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DE2350867C2 - Verfahren zu der Durchführung von Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen - Google Patents

Verfahren zu der Durchführung von Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen

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Publication number
DE2350867C2
DE2350867C2 DE2350867A DE2350867A DE2350867C2 DE 2350867 C2 DE2350867 C2 DE 2350867C2 DE 2350867 A DE2350867 A DE 2350867A DE 2350867 A DE2350867 A DE 2350867A DE 2350867 C2 DE2350867 C2 DE 2350867C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitrite
nitrosation
mol
solution
ammonium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2350867A
Other languages
English (en)
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DE2350867A1 (de
Inventor
Willem Joseph Geleen Wassen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Stamicarbon BV
Original Assignee
Stamicarbon BV
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Filing date
Publication date
Application filed by Stamicarbon BV filed Critical Stamicarbon BV
Publication of DE2350867A1 publication Critical patent/DE2350867A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2350867C2 publication Critical patent/DE2350867C2/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C201/04Preparation of esters of nitrous acid
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C245/00Compounds containing chains of at least two nitrogen atoms with at least one nitrogen-to-nitrogen multiple bond
    • C07C245/02Azo compounds, i.e. compounds having the free valencies of —N=N— groups attached to different atoms, e.g. diazohydroxides
    • C07C245/06Azo compounds, i.e. compounds having the free valencies of —N=N— groups attached to different atoms, e.g. diazohydroxides with nitrogen atoms of azo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
    • C07C245/08Azo compounds, i.e. compounds having the free valencies of —N=N— groups attached to different atoms, e.g. diazohydroxides with nitrogen atoms of azo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings with the two nitrogen atoms of azo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings, e.g. azobenzene

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Bekanntlich versteht man unter Nitrosierung eine Reaktion, bei der mit Hilfe eines nitrosierenden Mittels, meistens salpetrige Säure, die Nitrosogruppe (— N = O) an ein N-, C- oder O-Atom einer organischen Verbindung gekuppelt wird [siehe A. Turney und G. A. Wright, Chem. Revs. 59,497 - 513 (1959)].
Als Beispiel einer solchen N-Nitrosierung möge die Nitrosierung eines sekundären aliphatischen oder aromatischen Amins dienen, wobei die
/N —N = O-Gruppc
entsprechend Gleichung I des Formelblatts gebildet wird, in der die Buchstaben Ri und R2 Alkyl- und/oder Arylgruppen bezeichnen.
Ein Beispiel einer Diazotierungsreaktion ist die Reaktion von salpetriger Säure mit einem primären aromatischen Amin; die Diazotierung verläuft dabei über eine Nitrosierung, und zwar gemäß den Gleichungen Ha und Hb des beiliegenden Formelblatts, in denen mit den Buchstaben Ar eine Arylgruppe gemeint ist.
Wie bekannt, ergeben im Gegensatz zu den primären aromatischen Aminen die primären aliphatischen Amine keine Diazoniumverbindung, weil sich die als Zwischenprodukt anfallende Nitrosoverbindung unmittelbar unter Bildung eines Alkohols und von Stickstoff zerlegt.
Die Nitrosierung von Phenol (siehe Gleichung III des Formelblatts) ist ein Beispiel einer Kohlenstoff-Nitrosierung, während es sich bei der Bildung von Nitritestern aliphatischer Alkohole, entsprechend Gleichung IV des Formelblatts, wo die Buchstaben R eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe bezeichnen, um eine Sauerstoff-Nitrosierung handelt.
Die bei diesen Reaktionen als nitrosierendes Mittel eingesetzte salpetrige Säure ist nicht beständig, und es wird deshalb bei solchen Reaktionen stets ein Alkalioder Erdalkalinitrit als Ausgangsstoff benutzt, aus dem während der Nitrosierungsreaktion mit Hilfe einer anorganischen Säure, meistens Salzsäure oder Schwefelsäure, salpetrige Säure in situ freigelegt wird.
Unter gewissen Bedingungen, nämlich wenn man über Ammoniak und nitrose Gase verfügt, läge der Gedanke nahe, und dies würde interessante Möglichkeiten bieten, bei Nitrosierungsreaktionen statt Alkalioder Erdalkalinitrit Ammoniumnitrit als Ausgangsstoff für die Herstellung von salpetriger Säure in situ zu verwenden. Eine Ammoniumnitritlösung läßt sich nämlich auf billige Weise durch Absorption nitroser Gase in Ammoniak aus den bereits anwesenden Produkten gewinnen.
Bisher hat die in Stickstoff und Wasser auftretende Zersetzung von Ammoniumnitrit die Verwirklichung dieses Gedankens verhindert. Diese Zersetzung verläuft eben in saurem Medium sehr schnell, wodurch sich Ammoniumnitrit offenbar nicht dazu eignet, als Ausgangsstoff für die Bildung von salpetriger Säure zu dienen.
Es wurde nunmehr festgestellt, daß es in Anwesenheit eines nitrosierenden Reaktionsteilnehmers kaum oder überhaupt nicht zu der spontanen Zersetzung von Ammoniumnitrit in saurem Medium kommt; dadurch läßt sich eine Ammoniumnitritlösung oder festes Ammoniumnitrit sehr gut als Ausgangstoff für Nitrosierungsreaktionen benutzen. Es werden dabei Ausbeuten von gleicher Größenordnung erhalten als bei Anwendung von Alkali- oder Erdalkalinitrit unter übrigens denselben Bedingungen. Die Temperatur, wobei die Reaktion ausgeführt wird, liegt zwischen —10 und + 30°C; vorzugsweise werden Temperaturen von 0 bis 15°C verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist daher das in den vorstehenden Patentansprüchen aufgezeigte Verfahren zur Durchführung von Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen.
Die Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen können in großtechnischem Umfang mit Ammoniumnitritlösungen durchgeführt werden, wie sie bei der Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat gemäß dem Raschig-Verfahren verarbeitet werden; die dabei durch Absorption nitroser Gase im ggf. carbonathaltigen Ammoniakwasser anfallenden Lösungen von Ammoniumnitrit, die außer 20-35 Gew.-% NH4NO2 noch 1 -6 Gew.-% NH4NO3 enthalten, können ohne weiteres als Ausgangsstoff für die Bildung von salpetriger Säure bei den obenerwähnten Nitrosierungs- und Diazotierungsprozessen benutzt werden.
Es folgen zur Erläuterung der Erfindung einige Beispiele.
Beispiel I
Herstellung von p-Nitrosophenol
Zur Herstellung von p-Nitrosophenol werden unter Rühren in einem gekühlten Rundkolben 0,319 Mol Phenol, 0,393 Mol Ammoniumnitrit in Form einer 29,2gew.-°/oigen Lösung in Wasser, 0,755 Mol Natriumhydroxyd und Wasser zusammengebracht. Es wird so viel Wasser nachgefüllt, bis insgesamt 38,4 Mol Wasser im Rundkolben anwesend sind. Das Natriumhydroxyd wird zur Auflösung des Phenols beigegeben. Die so erhaltene Lösung wird auf 2°C gekühlt, wonach in einer Stunde insgesamt 0,765 Mol H2SO4, gelöst in 11,15 Mol Wasser, nach und nach hinzugefügt werden. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird dabei unter 5°C gehalten. Nach Beendung des Schwefelsäurezusatzes wird die Reaktionsmasse abfiltriert, wonach die anfallende Menge p-Nitrosophenol mit Eiswasser gewaschen wird. Die Ausbeute an p-Nitrosophenol mit einem Reinheitsgrad über 98% beträgt 69%, bezogen auf Phenol.
Beispiel II
Herstellung von Methylnitritester
Zu der Herstellung des Methylnitri'esters werden in einem Rührreaktor 0,626 Mol Methanol und 0,220 Mol Ammoniumnitrit in Form einer 21,6gew.-%igen Lösung in Wasser zusammengebracht. Die Lösung wird auf 12° C gekühlt, wonach eine Stunde lang insgesamt 0,250MoI H2SO4, verdünnt mit 2,51 Mol Wasser, langsam in das Reaktionsgemisch eingebracht werden. Die Temperatur dieses Gemisches wird durch Kühlen auf 12° C gehalten.
Das anfallende gasförmige Methylnitrit wird in eine kalte Trockeneisstufe eingefangen, anschließend kondensiert und wieder destilliert. Die Methylnitritausbeute beträgt 85%, bezogen auf die Methanolmenge.
Beispiel III
Diazotierung von Anilin
In einen mit Rührwerk versehenen Rundkolben werden 0,250 MoI Anilin. 0,635 Mol Salzsäure (in Form einer 36gew.-°/oigen wäßrigen Lösung) und insgesamt 4,3 Mol Wasser eingebracht. Die so erhaltene Lösung wird auf 00C gekühlt, wonach unter Rühren eine Stunde lang nach und nach 0,275 Mol Ammoniumnitrit in Form einer 21,3gew.-°/oigen wäßrigen Lösung beigegeben werden. Die Reaktionstemperatur wird auf 00C gehalten.
Die anfallende saure Lösung von Benzoldiazoniumchlorid
C6H5N + C
Temperatur 00C, wird tropfenweise 30 min lang unter Rühren mit dem Kupplungsmittel Phloroglucin [C6H)(OH)3] (0,250 Mol gelöst in 225 cm' Methanol und 25 cm3 Wasser) vermischt. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird auf 25° C gehalten.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch auf 0=C gekühlt und abfiltriert, wonach das feste rote Produkt mit einem Methanol-Wasser-Gemisch nachgewaschen und in einer Vakuumdarre bei 503C getrocknet wird. Die Ausbeute am Produkt Trihydroxyazobenzol [(C6H5N = NC6H2(OH))] beträgt 92%, berechnet auf das ursprünglich anwesende Anilin.
R,
H,
NiH + HOi NO
H1O
N-N =
R1
ArNH, + HONO
ArN — N = O
H2O + ArN-N = I H +
H1O + ArN f = N (Hu)
(Hb)
HO
+ HONO » H2O + HO
NO
(IH)
RO j OH * H! NO
-» H1O + RONO
lMZU I Blau ZcicIuuingiMi

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Durchführung von Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen durch Umsetzung einer nitrosierbaren bzw. einer diazotierbaren Verbindung, eines Nitrits und einer Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man als Nitrit festes Ammoniumnitrit oder eine wäßrige Ammoniumnitritlösung verwendet und die Umsetzung unter langsamem Zusatz der Säure- bzw. der Nitritkomponente bei -10 bis +300C ausführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ammoniumnitrit in Fcrm einer 20- bis 35gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung, die durch Absorption nitroser Gase in Ammoniakwasser oder einer Lösung vcn Ammoniumcarbonat hergestellt woiden ist, einsetzt.
DE2350867A 1972-10-14 1973-10-10 Verfahren zu der Durchführung von Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen Expired DE2350867C2 (de)

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NL7213944A NL7213944A (de) 1972-10-14 1972-10-14

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Publication Number Publication Date
DE2350867A1 DE2350867A1 (de) 1974-04-18
DE2350867C2 true DE2350867C2 (de) 1982-01-28

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DE2350867A Expired DE2350867C2 (de) 1972-10-14 1973-10-10 Verfahren zu der Durchführung von Nitrosierungs- und Diazotierungsreaktionen

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US (1) US3975425A (de)
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CH611594A5 (de) 1979-06-15
US3975425A (en) 1976-08-17
JPS49100007A (de) 1974-09-20
JPS5817180B2 (ja) 1983-04-05
IT997655B (it) 1975-12-30
CH610880A5 (de) 1979-05-15
DE2350867A1 (de) 1974-04-18
NL7213944A (de) 1974-04-16
CH611595A5 (de) 1979-06-15
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