DE221797C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B30/00—Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
- C08B30/12—Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Mi 221797 ■■-KLASSE
89 #. GRUPPE
Dr. FRIEDRICH SUPF in NEW-YORK.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. August 1908 ab.
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstande,
Stärke irgendwelcher Herkunft in eine Modifikation zu verwandeln, welche im Gegensatze
zu gewöhnlicher, nur mit heißem Wasser verkleisternder Stärke bereits mit kaltem
Wasser zu verkleistern vermag.
Die bisher angewandten technischen Verfahren zur Herstellung einer mit kaltem Wasser
verkleisternden Stärke beruhen auf der Einrichtung von Ätzalkalilaugen, haben die Neutralisierung
der gequollenen, äußerst voluminösen Stärkemasse zur Voraussetzung, um zu
einem technisch allgemein verwendbaren Produkte zu gelangen, und liefern nach der Neutralisierung
eine salzhaltige Stärke. Sind zur Neutralisierung Säuren verwendet worden, welche hygroskopische Salze bilden, wie Essigsäure,
Schwefelsäure, Salpetersäure usw., so wird auch die Stärke hygroskopisch und damit
für die meisten Zwecke unbrauchbar.
Durch wissenschaftliche Versuche war festgestellt, daß Rhodansalze, ähnlich wie eine
Reihe von anderen Salzen, eine verkleisternde Wirkung auf Stärke ausüben, und daß aus
derart hergestelltem Stärkekleister durch Ausfällen der Stärke mit Alkohol ein in kaltem
Wasser quellbares Stärkeprodukt hergestellt werden kann. Auf diese Beobachtung läßt
sich jedoch kein brauchbares Verfahren zur Herstellung kaltquellender Stärke aufbauen,
da es technisch undurchführbar ist, aus einmal verkleisterter Stärke auf industriell brauchbare
Weise wieder eine marktfähige trockene Stärke zu erhalten.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den wissenschaftlichen Versuchen dadurch,
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daß bei der Einwirkung der Rhodansalze eine Verkleisterung der Stärke vermieden, die Stärke
aber dennoch so weit umgewandelt wird, daß sie auch nach dem Herauswaschen der Rhodansalze
noch mit kaltem Wasser zu verkleistern vermag. Dieses wird erreicht durch Anwendung hoch konzentrierter Rhodansalzlösungen
in solcher Menge, daß die Stärke mit dem in der Lösung enthaltenen Wasser
nicht zu verkleistern vermag, sondern nur das einzelne Stärkekorn als solches aufgeschlossen
wird und individuell erhalten bleibt. Auf diese Weise ist ein Fällen der Stärke durch große
Mengen von Alkohol — wie es' bei verkleisterter Stärke nötig wäre — überflüssig, und es genügen
kleine Mengen von Alkohol, um die Rhodansalze völlig auszuwaschen und eine Stärke zu erhalten, welche im Gegensatz zu
der gefällten amorphen Stärke in ihrer charakteristischen Struktur erhalten ist, so daß also
ein von gefällter Stärke verschiedenes Endprodukt vorliegt.
Ein bloßes Anschwellen, ohne Verkleisterung der Stärkekörner, läßt sich auch erzielen durch
Anwendung sehr verdünnter Rhodansalzlösungen, doch besitzen diese Stärkekörner zum
Unterschiede von den nach vorliegendem Verfahren mit starken Lösungen behandelten nach
dem Auswaschen der Rhodansalze nicht die Fähigkeit, mit kaltem Wasser zu verkleistern.
Um die Einwirkung der Rhodansalzlösüng so lange zu verhindern, bis deren gleichmäßige
Vermischung mit der gesamten dafür berechneten Menge der Stärke stattgefunden hat,
kann man die wässerige Rhodansalzlösüng abkühlen, oder man kann — wenn man bei ge-
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wohnlicher Temperatur arbeiten will — den Eintritt der Reaktion verzögern durch Zusatz
von etwas Alkohol, Aceton oder anderen Mitteln, welche dem Quellen der Stärke entgegenwirken.
Aus der gequollenen, aber praktisch unverkleisterten Stärke lassen sich die Rhodansalze
durch Flüssigkeiten, Wie Alkohol, Aceton usw., in denen sie löslich sind, auswaschen, vorausgesetzt,
daß diese Flüssigkeiten, so wie die genannten, keine verkleisternde Wirkung auf Stärke ausüben.
Rhodansalze sowie Lösungsmittel — also alle bei der Umwandlung der Stärke benutzten
Produkte — lassen sich im technischen Sinne quantitativ zurückgewinnen und dem
Betriebe wieder zuführen. Zurück bleibt eine reine, von Beimengungen freie, trockene, nicht
hygroskopische Stärke, welche sich in Struktür und Aussehen von gewöhnlicher Stärke
kaum unterscheidet, jedoch die wertvolle Eigenschaft erhalten hat, mit Wasser von beliebiger
Temperatur zu verkleistern in demselben Grade und derselben Art, wie gewöhnliehe
Stärke bei Benutzung von heißem Wasser.
100 Teile pulverförmiger Stärke, beispielsweise Kartoffelstärke, werden mit 80 Teilen
einer 5oprozentigen Ammoniumsulfocyanatlösung in Wasser behandelt, welcher 40 Teile
Alkohol zugesetzt sind. Dies geschieht unter gründlichem Mischen und Rühren bei gewöhnlicher
Temperatur. Ferner kann eine geringe Menge von Natriumsulfit zugefügt werden, zu
dem Zwecke, eine durch etwa vorhandene Spuren von Eisen hervorgebrachte Färbung
aufzuheben. Hierauf wird das Salz mit Alkohol, Aceton ο. dgl. ausgewaschen, wobei das
Lösungsmittel ebenso wie das vorher verwendete Salz bei der praktischen Durchführung
des Verfahrens wiedergewonnen wird, so daß sämtliche in dem Verfahren verwendeten Rea- genzien
ohne nennenswerten Verlust zurückgewonnen werden können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung einer mit kaltem Wasser verkleisternden Stärke, gekennzeichnet durch die Behandlung der Stärke mit einer Rhodansalzlösung von derartiger Konzentration und Menge, daß die Umwandlung der Stärke in kaltquellende Stärke ohne vorhergegangene Verkleisterung stattfindet, und zwar in so weitgehendem Maße, daß die Stärke auch nach dem vollständigen Auswaschen der Rhodansalze noch- mit kaltem Wasser einen dicken Kleister zu bilden vermag.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE221797T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE221797C true DE221797C (de) |
Family
ID=5841918
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT221797D Active DE221797C (de) |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE221797C (de) |
FR (1) | FR394167A (de) |
-
0
- DE DENDAT221797D patent/DE221797C/de active Active
-
1908
- 1908-08-27 FR FR394167A patent/FR394167A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR394167A (fr) | 1909-01-16 |
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