DE2344497A1 - Verfahren zur kompostierung von zerkleinerten und sortierten papier- und folienfetzen enthaltenden feuchten organischen abfallstoffen - Google Patents
Verfahren zur kompostierung von zerkleinerten und sortierten papier- und folienfetzen enthaltenden feuchten organischen abfallstoffenInfo
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- DE2344497A1 DE2344497A1 DE19732344497 DE2344497A DE2344497A1 DE 2344497 A1 DE2344497 A1 DE 2344497A1 DE 19732344497 DE19732344497 DE 19732344497 DE 2344497 A DE2344497 A DE 2344497A DE 2344497 A1 DE2344497 A1 DE 2344497A1
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F7/00—Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
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- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Zusatzanmeldung zum Patent Ir. 1 917 239
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompostierung von
zerkleinerte und sortierte Papier- und 3?olienfetsen enthaltenden
feuchten organischen Abfallstoffen, insbesondere von Müll- und/oder Klärschlamm, wobei die Abfallstoffe vor
der Kompostierung einer intensiven Enetung zu formlosen unregelmäßigen
Krümeln mit Hilfe bekannter Enetr©rrie3rfningen
unterworfen werden,nach Patent 1 917 239»
Die Vorbehandlung von Müll für das Kompostiere« gemäß .idem
Knetverfahren nach dem deutschen Patent 1 917 239 setzt für die optimale Punktion des nachfolgenden Eonrpostierrorganges eine
gleichmäßige Feuchtigkeit voraus, die ge nach Müllbeschaffenheit
meist etwa im Bereich von 45 bis 55 f° liegt· Diese
Gleichmäßigkeit ist jedoch von dem wechselhaft en Rohstoff Müll
her nicht immer gegeben. Ist das Kompostrohgut mit oder ohne Zusatz von Klärschlamm zu trocken, so ist die Yerrottung au
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langsam oder stockt ganz. Steigt der Wassergehalt über ein
■bestimmtes Maß an, so werden die Poren verstopft; der Sauerstoff
hat nicht mehr genügend Zutritt, und es kommt zu unerwünschten anaeroben Zuständen unter unangenehmer Geruchsentwicklung.
Es ist also notwendig, daß zur. Kompostierung das Kompostrohgut eine gleichmäßige Feuchtigkeit "besitzt. Die
obere Grenze der Feuchtigkeit liegt dort, wo das Material schmierig statt krümelig wird.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach Patent 1 917 239 so weiter au bilden, daß die
Konsistenz der fertigen, formlosen und unregelmäßigen Krümel
gleichmäßig und die Feuchtigkeit darin homogen verteilt ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß erfindungsgemäß vor dem Kneten den Abfallstoffen Überschußflüssigkeit bis
zum schlammigen Zustand zugegeben wird,und die Übersehußflüssigkeit
während des Knetens unter Druck bis zum Eintreten einer engbegrenzten Konsistenz der Hasse abgepresst wird,
wobei die Masse zu formlosen Krümeln zerfällt und der Feuchtigkeitsgehalt gleichmäßig zwischen 30 und 60 Gew-$ liegt.
Gleichzeitig mit der Beigabe der Flüssigkeit 2u den Abfallstoffen können Flockungsmittel zugemischt werden, um
die ablaufende Flüssigkeit zu klären. Solche Flockungsmittel sind bei der Entwässerung von Klärschlamm üblich. Sie können
organischer oder anorganischer Natur sein und werden von vielen größeren Ghemiefinnen angeboten, Die jeweils geeignetste
Sorte und Dosierung für den betreffenden Schlamm wird gewöhnlich empirisch ermittelt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß dadurch das krümelige Kompostrohgut einen homogenen Wassergehalt
besitzt, der durch Einstellung des Pressdrucks für die aerobe Verrottung optimal gewählt werden kann.
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Ein zu hoher Wassergehalt der aufzubereitenden Abfallstoffe bis
zum schlammigen fließenden Zustand wurde bisher nicht in Betracht gezogen, weil sich ein solcher Schlamm nicht aerob
kompostieren ließ. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird in vorteilhafter Weise die vom Rohstoff her ungleichmäßige
Feuchtigkeit automatisch gleichmäßig eingestellt. Insbesondere werden Pappe- und Papierteilchen, die bisher oft nur äußerlich
benetzt, innerlich aber nicht durchtränkt waren, ebenfalls auf die optimale Feuchtigkeit gebracht. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß die bisher getrennte Entwässerung von Klärschlamm, der bei der Kompostierung mit dem Müll gemischt wird,
unter Umständen entfallen kann. Bisher mußte der Klärschlamm auf Zentrifugen, Siebbandpressen oder FiIterpressen für sich
entwässert werden. Die dabei notwendige Zwischenlagerung in Bunkern, die Dosierung und Mischung im Zwangsmischer, sowie
die nachträgliche Korrektur des Wassergehalts der Mischung wird überflüssig. Die Dosierung des unentwässerten Klärschlamms erfolgt
vielmehr direkt durch die Zuführpumpe. Die Vermischung mit dem Müll erfolgt bereits bei der Zerkleinerung, und zwar
weit intensiver und gleichmäßiger als es beim offenen Doppelwellenmischer des Standes der Technik mit dem klumpigen Klärschlamm
möglich ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß kein Verkleben auch kleinerer Raspellöcher beim Raspeln mehr eintritt. Die Raspeln des Standes der !Technik
müssen mit verhältnismäßig großen Löchern versehen sein, da sich kleinere Löcher bei klebrig-feuchtem Gut leicht verstopfen.
Es ist aber nunmehr auch möglich, zu anderen Zerkleinerungsverfahren überzugehen, die bisher wegen der Verklebung des
klebrig-feuchten Gutes nicht möglich waren, z. B. Kugelmühlen. Ein Verkleben ist bei schlammigem Zustand der Abfallstoffe nicht
mehr möglich. Die Nassmahlung wurde bisher nie angewendet, weil
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sich der entstehende Schlamm nicht aerob kompostieren ließ. Der
Kraftaufwand bei Nassmahlung ist jedoch gerade bei Müll mit seinem hohen Anteil an Pappe und Papier besonders günstig.
Des weiteren bes-itzt das erfindungsgemäße Verfahren Vorteile für die Entwässerung von Klärschlamm. Bisher mußte der Klärschlamm
getrennt auf Zentrifugen, Siebbandpressen oder Filterpressen entwässert werden. Der vorentwässerte Schlamm wurde in
Zwischenbehältern gelagert, mit Müll zusammendosiert und in Doppelwellenmischern unter Korrektur des endgültigen Feuchtigkeitsgehalts
durch Zusatz weiterer Flüssigkeit gemischt. Diese ganzen Vorrichtungen entfallen nun erfindungsgemäß; der unentwässerte
Schlamm lässt sich durch die ohnehin vorhandenen Schlammpumpen leicht dosieren und homogen im Müll verteilen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann erfindungsgemäß
ein Extruder mit einer Preßschnecke verwendet werden, wobei der Extruder von einem Siebmantel umgeben ist.
Der Extruder kann ein Mundstück mit automatisch regelbarem Austrittsquerschnitt zur Konstanthaltung des Druckes aufweisen.
Bei richtig eingestelltem Druck zerfällt der aus dem Extruder austretende Strang sofort von selbst zu Krümeln. Ähnliche Extruder-Bauarten
sind in anderen Industrien üblich, z. B. als Saftpressen für Trauben und Beeren. Der optimal gewünschte
Wassergehalt kann in Anbetracht der schnell wechselnden Müllbeschaffenheit nicht allgemeingültig in Prozent festgelegt werden.
Er soll so hoch wie möglich sein, jedoch nicht so hoch, daß alle Poren völlig von Flüssigkeit erfüllt bleiben und der
Materialstapel sich unter seinem Eigengewicht verdichten kann:
"Wasserzusatz bis zu einer Konsistenz vergleichbar einem ausgepressten
Schwamm", nach Sir Albert Howard, Dr. Ehrenfried Pfeiffer.
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Das ist jedoch nur ein bildhafter Vergleich der beiden Autoren. Sie haben nie daran gedacht, das Kompostmaterial selbst anzunässen,
um dann den überschuss wieder abzupressen. Genau das ist erfindungsgemäß vollmechanisch und kontinuierlich möglich mit
der zusätzlich Maßangabe: bei optimal einstellbarem Druck.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Kompostierung von zerkleinerte und sortierte
Papier- und Folienfetzen enthaltenden feuchten organischen Abfallstoffen, insbesondere von Müll- und/oder Klärschlamm,
wobei die Abfallstoffe vor der Kompostierung einer intensiven Kentung zu formlosen unregelmäßigen Krümeln mit Hilfe
bekannter Knetvorrichtungen unterworfen werden nach Patent
1 917 239, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Kneten den •Abfallstoffen Überschussflüssigkeit bis zum schlammigen
Zustand zugegeben wird, und die Überschussflüssigkeit während des Knetens unter Druck bis zum Eintreten einer eng begrenzten
Konsistenz der Masse abgepresst wird, wobei der Feuchtigkeitsgehalt
der Masse gleichmäßig zwischen 30 und 60 G-ew.-5&
beträgt, und die Masse zu formlosen Krümeln zerfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Kneten Flockungsmittel zugesetzt werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Extruder mit einer Preßschnecke,
der von einem Siebmantel umgeben ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Extruder ein Mundstück mit automatisch regelbarem Austrittsquerschnitt
zur Konstanthaltung des Druckes aufweist.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732344497 DE2344497C3 (de) | 1973-09-04 | Verfahren zur Kompostierung von zerkleinerten und sortierten, Papier- und Folienfetzen enthaltenden leuchten organischen Abfallstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732344497 DE2344497C3 (de) | 1973-09-04 | Verfahren zur Kompostierung von zerkleinerten und sortierten, Papier- und Folienfetzen enthaltenden leuchten organischen Abfallstoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2344497A1 true DE2344497A1 (de) | 1975-03-13 |
DE2344497B2 DE2344497B2 (de) | 1976-03-18 |
DE2344497C3 DE2344497C3 (de) | 1976-11-04 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH683519A5 (de) * | 1991-04-30 | 1994-03-31 | Anton Matwiejko | Verfahren zur Herstellung eines wachstumfördernden Schüttgutes aus biologischen Rückständen und Anlage zur Durchführung des Verfahrens. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH683519A5 (de) * | 1991-04-30 | 1994-03-31 | Anton Matwiejko | Verfahren zur Herstellung eines wachstumfördernden Schüttgutes aus biologischen Rückständen und Anlage zur Durchführung des Verfahrens. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2344497B2 (de) | 1976-03-18 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |