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DE2320912C3 - Verfahren zum Entfernen nicht-anionischer, färbender Substanzen aus Abwässern - Google Patents

Verfahren zum Entfernen nicht-anionischer, färbender Substanzen aus Abwässern

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DE2320912C3
DE2320912C3 DE2320912A DE2320912A DE2320912C3 DE 2320912 C3 DE2320912 C3 DE 2320912C3 DE 2320912 A DE2320912 A DE 2320912A DE 2320912 A DE2320912 A DE 2320912A DE 2320912 C3 DE2320912 C3 DE 2320912C3
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DE
Germany
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water
sulfonated
flocculant
soluble
condensation products
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DE2320912A
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English (en)
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DE2320912B2 (de
DE2320912A1 (de
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Kazuhiko Osaka Nakashima
Saburo Kyoto Oohara
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Kanebo Ltd
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Kanebo Ltd
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)

Description

Seit neuester Zeit erlangt der Schutz der Umwelt gegen eine Verschmutzung durch Industrieabwässer eine zunehmende Bedeutung. Man hat erkannt, daß unter den vielen Arten derartiger Abwasser die gefärbten wässerigen Abwasser mit einem Gehalt an färbenden Substanzen wie z. B. Farbstoffe, Pigmente und andere färbende Verbindungen häufig eine Verschmutzung von Flüssen, Seen und dem Meer verursachen.
Um diese gefärbten Abwässer zu entfärben und klärend aufzubereiten wurden bereits zahlreiche Verfahren versucht. Beispielsweise hatte man das gefärbte Abwasser mit einem Flockungsmittel behandelt, um die färbende Substanz zu beseitigen. Jedoch erwiesen sich die herkömmlichen Flockungsmittel für die Beseitigung von wasserlöslichen, färbenden Substanzen und kolloidalen färbenden Substanzen in Wasser als nicht zufriedenstellend, obwohl sie für die Beseitigung von wasserunlöslichen, färbenden Substanzen, die in Wasser dispergiert oder suspendiert vorliegen, wirksam sind. Insbesondere sind die herkömmlichen Flokkungsmittel für das Ausflocken von in Wasser sehr gut löslichen, ionisierten Farbstoffen praktisch unbrauchbar.
Es wurden im Rahmen von Untersuchungen, die zu der vorliegenden Erfindung führten, die Verfahren und die Flockungsmittel für die klärende Aufbereitung von gefärbten Abwässern, insbesondere von solchen mit einem Gehalt an sehr gut wasserlöslichen, nicht-anionischen färbenden Substanzen untersucht. Als Ergebnis dieser Untersuchungen wurde ein neues Verfahren und ein Flockungsmittel gefunden für die Reinigung von Abwasser, und zwar nicht nur von was-
ϊ serunlöslicher, färbender Substanz, sondern auch von wasserlöslichen, kationischen, färbenden Substanzen, wie z. B. von basischen Farbstoffen, das hochwirksam ist.
Der hier verwendete Ausdruck »nicht-anionische,
ίο färbende Substanz« bezieht sich auf wasserlösliche kationische, nichtionische und ampholitische färbende Substanzen und wasserunslösliche färbende Substanzen. Die nicht-anionischen färbenden Substanzen umfassen wasserlösliche basische Farbstoffe und wasserunlösliche Dispersionsfarbstoffe, metallisierte Dispersionsfarbstoffe, Küpenfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe und organische und anorganische Pigmente, und andere wasserunlösliche natürliche und synthetische färbende Substanzen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Entfernen nicht-anionischer, färbender Substanzen aus Abwässern durch organische Kondensationsmittel und anorganische Flockungsmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Abwasser bei einem pH-Wert von 6,0 bis 8,0 mit einem Flockungsmittel versetzt, welches neben herkömmlichen anorganischen Flockungsmitteln zmindest eines der Produkte
— wasserlösliche Kondensationsprodukte aus sulfoniertem 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Dihydroxy-
so diphenyl und niederen aliphatischen Aldehyden,
— wasserlösliche sulfonierte Kondensationsprodukte aus 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Dihydroxydiphenyl und niederen aliphatischen Aldehyden,
— wasserlösliche Kondensationsprodukte aus sulr. foniertem 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Dihydroxy-
diphenylsulfon und niederen aliphatischen Aldehyden,
— wasserlösliche sulfonierte Kondensationsprodukte aus 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2*-Dihydroxy-
4Ii diphenylsulfon und niederen aliphatischen Aldehyden und/oder
— Alkali- und/oder Ammoniumsalze dieser Kondensationsprodukte enthält.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Er- -r, findung wird so vorgegangen, daß man das Flockungsmittel in einer Menge von 10 bis 200%, bezogen auf das Gewicht der färbenden Substanz in dem gefärbten Abwasser, einsetzt.
Es ist vorteilhaft, daß der niedere aliphatische Al-V) dehyd 1 bis 4 Kohlenstoffatome besitzt.
Das Kondensationsprodukt aus sulfoniertem oder nichi sulfoniertem Dihydroxyphenyl mit einem niederen aliphatischen Aldehyd wird aus 1 Mol eines Dihydroxyphenyls und 0,1 bis 1,8 Mol eines niederen, aliv, phatischen Aldehydes hergestellt.
Das Kondensationsprodukt aus sulfoniertem oder
aus nicht sulfoniertem Dihydroxydiphenylsulfon mit einem niederen aliphatischen Aldehyd wird aus 1 Mol eines Dihydroxydiphenylsulfons und 0,1 bis 2,0 Mol
f,n eines niederen, aliphatischen Aldehydes hergestellt.
Aus der GB-PS 650706 ist es bekannt, durch organische, färbende Stoffe verunreinigte Flüssigkeiten mit Kondensationsprodukten aus Aldehyden und mehrwertigen Phenolen zu entfärben, wobei diese h-, Phenole Sulfonsäuregruppen enthalten können. In dieser Entgegenhaltung wird jedoch vorgeschlagen, die Behandlung mit Harzen vorzunehmen, die in Form von Granalien vorliegen.
Da erfinUungsgemäß wasserlösliche Kondensationsprodukte zur Anwendung kommen, kann nicht erkannt werden, daß der aus der Entgegenhaltung bekannte Stand der Technik der Patentfähigkeit des beanspruchten Verfahrens unmittelbar entgegenstellt.
Aus der US-PS 3634230 ist es bekannt, Abwässer mit löslich gemachten Kondensationsprodukten aus einwertigen Phenolen mit aliphatischen Aldehyden zu behandeln. Für die erfindungsgemäß verwendeten Kondensationsprodukte wird jedoch von mehrwertigen Phenolen ausgegangen, wobei entweder diese Phenole oder die Kondensationsprodukte sulfoniert sind.
Einer Weiterentwicklung der Lehre der US-PS mit Hilfe der Lehre der GB-PS in Richtung auf das beanspruchte Verfahren steht entgegen, daß nach der GB-PS nicht wasserlösliche Harze, sondern Granalien verwendet werden sollen.
Gegenüber dem aus der US-PS bekannten Stand derTechnikzeicbc.tsich das beanspruchte Verfahren folgendermaßen aas. Die Kondensationsprodukte sind nicht nur zum Koagulieren und Ausflocken von wasserunlöslichen Substanzen, sondern auch von hochwasserlöslichen ionisierten Farbstoffen außerordentlich geeignet, was auf das starke Ionisationsvermögen der Sulfongnippen zurückzuführen ist. Die Sulfongruppen liegen anionisch vor, wenn die Kondensationsprodukte in Wasser gelöst werden, und »ie können auf nicht-anionische Substanzen im Abwasser sehr stark einwirken, selbst wenn das lonisationsvermögen dieser Substanzen gering ist. Ferner zeichnen sich die Kondensatkinsprodukte nicht nur hinsichtlich ihres Ausflockungsvermögeiw gegenüber wasserlöslichen nicht-anionischen Substanzen aus, sondern auch hinsichtlich der Abscheidungsgescb rindigkeit der ausgeflockten Substanzen. Dementsprechend wird erfindungsgemäß die Zeit zum Koagulieren nicht-anionischer Substanzen im Abwasser verkürzt.
Die folgenden Beispiele erläutern die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung. In den Beispielen sind alle Teile Gewichtsteile und alle Prozentangaben Gewichtsprozente.
Beispiel 1
Kondensationsprodukt von sulfoniertem 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon mit Formaldehyd
Eine Mischung von 100 Teilen 4,4*-Dihydroxydiphenylsulfon und 55 Teilen Essigsäureanhydrid wurde in ein Reaktionsgefäß von 500 ml Inhalt, das mit Rührer und Rückflußkühler versehen war, eingefüllt, gerührt und anschließend mit 55 Teilen Schwefelsäurc-Monohydrat gemischt. Die Reaktionsmischung wurde auf eine Temperatur von 100 bis 102 ° C 5 Stunden lang zur Sulfonierung des 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfons erhitzt. Nach Vervollständigung der Sulfonierung wurden zu der Reaktionsmischung zur Hydrolyse d<;s Essigsäureanhydrids zur Essigsäure 20 Teile Wasser zugesetzt. Das erhaltene sulfonierte 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon wurde durch Entfernen der Essigsäuire aus der Reaktionsmischung isoliert. Das erhaltene sulfonierte 4,4^Dihydroxydiphenylsulfon wurde mit 40 Teilen einer wässerigen Lösung, enthaltend 30% Formaldehyd, bei einer Temperatur von 103 bis 105" C während 4,5 Stunden sulfoniert. Nach Vervollständigung der Kondensation wurde das Kondensationsprodukt mit 50 Teilen einer wässerigen Lösung von 50% Natriumhydroxid behandelt und in ein wasserlösliches Natriumsalz überführt. Das erhaltene Salz wurde getrocknet.
Das Flockungsmittel wurde in Wasser in einer Konzentration von 1 % gelöst. Vier kommerzielle Farbstoffe, wie in Tabelle I angegeben, wurden getrennt
ΐ voneinander in Wasser in einer Konzentration von 100 ppm gelöst oder dispergiert.
Das Flockungsmittel wurde zu den gefärbten Flüssigkeiten in einer Konzentration von 50 ppm zugegeben und als herkömmliches Flockungsmittel Alüirini- umsulfat in einer Konzentration von 150 ppm zugesetzt.
Die gefärbten Flüssigkeiten wurden unter Verwendung eines Rotationsrührers bei einer hohen Rotationsgeschwindigkeit von 180 UpM 1 Minute lang, und anschließend bei einer niedrigen Geschwindigkeit von 60 UpM 5 Minuten lang zur Ausflockung der Farbstoffe gerührt. Die so gebildeten Flocken der Farbstoffe wurden von dem Wasser durch Filtration unter Verwendung von Filterpapier abgetrennt.
Jt) Die wie oben angegebene klärende Aufbereitungsbehandlung wurde bei einem pH-Wert von 6,5 bis 7,0 durchgeführt, der durch Zugabe von 10 bis 80 ppm Calciumhydroxid zu den gefärbten Flüssigkeiten eingestellt worden war.
2> Zum Vergleich wurden die gleichen gefärbten Flüssigkeiten, wie sie in dem vorliegenden Beispiel eingesetzt worden waren, mit 150 ppm Aluminiumsulfat allein beim gleichen pH-Wert wie oben angegeben, behandelt.
sn Die klärende Wirkung des Koaguliermittels auf die gefärbte Flüssigkeit wird ausgedruckt durch ein Verhältnis in Gew.-% an entferntem Farbstoff aus der gefärbten Flüssigkeit in bezug auf das Anfangsgewicht des Farbstoffes. Die Ergebnisse sind in der nachfol-
r> genden Tabelle I niedergelegt.
Tabelle I
Farbstoff Name Klarere Wirkung
(%)
Vergleichs
beispiel
Klasse C. I. Basic
Blue 85
C. I. Basic
Red 51
Bei
spiel 1
10,5
8,0
Basischer
41 Farbstoff
C. I. Disperse
Red 54
C. I. Disperse
Orange 5
99,5
98,0
64,0
72,0
Dispersions-
-A) farbstoff
100
100
>-, Wie Tabelle I eindeutig zeigt, hat das herkömmliche, anorganische Flockungsmittel, nämlich Aluminiumsulfat, eine sehr niedrige klärende Wirkung bei basischen Farbstoffen, weiche kationische, sehr gut wasserlösliche Farbstoffe sind, und eine relativ nied-
M) rige Wirkung auf die Dispersionsfarbstoffe, weiche nicht-ionische wasserunlösliche Farbstoffe sind. Im Vergleich hierzu kann das erfindungsgemäße Flokkungsmittel entweder die basischen Farbstofflösungen, oder die Dispersionsfarbstoff-Dispersionen
(,·, beinahe vollkommen klären. Ganz allgemein ist es sehr schwierig, die gefärbte Lösung mit einem Gehalt an basischem Farbstoff vollständig zu klären. Jedoch kann eine derartige Schwierigkeit nahezu vollständig
durch Anwendung des Flockungsmittels der vorliegenden Erfindung eliminiert werden,
Beispiel 2
Das gleiche Flockungsmittel wie das in Beispiel 1 eingesetzte wurde bei einer Konzentration von 50 ppm zum klärenden Aufbereiten von drei gefärbten Abwässern, die in Färbereien anfielen, eingesetzt. Ein Abwasser enthielt einen roten basischen Farbstoff für Acrylfasern in einer Konzentration von 165 ppm; ein anderes einen braunen Dispersionsfarbstoff für Polyäthylen-Terephthalat-Fasern in einer Konzentration von 200 ppm, und ein anderes einen rötlichorange-farbenen basischen Farbstoff f Qi Seide in einer Konzentration von 140 ppm. Die vorstehenden Abwässer enthielten ferner noch ein oder mehrere Färbeadditive, wie z. B. Egalisiermittel, Verzögerungsmittel und Promotoren, nämlich Natriumacetat, Natriumsulfat und kationische, anionische, nicht-ionische und ampholitische oberflächenaktive Mittel.
Zum Vergleich wurden die gleichen Verfahren unter Verwendung von Aluminiumsulfat als herkömmliches Flockungsmittel in einer Konzentration von 150 ppm wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II niedergelegt.
Tabelle II
Gefärbte Abwasser-Flüssigkeit Konzen Klärende Wir
kung (%)
Ver
Gefärbte Farbstoff tration Bei gleichs-
Faser (ppm) spiel beispiel
2
Acryl roter basischer
faser Farbstoff (unbe
kannter Struk 165 5
tur) 99
Poly brauner Disper
ester sionsfarbstoff
faser (unbekannter 200 55
Struktur) 100
Seide rötlich-orange
farbener basi
scher Farbstoff
(unbekannter 140 3
Struktur) 98
Die Tabelle II zeigt eindeutig, daß das Flockungsmittel für die klärende Aufbereitung der gefärbten Abwässer, die aus den Färbereien abgelassen werden, extrem wirksam ist. Im Hinblick auf die Ergebnisse der Beispiele 1 und 2 hängt die Wirksamkeit des Flokkungsmitteis der vorliegenden Erfindung nicht von der Färbung des Abwassers ab.
Beispiel 3
Es wurde ein Flockungsmittel nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Eine Mischung von 65 Teilen 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, 35 Teile 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und 50 Teile Essigsäureanhydrid wurden gerührt. Zu der Mischung wurden tropfenweise 45 Teile Schwefelsäure-Monohydrat zugegeben. Die vorsichend hergestellte Reaktionsmischung wurde 5 Stunden lang auf eine Temperatur von 98 bis 100° C erhitzt uftd anschließend 20 Teile Wasser für die Hydrolyse des Essigsäureanhydrids zu Essig-
säure zugegeben. Die erhaltene sulfonierte Mischung von 4,4'- und 2,4'-Dihydroxydipheny!sulfonen wurde durch Entfernen der Essigsäure aus der Reaktionsmischung isoliert. Die sulfonierte Mischung wurde mit 50 Teilen einer 30%igen wässerigen Lösung von Formaldehyd bei einer Temperatur von 102 b«s 105° C 4,5 Stunden lang kondensiert. Nach Beendigung der Kondensationsreaktion wurde das Kondensationsprodukt mit 50 Teilen einer 40%igen wässerigen Lösung von Ammoniumsulfat zur Umwandlung derselben in eine Mischung der Ammoniumsalze des Kondensationsproduktes behandelt. Die erhaltene Mischung der Ammoniumsalze wurde aus dem Wasser abgetrennt und getrocknet. Die getrocknete Mischung der Ammoniumsalze wurde als Koaguliermittel zur klärenden Aufbereitung der gefärbten wässerigen Abwasser eingesetzt.
Ein blaues Abwasser aus einem Pigment-Herstel-Iungsbctrieb mit einem Gehalt von annähernd 200 ppm eines blauen Pigment;;* wurde mit einer Mischung von 30 ppm des Flockungsmittels wie oben hergestellt, 500 ppm Eisen(III)-sulfat und 150 ppm gelöschtem Kalk bei einem pH-Wert von 6.0 bis 7,0 behandelt. Die klärende Wirkung betrug praktisch 10C%. Zum Vergleich wurde die gleiche klärende Behandlung wie oben angegeben, unter Verwendung einer Mischung von 500 ppm Eisen(III)-sulfat und 150 ppm gelöschtem Kalk wiederholt. In diesem Fall betrug die klärende Wirkung etwa 70 bis 80% und die behandelte Flüssigkeit war noch ziemlich blau.
Beispiel 4
Die gleichen Kondensationsverfahren wie diejenigen von Beispiel 1 wurden dreimal unter Verwendung von 0,2, 0,5 und 1,5 MoI Formaldehyd mit jeweils 1 MoI sulfonierten! 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon zur Herstellung von drei Sorten der Flockungsmittel gemäß Erfindung wiederholt. Die Flockungsmittel wurden in einer Konzentration von 50 ppm zur klärenden Aufbereitung einer wässerigen Lösung mit einem Gehalt von 100 ppm des basischen Farbstoffes für Acrylfasern, C. I. Basic Red 14, angewandt.
Zum Vergleich wurde das gleiche klärende Aufbereitungsverfahren wie oben angegeben, zweimal unter Verwendung von 50 ppm sulfoniertem 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und der Kondensationsprodukte, hergestellt unter Verwendung von 2,1 Mol Formaldehyd auf 1 Mol des sulfonierten 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfons, wiederholt.
Für einen weiteren Vergleich wurde das gleiche klärende AufbereiUrngsverfahren wie oben angegeben unter Verwendung von 150 ppm Aluminiumsulfat wiederholt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle ΙΠ niedergelegt.
Tabelle III
Beispiel
60
Molzahl an einge
setztem Formaldehyd
Klärende
Wirkung (%)
Beispiel 4 0,2
0,5
1,5
22,0
83,0
98,5
t,5 Vergleichs
beispiel
0
2,1
6,0
7,5
Aluminiumsulfat allein 4,5
Tabelle IFI zeigt, daß in einem Bereich von 0.2 bis ( 1.5 Mol an für die Herstellung der Kondcnsationsproduktc eingesetztem Formaldehyd mit zunehmender Erhöhung der Molzahl des Formaldehyds die klärende Wirkung für die wässerige Lösung des basischen Färb- "· stoffes größer wird. Insbesondere sind die Kondensationsprodukte, die unter Verwendung von 0.5 bis 1.5 Mol Formaldehyd auf 1 Mol des sulfonierten 4.4'-Dihydroxydiphenylsulfons hergestellt wurden, für die klärende Aufbereitung extrem wirksam. Das i(> zum Vergleich unter Verwendung von mehr als 2.0 Mol Formaldehyd hergestellte Kondensationsprodukt hat eine relativ niedrige klärende Wirkung, da das Kondensationsprodukt lediglich geringfügig in Wasser gelöst war. Das sulfonierte 4,4'-Dihydroxydi- ι '■ phenylsulfon und das Aluminiumsulfat hatten eine sehr geringe klärende Wirkung für den sehr gut in Wasser löslichen basischen Farbstoff.
Beispiel 5 .,,
Kondensationsprodukt aus sulfoniertem
2.2'-Dihyilroxydiphenyl mit Formaldehyd
In einem Reaktionsgefäß mit 5(M) ml Inhalt, das mit Rührer und Rückflußkühler versehen war, wurden KK) Teile 2,2-Dihydroxydiphenyl mit 45 Teilen Es- r, sigsäureanhydrid gemischt und 50 Teile Schwefelsäure-Monohydrat allmählich zu der Mischung zugegeben Die Reaktionsmischung wurde zur Sulfonierung des 2.2'-Dihydroxydiphenyls 6 Stunden lang auf eine Temperatur von 98° bis 100° C erhitzt. Nach m Beendigung der Sulfonierung wurden 20 Teile destilliertes Wasser zu der Reaktionsmischung zur Hydrolyse des Essigsäureanhydrids in Essigsäure zugegeben. Das sulfonierte 2,2'-Dihydroxydiphenyl wurde durch Entfernen der Essigsäure aus der Reaktionsmi- r> schung isoliert. Das erhaltene sulfonierte 2,2'-Dihydroxydiphenyl wurde mit 35 Teilen einer wässerigen Lösung enthaltend 30% Formaldehyd, gemischt und die Mischung auf eine Temperatur von 103 bis 105° C 4.5 Stunden lang zur Herstellung eines Kondensa- 4η tionsproduktes aus sulfoniertem 2,2'-Dihydroxydiphenyl und Formaldehyd erhitzt. Das Kondensationspiouuki wurde durch Zugabe von o5 Teilen einer wässerigen Lösung mit 50% Ammoniumsulfat in ein wasserlösliches Ammoniumsalz überführt. Danach j wurde das Produkt zur Entfernung von Wasser destilliert, getrocknet und zu Pulver zerkleinert. Das erhaltene braune Ammoniumsalz des Kondensationsproduktes wurde als Flockungsmittel eingesetzt. Das Flockungsmittel wurde in Wasser in einer Konzentration von I % aufgelöst.
Wie in Tabelle IV gezeigt wird, wurden 3 verschiedene Typen kommerzieller Farbstoffe getrennt in Wasser in einer Konzentration von KK) ppm gelöst oder dispcrgiert. Die wässerigen, gefärbten Flüssigkeiten wurden durch Zugabe der notwendigen Menge an gelöschtem Kalk auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0 eingestellt. Zu jeder der gefärbten Flüssigkeiten wurden 50 ppm des oben hergestellten Flockungsmittels und 150 ppm Aluminiumsulfat zugegeben. Jede Mischung wurde unter Verwendung eines Rotationsrührers mit einer hohen Rotationsgeschwindigkeit von 180 UpM 1 Minute lang und anschließend mit einer niederen Rotationsgeschwindigkeit von 60 UpM 10 Minuten lang gerührt und anschließend der Farbstoff ausflocken gelassen. Der ausgeflocktc Farbstoff
uiiirrlp Hiirrh Filtprnanipr ahfiltriprt ■■■ - -.. - - rr — — - ·■
Zum Vergleich wurde die gleiche Behandlung wie oben beschrieben unter Verwendung von 150 ppm Aluminiumsulfat allein wiederholt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle IV niedergelegt.
Tabelle IV
Farbstoff
Klärende Wirkung
()
Klasse
Name
Bei- Vergleichsspiel 10 beispiel
Basischer
Farbstoff
Dispersionsfarbstoff
Metallisierter
Dispersionsfarbstoff
C. I. Basic
Blue 91
C. I. Disperse
Blue 56
C. I. Basic
Red 63
97,5 7.0
KM)
66,5
99,0 41,5
Aus Tabelle IV ist zu entnehmen, daß das herkömmliche Flockungsmittel Aluminiumsulfat eine sehr geringe Wirkung tür die Klarung des sehr gut wasserlöslichen basischen Farbstoffes hatte. Das Flockungsmittel des vorliegenden Beispiels hatte eine sehr gute klärende Wirkung nicht nur für die wasserunlöslichen Dispersions- und metallisierten Farbstoffe, sondern auch für den basischen Farbstoff.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Entfernen nicht-anionischer, färbender Substanzen aus Abwässern durch organische Kondensationsprodukte und anorganische Flockungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abwasser bei einem pH-Wert von 6,0 bis 8,0 mit einem Flockungsmittel versetzt, welches neben herkömmlichen anorganischen Flockungsmitteln zumindest eines der Produkte
— wasserlösliche Kondensationsprodukte aus sulfoniertem 4,4'-, 2,4'-, und/oder 2,2'-Dihydroxydiphenyl und niederen aliphatischen Aldehyden,
— wasserlösliche sulfonierte Kondensationsprodukte aus 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Dihydroxydiphenyl und niederen aliphatischen Aldehyden,
— wasserlösliche Kondensationsprodukte aus sulfoniertem 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Dihydroxydiphenylsulfon und niederen aliphatischen Aldehyden,
— wasserlösliche sulfonierte Kondensationsprodukte aus 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Dihydroxydiphenylsulfon und niederen aliphatischen Aldehyden und/oder
— Alkali- und/oder Ammoniumsalze dieser Kondensationsprodukte enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Flockungsmittel in einer Menge von 10 bis 200%, bezogen auf das Gewicht der färbenden Substanz in dem gefärbten Abwasser einsetzt.
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