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Dosierende Fördervorrichtung ftir Blatt- oder Halmgüter.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Zufuhr von Halm-
oder blattgütern aus einem mit dem Gut beschickbaren, einen antreibbaren Kratzboden
aufweisenden Vorratsbehälter zu einem aufsteigenden, ein Fördergebläse beschickenden
Zwischenförderer mit endlosem Kratzband, vor dessen Oberende um eine Querachse aus
einer etwa senkrecht zum Zwischenförderer stehenden Lage gegen die und dann in Förderrichtung
durch einen Viereckgelenk-Kurbeltrieb schwingende Zinken gelagert sind, deren freien
Enden in ihrem einstellbaren Abstand vom Kratzband den Gutdurchlaß des Zwischenförderers
bestimmen Bei Fördervorrichtungen der vorerwähnten Art ist es bekannt (Gebrauchsmuster
1 920 689 und DT-OS 1 481 287), vor dem Oberende des steigenden Zwischenförderers
auf einer Querwelle befestigte Abweiserzinken gegen die Förderrichtung und zurück
schwingend anzutreiben, wobei der Abstand der Zinkenenden vom steigenden Zwischenfördertrum
den Gutdurchlaß und damit die Dosierung des Gutes in Anpassung an die Leistung eines
angeschlossenen
Gebläses bestimmt. Dabei sind die sinken entweder
gerade ausgebildet oder an ihren Enden gegen die Förderrichtung gekrWmst und ihre
geraden Längenteile stehen zu Beginn der Schwingbewegung gegen die Förderrichtung
senkrecht oder etwa senkrecht zum kratzenden Fördertrum. Durch die schwingende Bewegung
der als Abweiser arbeitenden Zinken wird das zuviel aufsteigend geförderte Gut gegen
die Förderrichtung insbesondere bei Abweiserzinken mit gegen die Förderrichtung
gekrümmten Linkenenden zurückgehalten und auf das aufsteigende Fördergut zurückgeworfen.
Damit ist eine Dosierung des am Oberende fallend einem Gebläse direkt oder indirekt
zugeführten Gutes möglich, Jedoch hat sich in der Praxis herausgestellt, daß eine
einwandfreie Funktion nur dann gewährleistet ist, wenn das aus dem Vorratsbehälter
mit Kratzboden in voller oder nahesu voller Höhe gegen das Kratzband des aufsteigenden
Zwischenförderers gedrückt bzw. unter Druck zur Anlage gebracht wird. Wenn jedoch
das Fördergut aus dem Vorratsbehälter nur dem Unterteil des steigenden Kratzbodens
zugeführt wird oder der Vorratsbehälter nahezu entleert ist, gelangen geringere
Gutmengen gegen den Unterteil des Kratzbodens. Wenn dann die Abweiserzinken arbeiten,
wird, wie schon erwähnt, die über die Dosiermenge hinaus zu den Abweisersinken gelangende
Gutmenge festgehalten und zurückgewiesen. Diese zuitckgewiesene Menge rollt dann
auf der hochsteigenden Fördermenge nach unten ab und es bildet sich eine ständig
größer werdende Fördergutrolle, die schließlich die Förderung so stark behindert,
daß die Antriebskraft für die Abweisereinken überschritten und die Förderung blockiert
wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei der eingangs erwähnten
Vorrichtung unabhängig von der Höhe des dem ansteigenden Kratband des Zwischenförderers
zugeführten Fördergutes einen gleichbleibenden Gutdurchlaß zu dem anschließenden
Fördergebläse zu erreichen und in jedem Fall zu verhindern, daß das Fördergut auf
dem ansteigenden Kratzband eine sich nach unten abwälzende Gutrolle bildet.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei der
eingangs erwähnten Vorrichtung mindestens ein Teil der schwingenden Zinken an ihren
Enden in Förderrichtung des Kratsbandes des Zwischenförderers gekrümmt oder gebogen
ausgebildet oder in Förderrichtung mit einem Widerhaken versehen und der andere
Teil gerade ausgebildet ist.
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Die an den Enden gebogen oder dergleichen ausgebildeten Verdichtungs-
bzw. Mitnehmereinken üben nun beim Schwingen gegen die Förderrichtung einen Verdichtungsdruck
auf das aufsteigende Fördergut des Kratzbandes aus und nehmen das Fördergut durch
die Biegung oder Krümmung ihrer Enden beim Zurilckschwingen in Förderrichtung mit
und halten das Gut gegen Zurückfallen fest. Wurden nach den durchgeführten Versuchen
alle Zinken an den Enden in Förderrichtung gekrümmt oder dergleichen ausgebildet,
so würde zuviel Fördergut erfaßt und in Förderrichtung mitgenommen, so daß dann
das auf eine bestimmte Fördermenge eingestellte, angeschlossene Gebläse überlastet
würde. Aus diesem Grund ist ein Teil der Zinken als gerade Abweiserzinken ausgebildet,
die das Fördergut zurückhalten
und die vorteilhaft über die Förderbreite
mit den Verdichterzinken abwechseln. Es hat sich gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße
Kombination der Verdichter- und Abweiserzinken eine einwandfreie dosierte Förderung
erreichbar ist, ohne daß eine Rollenbildung des Fördergutes dann eintritt, wenn
das Gut nur dem Unterteil des steigenden Kratzbandes zugeführt wird. Die gleichbleibende,
dosierte Förderung zum angeschlossenen, auf eine bestimmte Leistung ausgelegten
Gebläse ist darauf zurückzuführen, daß durch die Art der Krümmung eines Teiles der
Zinken als Verdichtungs- und Nitnehmerzinken und die Ausbildung des anderen Teils
als Abweiserzinken in Verbindung mit dem an sich bekannten Viereckgelenk-Kurbeltrieb
ein ständiges Auflockern des vor den Zinken ankommenden Gutes erfolgt und die Zinken
mit den in Förderrichtung gekrümmten Enden einen Teil der gelockerten Gutmasse festhalten,
diesen herauszupfen und in Förderrichtung des Kratzbandes mitnehmen, von dem dieser
Teil sodann erfaßt wird. Bei der Ausführung nach der Erfindung ist es also gleichgültig,
ob das Kratzband dem vollen Druck des Fördergutes aus dem Vorratsbehälter mit Kratzboden
unterliegt oder ob nur am Unterteil des Kratzbandes Fördergut zugeführt wird.
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lmach der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Verdichter-
und Nitnehmerzinken gegen die Förderrichtung mit Abstand vor den geraden parallelen
Abweiserzinken liegen. Es wird damit entsprechend diesem Abstand gewissermaßen ein
Raum zwischen den beiden Zinkenarten gebildet, in den ein eil des Fördergutes zum
Beispiel bei Welkheu eintreten kann. Dieser
Gutteil wird durch die
schwingende bewegung der Zinken ebenfalls gelockert und kann dann durch Herausgleiten
aus dem Zwischenraum abgefördert werden. Die Eindringtiefe des Fördergutes in den
Zinkenzwischenraum kann von der Bedienung beobachtet werden0 Wird sie zu groß, so
ist dies ein Zeichen dafür, daß der Kratzboden des Vorratsbehälters von der Bedienung
abgeschaltet werden muß, um den aufsteigenden Förderer zu entlasten, wenn nicht
eine automatische Abschaltung des Kratzbodens durch den Druck des zuge förderten
Gutes gegen das Kratzband oder eine andere Maßnahme vorgesehen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfiridung wird nun anhand der anliegenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Fördervorrichtung
mit schwingender Zinkenanordnung nach der Erfindung im Schnitt durch die Schwsingachse
der Zinken, Fig. 2 eine Seitenansicht zweier unterschiedlich ausgebildeter Zinkenausführungen,
Fig0 3 den Viereckgelenkkurbeltrieb der schwingenden Zinken mit der Kurve des Kurbelzapfens.
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Die Fördervorrichtung für Halm- oder Blattgüter ist in bekannter Weise
so ausgebildet, daß das Fördergut zum Beispiel von einem Ladewagen einem Vorratsbehälter
1 mit antreibbaren Kratzboden 2 zugefördert wird. An den Vorratsbehälter 1 schließt
sich ein aufsteigender Förderer 3 mit Kratzband 4 an, der das Gut aus
dem
Vorratsbehälter 1 aufnimmt und es am Oberende fallend direkt oder indirekt über
ein Förderband einem in der Leistung festgelegten, nicht dargestellten Gebläse zuführt.
Entsprechend der ebläseleistung ist das Fördergut zu dosieren, was sehr roh durch
die Fördergeschwindigkeit des Kratzbodens 2 und des Kratzbandes 4 erfolgt.
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Zur endgültigen Dosierung entsprechend der Leistung des Gebläses wird
nach der Erfindung so vorgegangen, daß vor dem oberen ereich des Kratzbandes 4 eine
über die Breite des Kratzbandes verlaufende angetriebene Querwelle 5 beidseitig
gelagert ist, zum Beispiel dadurch, daß beidseitig ein Zylinder 6 durch Streben
7 am Rahmen des Zwischenförderers 3 abgestützt ist. Durch den Zylinder verläuft
ein axial im Zylinder verstellbares Gestänge 8, dessen Oberteil mit Lagerlaschen
für die Wellenzapfen der zum Beispiel im Querschnitt rechteckigen Querwelle 5 versehen
ist. Einer der Lagerzapfen ist mit einem Antrieb verbunden, durch den die Welle
5 in schwingende Bewegung versetzt wird.
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Die Querwelle 5 trägt auf der gegen die Förderrichtung liegenden Seite
Zinken 9, die als Verdichterzinken bzw. Mitnehmerzinken bezeichnet werden und auf
der gegenüberliegenden Seite parallele Abstreifersinken 10 derart, daß die Zinken
9 und 10 auf der Querwelle zueinander versetzt sind und vorteilhaft einen Abstand
voneinander besitzen, der im Fall des Beispieles durch den Seitenabstand der Querwelle
5 bestimmt ist.
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Die Zinken 9 und 10 liegen mit ihren geraden Teilen in der einen Schwingungsendlage
etwa senkrecht zum Kratzband 4, aus
der sie im Betrieb gegen die
Förderrichtung 11 in Richtung des Pfeiles 12 vor- und dann zurückschwingen. Der
Abstand der Zinkenenden vom Kratband 4 bestimmt die Durchgangsmenge des Fördergutes
und kann durch Verschiebung des Gestänges 8 im Zylinder 6 variiert werden.
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Wesentlich zur Erfüllung der Aufgabe der Erfindung ist, daß die Verdichtungszinken
9 an ihren Enden 13 in Förderrichtung etwas gekrümmt sind, während die Abweiserzinken
10 gerade verlaufen wie an sich bekannt ist und an den Enden in eine Spitze übergehen
können. Durch die Schwingung der Zinken 9 in Richtung des Pfeiles 12 wird das Fördergut
infolge der Krümmung 13 verdichtet und beim Zurückschwingen wird das Gut durch die
Krümmung 13 in Förderrichtung mitgenommen und festgehaltene Um eine Mitnahme zu
großer Fördergutmengen auszuschalten, sind die geraden Linken 10 vorgesehen, die
das Gut gegen die Förderrichtung abweisen, Für die Erfindung ist es weiter besonders
vorteilhaft, die Welle 5 der Zinken 9 und 10 durch einen an sich bekannten Viereckgelenkkurbelantrieb
in schwingende bewegung zu versetzen, wie in Fig0 3 schematisch angedeutet ist.
Dabei ist die in Umdrehung zu versetzende gurbelscheibe 14 mit Welle 15 durch einen
Kurbelzapfen 16 mit einer Kurbelstange 17 verbunden, die an das Ende eines mit dem
einen Ende der Zinkenwelle 5 starr verbundenen Hebelarmes 18 angreift. Ein solcher
Kurbelantrieb führt dazu, daß die Zinken aus ihrer einen Schwingungsendlage (Ruhelage
O) zunächst in Richtung des Pfeiles 12 stark beschleunigt ausschwingen, dann weniger
beschleunigt werden und vor Erreichen
der anderen Endlage stark
verzögert werden, worauf sich die gleichen Vorgänge beim Zurückschwingen wiederholen.
Diese Schwingungsbewegung in Verbindung mit den Verdichtungszinken 9 und den Abweiserzinken
10 führt dazu, daß das ankommende Fördergut durch die Zinken zunächst beschleunigt
verdichtet und durch die Zinken 10 teilweise abgewiesen wird und dann beim Zurückschwingen
plötzlich durch die Zinken 9 teilweise mitgerissen und aus der Gutmasse herausgezupft
und in Förderrichtung mitgenommen wird, so daß eine Auflockerung des Fördergutes
eintritt, die dazu führt, daß das Kratzband 4 im bereich der Zinken und dahinter
eine dosierte Gutmenge mitnimmt, und zwar entgrechend der Leistung des angeschlossenen
Gebläses. Der Schwingungswinkel der Zinken beträgt zweckmäßig etwa 900. Die Länge
der Zinken und deren Schwingungszahl ist materialabhängig Soll beispielsweise Welkheu
gefordert werden, so wurde bei einer praktischen Ausführung eine Zinkenlänge von
etwa 75 cm und eine Schwingungszahl von 90 pro Minute gewählt, was zu einer einwandfreien
dosierten Förderung führte, ohne daß ein Verstopfen oder eine Rollenbildung des
Gutes eintrat. Dabei wurde verständlicherweise der Durchgangsschlitz zwischen den
Zinken enden und dem Kratzband auf die Leistung des Gebläses eingestellt und außerdem
eine von Hand oder durch Automatik betätigbare Abschaltung des Kratzbodens 2 des
VorratsbehäLters 1 vorgesehen.
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Wenn der Vorratsbehälter 1 bis zur vollen Höhe etwa entsprechend der
Höhe des Kratzbandes 4 mit Fördergut beladen ist, so gelangt
diese
volle Guthöhe zum Kratzband 4. Für einen solchen Fall können auf der Zinkenwelle
5 im Winkel von etwa 90 ° zu den Zinken 9 und 10 zusätzliche Greiferzinken 19 befestigt
werden, die beim zurückschwingen der Zinken 9,10 aus der Guthöhe Staterial zum Kratzband
4 mitnehmen, welches dann in der beschriebenen Weise aufgelockert, teilweise mitgenommen
und teilweise abgewiesen wird.
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Durch den Abstand der Zinken 9 und 10 voneinander bilden sie zwischen
sich gewissermaßen einen Raum, in den ein Teil des Gutes eindringen kann und durch
schwingende bewegung gelockert und dann durch das Kratzband 4 mitgenommen wird.
Außerdem bildet das Eindringen von Gut in den Abstandsraum eine Kontrollmöglichkeit,
denn die Eindringtiefe kann von der Bedienung beobachtet werden und ist bei zu großer
Eindringtiefe ein eichen dafür, daß aus dem Vorratsbehälter zuviel Gut zum Zwischenförderer
3,4 gelangt, so daß dann der Kratzboden des Vorratsbehälters von der Bedienung abgeschaltet
werden kann, wenn nicht eine automatische Abschaltung vorgesehen ist.
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Anstelle der Krümmung 13 der Enden der Zinken 9 kann nah Fig.2 auch
so vorgegangen werden, daß bei den Verdichterzinken 9a nur das gegen die Förderrichtung
zeigende Ende 13a bogenförmig in Förderrichtung ausgebildet ist, wobei es dann jedoch
vorteilhaft ist, die Endkante 13b gewissermaßen als Widerhaken auszubilden0
Man
kann das das Verdichten bewirkende bogenende nach Fig. 2, oberer Teil, auch durch
Verbreiterung der Zinkenenden zu einem größerem bogen 13c ändern und auf der Rückseite
eine Auskehlung 13d vorsehen, die einen Mitnehmerhaken beim urückschwingen der Zinken
9b bildet.
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Abschließend sei erwähnt, daß die Verdichtungszinken 9 und die Abweiserzinken
10 auch anders als abwechselnd angeordnet sein können und daß die Lahl der Abweiserzinken
unter Umständen sehr gering ist oder sogar überflüssig werden kann. Weiter ist es
auch möglich, die Zinken 9 und 10 in einer Querebene auf der Welle 5 zu befestigen.