DE223972C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft die Zuleitung von Kühlwasser für die Einspritzung in die Saugleitungen sogenannter Trockenluftpumpen, die in Verbindung mit Kondensatoren von hohem Vakuum zum Kühlen der Luft und Kondensieren eines Teiles des Dampfes zusammen arbeiten, und zwar besonders in Verbindung mit Trockenluftpumpen, welche sich in die Naßpumpe unter deren oberen Ventilen entleeren.

Wenn diese Kühlwasserleitung von dem Heißwasserbehälter oder dem Speisebehälter abgeleitet wird, so befindet sich das Wasser unter der Speisetemperatur und unter atmosphärischem Druck und enthält daher die Luft darin, wieviel davon auch im Wasser vorhanden sein mag, gleichfalls unter dieser Temperatur und unter diesem Druck. Die Einführung · dieses Wassers in das Vakuumsystem bleibt daher wirkungslos bis auf den Betrag der im Wasser enthaltenen Luft, da diese Luft aus dem System wieder ausgepumpt werden muß. Der einzige Punkt, wo Luft in dem Speisewasser nicht enthalten ist, liegt in dem unteren Teile des Kondensators, jedoch ist es nicht zweckmäßig, dieses Wasser zu verwenden, da es, um es durch einen wirksamen Kühler zu kühlen, durch den Kühler hindurchgepumpt werden müßte, weil sonst die Geschwindigkeit des Durchflusses durch oder über die Kühlröhren nur diejenige sein könnte, welche durch die Ausdehnung der Wärme erzielt wird, welche das Wasser ober-. halb des Kühlers besaß, und es ist bei Kriegsschiffen besonders unzweckmäßig, den Kühler unter die Kondensatoren zu setzen. Eine derartige Anordnung würde daher einen großen Kühler voraussetzen, da die Art der Wärmeübertragung von der Durchflußgeschwindigkeit sehr abhängt und diese Geschwindigkeit ohne einen Wärmeunterschied nicht erreicht werden könnte.

Bei der Ausführung der Erfindung nach einem Ausführungsbeispiele wird diese Kühlwasserzuleitung von dem Aufnehmerraume zwischen der Naß- und Trockenkompoundpumpe abgeleitet. In diesem Aufnehmer befindet sich das Wasser unter einem Drucke, der beträchtlich geringer ist als der Atmosphärendruck, jedoch größer als der Kondensatordruck, und die Menge der Luft in dem Wasser steht in dem Verhältnisse der Drucke. Zweckmäßig wird auf dem Gehäuse oberhalb des oberen. Ventiles der Trockenluftpumpe ein Aufnehmer oder eine Kammer angeordnet, welche in bezug auf die zur Trockenpumpe führende Leitung derartig liegt, daß dieser Aufnehmer sich mit Wasser füllt, bevor das Wasser sich in die Naßpumpe entleert.

Von dem unteren Teile des Aufnehmers leitet eine Röhre das Wasser zu einem Röhrenkühler, welcher von kaltem Wasser umspült wird, das bei Schiffen beispielsweise unmittelbar von der See entnommen wird. Nachdem das Wasser durch den ■ Kühler hindurchgetreten ist, kann es in die Saugleitung der Trockenluftpumpe durch ein Regelungsventil fließen. Da dieses Einspritzkühlwasser durch die Kondensation des Dampfes in der Luftpumpe vermehrt wird, bleibt der Aufnehmer stets voll, jedoch kann er zum Anlassen durch

eine Leitung aufgefüllt werden, welche zu ihm von dem Heißwasserbehälter der Naßpumpe führt.

Die Geschwindigkeit des Durchflusses des Kühlwassers durch den Kühler hängt von den Druckunterschieden zwischen der Saugleitung der Trockenluftpumpe und dem Aufnehmer der Trockenluftpumpe ab, und wenn dieser Druckunterschied zu klein ist, um den erforderlichen Durchfluß zu veranlassen, kann das Rückschlagventil zwischen den beiden Pumpen durch eine Feder, durch ein Gewicht oder sonstwie belastet werden, um die erforderliche Druckdifferenz zu erzeugen.

In dem Ausführungsbeispiele der Zeichnung ist der Kondensator 1 mit der Naß- und Trockenpumpe 2 und 3 verbunden. Diese Pumpen werden von einem Dampfzylinder aus betätigt, dessen Kolbenstange 4 mit der Plungerstange 5 der Naßpumpe 2 unmittelbar verbunden ist, während die Plungerstangen 6 der Trockenluftpumpe 3 mit der Kolbenstange 4 durch die Querhäupter 7 und 8, Gelenkstangen 9 und 10 und einen Balancier 11 verbunden ist. Selbstverständlich kann die Bewegung der Plungerstangen auch elektrisch oder sonst irgendwie erfolgen. Die Naßluftpumpe 2 ist mit dem Kondensator 1 durch die Saugleitung 12 und die Trockenluftpumpe 3 durch die Saugleitung· 13 verbunden. Die Naßluftpumpe ist mit den Fußventilen 14, den Kolbenventilen 15 und den oberen Ventilen 16 und mit einer Entleerungsleitung 17 ausgerüstet. Die Trockenluftpumpe kann sich durch die Leitung 18 und das Rückschlagventil 19 in den oberen Deckel der Naßluftpumpe durch den Kanal 20 unterhalb der oberen Ventile 16 entleeren.

Ein' Aufnehmer oder eine Kammer 21 ist auf dem Entleerungsteile 22 der Trockenluftpumpe 3 vorgesehen; er ist so angeordnet, daß die Luft allein in die Leitung 18 gelangt, während das Wasser sich in dem unteren Teile der Kammer 21 ansammelt. Von dem Boden dieser Kammer fließt das Wasser durch die Leitung 23 zu einem Röhrenkühler 24 und nach der Kühlung strömt es durch eine Leitung 25 und ein Ventil 26 zu dem Boden oder dem Saugende der Trockenluftpumpe 3. Dieser Kühler 24 ist mit. einem Zuflüsse von zirkulierendem Kühlwasser versehen, welches zu ihm durch eine Leitung 27 hinzu- und durch eine Leitung 28 von ihm fortgeleitet wird. Es ist klar, daß die Durchflußmenge des durch den Kühler 24 zu kühlenden Wassers von der Druckdifferenz oberhalb der oberen Ventile der Trockenluftpumpe und der Saugleitung oder dem Boden dieser Pumpe abhängt; wenn dieser Unterschied zu klein ist, um die erforderliche Wasserzirkulation zu erzeugen, wird das Rückschlagventil 19, welches durch eine Feder oder ein Gewicht oder sonstwie belastet ist, so eingestellt, daß der Druckunterschied vergrößert wird. Bei dem Ausführungsbeispiele wird das Ventil durch eine Feder 29 belastet und der Grad dieser Belastung kann durch die Schraube 30 eingestellt werden. ■ Um einen Wasserzufluß zum Auffüllen des Kühlsystems der Trockenluftpumpe zu erhalten, kann eine Röhre 31 mit einem Ventile 32 angebracht sein, welche von dem Entleerungsende der Naßluftpumpe herkommt; wenn die Pumpe angelassen werden soll, muß dieses Ventil 32 für einige Minuten geöffnet und dann geschlossen werden, alsdann ist das Kühlsystem der Trockenluftpumpe in sich geschlossen und fortlaufend, da das Einspritzwasser durch den Kühler 24 in die Trockenluftpumpe -3 durch diese Pumpe und zurück in den Kühler dauernd fließt. Eine Kondensation von Dampf, welche durch einen Überfluß von Wasser in dem System hervorgerufen werden könnte, fließt durch die Leitung 18 zurück in das Hauptspeisesystem. Es ist besonders hervorzuheben, daß nur eine getrennte Wassermenge sich in dieser Weise bewegt. Das eigentliche Einspritzwasser, welches durch das System der Trockenluftpumpe zirkuliert, mischt sich niemals mit dem Speisesystem, so daß dieses nicht dadurch gekühlt werden kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Dampf-Kondensationsanlage mit vereinigten Naß- und Trockenluftpumpen, bei welcher die Trockenpumpe sich in die Naßpumpe unter deren oberen Ventilen entleert, gekennzeichnet durch einen Einspritzwasser-Röhrenkühler (24), der mit dem Saug- und Entleerungsende der Trockenluftpumpe (3) verbunden ist, so daß ein dauernder Kreislauf des Einspritzwassers durch den Kühler durch den Druckunterschied zwischen den Saug- und Entleerungsenden der Trockenluftpumpe aufrecht erhalten wird und das Einspritzwasser sich mit dem Hauptteile des Kondenswassers nicht mischt und dieses daher nicht kühlt.

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein einstellbares Rückschlagventil (19) auf der Entleerungsseite der Trockenpumpe, durch welches der Druckunterschied und damit die Geschwindigkeit des kreisenden Einspritzwassers durch den Kühler geändert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.