DE236068C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 236068 KLASSE 57d. GRUPPE

Kopieren auf ein Pigmentpapierblatt.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. April 1910 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbenrastertiefdruckformen, bei dem alle Teilbilder auf ein einziges Kohlepapier kopiert werden und die Belichtung und Entwicklung aller Bilder gleichzeitig erfolgt.

Zu dem Zwecke müssen die Pigmentpapiere mit den Negativen unter solchen Bedingungen auf die Kupferzylinder gebracht werden, daß

ίο sie in ihren Größenmaßen übereinstimmen. Man hat bereits vorgeschlagen, der verschiedenen Ausdehnung der Pigmentpapiere durch Strecken entgegenzuwirken. Das vorliegende Verfahren bezieht sich auf die Übertragung und Entwicklung der auf je einen besonderen Kupferzylinder aufzubringenden Bogen. Es besteht darin, daß man die Pigmentpapiere in Wasser von gleicher Temperatur wässert, die Bogen bei gleicher Temperatur,

d. h. in demselben Räume, auf die Zylinder aufbringt und danach zwecks Entwickeins und Ablösens des Papiers von der Gelatineschicht Warmwasser von gleicher Temperatur für alle Zylinder benutzt und den Vorgang möglichst beschleunigt. Auch die nachfolgende Trocknung der Zylinder erfolgt bei gleicher Temperatur, d. h. in demselben Räume.

Das Gesamtverfahren spielt sich wie folgt ab: Die Einzelpositive auf Glas werden genau auf die gleiche Form mit etwa 2 cm weitem Freirand zugeschnitten und dann nebeneinander auf einer Glasplatte mittels eines Bindemittels, z. B. Kanadabalsam, befestigt, wobei die oberen und die unteren Kanten der Gläser genau in einer Linie liegen. Die einzelnen Positivgläser müssen die gleiche Dicke haben, damit sie beim späteren Einspannen im photographischen Druckrahmen auch einen gleichmäßigen Druck erhalten. Das von einer Rolle in der Längsrichtung in entsprechendem Umfange, d. h. der Größe der berechneten Gesamtfläche der Positive entsprechend geschnittene, lichtempfindlich gemachte Pigmentpapier wird auf einer Glasplatte getrocknet und dann nach bekannter Vorbereitung zusammen .mit den Positivbildern im photographischen Druckrahmen belichtet. Vorher wird das Kohlepapier auf seiner Rückseite entsprechend den Rändern der einzelnen Positive und ihrer Glasplatten mit einem Zeichenstift abgegrenzt, so daß nach erfolgter Belichtung die einzelnen Negative auf dem Kohlepapier von genau gleicher Größe ausgeschnitten werden können. Ist dies geschehen, so wird jeder einzelne Bogen in Wasser von gleicher Temperatur gelegt und dann sorgfältig auf einen besonderen Kupferzylinder aufgebracht, und da die Bogen alle gleiche Größe haben, so ziehen sie sich unter gleichen Bedingungen auch in gleichem Maße zusammen oder dehnen sich gleichmäßig aus. Wesentlich ist dabei, daß alle Zylinder gleich warm sind und in demselben Räume sich befinden, um die gleiche Temperatur zu haben. Weiter ist es erforderlich, will man die Kongruenz der Bögen und Bilder erhalten, daß die Kupferzylinder, die zwecks Ablösens des Pa-

piers von der Gelatineschicht unter Zurücklassen der letzteren auf dem Zylinderumfange in gesonderten Behältern einem Warmwasserbade ausgesetzt werden, dabei alle in Wasser von gleicher Temperatur behandelt werden und der Vorgang möglichst beschleunigt wird. Auch muß dann die nachfolgende Trocknung der Zylinder in einem und demselben Räume, d. h. bei gleicher Temperatur erfolgen.

Claims (1)

1. .Patent-Anspruch:
   Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbenrastertiefdruckformen durch gleichzeitiges Kopieren auf ein Pigmentpapierblatt, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teilbilder bei derselben Temperatur auf ihre Kupferwalzen aufgebracht, mit Warmwasser gleicher Temperatur entwickelt und bei gleicher Temperatur getrocknet werden.