DE229979C

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Publication number: DE229979C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 229979 KLASSE 44 δ. GRUPPE

JACQUES KELLERMANN in BERLIN.

Feuerzeug mit pyrophorem Körper. Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1909 ab.

Es gibt bereits Feuerzeuge mit pyrophorem Körper, bei denen der Flammenträger (Docht o. dgl.) zwecks Zündung aus dem mit Brennstoff (Benzin o. dgl.) gefüllten Behälter herausgehoben wird. Bei der Erfindung kommt es nun in erster Linie darauf an, daß ein Flammenträger (Dochthülse o. dgl.), der im Ruhezustande in den Brennstoffbehälter eintaucht, beim Herausziehen aus diesem die Zündfunken

ίο von der am Brennstoffbehälter oder am Flammenträger selbst angebrachten pyrophoren Masse (Cer, Cerlegierung o. dgl.) ablöst. Dabei ist die Einrichtung vorzugsweise so getroffen, daß die als Flammenträger dienende Dochthülse den einen der funkengebenden Teile trägt, während der andere an der Eintauchöffnung des Behälters angebracht ist, so daß die Funkenerzeugung an der Eintauchöffnung stattfindet.

In der Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung durch die Fig. 1 bis 4 in Längsschnitten veranschaulicht.

Der in einer am äußeren Ende entsprechend gestalteten Führungshülse .j: gehaltene Docht 2 taucht in den mit Benzin oder einer ähnlichen Flüssigkeit gefüllten Behälter 3 und ist aus demselben mit seiner Führungshülse heraushebbar.

Die pyrophore Masse 4 ist entweder an der Dochtführung (Fig. 1) oder am Behälter 3 (Fig. 2) befestigt, und der zum Ablösen der

. Funken dienende, gegebenenfalls federnde oder feilenartig ausgebildete Kratzer 5 wird entweder am Behälter (Fig. 1) oder an der Dochtführung (Fig. 2) derart angeordnet, daß er von der pyrophoren Masse beim Herausheben des Dochtes Zündfunken ablöst, die den letzteren in Brand setzen. Dabei ist es vorteilhaft, den zur Aufnahme der Dochtführung dienenden Behälter 6 einwärts zu stülpen und in dem so entstehenden Hohlraum die pyrophore Masse und den Kratzer unterzubringen.

Zur Abdichtung der in den Behälter als Stopfen eingesetzten Führungshülse kann in den einwärts gekehrten Hals 6 des Behälters ein Gummiring 8 (Fig. 2) eingesetzt werden, und zur Verhinderung des Einfallens von Funken in den Behälter ist es zweckmäßig, einen Verschluß 9 vorzusehen, welcher die Eintauchöffnung beim Entfernen der Dochtführung selbsttätig abschließt und der in Fig. 2 beispielsweise als unter Federwirkung stehende Klappe dargestellt ist. Der Verschluß kann auch aus einem oder mehreren federnden Riegeln o. dgl. bestehen, die sich gegen die Dochthülse bzw. den Flammenträger während des Eintauchens anlegen und die Abdichtung bewirken, beim Herausziehen aber die Eintauchöffnung dicht verschließen. Der Verschluß dient gleichzeitig zur Verhinderung der Gefahr, daß der Docht brennend in den Behälter zurückgeführt wird.

Der Behälter kann je nach der Bestimmung des Feuerzeuges die Form einer flachen Schachtel, eines Stockgriffes (Fig. 3), einer Bleistifthülse, einer Kerze, eines Tischfeuerzeuges (Fig. 4) oder eines beliebigen anderen Gebrauchsgegenstandes haben. In Fig. 4 ist bei der als Tischfeuerzeug und Aschenschale gedachten Vorrichtung eine Mehrzahl von seitlich einsteckbaren Zündstiften angebracht.

Da der mit leicht entzündlichem Brennstoff vollgesaugte Docht an der Funkengarbe vor-

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bei- bzw. durch diese hindurchgeführt wird, ist eine Fehlzündung ausgeschlossen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Feuerzeug mit pyrophorem Körper, bei dem der Flammenträger (Docht o. dgl.) zwecks Zündung aus dem mit Brennstoff (Benzin o. dgl.) gefüllten Behälter herausgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß

ίο eine als Flammenträger dienende Dochthülse, die im Ruhezustande in den Brennstoffbehälter eintaucht, den einen der funkengebenden Teile trägt, während der andere an der Eintauchöffnung des Behälters angebracht ist, so daß beim Herausnehmen des Flammenträgers die Reibung zwischen beiden Teilen und die Funkenerzeugung an der Eintauchöffnung stattfindet.
2. Feuerzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eventuell einwärts gestülpte Behälterhals als Führung für den stiftartigen Flammenträger ausgebildet ist.
3. Feuerzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintauchöffnung des Brennstoffbehälters mit einem selbsttätigen Verschluß versehen ist, der nach dem Herausziehen des Brennstoffträgers den Brennstoffbehälter verschließt.
4. Feuerzeug, nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß des . Brennstoffbehälters aus einer oder mehreren federnden Klappen, Riegeln

o. dgl. besteht, die sich während des Eintauchens des Brennstoff trägers gegen denselben anlegen und nach dem Herausziehen die Eintauchöffnung dicht verschließen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.