DE229220C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 229220 KLASSE 21 a. GRUPPE

C.LORENZ AKT-GES. in BERLIN.

In der Technik der schnellen elektrischen Schwingungen werden zur Veränderung der Schwingungskreise in der Hauptsache die sogenannten Drehkondensatoren mit Planplatten benutzt, eine Anordnung, welche auf dem Prinzip des Thomson sehen Multizellular-. Voltmeters beruht. Diese Kondensatoren bestehen bekanntlich aus zwei Gruppen von halbkreis- oder lemniskatenförmigen, horizontal gelagerten Platten, von denen die eine Gruppe an einer senkrecht gelagerten Drehachse befestigt ist, während die andere Gruppe feststeht.

Derartige Drehplattenkondensatoren werden insbesondere . für Sendezwecke in der Technik der drahtlosen Telegraphic zur Erhöhung der Durchschlagsfestigkeit und zur Vergrößerung der Kapazität mit Öl oder einem anderen flüssigen Dielektrikum umgeben. Hierbei hat sich nun der Nachteil herausgestellt, daß in-'

20. folge der zwischen den Platten auftretenden hohen elektrischen Spannungen eine Zersetzung des Dielektrikums stattfindet und dadurch auch das spezifische Gewicht einzelner Flüssigkeitsschichten verändert wird. Da die horizontal gelagerten Platten ein Aufsteigen der Flüssigkeit verhindern, so setzen sich die vom Strom chemisch veränderten Flüssigkeitsteile an den unteren Seiten der Platten an, verändern somit gerade an den für die Wirksamkeit in Betracht kommenden Stellen des Kondensators das Dielektrikum derart, daß sie die Quelle von Störungen bilden können. Die horizontale Lagerung der Platten hat ferner auch noch den Nachteil, daß die im Dielektrikum noch etwa vorhandenen Lüftbläschen, welche ebenfalls zur Verschlechterung des Dielektrikums beitragen, nicht aufsteigen, sondern sich gleichfalls an den unteren Seiten der horizontal gelagerten Platten festsetzen können.

Man-hat diese Übelstände durch die Verwendung von halbzylinderförmig gebogenen Platten, die sich um eine vertikal gelagerte Achse bewegen können, zu vermeiden gesucht; jedoch hat eine derartige Konstruktion neben der er-. heblich größeren Herstellungsschwierigkeit noch den Nachteil, daß man die Vorgänge zwischen den Platten des Kondensators nicht beobachten und daher die Ursache von auftretenden Störungen nicht ohne weiteres auffinden kann. '

Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die aus Planplatten gebildeten und mit flüssigem Dielektrikum gefüllten Drehkondensatoren, welche einen freien Durchblick zwischen den einzelnen Platten gestatten, nicht mehr wie bisher mit vertikaler Achse, sondern mit horizontaler Achse versehen werden. Da aber bei den bisher bekannten Drehplattenkondensatoren die Achse, welche mit dem die jeweilige elektrische Größe marliierenden Zeiger fest verbunden war, durch die Gehäusewand hindurchgeführt wurde, so würde eine einfache Umlagerung eines mit flüssigem Dielektrikum gefüllten Kondensators den Zweck der vorliegenden Erfindung nicht erreichen, weil das flüssige Dielektrikum an der Achsendurchführung auslaufen bzw. bei noch so guter Dichtung infolge der Kapillar- und Kriechwirkung hindurchsickern würde. Um dieses zu verhindern, wird nach vorliegender Erfindung die Achse des Drehkondensators nicht durch die Seitenwand des Gehäuses hin-

durchgeführt, sondern innerhalb des Gefäßes gelagert und vermittels einer geeigneten Übersetzung mit der Anzeigevorrichtung derart gekoppelt, daß die Durchtritts stelle der Kopplung durch den von der Flüssigkeit nicht bespülten Deckel des Gefäßes hindurchgeht.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung im senkrechten Schnitt (Fig. i) und in Oberansicht (Fig. 2) als Beispiel dargestellt.

α bedeutet ein mit einem flüssigen Dielektrikum, wie beispielsweise Paraffinöl, gefülltes Gefäß, das durch die Deckplatte b vermittels der Schrauben c, d, e, f auf der Grundplatte g befestigt ist. Der wirksame Teil des Kondensators ist gebildet durch eine' in zwei Hälften geteilte Gruppe fester Platten Zi₁ und Zi₂ und eine zum Zweck des Ausbalancierens gleichfalls geteilte bewegliche Plattengruppe ϊ_Λ und i₂, welche mit der horizontal gelagerten Achse k fest verbunden ist. Die feste Gruppe It₁, A₂, welche von der beweglichen Gruppe i_1; i₂ isoliert ist, steht mit der Klemme / und die bewegliche Gruppe I₁, i₂ mit der Klemme m in leitender Verbindung. Da die Achse k vermittels der Übersetzung η mit dem Drehknopf 0 in zwangläufiger Verbindung steht, so läßt sich, da die Platten Zi₁, Zi₂ und I₁, i₂ die bei den Drehkondensatoren bekannte halbkreisförmige Gestalt haben, durch Drehung des Knopfes .0 in üblicher Weise eine Veränderung der Kapazität des Kondensators erzielen und die Veränderung an dem mit dem Knopf 0 verbundenen Zeiger p und der Skala q ablesen.

Die Einfügung einer Übersetzung zwischen Drehachse und Drehknopf bietet den Vorteil, daß man nicht mehr wie bisher auf die Benutzung einer halbkreisförmigen oder (bei lemniskatenartig gestalteten Platten) viertel-. kreisförmigen Skala für die Ablesung ange· wiesen ist, sondern den ganzen Kreisbogen für die Ableseskala verwenden kann. Es kann daher in den meisten Fällen bei Benutzung eines derartigen Kondensators auf die Hinzufügung eines für eine feinere Abstimmung der Schwingungskreise bisher erforderlich gewesenen Zusatzkondensators von kleinerer Kapazität abgesehen werden. Es ist hierbei nur dafür Sorge zu tragen, daß das Übersetzungsverhältnis bei n, welches in dem Ausführungs- beispiel 2: 1 beträgt, richtig gewählt wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Aus Planplatten gebildeter, von flüssigem Dielektrikum umgebener Drehkondensator, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksamen Platten vertikal und die Drehachse horizontal gelagert sind.

2. Ausführungsform des Drehkondensators nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Kondensators' nicht durch die Seitenwand des Gehäuses hindurchgeführt, sondern vermittels einer . geeigneten Übersetzung mit dem die elekirische Kondensatorgröße markierenden, auf dem Deckel des Gehäuses befindlichen Zeiger gekoppelt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.