Boden e stützt, wenn das Schubfach geschlossen ist, ersetzt werden. An Stelle der seitlichen, mit geschweiften oder geneigten Kanten versehenen Leisten I können in die Seitenwände des Gehäuses α Nuten eingefräst werden, in denen die Voi'sprünge k des Deckels j gleiten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schubkasten zum Aufbewahren von Akten, Schriftstücken 0. dgl., bei dessen Öffnen sich eine an dem Kastenboden angelenkte Tragplatte schräg stellt, dadurch gekennzeichnet, daß an einer stumpfwinklig mit der Tragplatte (e) verbundenen Rückwand (g) oder einer mit dieser zusammenhängenden Deckplatte (j) vorgesehene Anschläge (k) und an den Seitenwänden des Kastengehäuses (a) angeordnete Widerlager (I) beim Ausziehen des' Schubkastens das Schrägstellen der Tragplatte (β) bewirken.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.