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Verfahren zur Herstellung von Konturen für Druckzylinder beim Textildruck.
Bekanntlich werden beim Textildruckverfabren die Druckflächen der Druckzylinder mit Haschuren (Rakelstützen und Farbhalter) versehen, welche die Druckfläche in einzelne Teilflächen zerlegen, während sie selbst an der Farbabgabe nicht teilnehmen. Es ist nun unbedingt erforderlich, diese von Haschuren durchgezogenen Flächen mit Konturen zu begrenzen, um ein unregelmässiges Auslaufen der Farben auf dem Stoffe zu verhindern. Ein Auslaufen der Farben erfolgt auf jeden Fall, jedoch wird in letzterem Falle der dünnflüssigen Farbe der Weg vorgeschrieben, indem nämlich das Auslaufen entlang der Konturen erfolgt. Bisher wurden die Konturen sowie auch die Haschuren entweder mit dem Stichel oder durch Ätzen hergestellt.
Diese Art bedingt eine zeitraubende Arbeit, die ausserdem noch ein unvollkommenes Ergebnis zeitigt. Die Nachteile der bekannten Herstellungsarten werden nun durch das neue Verfahren zur Herstellung von Konturen und Haschuren für Druckzylinder beim Textildruck beseitigt, deren wesentliches Kennzeichen darin besteht, dass vom Original auf photographischem Wege ein Negativ angefertigt und von diesem Negativ im Kontaktverfahren (Schicht-auf-SchichtKopieren) ein Diapositiv hergestellt wird, wonach beide (Negativ und Positiv) verstärktwerden, wodurch eine geringfügige, jedoch wirksame Flächenvergrösseiung der Bildstellen (geschwärzten Stellen od.
dgl.) entsteht, die eine tatsächliche Vergrösserung des Diapositivs und eine tatsächliche Verkleinerung des Negativs zur Folge hat, wonach die beiden (Negativ und Diapositiv) unter genauem Aufeinanderpassen auf eine photographische Platte projiziert werden, auf welcher durch das verkleinerte Negativ und das vergrösserte Positiv, wie im folgenden beschrieben, eine kleine Randdifferenz entsteht, deren Bilder in üblicher Weise auf den Druckzylinder übertragen werden. Das Verfahren kann im einzelnen folgendermassen durchgefühlt werden :
Zur Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens dient die beiliegende Zeichnung, auf welcher verschiedene Zwischenphasen des Verfahrens beispielsweise im Schnitt dargestellt sind.
Fig. 1 stellt eine Draufsicht einer Zeichnung dar, deren Randbegrenzungen gemäss der Erfindung auf den Druckzylinder übertragen werden sollen. Die Fig. 2 stellt einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, u. zw. des Originals (Handzeichnung od. dgl. ) dar. Die Fig. 3 stellt im Schnitt und in schema- tischer Darstellung die Aufnahme eines Negativs vom Original gemäss Fig. 2 dar. Die Fig. 4 zeigt im Schnitt die Herstellung des Positivs im Kontaktverfahren. Die Fig. 5 zeigt im Schnitt das fertige Positiv, die Fig. 6 zeigt im Schnitt das fertige Negativ nach der Anreicherung der entwickelten und fixierten Schicht. Die Fig. 7 zeigt gleichfalls im Schnitt das Positiv nach der Anreicherung.
Die Fig. 8 zeigt die Übertragung des verstärkten Negativs auf eine weitere photographische Schicht eines Films oder einer Glasplatte und die Fig. 9 die Übertragung des verstärkten Positivs auf dieselbe Platte bzw. Film. Fig. 10 zeigt in geänderter Ausführungsform gemäss der Fig. 8 die Übertragung des verstärkten Negativs unter Zwischenschaltung eines Rasters auf die photographische Schicht eines Films oder einer Glasplatte während des Kopiervorganges und die Fig. 11 denselben Vorgang für das Positiv auf dieselbe photographische Schicht während des Kopiervorganges. Die Fig. 12 zeigt die Herstellung eines Positivs im Kontaktverfahren von einem verstärkten Negativ in schematischem Schnitt, während die Fig. 13 das fertige Positiv im Schnitt veranschaulicht.
Die Fig. 14 zeigt die Herstellung eines Negativs im Kontaktverfahren von einem verstärkten Positiv in schematischem Schnitt und die Fig. 15 im Schnitt das feitige Negativ.
Die Fig. 16 zeigt die Herstellung der Randbegrenzung des zu übertragenden Bildes in schematischem Schnitt, wobei das Negativ gemäss Fig. 15 und das Positiv gemäss Fig. 13 Schicht auf Schicht aufeinander-
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gelegt sind. Die Fig. 17 zeigt in schematischer Darstellung die Herstellung der Randbegrenzung durch Aufnahme des verstärkten Negativs unter Zwischenschaltung eines Negativlinienrasters.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens eignen sich auf verschiedene Art herge- stellte Originale (Bleistift-, Tusch-, Druckzeichnungen, Photographien od. dgl. ), die einer entsprechenden Vorbehandlung zur Hervorbringung einer guten Kontrastwirkung unterworfen werden.
Als Original zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens diene eine Zeichnung 1 (Fig. 1) auf einem Papier oder Karton 2, welche z. B. die Gestalt eines Kreuzes besitzt. Von diesem Original, dessen Schnitt die Fig. 2 und der obere Teil der Fig. 3 (der letztere umgekehrt) darstellen, wird in geeigneter Weise auf einem Film oder einer Glasplatte 4 mittels paralleler Strahlen a ein Negativ hergestellt, wobei der dem Bild 1 entsprechende Teil des Negativs mit 5 und der übrige Teil mit 6 bezeichnet ist (Fig. 3). Dieses Negativ wird entwickelt und fixiert und hierauf im Kontaktverfahren mittels paralleler Strahlen a ein Positiv (Diapositiv) 10 hergestellt. Hiebei ist das klare Glas oder der Film mit 7 und der dem Original 1 entsprechende Teil mit 8 bezeichnet.
Bei diesem genannten Negativ und Positiv weisen die dem Original 1 entsprechenden Bildteile 5 und 8 genau die gleiche Grösse und Form auf wie das Original selbst. Das so erhaltene Negativ sowie das Positiv werden nun der Verstärkung unterworfen, wobei Quecksilber-bzw. Kupfer-oder Bleiverbindungen verwendet werden. Bei der Bleiverstärkung verwendet man z. B. dreierlei Lösungen : Bleinitrat, Kaliumferrieyanid, Salzsäure und Natriumsulfid,
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<tb> als <SEP> Ausbleicblösung <SEP> : <SEP> Bleiferro <SEP> cyallid
<tb> als <SEP> erstes <SEP> Produkt <SEP> : <SEP> Silber-und <SEP> Bleiferrocyanid
<tb> als <SEP> schwärzende <SEP> Lösung <SEP> : <SEP> Natriumsulfid
<tb> als <SEP> Schlussprodukt <SEP> : <SEP> Blei-und <SEP> Silbersulfid.
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Dieser chemische Vorgang wird selbstverständlich in einem chemischen Bad (Bäder) volgenojrmen.
An dem Produkt, also sowohl an dem Negativ, als an dem Positiv, lässt sich deutlich eine Materialablagerung über die gesamte Oberfläche der aus geschwärztem Material bestehenden Schicht des Negativs und des Positivs ersehen. Die Fig. 6 zeigt im Schnitt ein derartig verstärktes Negativ und die Fig. 7 ein Positiv. Die Anreicherungsschicht ist in Fig. 6 mit 11 und in Fig. 7 mit 12 bezeichnet. Da auch die
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dass das Negativ hinsichtlich seiner Bildgrösse verkleinert, das Positiv hingegen vergrössert wurde.
Das verstärkte Negativ gemäss Fig. 6 wird nun mittels paralleler Lichtstrahlen a so wie in der vorhergehenden Fig. 3 und 4 auf die lichtempfindliche Schicht einer Glasplatte oder eines Films 14 projizieit. Es entsteht auf dieser Platte 14 ein dem verkleinerten Negativ entsprechendes kleineres Positiv, wobei die belichtete Stelle mit 15 bezeichnet ist. Auf dieselbe Platte oder denselben Film 14 wird bei nicht entwickelter und fixierter Positivaufnahme weiters wieder durch parallele LiehtstraMen a das verstärkte Positiv gemäss Fig. 7 aufgenommen (Fig. 9).
Es entsteht also durch die doppelte Aufnalme gemäss den Fig. 8 und 9 auf der zweimal exponierten Schicht der Platte oder des Films 14 eine Flächen- differenz 16, die durch die verschiedene absolute Flächengrösse des verstärkten Positivs gemäss Fig. 7 und des verstärkten Negativs gemäss Fig. 6 zustande kommt. Diese so erhaltene Flächendifferenz 16, die sich zufolge ihrer kleinen Ausdehnung auf der entwickelten und fixierten Platte (Film) als Strich äussert, wird nun in bekannter Weise, wie dies im Textildruckverfahren üblich ist, auf den Druckzylinder übertragen.
Schaltet man bei der Aufnahme gemäss Fig. 8 einen positiven Liniemaster 17 vor, so erl ält man bei der ersten Aufnahme ein Negativ mit Haschuren 18 (Fig. 10), welches durch eine Aufnahme gemäss Fig. 9 eines verstärkten Positivs zum vollständigen Negativ mit Randbegrenzungen und Hasehuren vervollständigt wird. Das Produkt ist in Fig. 11 unten mit 20 bezeichnet, wobei wieder 16 die kleine Flächendifferenz verdeutlicht. Dieses Produkt ist nach dem Entwickeln und Fixieren tatsächlich zur Übertragung auf den Druckzylinder geeignet.
Ist der Rapport zu addieren, so ist von diesem Haschurennegativ mit Randbegrenzungen (Konturen) durch Kontaktkopieren ein Diapositiv zu erzeugen. Bei der Herstellung des Konturen-Haschuren- negativs werden, wie bereits ausgeführt, das verstärkte Negativ und das verstärkte Positiv (Diapositiv) nacheinander auf ein und dieselbe lichtempfindliche Schicht kopiert, wobei auf ein besonders genaues Passen von Negativ und Positiv besonderes Gewicht gelegt werden muss. Die Erfahrung hat aber gelehrt, dass trotz der grössten Genauigkeit Passdifferenzen entstehen können. Diese werden auf folgende Weise umgangen : Es wird gemäss Fig. 12 vom verstärkten Negativ gemäss Fig. 8 mittels praktisch paralleler Lichtstrahlen a im Kontaktverfahren ein Positiv 22 auf der lichtempfindlichen Schicht einer Platte 23 hergestellt.
Das fertige Produkt zeigt die Fig. 13 im Schnitt. Auf dieselbe Art und Weise wird von dem verstärkten Positiv (Fig. 7) gemäss Fig. 14 ein Negativ 24 auf der lichtempfindlichen Schicht einer Platte 25 hergestellt und sowohl das Positiv 22 als auch das Negativ 24 entwickelt und fixiert. Das fertige Negativ zeigt Fig. 15 im Schnitt. Wird nun das Negativ gemäss Fig. 15 Schicht auf Schicht mit dem Positiv gemäss Fig. 13 vereinigt und von dieser Kombination durch parallele Lichtstrahlen a auf der lichtempfindlichen Schicht 26 einer Platte oder eines Films 27 ein Bild entworfen, so erhält man dadurch ein Rand-
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begrenzungspositiv oder Konturenpositiv, wobei die Randbegrenzungslinie im Schnitt mit 28 bezeichnet ist (Fig. 16).
Wird nach der ersten Exposition statt des Positivs gemäss Fig. 13 bei der Aufnahme gemäss Fig. 16 ein negativer Linienraster 29 vorgeschaltet und eine zweite Exposition vorgenommen, so erhält man auf der Platte oder dem Film 30 ein Positiv 31 mit Konturen und Haschuren, wie es die Fig. 17 unten im Schnitt veranschaulicht. Dieses Konturen-und Haschurenpositiv (Diapositiv) ist zum Addieren der Rapporte sofort geeignet.
Die Randdifferenzen zwischen den Bildern des Negativs und des Diapositivs können durch Abschwächen mittels eines Farmerschen Abschwächers beeinflusst werden.
In Ermangelung eines Projektionsapparates kann die Bildzerlegung in Konturen und Haschuren bei gleichzeitiger Addierung der Rapporte durch direktes Kopieren auf einer Zink-oder Aluminiumplatte erfolgen. Zu diesem Zwecke sind von den beiden verstärkten Photoplatten mittels Kontakt Filme (z. B. Printonfilm) herzustellen.
Die Metallplatte wird mit Chromatalbumin lichtempfindlich gemacht und mittels eines Einteilungsbogens mit Passkreuzen versehen. Dann wird der zusammengeklebte Negativ-Diapositivfilm auf der Metallplatte eingepasst und die Platte belichtet. Es ist dann bloss der Diapositivfilm durch einen negativen Haschurenfilm zu ersetzen und die Platte neuerdings zu kopieren, wodurch man ein Bild mit Konturen und Haschuren erhält. Sobald der übrige Teil der lichtempfindlichen Platte beim Kopieren geschützt wird, kann diese Belichtung beliebig oft wiederholt werden. Man erhält dadurch eine umdruckfähige Platte mit addierten und in Konturen und Haschuren zerlegten Bildern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Konturen für Druckzylinder beim Textildruck, dadurch gekennzeichnet, dass vom Original auf photographischem Wege ein Negativ angefertigt und von diesem Negativ im Kontaktverfahren (Schicht-auf-Schicht-Kopieren) einDiapositiv hergestellt wird, wonach beide (Negativ und Diapositiv), z.
B. mittels Quecksilber, Kupfer, Blei od. dgl., auf chemischem bzw. physikalischem Wege verstärkt und die so entstandene Flächenvergrösserungenn der Bildstellen (geschwärzte Stellen od. dgl. ) (die bei der direkten Verwertung der beiden verstärkten Photoplatten als positiv und bei den Photoplatten, die im Kontaktverfahren von den beiden verstärkten Platten hergestellt werden, als negativ zu bezeichnen sind) auf eine photographische Platte projiziert werden, die als Kopiervorlage zur Herstellung der Druckform auf dem Zylinder dient.