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Anlage zum Patentgesuch der Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft
Kreiselbrecher mit Gutverteilvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf einen Kreiselbrecher
mit im Gutaufgabebereich angeordneter Gutverteilvorrichtung.
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In vielen Fällen wird ein Kreiselbrecher nicht nur mit dem eigentlichen
Aufgabegut beschickt, das überwiegend grobstückige Materialien enthält, sondern
es wird auch das bei der nachgeschalteten Siebung anfallende Überkorn in den Kreiselbrecher
zurückgeführt. Das dem Kreiselbrecher rückgeführte Überkorn ist im Vergleich zum
grobstückigem Aufgabegut verhältnismäßig kleinstückig und von nahezu gleichmäßiger
Korngröße und stellt oft den mengenmäßig größeren Anteil der Gutaufgabe dar. Bei
einer derartigen Beschickung des Kreiselbrechers gelangt insbesondere das vom Förderaggregat
in den trichterförmigen Zulaufteil abgeworfene feinstückige Gut einseitig in den
Brechspalt. Dies führt zu einem einseitigen Verschleiß der Brechwerkzeuge, der sich
nachteilig auf die zu erzeugende Kornform und Korngröße auswirkt.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man daher, wie beispielsweise
die US-Patentschrift 3 604 636 zeigt, mit Abstand oberhalb des Brechkegels ein mit
einem eigenen Antrieb versehenes, umlaufendes Gutverteilerorgan angeordnet, das
das Aufgabegut gleichmäßig auf den gesamten Brechspaltumfang verteilt. Diese bekannte
Gutverteilvorrichtung ist jedoch nicht nur in konstruktiver Hinsicht sehr aufwendig
sondern bringt auch zusätzliche Betriebskosten mit sich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
die ohne zusätzliche Antriebs- und Umlaufaggregate in einfacher Weise eine gleichmäßige
Verteilung von grob- und feinstckigem Gut auf den gesamten Brechspaltumfang des
Kreiselbrechers ermöglicht. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gutverteilvorrichtung
aus einer Platte besteht, die am oberen Ende des Brechkegels befestigt ist und auf
ihrer oberen Seite wenigstens ein Gutleitelement aufweist. Da die Platte gemäß der
Erfindung am oberen Ende des Brechkegels befestigt ist, läuft sie im Betrieb mit
dem Brechkegel um und führt mit diesem gleichzeitig eine taumelnde und drehende
Bewegung aus. Das dieser Platte von oben zugeführte Aufgabegut, insbesondere das
feinkörnige Gut, wird vom Gutleitelement auf der Oberseite der Platte in Umdrehungsrichtung
mitgenommen und gleichmäßig auf den gesamten Umfang des Brechspaltes verteilt. Durch
diese Gutverteilung gemäß der Erfindung wird
auf diese Weise ohne
besondere Hilfseinrichtungen eine allseitige und besonders gleichmäßige Beschickung
des Kreiselbrechers auch bei zwei oder mehr Teilgutmengen unterschiedlicher Korngröße
erzielt. Der Kreiselbrecher wird auf diese Weise sowohl vor ungleichmäßigen Belastungen
als auch vor einseitigem Verschleiß der Brecherwerkzeuge bewahrt.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Platte auf dem
Brechkegel so befestigt, daß die Brechkegelachse in etwa senkrecht zu ihr verläuft
und daß das Gutleitelement in Form eines in etwa am Plattenrand verlaufenden Steges
ausgebildet ist, wobei im Steg wenigstens eine Gutdurchtrittsöffnung vorgesehen
ist. Durch die Anordnung eines in etwa am Plattenrand verlaufenden Steges mit wenigstens
einer Gutdurchtrittsöffnung wird der größte Teil des Aufgabegutes auf der Platte
angestaut und dadurch die Verweil- und Mischzeit der Materialien auf der Platte
erhöht. Der größte Teil des Aufgabegutes kann hierbei nur durch die Gutdurchtrittsöffnung
im Steg die Platte verlassen. Von dem am Plattenrand verlaufenden Steg wird somit
sehr vorteilhaft ein Staueffekt auf das Aufgabegut erzielt, der sich nicht nur günstig
auf eine gleichmäßige Verteilung des Aufgabegutes in den Brechspalt auswirkt, sondern
auch die Möglichkeit schafft, daß sich das feinstückige Aufgabegut mit dem grobstückigem
Gut innig vermischen kann, bevor es die Verteilerplatte durch die Gutdurchtrittsöffnung
verläßt und in den Brechspalt gelangt.
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Eine allseitige gute Verteilung und Durchmischung des Aufgabegutes,
das aus zwei oder mehreren Teilgutmengen unterschiedlicher Körnung besteht, wird
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch sehr vorteilhaft dadurch erreicht,
daß das Gutleitelement als geschlossener Steg am Plattenrand befestigt ist, und
daß im Randbereich mindestens eine Öffnung in der Plattenfläche vorgesehen ist.
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Um den Verschleiß der Gutverteilerplatte möglichst gering zu halten,
ist es in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung zweckmäßig, wenigstens das Gutleitelement
teilweise aus einem verschleißfesten Werkstoff auszubilden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Teilschnitt eines Kreiselbrechers mit einer
Gutverteilvorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht der Verteilerplatte
gemäß Fig. 1 von oben,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer
Gutverteilerplatte gemäß der Erfindung mit Öffnungen in der Plattenfläche, Fig.
4, 5 und 6 weitere Ausführungsformen von Gutverteilvorrichtungen gemäß der Erfindung.
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Der in Fig. 1 dargestellte Kreiselbrecher weist einen am Gehäuse 1
befestigten Brechmantel 2 auf. An dem Brechmantel. 2 schließt sich nach oben ein
Einlauftrichter 3 an.
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Der unter einem Winkelzur Gehäuseachse stehende Brechkegel 4 ragt
von unten mit seinem Kopf 5, der der Verspannung des Brechfutters 6 dient, bis in
den Einlauftrichter 3 hinein.
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Am oberen Ende des Brechkegelkopfes 5 ist eine kreisförmige Platte
7 befestigt, die auf ihrer Oberseite ein stegförmiges Gutleitelement 8 aufweist.
In diesem Gutleitelement 8 sind, wie die Fig. 2 zeigt, Gutdurchtrittsöffnungen 9
vorgesehen.
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Im Betrieb wird das eigentliche Aufgabegut, das überwiegend aus grobstückigen
Materialien besteht, von oben auf die Verteilerplatte 7, beispielsweise in Pfeilrichtung
10 aufgegebein.
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Das in den Brecher zurückgeführte Uberkorn, das aus verhältnismäßig
feinstückigem Gut von nahezu gleicher Korngröße besteht, wird dem Brecher in Pfeilrichtung
11 zugeführt. Da die am oberen Ende des Brechkegels 4 befestigte kreisförmige Platte
7 mit dem Brechkegel 4 umläuft und dabei die gleiche taumelnde und gleichzeitig
drehende Bewegung um die Schrägachse wie der Brechkegel ausführt, wird insbesondere
das feinstückige Aufgabegut von der Platte 7 in Drehrichtung mitgenommen. Dabei
kommt es zu einer innigen Vermischung der feinstückigen und grobstückigen Materialien.
Dieses Mischgut verläßt dann die kreisförmige Platte 7 durch die Öffnungen 9 und
wird durch die taumelnde und drehende Bewegung der Platte gleichmäßig auf den gesamten
Brechspaltumfang verteilt. Auf diese Weise werden sehr vorteilhaft die Brechwerkzeuge
des Kreiseibrechers vor ungleichmäßigem Verschleiß bewahrt. Auch wird hierdurch
eine kontinuierliche Betriebsweise gewährleistet.
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Die in Fig. 2 dargestellten Öffnungen 9 zwischen dem stegförmigen
Gutleitelement 8 können je nach der Größe und Menge der im Aufgabegut vorhandenen
Materialien entsprechend größer oder auch kleiner gewählt werden. Auch der Durchmesser
der Platte 7 kann entsprechend der Zusammensetzung des Aufgabegutes vorteilhaft
etwas kleiner oder größer sein als der
Innendurchmesser des am Gehäuse
1 befestigten Brechmantels 2 im oberen Bereich an der Verbindungsstelle mit dem
Einlauftrichter 3.
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Weiterhin kann es, wie die Fig. 3 zeigt, auch zweckmäßig sein, die
Platte 12 mit einem den Rand umfassenden Steg 13 zu versehen und im Randbereich
der Plattenfläche Öffnungen 14 anzuordnen. Auch durch diese Öffnungen in der Plattenfläche
kann in sehr einfacher Weise eine gleichmäßige Gutverteilung in den Brechspalt des
Kreiselbrechers erzielt werden. Es ist hierbei vorteilhaft, die Größe der Öffnungen
14 in der Plattenfläche den im Aufgabegut vorhandenen grobstückigen Materialien
anzupassen, um die Öffnungen im Betrieb vor Verstopfungen zu bewahren. Um Verstopfungen
der Öffnungen in der Plattenfläche zu vermeiden, kann der Steg 13 im Bereich der
Öffnung auch unterbrochen werden.
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Wie ferner die Fig. 4 zeigt, kann entsprechend einer zweckmäßigen-Ausgestaltung
der Erfindung sehr vorteilhaft eine gleichmäßig verteilte Gutaufgabe in den Brechspalt
des Kreiselbrechers auch dadurch erreicht werden, wenn auf der Platte 15 im Randbereich
nach innen,vorzugsweise schräg nach innen verlaufende Stege 16 angeordnet sind.
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In einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung läßt sich
eine gute Durchmischung und allseitige, gleichmäßige Verteilung des Aufgabegutes
in den Brechspalt des Kreiselbrechers dadurch erzielen, wenn, wie die Figuren 5
und 6 zeigen, auf der Platte 17 im Randbereich nach oben ragende Stäbe 18 angeordnet
sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Ohne den Rahmen des Gegenstandes der
Erfindung zu verlassen, können beispielsweise die Stege auf der Platte auch radial
angeordnet sein und vom Rand der Platte bis zur Mitte hin verlaufen.
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Auch die Steghöhe kann je nach Bedarf beliebig gewählt werden.
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Ferner kann es bei der Verwendung von Stäben als Gutverteilelemente
zweckmäßig sein, die Stäbe pyramidenförmig nach oben hin zusammen-laufend anzuordnen.
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Da im Betrieb des Kreiselbrechers die auf der Platte angeordneten
Gutleitelemente einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind, ist es zweckmäßig, Leitelemente
zu verwenden, die aus einem verschleißfesten Werkstoff bestehen, oder die Gutleitelemente
mit einen zusätzlichen, vorzugsweise auswechselbaren Verschleißschutz zu versehen.
Wenn es sich beim Aufgabegut um stark abrasives Material handelt, kann es zweckmäßig
sein auch für die Platten 7 und 12 einen hochverschleißfesten Werkstoff zu verwenden.
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P a t e n t a n s p r ü c h e