DE235224C

DE235224C -

Info

Publication number: DE235224C
Application number: DENDAT235224D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 235224 KLASSE 57a. GRUPPE

Zusatz zum Patente 226184 vom 18. Juli 190g.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1910 ab. Längste Dauer: 17. Juli 1924.

Es gibt Rouleauverschlüsse, bei denen die untere Rouleauhäfte mit Reibung an den Tragebändern der oberen Rouleauhälfte gekuppelt ist. Solche Verschlüsse sind z. B. in der Patentschrift 180722 beschrieben.

Gegenstand der Erfindung ist ein nach dieser oder einer ähnlichen Art gebauter Rouleauverschluß, und zwar im besonderen ein solcher mit gedecktem Aufzug und willkürlich einrückbarer Festhalte vorrichtung für die untere Rouleauhälfte zum Zwecke der Freilegung der Mattscheibe nach Patent 226184, bei welcher die Einrichtung getroffen ist, daß die Elemente zum Festhalten der unteren Rouleauhälfte durch die Anordnung von Federn o. dgl. ständig das Bestreben haben, mit der unteren Rouleautuchhälfte in Eingriff zu treten.

Kurz gesagt, kann als wesentliches Kennzeichen des Gegenstandes der Erfindung gegenüber der Erfindung nach dem Hauptpatent der Umstand gelten, daß die Federung bei dem Hauptpatent die Klauen oder schlechhin die Arretierungsmittel außer Eingriff drückt, während durch die Feder gemäß der vorliegenden Erfindung der Eingriff hergestellt wird.

Diese Weiterbildung der im Hauptpatent geschützten Vorrichtung ermöglicht deren einfachere Verbindung mit der Auslösevorrichtung des Verschlusses.

Zur Vereinfachung der Bauweise kann noch anstatt der Längsachse, welche gemäß dem Hauptpatent die Klauen zum Festhalten der unteren Rouleauhälfte trägt, eine Einrichtung angeordnet werden, welche in Form eines Hakens ausgebildet ist, der z. B. in der Mitte der Versteifungsleiste der unteren Rouleautuchhälfte zum Eingriff gebracht werden kann. Die einfache Konstruktion eines solchen Hakens, die nur erforderliche einmalige Lagerung und der dadurch ersparte Platz und die vereinfachte Konstruktion und Fabrikationsweise gestalten eine derartige Anordnung zu einer wesentlich günstigeren gegenüber der gemäß dem Hauptpatent verwendeten drehbaren Längsachse.

Außerdem läßt sich die Einrichtung treffen, daß, wenn ein an der Außenwand der Kamera vorstehender Knopf gedrückt wird, ein Hebel entgegen der Spannung einer Feder bewegt und von dem Auslösehebel des Ver-Schlusses erfaßt und festgehalten wird. Gleichzeitig gibt das andere Ende des durch den Knopfdruck bewegten Hebels die Arretierungsvorrichtung frei, so daß dieselbe unter der Einwirkung ihrer eigenen Federn an der imteren Rouleautuchhälfe zum Eingriff gebracht wird. Die Freigabe des Arretierelementes kann natürlich durch jeden der beiden Arme

des unter der Einwirkung des Druckknopfes stehenden Hebels erfolgen.

Hierbei ist nun die Einrichtung getroffen, daß die Feder, welche entgegen der Bewegung des Druckknopfes wirkt, stärker ist, als diejenige, welche die Arretierungselemente in der unteren Rouleautuchhälfte zum Eingriff bringt, damit beim Auslösen die Kraft der Feder, welche den Zwischenhebel beeinflußt,

ίο ausreicht, um die Kraft derjenigen Feder zu überwinden, welche die Arretierungselemente zum Eingriff bringt, so daß also diese außer Eingriff mit dem unteren Rouleautuch gelangen. Die in diesem Ausführungbeispiele vorhandene verschiedene Kraft der Federn kann auch noch unter Verwendung von schiefen Ebenen u. dgl. dadurch ersetzt werden, daß die Hebelanordnung und Hebelarmverteilung eine entsprechende ist.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in schematischer Darstellung.

In einem Lagerbock 1 ist um eine Achse drehbar ein Hebel 3 gelagert, der mit einem Druckknopf 4 von außen bewegt werden kann, und zwar entgegen der Wirkung einer Feder 5. In dem dargestellten Ausführungsbeispiele ist das freie Ende 6 des Hebels 3 so bemessen, daß, wenn der Hebel 3 sich in der Richtung des Pfeiles 5 unter dem Einflüsse der entsprechenden Feder bewegt, dieses Ende 6 über die schräge Fläche 7 eine? zweiten Hebels 8 gleitet und diesen um seine Drehachse 9 entgegen der Wirkung der Feder 10 bewegt, welche schwächer ist, als die Feder, welche den Hebel 3 in der Richtung des Pfeiles 5 zu bewegen trachtet. Der Hebel 8 trägt an seinem zweiten Ende oder wenn die Konstruktionsformen anders liegen, auch vielleicht an demselben Ende einen entsprechenden Haken 11, der mit der unteren Rouleau tuchhälfe oder an derselben zum Eingriff gebracht werden kann.

Die Arbeitsweise des beschriebenen Mechanismus ist nun die folgende;

Beim Druck auf den Knopf 4 wird der Hebel 3 um seine Achse 2 gedreht und gleitet über eine schräge Fläche 12 des Auslösehebels 13 des Verschlusses, so daß er unter dem zurückfedernden Hebel 13 gehalten wird. Es kann also, weil das Ende 6 des Hebels 3 den Hebel 8 nunmehr freigibt, dieser in der Richtung des Pfeiles 10 unter der Wirkung der entsprechenden Feder sich bewegen, und dadurch kann der Haken 11 an der unteren Rouleautuchliälfte zum Eingriff gelangen. Sobald nun aber der Auslösehebel gedrückt wird, gibt er den Hebel 3 frei. Dieser bewegt sich in der Richtung des Pfeiles 5 wieder zurück und drückt an der schiefen Ebene 7 mit seinem Ende 6 entlanggleitend, unter Überwindung des Federdruckes in der Richtung des Pfeiles 10 die Greifnase des Hakens 11 außer Eingriff mit dem unteren Rouleautuch.

Die Anordnung ermöglicht eine direkte Verbindung des Auflösemechanismus für den Verschluß mit der Festhaltevorrichtung für das Rouleautuch ohne Zwischenschaltung irgendwelcher besonderer Konstruktionsglieder.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

1. Festhaltevorrichtung für die untere Rouleauhälfte von Rouleauverschlüssen mit gedecktem Aufzug zum Zwecke der Freilegung der Mattscheibe nach Patent 226184, dadurch gekennzeichnet, daß sie unter dem Einflüsse von Federn derart steht, daß sie, entsperrt, ständig das Bestreben hat, mit der unteren Rouleautuchhälfte in Eingriff zu treten.

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der parallel zur Rouleauwelle verlaufenden Hakenwelle ein etwa parallel zur Rouleauwelle schwenkbarer Haken zum Eingriff mit dem unteren Rouleautuch gebracht werden kann.

3. Ausführungsform der Festhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß deren Auslösung mit Hilfe eines Druckknopfes geschieht, der unter der Einwirkung einer Feder steht, welche stärker ist als die, durch welche die Festhaltevorrichtung zum Eingriff mit der unteren Rouleautuchhälfte des Verschlusses gebracht wird, zum Zwecke, mit Hilfe der stärkeren Druckknopffeder die schwächere Feder der Festhaltevorrichtung zu überwinden und die Rouleautuchhälfte freizugeben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.