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Entlötungsvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Entlötungsvorrichtung,
d.h.
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eine Vorrichtung zum Entfernen von geschmolzenem Lot aus erhitzten
Lötverbindungen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Entlötungsvorrichtung zu schaffen,
welche einfach und billig in ihrem Aufbau ist, eine leichte und ungefährliche Handhabung
gestattet und gewährleistet, daß das flüssige Lot aus erhitzten Lötverbindungen
zuverlässig und rasch entfernt wird, ohne daß eng benachbarte Teile einer übermäßigen
Hitzeeinwirkung ausgesetzt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen behälterartigen
Halter mit einer AbgabeGEhung, durch einen langgestreckten, biegsamen Docht mit
kapillarer Saugwirkung,
der aus einer in dem Halter unterstützten
Länge einer Draht litze besteht, deren Einzeldrähte mittels eines Flußmittels ilnprägniert
sind und durch einen langgestreckten, im wesentlichen starren Rohrkörper von kleinem
Durchmesser, der an die Abgabeöffnung angeschlossen ist und durch den das Ende des
mit Reibung in dem Rohrkörper gehaltenen Dochtes ragt.
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Mit der neuen Entlötungsvorrichtung läßt sich geschmolzenes Lot aus
elektrischen Verbindungen oder aus anderen Arten von Lötver bindungen entfernen,
um das Lösen der die Verbindung ausmachenden Teile zu ermöglichen und zu erleichtern.
Die Entlötungsvorrichtung ist sehr einfach in ihrem Aufbau, ist sicher in der Anwendung
und wirkt erfolgreich, um den größeren Teil des geschmolzenen Lotes zuverlässig
zu entfernen, und zwar in einem zum Trennen der die Verbindung ausmachenden Elemente
ausreichendem Maße. Die einzelnen Teile lassen sich sehr einfach und billig herstellen.
Außerdem ist die Entlötungsvorrichtung sehr leicht zu handhaben, wobei durch die
Ausbildung des Halters gewährleistet wird, daß die Handhabung ohne Gefährdung der
Bedienungsperson erfolgt. Die Entlötungsvorrichtung läßt sich für das Entlöten zahlreicher
Verbindungen verwenden, ohne daß der Docht ersetzt werden muß. In dem behälterartigen
Halter läßt sich ein großer Dochtvorrat aufbewahren. Durch den langgestreckten,
biegsamen Docht wird das Lot mit kapillarer Saugwirkung zuverlässig aufgenommen.
Der Docht selber wird im wesentlichen starren Rohrkörper, der an die Abgabeöffnung
angeschlossen ist, zuverlässig geführt und nahe seinem Ende gegen Ausbiegen weitgehend.
abgestützt. Außerdem wird der Docht in dem Rohrkörper mit Reibung gehalten. Dies
behindert Jedoch nicht das Nachziehen
des Dochtes aus dem Halter,
wenn das vordere Ende durch die kapillare Saugwirkung mit Lot gefüllt ist.
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Vorteilhafterweise ist der Halter als ein langgestreckter, zum Rohrkörper
etwa gleichachsig angeordneter Behälter ausgelildet, der zum Beispiel hohlzylindrisch
ausgebildet sein kann und zweckmäßigerweise den Dochtvorrat in Form von schraubenförmigen
Windungen aufnimmt. Vorteilhafterweise besteht der Behälter aus isolierendem Material.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Außfthrungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 die Entlötungsvorrichtung gemäß der Erfindung in
perspek tivischer Ansicht während ihrer Anwendung; Fig. 2 einen Längsschnitt durch
die Vorrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 einen Ausschnitt des Dochtes in Seitenansicht,
und zwar in größerem Maßstab und Fig. 4 im Querschnitt in weiter vergrößertem Maßstabe
den Docht nach Fig. 3, wobei der Schnitt entlang der Schnittlinie 4-4 der Fig. 3
gelegt ist.
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In den Zeichnungen ist die Entlötungsvorrichtung allgemein mit 11
bezeichnet. Sie umfaßt einen allgemein zylindrischen, langgestreckten
Behälter
12 aus einem entsprechenden, wärmeisollerenden Material, z.B. einem rolyäthylen-Kunststoff.
Der Behälter 12 weist eine rückwärtige Wand 13 auf. Die vordere Stirnwand 14 weist
eine zentrale Öffnung 22 auf, sowie einen über den Durchmesser des Behälters radial
hinaus vorspringenden Umfangsflansch oder Rippe 15. Der Behälter 12 ist von ausreichender
Länge, so daß ereicht als Handhabe zum Ergreifen der Entlötungsvorrichtung dienen
kann. Da der Behälter aus wärmeisolierendem Material besteht, kann der Behälter
ohne Schwierigkeit gehandhabt werden, da eine störende Hitzeeinwirkung auf die Hand
des Benutzers nicht zu befürchten ist.
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Auf der vorderen Stirnwand 14 des Behälters läßt sich eine langgestreckte
Auslaßleitung in Form eines langgestreckten Rohrkörpere 16 anbringen, beispielsweise
durch Einschrauben in eine kreisförmige Stützscheibe 17. Diese ist ihrerseits mit
einem ringförmigen Greifflansch 18 versehen, der einen nach innen umgelegten Verriegelungsabschnitt
19 aufweist. In diesem Rand läßt sich schnappartig der Flansch oder die Rippe 15
der vorderen Stirnwand 14 des Behälters 12 aufnehmen, wie dies Fig. 2 zeigt. Der
Teil 17 ist aus einem entsprechend nachgiebigen Material, z.B. Polyäthylen-Kunststoff
hergestellt, so daß der deckelartige Teil 17 leicht auf die mit Flansch versehene
Strnwand 14 des Behälters 12 aufgesetzt werden und auf diesem gehalten werden kann.
Der Rohrkörper 16 ist aus einem hitzebeständigen Material geringer oder keiner Leitfähigkeit,
z.B. aus dem unter dem Warenzeichen ~Micarta" bekannten Material, das aus Gewebe-
oder Papierbahnen besteht, die mit Phenolharz
durchdrängt sind.
Selbstverständlich können auch andere ähnliche hitzebeständige Materialien angewendet
werden.
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Wie Fig. 2 zeigt, weist der langgestreckte Rohrkörper 16 eine axiale
zentrale Bohrung 20 auf, die an ihrem dem Behälter zugewandten Ende trichterförmig
bei 21 aufgeweitet ist und dort in Fluchtung mit der zentralen Öffnung 22 der vorderen
Stirnwand 14 des Behälters 12 steht.
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In dem Behälter 12 ist ein Vorratswickel einer Drahtlitze 24 vorgesehen.
Die Drahtlitze besteht aus Kupferdrähten, wobei die Litze mit einer mittleren Menge
eines Lötflußmittels 25 imprägniert ist. Ein vorderer Abschnitt der imprägnierten
Litze ragt durch die Bohrung 20 hindurch und springt aus dem vorderen Ende des Rohrkörpers
16 um ein Stück vor, wie bei 26 angedeutet ist.
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Die Litze 24 ist vorzugsweise von ausreichender Masse ausgebildet,
so daß sie nicht nur eine wesentliche Menge an Lot absorbieren kann, sondern zugleich
als die Wärme abführendes Element in bezug auf die Verbindung dienen kann, auf die
die Entlötungsvorrichtung angewendet wird. Der Docht wirkt damit als Wärmeabfluß
und hilft dazu beitragen, Wärmeschäden von empfindlichen Teilen in Nachbarschaft
der Verbindung fernzuhalten, wie nachfolgend beschrieben wird.
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Die Drahtlitze 24 umfaßt schraubenförmig gewundene Litzendrähte 27,
wie dies Fig. 3 zeigt, die von übler Gestalt sind, wobei die Litze 24 im wesentlichen
eine übliche Litze sein kann.
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Diese Litze ist relativ flexibel und in gewissen Grenzen elastisch
zusammendrückbar. Die Bohrung 20 ist daher geringfügig kleiner im lichten Durchmesser
als der normale freie äußere Durchmesser der Litze, so daß die Bohrung 20 Reibungshaltekräf
te auf den Draht ausüben kann. Jedoch ist die Bohrung 20 groß genug, so daß die
Litze 24 mittels Hand durch die Bohrung 20 hindurchgezogen werden kann, z.B. dann,
wenn es gewünscht ist, den freiliegenden Dochtabschnitt 26 zu erneuern.
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Bei der Verwendung der Vorrichtung zum Entfernen von Lot aus einer
Verbindung, z.B. der Verbindung 30 nach Fig.. 1, wird der freiliegende Dochtabschnitt
26 gegen die Verbindung gedrückt, und zwar im wesentlichen in der Weise, wie dies
die Fig. 1 zeigt. Darauf wird die die Hitze führende Spitze 31 eines Löteisens über
den Dochtabschnitt gelegt, so daß ausreichend Wärme auf die Verbindung 30 übertragen
wird, um das Lot der Verbindung zu schmelzen. Das geschmolzene Lot wird in das Dochtelement
26 eingezogen, und zwar aufgrund von Kapillarwirkung. Der größere Teil des Lotes
wird dabei aus der Verbindung 30 entfernt, wobei die Verbindung freigelegt wird
und diese daher entsprechend leicht getrennt werden kann. Auf diese Weise kann das
Lot aus der Verbindung im ausreichenden Maße entfernt werden, so daß die Anschlußdrähte
leicht ohne Zerstörung oder Beschädigung der Anschlußdrähte und ohne Beschädigung
der damit verbundenen Teile entfernt werden können. Wie oben schon erwähnt, wirkt
dabei das Dochtelement 26 als Wärmeabflußvorrichtung und verhindert damit eine Beschädigung
der benachbarten Schaltungselemente oder der Schaltungsplatte, de bei 32 gezeigt
ist
oder anderer empfindlicher Teile in enger Nachbarschaft der Stelle, an der die Hitze
zum Entlöten aufgebracht wird.
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Es wird darauf hingewiesen, daß dann, wenn das Lot aus der Verbindung
30 schmilzt, das Lot die Litzen des Dochtelementes 26 benetzt. Diese Benetzungswirkung
wird erleichtert durch die Gegenwart des Lötflußmittels 25. Dadurch verzinnt das
Lot das Dochtelement 26 und wird dabei aus der Verbindung 30 in das Dochtelement
durch Kapillarwirkung eingesaugt.
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Wenn es gewünscht ist, einen frischen Abschnitt der Litze 24, der
noch frei von Lot ist, für einen nachfolgenden Entlötungsvorgang zur Verfügung zu
stellen, wird der zuvor verzinnte Abschnitt abgeschnitten und der Draht oder die
sitze durch den langgestreckten Auslaßrohrkörper 16 hindurchgezogen, um eine gewunsohte
Länge von frischer Litze, die noch frei ist, von Zinn, freizulegen, welcher freigelegte
Abschnitt dann als Dochtelement angewendet werden kann.
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Da die Teile der Vorrichtung 11 aus isolierendem Material bestehen,
ist keinerlei Schockschaden bei Anwendung der Vorrichtung zu befürchten, da die
Hand des Benutzers vollständig von dem Entlötungs-Dochtelement 26 isoliert ist.
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I Wenn der Vorrat an Litze aufgebraucht ist, kann der ursprüngliche
Behälter 12 durch einen frischen Behälter mit einem neuen Litzenvorrat ersetzt werden.
Zu diesem Zweck wird das vordere Deckelelement 17 von der mit Flansch versehenen
Stirnwand 14
des alten Behälters abgenommen, ein Abschnitt des Dochtes
des neuen Vorrates durch die Bohrung 20 des Rohrkörpers 16 gefädelt und schließlich
der Deckel auf den neuen Behälter durch Schnappwirkung aufgesetzt werden.
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Bei einer praktischen Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung
kann der Behälter 12 annähernd etwa 3 m eines litzenförmigen Dochtes 24 aufnehmen,
der allgemein in der in Fig. 2 gezeigten Weise aufgewickelt ist. Der Docht ist dabei
so in NVindungen gelegt, daß der Draht durch die Bohrung 20 leicht herausgezogen
werden kann, ohne daß der Docht innerhalb des Behälters sich verwickelt. Dies wird
am besten dadurch erreicht, wenn man den Draht in Schraubenform wickelt, wie dies
Fig. 2 andeutet.
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Ansprüche