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Anbohrventil.
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Die Erfindung betrifft ein Anbohrventil für aus Kunststoffrohren bestehenden
Leitungen, bei dem die mittels eines Gewindes im Gehause geführte Spindel ein Fräs-
oder Bohrwerkzeug tragt. Dieses Äerkzeug dient dazu, die Anschlussbohrung in der
Wandung der Leitung herzustellen.
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Kunststoffrohre sind in Bezug auf Druckbeanspruchungen bei hoher Flachenpressung
zum Teil sehr eipfindlich. Es ist deshalb erforderlich, beim Anbohren eines solchen
Rohres einen bestimmten Anbohrdruck nicht zu übersteigen. Daraus ergibt sich die
Notwendigkeit, dass das Fr#s- oder Bohrwerkzeug verhältnismässig langsam während
der herstellung der Bohrung in axialer Richtung vorgeschoben wird.
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Dies ist auch deshalb notwendig, weil Kunststoffrohre von vornherein
gewisse innere Spannungen aufweisen können, die die Ursache r Risse, Sprünge oder
dgl. ihren des Bohrvorganges sein können.
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Die aus den vorgenannten Gründen geringe axiale Verschiebung der Spindel
und damit det Werkzeuges während des Bohrvorganges hat zur Folge, dass das dafür
vorgeseheneGewinde entsprechend ausgelost ist. Nachteilig ist dabei, dass nach Beendigung
des Bohrvorganges, wenn die Spindel lediglich zum Schliessen und Öffnen des Ventiles
benutzt wird, ebenfalls über dieses Gewinde nur eine langsame axiale Verschiebung
erzielbar ist, so dass Öffnungs- und Schliesebewegungen entsprechend viel Zeit beanspruchen.
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Der Erfindung liegt unter anderem die Ausgabe zugrunde, ein Anbohrtntil
der einleitend beschriebenen Art so auszugestalten, dass einerseits den bei der
Herstellung der Anschlussbohrung zu beachtenden Besonderheiten und Bedingungen Rechnung
getragen -.ilrd, andererseits jedoch der Nachteil des langsamen Transportes des
Yerschlubstückes vermieden oder doch zumindest wesentlich verringert wird. Dabei
wird weiterhin ein einfacher Aufbau der Armatur angestrebt, und zwar unabhangig
davon, ob das rras- oder Bchrwerkzeug nach Herstellung der Anschlussbohrung in der
Armatur verbleibt oder nicht. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, die
Verbindung zwischen Armatur und anzubohrender Rohrleitung möglichst einfach auszugestalten,
wobei jedoch sichergestellt sein soll, dass - auch unter Berücksichtigung der teson
derheiten thermoplastischer Kunststoffe - die Verbindung sicher und dauerhaft ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung zunächst vor, dass
zwei in Längsrichtung der Spindel# hintereinander befindliche Gewinde mit unterschiedlicher
Ganghöhe vorgesehen sind, über die Spindel und Gehäuse im Eingriff miteinander stehen.
Das feinere der beiden Gewinde dient dabei im wesentlichen zur#urchführung des Fräs-
oder Bohrvorganges. Das gröbere Gewinde mit der grösseren Ganghöhe und gegebenenfalls
auch der grösseren Steigung x dient im wesentlichen als Transportgewinde. Es hat
bei der Herstellung der Bohrung in der Wandung des Gehäuses oder doch zumindest
keine unmittelbare Funktion. Zweckmässig ist die Anordnung so getroffen, dass das
gröbere Gewinde an der dem Fräs- oder Bohrwerkzeug zugekehrten Seite des anderen
Gewindes angebracht ist und einen geringeren Durchmesser aufweist als das feinere
Gewinde. Die im Gehäuse angebrachten Bereiche der beiden Innengewinde können in
Längsrichtung der Spindel unmittelbar hintereinander angeordnet sein.
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Zur Erzielung eines störungsfreien und schnellen ueberganges von dem
einen Gewinde zum anderen Gewinde ist eine Ausgestaltung vorteilhaft, bei welcher
das Feingewinde der Spindel an seinem dem Grobgewinde zugekehrten Ende und'das Feingewinde
des Gehäuses an seinem dem Grobgewinde abgekehrten Ende wenigstens einen Gewindegang
aufweisen, der dem des Grobgewindes entspricht. Zweckmässig ist die Anordnung so
getroffen, dass der eine Gewindegang hinsichtlich seiner Ganghöhe der Gesamthganghöhe
von drei Gewinde gängen des Feingewindes ~ entspricht.
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Wenn, wie allgemein üblich, die upindel mit einem Verschlußstück versehen
ist, kann gemaß einem weiteren Vorschlag der Erfindung dieses als Ring ausgebildet
sein, der zwischendem der Rohrleitung zugekehrten Ende der Spindel und dem Bohr-
oder Fräswerkzeug oder einem anderen Halterungsteil lose eingelegt ist und dessen
Aussendurchmesser grösser ist als der des Werkzeuges bzw. des Halterungsteiles.
Letzters wird dann vorhanden sein, wenn das Werkzeug nach Herstellung der Anschlussbohrung
aus der Armatur entfernt wird. Im normalfall bleibt das Werkzeug jedoch in der Ar-C
matur, da ein wesentlicher Vorteil derselben gerade darin besteht, dass das Vorhandensein
eines besonderen Anbohrwerkzeuges vermieden wird. Ein Vorteil des Anbohrventiles
gemäss der Erfindung besteht jedoch'darin, dass - in Abhängigkeit von den Jeweiligen
Gegebenheiten und Erfordernissen - die Armatur beide Möglichkeiten bietet.
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Der das Verschlußstück bildende Ring besteht zweckmssig aus gummielastischem
Material, wobei er an seiner der Spindel zugekehrten Seite mit einer Einfassung
aus einemMaterial grösserer Festigkeit und mit geringerem Reibungskoeffizienten
versehen ist.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass die Spindel gegenüber dem Ring
um ihre Lngsachse drehbar ist, ohne dass der Ring zwangsweise mitgenommen wird oder
eine zu grosse Reibung zwischen Spindel und Ring entsteht.
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Es ist möglich, ein Anbohrventil der vorbeschriebenen Art mittels
einer zweiteligen Bandage an der anzubohrenden Rohrleitung anzubringen. Dabei kann
gemäss einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Bandage mit einem Kragen versehen
sein, der eine umlaufende Ausnehmung aufweist, in die das Ventilgehäuse einsteckbar
ist. Vorteilhaft ist das diese Ausnehmung innenseitig begrenzende Kragenteil als
Sitz für das Verschlußstück ausgebildet.
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Weiterhin kann das Gehäuse an seiner unteren, in die Ausnehmung des
Kragens einsteckbaren Stirnfläche mit Fortsätzen, Ausnehmungen oder dgl. versehen
sein, die zur Bildung einer Verdrehsicherung mit entsprechend geformten Ausnehmungen,
Vorsprüngen oder dgl. des Kragens zusammenwirken. Es ist möglich, die Verbindung
zwischen Gehäuse und Kragen durch Kleben zu erzielen. Es sind aber auch andere Arten
der Verbindung denkbar, s. B. durch Schweissen, wenn Anbohrventil und Bandage aus
Kunststoff besteht.
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In jedem Fall kann es vorteilhaft sein, die Bandage, vorzugsweise
an dem das Gehäuse aufnehmenden Kragen, einerseits und das Gehäuse andererseits
mit Ausnehmungen und/oder Vorsprüngen zu versehen, an denen beide Teile miteinander
verbindendeSicherungselemente angebracht sind. Diese sollen eine zusätzliche formschlüssige
Verbinbung zwischen Gehäuse und Bandage herbeiführen. Es ist zweckmGssig, dazu die
im wesentlichen parallel zur Längsachse des Ventils verlaufenden Sicherheitselemente
als Leisten, Laschen, Stege oder dgl. auszubilden, die an ihren Enden mit den Ausnehmungen
und/oder Vorspringen an Bandage bzw. Gehäuse entsprechenden Verbindungselementen
versehen
sind.
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Bei aus thermoplastischem Kunststoff hergestellter Bandage it es vorteilhaft,
für den Xergang von der im Querschnitt etwa ringförmigen Bandage zu dem das Gehause
aufnehmenden Kragen aussenseitig im kuerschnitt einen Radius zu wählen, der einen
nur schwach gekrümmten Verlauf des Ueberganges zur Folge hat. Dadurch soll ebenfalls
den Besonderheiten des Kunststoffes Rechnung getragen werden, die unter anderem
darin bestehen, dass bei verhältnismässig Einziehungen oder Formänderungen Spannungen
auftreten können, die bei Dauerbeanspruchung zu einem Bruch führen.
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Die Bandage kann mittels Kleben an der Rohrleitung befestigt sein,
wobei diese Art der Befestigung in der Mehrzahl der Falle auf jene Hälfte der Bandage
beschränkt ~sein wird, die den für die Anbringung des Ventils vorgesehenen Kragenträgt.
Dabei wird zusätzlich noch eine andere Art der Anbringung der Bandage in Frage kommen,
bei der die beiden Teile derselben mittels eines mit an den Bandagenteilen angebrachten
Leisten zusammenwirkenden Keilschiebers miteinander verbunden und gegeneinander
verspannt werden.
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Bei dieser Ausgestaltung ist es zweckmässig, die zusammenwirkenden
Flächen von Leisten und/oder Keilschieber mit quer zur Bewegungsrichtung des letzteren
verlaufenden Zähnen oder einer die Reibung zwischen beiden Teilen erhöhenden Profilierung,
Aufrauhung oder dgl. zu versehen. Auch hier gilt, dass, wenn die zusammenwirkenden#
Teile aus Kunststoff bestehen, im Laufe der Zeit der
Keilschieber
aufgrund der besonderen Eigenschaften des Kunststoffes entgegen der Spannrichtung
verschoben wird. Dies soll durch die vorbeschriebene Ausgestaltung vermieden werden.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Keilschieber und Bandage(n)
miteinander formschlüssig verbindendes Sicherung element vorzusehen, das als Stift,
Bolzen oder dgl. ausgebildet sein kann, der in eine am Keilschieber und an der Bandage,
vorzugsweise an deren Leisten, befindliche burchbrechung bzw. Ausnehmung einsteckbar
ist. Diese Sicherheitselemente können als Laschen, Winkelstücke oder dgl. ausgebildet
sein, die mittels Vorsprüngen und/oder Ausnehmungen mit Keilschieber und Bandage,
vorzugsweise deren Leisten, verbindbar sind. Bei VemYendung eines Winkelstückes-ist
die Anordnung vorteilhaft so getroffen, dass dieses mit wenigstens einer der Stirnflachen
der Leiste(n) und einer der Seitenflächen des Keilschiebers formschlüssig verbunden
ist.
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Es war bereits erwähnt worden, dass bei Dauerbeanspruchung von Kunststoffteilen
bestimmte Verformungen, Risse, Brüche oder dgl.
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auftreten können. Dies gilt insbesondere für die an den Bandagenteilen
angebrachten Leisten, die einennach aussen vorkragenden Fortsatz in Form einer Abwinklung
darstellen. Um trotz der durch den-Keilschieber gegebenen Dauerbeanspruchung dieser
Leisten das Auftreten von Rissen, Brüchen oder dgl. zu vermeiden, schlägt'die Erfindung
weiterhin vor, dass zwischen den Leisten der beiden Bandagent#iLen ein Körper aus
gummielastischem Material eingesetzt
ist, der sich vorteilhaft
über di-e gesamte Långecder doch zumindest einen wesentlichen Teil der Lunge dieser
Leisten erstreckt. dabei kann wenigstens eine Leiste mit einer Ausnehmung zur Aufnahme
des Körrers aus gummielastischem Material versehen sein. Als besonders vorteilhaft
hat sich eine Ausführungsform hergausgestellt, bei welcher die freie Querschnittsfläche
zwischen beiden Leisten grösser ist als die Querschnittsflache des Körpers aus gummielastischem
i4aterial, so dass dieser unter der Einwirkung des auf ihn ausgeübten Druckes in
diesen freien Raum hinen ausweichen kann. Die Einlage kann als im wesentlichen im
Querschnitt rechteckiger Strang ausgebildet sein. Eine andere Ilöglichkeit besteht
darin, dass die Einlagen aus mehreren zueinander parallelen Leisten oder dgl. bestehen,
die über Querglieder miteinander verbunden sind, wobei auch hier gilt, dass der
Gesamtquerschnitt von Leisten und Querglied geringer ist als der Gesamtquerschnitt
des dafür zwischen den Leisten vorgesehenen Raumes.
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Es war bereits dargelegt worden, dass sowohl Anbohrventil Gs auch
Bandage aus thermoplastischem Kunststoff bestehen können.
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Dabei kann es zu gewissen Schwierigkeiten dadurch kommen, dass die
zusammenwirkenden Flächen der Bandage einerseits und der Rohrleitung andererseits
einen verhaltnismässig niedrigen Reibungskoeffizienten aufweisen. Bei unsachgemässer
Handhabung des Anbohrventils oder auch nur der Bandage nach der Montage können Anbohrventil
und/oder Bandage gegenüber der Rohrleitung um die
Längsachse derselben
verschwenkt werden. Es wird sich dabei im Normalfall n immer nur um ein geringes
Ausmass dieser Verschwenkung handeln, wobei jedoch trotzdem die Verbindung zwischen
i'#ohrleitung und Bandage bzw. Anbohrventil undicht werden kann.
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Diese Gefahr einer Verschwenkung von Armatur und/oderBärlidage um
die Längsachse der Rohrleitung kann im allgemeinen auch nicht dadurch verringert
werden, dass die Bandage starker gegen die oRQhrleitung verspannt wird, weil es
dann wieder zu den bereits mehrfach erwähnten unzulässigen Dauerbeanspruchungen
kommt.
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@ Um dem vorstehend geschilderten Sachverhalt Rechnung zu tragen,
schlägt die Erfindung weiterhin vor, dass zwischen Bandage und Rohrleitung eine
Schicht aus einem die Reibung erhöhenden Material angebracht sein kann. Als besonders
zweckmässig hat es sich dabei herausgestellt, Bandage und/oder Leitung mit einer
entsprechenden Beschichtung oder Auflage zu versehen. Es kann sich dabei um Korundleinen,
Schleifpapier oder dgl. handeln. Es ist auch möglich, die jeweils zusammenwirkenden
Flachen oder zumindest eine davon zu besanden, wobei diese Art derAusgestaltung
nicht nur auf das Aufbringen von Sand beschränkt sein sollj sondern vielmehr auch
andere Materialien körniger oder Ghnlicher Beschaffenheit umfasst, das mit den die
Flächen bildenden Werkstoffen verbindbar ist. Eine andere.l#öglichkeit besteht darin,
Leitung und/oder Bandage an ihren einander zugekehrten Flächen aufzurauhen, um,
auf diese Weise den Reibungsbeiwert zu erfüllen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Anbohrarmatur, Fig. 2 einen S;ngsschnitt
durch das Gehause dieser Armatur, Fig. 3 eine Draufsicht auf das untere Ende des
Geh#ffiuses, Fig. 4 die Seitenansicht der Spindel dieser Armatur, Fig. 5 einen verschnitt
durch eine Bandage, Fig. 6 einen Querschnitt durch den Keilschieber, Fig. 7 die
Seitenansicht eines Sicherungsteiles, Fig. e die Seitenansicht der Bandage mit aufgesetztem
Schieter, Fig. 9 einen Querschnitt durch eine Bandage mit einem Schieber anderer
Ausführungsfonn, Fig. 10 bis 12 2uerschnitt durch weitere unterschIedlich ausgestaltete
Bandagen.
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Die eigentliche Anbohrarmatur besteht in der üblichen Weise aus einem
Gehause 11 mit Gehäusedeckel 12, einer Spindel 13 sowie einem Verschlußstück, welches
als Ring 14 aus gummielastischem Material ausgebildet ist. In das untere Ende der
Spindel 13 ist ein Bohr- oder Fräswerkzeug 15 gngesetst, welches dazu dient, die
Wandung der Rohrleitung 16, auf die die Armatur mittels einer Bandage 17 aufsetzbar
ist, mit einer Bohrung für den Anschluss des Ventils zu versehen. Da davon auszugehen
ist, dass
die Rohrleïtung 16, aus Kunststoff, vorzugsweise PVC,
besteht, wird das Bohr- oder Fräswerkzeug 15 aus Messing oder Material mit ähnlichen
Eigenschaften bestehen, Die fiir die Ilerstellung der vorerwähnten Bohrung 18 erforderliche
Drehbewegung des Werkzeuges 15 um dessen Längsachse, die zugleich die derSpindel
13 ist, wird letztere um ihre Längsachse gedreht, wobei zugleich ein Bobvorschub
in Richtung des Pfeiles 19 bewirkt ltd. Zu diesem Zweck ist die Spindel 13, die,
wie auch alle anderen wesentlichen Teile der Armatur, aus Kunststoff' besteht, mit.
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einem Aussengewinde 20 mit geringer Steigung versehen. Diesem Aussengewinde
20 ist ein entsprechendes Innengewinde 21 im Gehäuse 11 der Armatur zugeordnet.
Die Höhe dieser beiden zusamnienwirkenden Gewinde 20 und 21 ist dabei so bemessen,
dass sie etwas grösser ist als jener Weg, den das Bohr- oder Fräswerkzeug 15 durch
die Wandung der Rohrleitung 16 zur Herstellung der Bohrung zurücklegen muss. Der
Weg der Spindel 13 und damit des Werkzeuges 15 in Richtung des Pfeiles 19 wird durch
einen Anschlag 22 innerhalb des Gehäuses 11 begrenzt. Wenn der das Gewinde 20 tragende
Teil der Spindel diesen Anschlag 22 erreicht hat, muss das Werkzeug 15 gemäss der
Darstellung der Fig. 1 die wandung der Rohrleitung 16 durehbohrt, also die Bohrung
,rollständig'hergestellt, haben.
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Ferner muss der Ring 14 in dieser Stellung der Teile seine#ebenfalls
in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Schließstellung erreicht haben.
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Die Spindel 13 ist weiterhin in einem Abstand von Aussengewinde 20
mit einem zweiten Aussengewinde 23 grösserer Ganghöhe versehen, welches mit einem
entsprechenden Innengewinde 24 im Gehause 11 zusamlenwirkt. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, dass das Gewinde 24 in Richtung des Bohrvorschubes bzw. der echliessbewegung
des Alnges 14 hinter dem Feingewinde 22 angeordnet ist und dabei einen geringeren
Durchmesser aufweist. Der Abstand der beiden Aussengewinde 20 und 23 duf der Spindel
13 entspricht dabei etwa der Summe aus der Höhe des Feingewindes 18 bzw.
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21 und der Höhe des gröberen Innengewindes. 24.
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Beim Zusammenbau der Armatur wird zunächst die Spindel 13 in das Gehäuse
11 eingeführt, bis das gröbere Aussengewinde 23 mit dem Innengewinde 24 in Eingriff
kommt.Im Verlauf der anhzuschliessenden Drehbewegung erfolgt der Vorschub in Richtung
des Pfeiles 19 aufgrund der grossen Ganghöhe dieses Gewindes relativ schnell, und
zwar kurz vor dem Aufsetzen des Bohr- oder Fräswerkzeuges auf der Wandung der Rohrleitung
16. Kurz vor Erreichen dieses Punktes geraten die beiden Gewinde 23 und 24 ausser
Eingriff, wobei etwa gleichzeitig das feinere Aussengewinde 20 mit dem entsprechenden
Innengewinde 21 des Gehäuses 11 in Eingriff kommt.
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Nunmehr bewirkt die Drehbewegung der Spindel, die durch ein an Vierkant
25 angeordnetes Werkzeug aufgebracht wird, einen wesentlich geringeren Vorschub
des Werkzeuges 15. Dies ist, wie bereits erwähnt, zur Herstellung der Bohrung nicht
nur erwünscht, sondern in vielen Fällen auch notwendig, da ein zu starker Andruck
whrend
des Bohrvorschubes und/oder eine zu schnelle Herstellung der Bohrung vermieden werden
sollen.
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Es war bereits erwähnt worden, dass die Stellung der Spindel 13, in
welcher das Werkzeug 15 die Herstellung der Bohrung in der andung der Rohrleitung
16 soeben vollendet hat, zugleich auch der Schlief#stellung der Armatur entspricht,
in welcher der Ring 14 den Durchflusskanal 26 verschliesst. Bei einer Üffnungsbewegung,
in deren Verlauf die Spindel 13 aus der in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten Lage
entgegen der Richtung des Pfeiles 19 verschoben wird, ist zunächst wieder das feinere
Gewinde 20, 21 wirksam.
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sobald die beiden Gewinde 20 und 21 ausser Eingriff kommen, geraten
die beiden Gewinde 23 und 24 in Eingriff. Von diesem hugenblick an erfolgt die Verschiebung
der Spindel in Öffnungsrichtung mit grösserer Geschwindigkeit, und zwar entspr@@chend
der grösseren Ganghöhe des zuletzt enfërhnten Gewindes.
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Um den Übergang von dem einen zum anderen Gewinde in beiden Richtungen
ohne Schwierigkeiten und Störungen durphführen zu können, sind die beiden Gewinde
20 und 21 mit jeweils einem Gang des gröberen Gewindes versehen derart, dass beim
Einschrauben der.Spindel 13 in Richtung des Pfeiles 19 der dem Aussengewinde 2C
zugeordnete eine gröbere Gang 27 dann mit dem dem Gewinde 2i zugeordneten Gang 28
grösserer Ganghöhe in Eingriff kommt, wenn die beiden Gewindeteile 23 und 24 umnittelbar
davorstehen, ausser Eingriff zu kommen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass
ein
einwandfreier Lbergang von dem einen zum anderen Gewinde erzielt
wird. Dasgleiche gilt auch bei einer Bewegung der Spindel 13 entgegen der Richtnng
des Pfeiles 1C. Kurz vor dem Punkt, zu welchem die beiden feineren Gewinde 21 und
22 ausser #IngrIff geraten, kommen die beiden Gänge 27 und 28 in Eingriff, worauf
anschliessend auch die bgröberen Gewinde 23 und 24 in Eingriff kommen. Die beiden
Gange 27 und 28 bewirken In beiden S>llen einen einwandfreien Dbergang zwischen
den beiden Gewindebereichen 20, 21 auf der einen oder 23, 24 auf der anderen Seite.
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Die die Armatur tragende Bandage 17 ist mit einem Kragen 29 versehen,
der eine ringförmige Ausnehmung 30 aufweist. Letztere läuft koaxial zum Durchflusskanal
26. Das Gehäuse il ist mit seinem unteren Abschnitt 31 in diese Ausnehmung 30 einsteckbar
oder gegebenenialls auch einschraubbar, wobei in let-zterem Fall beide Teile, also
Kragen 29 und Abschnitt 31, mit Gewinde versehen sind.
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Im Falle des Sinsteckens kann die Fixierung des Gehäuses am Kragen
30 bzw. an der Bandage 17 durch Kleben erfolgen. weiterhin kennen zusätzliche Laschen
32 vorgesehen sein, die mit knopfartlgen Vorsprüngen 33 versehen sind und eineVerbindung
zwischen der Bandage 17 bzw. deren Kragen 29 einerseits und dem Gehäuse 1i der Armatur
andererseits herstellen. Dies geschieht in der Weise, dass die Vorsprünge 33 jeweils
in entsprechende Ausnehmungen 34 am Kragen 29 und Gehuse 11 einsteckbar sind. Diese
Ausnehmungen sind an Vorsprüngen 35 abgebracht, so dass eine Schwächung des Kragen
und Gehäuse jeweils tildenden I4aterials vermieden wird.
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Der als Verschlufstück dienende Ring 14 ist miteiner zinSassuE 36
aus Messing oder anderem Material entsprechender Festigkeit versehen, wobei die
Verbindung zwischen Ring 14 und Einfassung 36 durch Vulkanisation, Kleben oder dgl.
hergestellt sein kann. Da i?Ing 4 mit Einfassung 36 lose zwischen das freie Ende
der Spindel 3 und dem Kopf 15 eingelegt sind, ist davon auszugehen, dass Ring 14
und Einfassung 36 die von der Spindel 13 ausgeführten Drehbewegungen jedenfalls
dann nicht mehr mitmachen, sobald der Ring 14 mit den ihm zugeordneten Sitz 37 in
Berührung kommt. Die Einfassung 36 hat deshalb auch den Sinn, die Reibung zwischen
Spindel 13 und Ring 14 auf ein Mindestmass zu verringern. Es kommt also bei der
Auswahl des Materials für die Einfassung 36 auch auf den Reibungskoeffizienten an.
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Der Sitz 37 für das ringförmige Verschlußstück 14 ist Teil des Kragens
29. Dies hat den Vorteil einer sehr einfachen Bauweise.
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Im Normalfall wird das Bohr- und Fräswerkzeug 15 auch nach Herstellung
der Bohrung i8 mit der ppindel 13 verbunden und somit Teil der Armatur bleiben.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, nach Herstellung der Bohrung den Bolr- und
Fräskopf 15 aus der Spindel 13 herauszunehmen. Dabei ist es lediglich enorderlich,
über den Stutzen 38 unter Verwendung einer üblichen Hilfsabsperrvorrichtung das
Gehäuse 11 nach oben abzudichten. Bei Herausnahme des Werkzeuges 15 besteht allerdings
die Notwendigkeit, ein an dres Teil anstelle desselben an der Spindel 13 anzubringen,
wobei dieses Teil lediglich die Aufgabe hat, den Ring 14 samt Einfassung
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in der richtigen Lage zu halten. Es kann sich also dabei um irgendein leichtes Kunststoffteil
handeln, das ansonsten keinerlei Funktionen zu übernehmen braucht.
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Der untere in den Kragen 29 einsetzbare Abschnitt 31 des Gehauses
11 kann im übrigen mit einer oder mehreren Federn 39 versehen sein, die in entsprechende
Vertiefungen oder dgl, der Ausnehmung 30 eingreifen. Auf diese Weise soll zusätzlich
eine Sicherung gegen Verdrehen der Armatur erreicht werden.
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Um die Besonderheiten der für die Herstellung der Armatur und der
Bandagen in Frage kommenden Kunststoffe zu berücksichtigep ist für den tibergang
vom Kragen 29 zur eigentlichen Bandage 17 bei 40 ein grosser Radius gewählt worden,
der das Entstehen irgendwelcher Kerbwirkungen, ungünstiger Spannungen oder dgl.
vermeiden soll.
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Die Figuren 5 und 8 der Zeichnung lassen erkennen, dass die Bandage
17 sich aus zwei Teilen 17a, 17b zusammensetzt, von denen das Teil 17a den Kragen
29 trägt. Die Verbindung der beiden Teile 17a, 17b erfolgt in üblicher Weise über
einen Keilgchieber 41, der auf paarweise angeordneten Führungsleisten 42, 43 der
beiden Bandagenhälften 17a, 17b in Richtung des Pfeiles 44 (Fig. 7, 8) auf schiebbar
ist. Die beiden Teile 17a, 17b bzw. deren Leisten 42, 43 sind dabei mit Nut und
Feder 45 bzw. 46 versehen.
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Auch hier gilt, dass aufgrund der Herstellung der Bandagenteile und
der Keilschieber 41 aus kunststoff bestimmte Probleme auftreten können, die insbesondere
darin bestehen, dass sich im Verlaufe der Zeit die Schieber 41 lockern. Dem kann
dadurch begegnet werden, dass die Keilflächen 47 der Keilschieber 41 analog der
@arstellung gemass Fig. 8 mit einer sägezahnartigen Profilierung 48 versehen werden
derart, dass die Spitzen dieser Sägez~hne in Üffnrn#srichtung, also entgegen der
Richtung des Pfeiles 44, sich in das Material der Leisten 42, 43 eingraben. Die
Anordnung kann auch so getroffen sein, dass die Profilierung an den Leisten 42,
43 bzw. an deren Flechten 49 angebracht ist.
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Eine andere Viöglichkeit der Sicherung gegen ungewolltes Verschieben
oder Lösen der Keilschieber 41 kann auch in der Anbringung eines besonderen Sicherungselementes
450 bestehen, das als Winkel ausgebildet und mit Ausnehmungen 51, 52 versehen ist
Letzteren entsprechen Im Querschnitt etwa'kreisfcrmige Vorsprünge 53 und 54 an den
Keilschiebern 41 bzw. den Führungsleisten 42 und 43. Das winkelförmige Sicherungselement
50 wird dabei so angebracht, dass die Ausnehmungen 51 liter die Vorsprünge 53 stfassen,
wobei die Ausnehr:iiingen 52 zur Aufnahme der stirnseitigen Vorsprünge 54 der Leisten
42 dienen. Dabei sind die Ausnehmungen 52 zur Berücksichtigung etwaiger Toleranzen
als Langlöcher ausgebildet, so dass eine gewisse Verschiebung gegenüber den Vorsprüngen
54 möglich ist. Die Anordnung kann auch anders herum getroffen sein derart, dass
die Langlöcher den Vorsprüngen 53 zugeordnet sind. In jedem fall verhindert das
Winkelstück 5C ein ungewolltes Lösen des ihm
jeweils zugeordneten
Keilschiebers 41.
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Eine andere Möglichkeit einer Sicherung ist in Fig. 9 der Zeichnung
dargestellt. Hierbei sind Stifte, Bolzen oder dgl. 55 sorge sehen, die durch Durchbrechungen
56 in den Keilschiebern 41 nindurch- und in Ausnehmungen 57 in den Führungsleisten
42, 43 hine,nsteckbar sind.
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Ein weiteres bei der Verwendung von Kunststoff materialbedingtes Problem
kann darin bestehen, dass die Beanspruchungen, die die Führungsleisten 42, 43 durch
die Keilschieber 41 erfahren, auf die Dauer zu Brüchen oder dgl. führt. Dabei ist
damit zu rechnen, dass dio Führungsleisten 42, 43 bei 58 von den sie tragenden Teilen
17a, 17b abbrechen. Dieser durch die auf die Keiischieber 4i bewIrkte Dauerb eansp
ruchung zur# ckzuführenden Schwierigkeiten konnen dadurch zumindest vermindert werden,
dass zwischen den beiden Leisten 42, 43 Körper 59 bzw. 60 bor. 61 aus gummielastischem
Material gelegt werden, wobei die Leisten 42, 43 an den einander zugekehrten Flächen
mit Ausnehmungen 62 versehen sind, die hinsichtlich ihrer Gesalt der der Körper
59 - 62 angepasst sein können. Eingehende Versuche haben gezeigt, das aufgrund de
Vorhandenseins dieser Körper aus gurmielastischem Material die Beanspruchung der
Leisten 42, 43 wesentlich verringert wird, wobei allerdings Voraussetzung ist, dass
das gummielastische Material dieser Körper unter dem Einfluss des durch die Leisten
42, 43 ausgeübten Druckes eine gewisse Verformung erfährt. Dazu ist es notwendig,
dass
ein bestimmter Raum vorhanden iptS in den hinein das Material ausweichen kann.
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Fig. 1 der Zeichnung lässt erkennen, dass zwischen flohrleltung 16
und Bandage 17 eine Schicht 65 aus einem die Reibung erhöhenden Material angebracht
ist. Diese Schicht kann auf einer der beiden-Teile 16 bzw. 17 angeklebt oder sonstwie
befestigt sein.
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Durch diese Schicht 6-5 wird erreicht, dass das ungewolltes Verdrehen
der Anbohrarmatur um die Längsachse der Leitung 16 praktisch unmöglich ist.