DE237815C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In der Patentschrift 220842 kann mit Hilfe eines in den Schwingungskreis eingeschalteten Gleichrichterventils die angestrebte Stoßladung, d. h. ein Abreißen des Schwingungs-Vorganges, nach kurzer Zeit nur dann erreicht werden, wenn der Speisestrom ein Gleichstrom oder ein in solchen umgewandelter Wechselstrom ist. In der Patentschrift 238001 wird nun schon . vorgeschlagen, um einen Wechselstrom direkt verwenden zu können, in den Schwingungskreis ein doppeltes Gleichrichterventil in Parallelschaltung derart einzubringen, daß die Pole desselben jeweils in entgegengesetztem Sinne liegen. Dann tritt dort bei einem Wechselstrom als Speisestrom einmal durch das eine, das andere Mal durch das andere Ventil die Entladung ein.

Die vorliegende Erfindung will in anderer Weise die Benutzung von Wechselstrom als Speisestrom ermöglichen, und zwar dadurch, daß gleichfalls zwei Gleichrichterventile zur Anwendung kommen, diese aber nicht parallel, sondern hintereinander geschaltet sind.

Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in zwei verschiedenen Ausführungsformen schematisch dargestellt.
• Bei der in Fig. 1 gezeigten Schaltung ist der Schwingungskreis 1 wie im Hauptpatent mit der Selbstinduktion 2 und der Kapazität 3 versehen. Der , Speisestrom"- ist ein Wechselstrom. Gemäß vorliegender Erfindung werden nun zwei^Gleichrichterventile 4 und 5, von denen jedes z. B. aus Spitze und Platte bestehen kann, hintereinander eingeschaltet, und zwar erfolgt die Anordnung derart, daß Spitze und Platte der beiden Ventile jeweils in entgegengesetzter Beziehung zueinander stehen. Bei Fig. 1 liegen z. B. die beiden Spitzen zwischen den beiden Platten der Ventile, während bei Fig. 2 die Spitzen außerhalb der Platten liegen. Da nun bekanntlich die Entladung von Platte nach Spitze zu leichter erfolgt als umgekehrt, so muß bei der in Fig. 1 gezeigten Schaltung bei der ersten halben Periode, wenn man den Stromdurchgang entgegengesetzt zur Uhrzeigerbewegung annimmt, im Ventil 4 zunächst eine leichte Entladung vor sich gehen, während sie bei dem nachfolgenden Ventil 5 zwar schwerer ist, aber durch geeignete Einstellung noch erreicht werden kann. Es wird also etwa die in Fig. 3 links dargestellte erste halbe Schwingung α resultieren. Eine Rückschwingung kann zwar durch Entladung beim Ventil 5 verhältnismäßig leicht erfolgen, weil hier wieder die Entladung von der Platte nach der Spitze zugeht. Dagegen wird die Spannung nicht mehr ausreichen, um am Ventil 4 noch eine solche Entladung zu veranlassen und so die Rückschwingung zur Geltung zu bringen. Indessen ist es nicht gerade notwendig, den Schwingungsvorgang schon nach einer halben Schwingung völlig aufhören zu lassen. Es genügt vielmehr zum Zwecke der Stoßerregung, daß vielleicht

noch eine Rückschwingung, also ein völliger Schwingungsvorgang, schließlich auch noch eine weitere halbe Schwingung eintritt, wie dies punktiert in Fig. 3 auf der linken Seite dargestellt ist. Wesentlich ist nur, daß der Schwingungsvorgang in der Gesamtheit außerordentlich schnell abgerissen wird. In ähnlicher Weise wirken die Ventile 4 und 5, wenn die zweite halbe Periode des Wechselstromes im Schwingungskreise 1 zur Wirkung kommt und diesen etwa in Richtung des Uhrzeigers durchfließt. Dann kommt in übereinstimmender Weise mit obigem zunächst eine halbe Schwingung b (Fig. 3 auf der rechten Seite) zur Wirkung, während die Rückschwingung entweder durch entsprechende Einstellung der Ventile völlig vermieden oder noch für sehr kurze Zeit durch entsprechend andere Einstellung der Ventile zugelassen dann aber schnell zum Abreißen gebracht wird.

Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist die Wirkung im wesentlichen gleichartig, nur daß jeweils der Strom, da zunächst eine Entladung von der Spitze nach der Platte eintritt, den größeren Widerstand zu überwinden hat und dann beim zweiten Ventil leichter übergeht, weil hier die Entladung von der Platte nach der Spitze erfolgt. Das schnelle Abreißen des Schwingungsvorganges tritt aber auch hier ein, und somit wird auch hier mit einem Wechselstrom als Speisestrom die Stoßerregung ermöglicht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Stoßladungen für die Zwecke der drahtlosen Telegraphie ued Telephonie, bei welcher in einem Schwingungskreise ein Gleichrichterventil derart unter Berücksichtigung der Ladung eingeschaltet ist, daß es nur die erste halbe oder ganze Schwingung, nicht aber die nachfolgenden Schwingungen durchläßt, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Wechselstrom als Speisestrom im Schwingungskreise zwei Gleichrichterventile (ζ. Β. aus Spitze und Platte bestehend) hintereinander geschaltet sind, wobei die Elektroden jeweils entgegengesetzt zueinander angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.