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VERPACKUNGSVORRICHTUNG UNTER STERILEN BE-DINGUNGEN Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum sterilen Verpacken von sterilem Verbrauchsgut, in
welcher aus gegen die Sterili sationsbedingungen widerstandsfähigem, bahnförmigen,
biegsamen Verpackungsmaterial aus Papier, Kunststoff oder dergleichen ein Tubus
geformt, dieser mit dem zu verpackenden(it teilweise gefüllt und durch Zusammendrücken
quer zu seiner Längsrichtung zu geschlossenen Behältern geformt wird, mit einer
steriles Medium an die Eingangs seite der Bahn des Verpackungsmateriales in die
Maschine sowie oben in den geformten Tubus leitenden Rohrleitung.
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Aus der deutschen Patentschrift Nr. 1 053 740 ist eine Vorrichtung
der eingangs genannten-Art im wesentlichen bekannt.
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Zum Herstellen einer mit sterilem Gut zu füllenden Packung aus bahnförmigem
Verpackungsmaterial genügt es, nur die später
die Innenseite der
Packung bildende gahnseite zu sterilisieren, sofern dafür gesorgt wird> daß die
sterilisierte Bahnseite nicht in Berührung mit nichtsterilen Flächenteilen oder
keimhaltigerAtmosphäre kommt, wodurch eine Nachinfektion stattfindet. Zu diesem
Zweck ist es bekannt, die sterile Seite der Bahn vor dem Einführen in die Verpakkungsmaschine
let einem gas- oder dampfförmigen sterilen Medium zu beaufschlagen, das sich von
einer auf der Bahn befindlichen Aufschlagstelle aus gegen die Kanten ausbreitet.
Die bekannte Vorrichtung weist Führungsmittel für die laufende Bahn und im Abstand
zu dieser sich erstrekkende Wände und mindestens einen Austritt auf, durch den eine
Strömung des sterilen Mediums gegen die sterile Bahnseite gerichtet werden kann.
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Die Sterilisation der einen Seite der Bahn geschieht bei der bekannten
Vorrichtung vermittels Wärmestrahlung. Aus der Atmosphäre angesaugte Luft, die in
einem keramischen Filter von mitgeführten Keimen befreit wird, kann über die beschriebenen
Leitungen zur Beaufschlagung der Bahn geführt werden. Die Bahn besteht aus einseitig
mit Kunststoff, z.B.
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Polyäthylen, beschichtetem Papier, wobei die Kunststoffseite die sterile
Bahnseite darstellt. Zur Inbetriebnahme der bekannten Einrichtung wird die auf ihrer
Kunststoffseite sterilisierte Bahn bei noch ausgeschalteter Zufuhr von abzufüllendem
Gut zu einem Tubus geformt, der quer zu seiner Längsrichtung zusammengedrückt wird,
so daß der Tubus sich
nur nach oben öffnet. Hierauf wird bei stillgesetzter
Abfüll- und Verpackungsmaschine von oben in die perforierte, den Tubus der Bahn
bildende Wand auf 350 0C überhitzter Dampf eingeführt. Somit wird das Innere des
Tubus und über die vorbeschriebenen und weitere Leitungen das Innere der übrigen
steril zu haltenden Teile der Abfüllmaschine mit Wasserdampf sterilisiert. Nach
einger Zeit wird die Zufuhr des überhitzten Wasserdampfes ausgeschaltet und sterile
Luft nach dem Einschalten der Abfüll- und Verpackungsmaschine eingeführt. Die dann
zugeführte Milch wird somit unter ständig sterilen Bedingungen abgefüllt.
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Nachteile der bekannten Vorrichtung bestehen in der nicht gleichmäßigen
Druckregelung der Milch bei der Einleitung in den Tubus in der Zweistufigkeit des
Sterilisationsverfahrens, d.h. der Verwendung zweier steriler Medien - einerseits
zum Anfangssterilisieren der Apparatur und andererseits zur Sterilhaltung während
des Betriebes - und in der komplizierten Bildung des im Querschnitt kreisförmigen
Tubus.
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Aus anderen Veröffentlichungen geht hervor, daß die Sterilisierung
des Verpackungsmaterials und auch der Maschine durch Wärmeeinwirkung vorgenommen
wird. Es werden verschiedene Bedingungen und Notwendigkeiten angegeben, weshaD die
Einführung von Heizeinrichtungen im Tubusinneren zweckmäßig sein können. Es sind
aber in diesem Zusammenhang verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zum Kühlen
der durch die
Heizeinwirkung zu stark erhitzten Wände bzw. de werpackung
beschrieben worden.
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Schließlich ist es auch bekannt, das Formen des Tubus in einem in
sich geschlossenen sterilen Raum durchzuführen.
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Die Sterilisierung dieses Raumes wird wieder durch Erhitzung von Wärmeträgern
durchgeführt. Vorzugsweise wird hierfür erhitzter Wasserdampf verwendet. Hierbei
werden Temperaturen von 4000C verwendet. Erst nach halbstündigem Einleiten dieses
überhitzten Wasserdampfes wird die Sterilisation als abgeschlossen angesehen, so
daß dann in der zweiten Stufe sterile Luft eingeführt wird.
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Die oben beschriebenen bekannten Vorrichtungen sehen besondere Vorkehrungen
für hohe Sterilisierungstemperaturen vor sowie eine komplizierte Ventilsteuerung
für die Einleitung zweier verschiedener Sterilisationsmedient wobei allen bekannten
Vorrichtungen gemeinsam ist, daß nicht unerhebliche Druckschwankungen des sterilen
Verbrauchsgutes, vorzugsweise Milch, beim Einfüllen auftreten, was zu Schwierigkeiten
beim genau dosierten Abfüllen in den Tubus und Verschließen desselben durch Schweißen
führen kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde die Vorrichtung der
eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln ein
Druckregler für das
sterile Verbrauchsgut vorgesehen wird, der ohne
komplizierte elektronische oder pneumatische Steuerungen zuverlässig während des
Betriebes arbeitet und mit den gleichen Mitteln wie die anderen Rohrleitungselemrnte
steril gehalten werden kann> der gleichzeitig mit der gesamten Rohranlage bei
der Inbetriebnahme ohne zusätzliche Hilfsmittel sterilisiert werden kann> wobei
zur Sterilisierung und Sterilhaltung ein und dasselbe sterile Medium verwendbar
ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die sterile Luft
führende Rohrleitung ein Schwimmervorlaufgefaß als Einfülldruckregler für das Verbrauchsgut
aufweist und eine oben in das Schwimmervorlaufgefäß sterile Luft zur Bildung eines
Luftkissens einführende Leitung vorgesehen ist. Es ist überraschend einfach, die
an sich bekannten üblichen Schwimmervorlaufgefäße unter bestimmten Bedingungen in
eine Rohrleitung der oben beschriebenen Art einbauen zu können, so daß bei einer
Vorrichtung zum sterilen Verpacken von steriler Milch eine hervorragende gleichbleibende
Druckhöhe einfach dadurch erreicht wird, daß ein Schwimmer den Zulauf des sterilen
Verbrauchsgutes beim Absinken des Füllspiegels öffnet bzw. beim hnstelgen desselben
schließt. Die inneren Elemente des Schwimmervorlaufgefäßes können die üblicher bekannter
Vorlaufgefäße sein, wobei es im wesentlichen auf einen Dichtsitz zur Steuerung des
Zulaufes ankommt.
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Bei den bisher bekannten taktweise arbeitenden Abfüllen maschinen
konnte ein Druckausgleich mit den üblichen Druckreglern in sehr kurzer Zeit nicht
erreicht werden.
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In der Regel werden bei den bekannten Anlagen pneumatisch gesteuerte
Regelventile verwendet. Diese weisen pneumatische Sollwertgeber auf zur Ferneinstellung
des Sollwertes. Bei einer Überprüfung von Druckschwankungen in der Serienleitung
für die Milchzufuhr für Verpackungsmaschinen wurden Druckvariationen zwischen 0>5
und 1,5 atü durchgeführt.
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Die Maschine hat Schließ- bzw. Öffnungszeiten von 1, 3 sowie 6 Sekunden
gezeigt. Als Resultat der Untersuchung zeigte sich eine 0,6 atU-2berschwingung bei
3 Sekunden Schließzeit. Am Start erzielte man 0,2 atü Überschwingung.
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Man hielt diese Druckschwankungen bisher für ausreichend, da bessere
Ergebnisse unter sterilen Bedingungen nicht erreichbar waren. Diese sind jedoch
gemäß den oben beschriebenen Vorschlägen durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wesentlich
zu verbessern.
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Hierbei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn erfindungsgemäß
das Luftkissen über dem Schwimmer durch die Zufuhr steriler Luft unter einem Druck
von etwa 180 mm Wassersäule und einer Temperatur von etwa 1300C vorgesehen ist.
Die bei anderen bekannten Vorrichtungen vorgesehenen Temperaturen von 400 oder mehr
sind bei der erfindungsgemäßen Apparatur nicht notwendig, so daß sich offensichtlich
eine Vereinfachung ergibt, ohne daß schlechte Sterilisierungsergebnisse in Kauf
genommen werden müßten.
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Die Zweistufigkeit der bekannten Verfahren wird durch die Erfindung
in überraschender ?:reise ebenfalls dadurch vermieden, daß die Rohrleitung zwischen
Filter und Erhitzer eine Einrichtung zum Einspritzen von Wasserstoffsupero.yd aufweist.
Ts handelt sich hierbei einfach t7m ein über ein Magnetventil an die Rohrleitung
angeschlossenes Wasserstoffsuperoxydgefäß, das unter einem Luftanschluß von 1 atü
steht. Nachdem die lirt Rohrsystem verbrauchte oder zur Ergänzung verbrauchter Luft
aus der Atmosphäre frisch angesaugte, Keime enthaltende Luft in einem Sterilfilter
aufbereitet ist, strömt sie an einer Düse für das genannte Wasserstoffsuperoxyd
vorbei in einen Wärmeaustauscher, der die Luft auf ca. 150 °C erhitzt. Bei Inbetriebnahme
der Anlage, d. b. der Anfangssterilisierung wird in einer Gesamtzeit von nur 20
Minutenperiodisch 0,3 Sek. lang Wasserstoffsuperoxyd eingesprüht, wonach sich jeweils
eine Zeit von 10 Sek. zum Trocknen anschließt.
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Das Magnetventil öffnet und schließt in der gewünschten Weise die
Zufuhr des Wasserstoffsuperoxyds Dieses wird bei der besagten Anfangs sterilisation
durch das gesamte Rohrleitungs systein und die Maschine einschließlich des Schwimmervorlaufsich
gefäßes geführt, so daß/die Gesamtanlage - einschließlich der Rohrleitungen fü r
das sterile Verbrauchsgut - auf etwa 130 °C erwärmen und steril werden kann flach
Ablauf der 20 Minuten ist die Vorsterilisierung beendet. Ummittelbar anschließend
ist vorzugsweise eine 10 Minuten dauernde Trocknungszeit vorgesehen, welche die
stark gashaltige (Z. H202-Gas) Atmosphäre wieder normalisiert. Dann wird die Verpackungs-
und Abfüllmaschine eingeschaltet, während sich an dem Kreislauf der sterilen Luft
nichts ändert.
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Durch die vorteilhafte und verfahrensmäßig einfache Verwendung von
steriler Heißluft sowohl für die Anfangssterilisierung als auch die weitere Sterilhaltung
während des Betriebes beim Abfüllen ergibt sich erfindungsgemäß der weitere Vorteil,
daß auch die Bahn des Verpackungsmaterials W sogar mit flüssigem asserstoffsuperoxyd
sterilisiert werden kann. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß ein mit zwei Auftrags-
und zwei Abquetschwalzen versehenes Wasserstoffsuperoxydbad vor der Eingangsseite
der Bahn des Verpadcungsmaterials in die Maschine zur einseitigen Befeuchtung der
Bahn angeordnet ist. Das erste Paar der Auftragswalzen sorgt für eine eimçandfreie
Benetzung der einen, später die Innenseite des Tubus bildenden Oberfläche der Bahn>
während das zweite Walzenpaar den aufgetragenen Flüssigkeitsfilm gleichmäßig erteilt.
Beim weiteren Einlaufen der Bahn in die Verpackungsmaschine strömt nun die heiße
sterile Luft an der benetzten Oberfläche vorbei und trocknet diese ab. Es ist hierdurch
in vorteilhafter Weise sichergestellt, daß keinerlei flüssiges asserstoffsuperoxyd
an der sterilen Oberfläche verbleibt.
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Zwecks trocknung des Wasserstoffsuperoxydfilms ist in weiterer vorteilhafter
Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß ein Luftableitungsrohr am oberen Ende einer
Trocknungsstrecke für die befeuchtete Bahn des Verpackungsmaterials angeordnet ist.
Durch das Luftableitungsrohr wird eine Trockungsstrecke gebildet, längs der ein
Luftstrom sichergestellt ist, so daß eine ausreichende Abtrocknung des Flüssigkeitsfilms
mit
Sicherheit stets gewahrleistet ist Für eine kompaktere Bauweise der Verpackungsmaschine
ist weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen, daß zwischen dem oberen Ende der Trocknungsstrecke
und dem oberen Ende der Füll- und Schweißstrecke eine halbkreisförmige Umlenk schiene
angeordnet ist. Nach der Befeuchtung der Bahn des Verpackungsmaterials wird etwa
mittig eine Faltlinie aufgebracht, längs der beim Durchlaufen der Trocknungsstrecke
eine Faltung so vorgenommen wird, daß die Kanten des sich im weiteren Verlaufe bildenden,
einseitig offenen Tubus in einen einseitig offenen, sich stetig verengenden Kasten
oder Kanal geführt werden. Da die zugeführte, sterile ständig zugeführt wird, kann
Keime enthaltende atmosphärische Außenluft nicht in das Innere des sich bildenden
Tubus eindringen, der nach Abtrocknen seiner einen flächen in die oben beschriebene
halbkreisförmige Umlenkschiene einläuft.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sicn aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
Es zeigen: Fig. 1 schematisch den Verlauf der Bahn des Verpackungsmaterials von
der Abwickelrolle durch das wassers stoffsuperoxydbad bis zu der halbkreisförmigen
Umlenkschiene,
Fig. 2 den weiteren Bahnverlauf in Draufsicht auf
die Vorrichtung gemäß Fig. 1 von links Fig. 3 das Rohrleitungssystem in Blickrichtung
der Fig.2 gesehen - während der Anfangssterilisierung -Fig. 4 das Rohrleitungssystem
der Fig. 3 in Blckrichtung der Fig. 1 gesehen, Fig. 5 eine Draufsicht auf das Rohrleitungssystem
nach den Figuren 3 und 4, Fig. 6 schematisch einen Schnitt durch die Rohrleitungen
für das sterile Verbrauchsgut mit Füllrohr und teilweise abgebrochen - em Tubus
aus Verpackungsmaterialt Fig. 7a und b zur Verdeutlichung der Funktion gemäß Fig.
6 das Membran-Zweiwegeventil aus Fig. 6 und Fig, 8 teilweise im Schnitt den Aufbau
des Schwimmervorlaufgefäßes gemäß der Erfindung.
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Die Bahn 1 des Verpackungsmaterials wird gemäß Fig. 1 von der Abwickelrolle
2 über Umltnkrollen 3 an einem Wasserstoffsuperoxydbad 4 mit konstantem Niveau durch
ein erstes Auftragwalzenpaar 5; ein zweItes Abquetschwalzenpaar 6 und ein drittes
Walzenpaar 7 zum Rillen der Bahn> an einer Umlenkwalze 8 vorbei in den einseitig
offenen Kanal 9 zur halbkreisförmigen Umlenkschiene 10 geführt.
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Die untere Walze des Auftragwalzenpaares 5 läuft in der auf konstantem
Niveau gehaltenen Flüssigkeit (Wasserstoffsuperoxyd), wodurch auf die Unterseite
der Bahn 1 welche die Innenseite des später gebildeten Tubus wird, das Wasserstoffsuperoxyd
aufgetragen wird. Das zweite Walzenpaar 6 bildet die Abquetschwalzen, mit deren
Hilfe eine gleichmäßige Verteilung eines dünnen Was-serstof-£superoxydfilms auf
der Innenseite der Bahn gewährleistet ist Vorzusweise wird erfindungsgemäß eine
auf der innenseite mit Aluminiumfolie beschichtete Papierbahn verwendet. Die obere
Walze des dritten Walzenpaares ist die negative Rillwalze, und dieser gegenüber
ist die positive Rillwalze angeordneto Die Knicklinie wird durch die in Fig. 1 gezeigte
Linie 11 dargestellt.
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Der sich bildende Tubus öffnet sich aso nach dem Kanal 9 nach links
hin, wobei die gestrichelbe Linie 12 die zum Kanal 9 hin und in diesem anliegende
Kante des sich bildenden Tubus darstellt.
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Gemäß Fig. 2 läuft die Bahn 1 nach Astritt aus der Umlenkschiene 10
an einem Walzenpaar 13 vorbei, wonach die beiden seitlichen Hälften der Bahn 1 dann
das Sterilluftrohr 14 und danach das Füllrohr 15 umlaufend Die Längsversiegelung
erfolgt in der Schweißstele 16. Der Tubus ist Jetzt nur noch nach oben hin offen,
so daß sich unten eine Flüssigkeitse säule des sterilen Verbrauchsgutes 17 bilden
kann. Das untere Ende dieser Säule wird durch die zwei te Schweißvorrichtung 18
für die Querversiegelung bestimmt.
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In den Figuren 3 bis 5 ist die erfindungsgemäße Rohrleitungsanlage
ausführlich gezeigt.
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Aus der Atmosphäre durch den Luftansaugstutzen 20 angesaugte Luft
durchströmt zunächst in Richtung der dargestellten Pfeile die Leitung 21 zum Hochdruckventilator
22 der eine Fördermenge von 180 m3 pro Std. bei einem Maximaldruck von 0>25 atü
hat. Bei Leitung 23 verläßt die komprimierte Luft mit einem Druck von 850 mm Wassersäule
den Hochdruckventilator 22 und strömt in den Sterilfilter 24 ein. Dessen Filterfeinheit
ist durch eine Porengröße von beispielsweise 0>1 bis 0>2 Mikron gegeben. Die
mikrobiologische Sicherheit ist durch 100%igen Bakterientest jedes Filterelements
als Standardqualitätskontrolle gewährleistet. Er hat minimale und doppelt wirkende
Dichtungssystemet leicht zugängliche Inneneinbauten und eine spezielle Oberflächenbehandlung
sowie andere Merkmale bekannter Konstruktionen. Die Filtereinheit besteht beispielsweise
aus einem Edelstahlgehäuse und einer der Durchsatzmenge entsprechenden Anzahl von
Filterkerzen. Werkstoffe von Behälter und Dichtung und der Nebenanschlüsse können
einfach eingebaut und bedient werden. Derartige Filter werden beispielsweise von
der Firma Pall-GmbH hergestellt und vertrieben.
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Zwischen dem Austitt des Sterilfilters und vor Eintritt der sterilen
Luft in den Wärmetauscher 25 zur Lufterhitzung auf
ca. 1500, ist
eine Sprühdüse 26 für die Einsprühung von Wasserstoffsuperoxyd angeordnet. Diese
steht in Verbindung mit einem Magnetventil 27, welches die Verbindung zu einem Gefäß
28 für Wasserstoffsuperoxyd schafft. Oben bei 29 ist ein Luftanschluß unter 1 atü
vorgesehen. Die sterile erhitzte Luft verzweigt sich nach Durchgang durch die Leituhg
30 in der sie einen Druck von ca. 150 mm Wassersäule und eine Temperatur von 150
C hatv einerseits über Leitung 31 in die Trocknungsstrecke 32, die durch den Kanal
9 gebildet wird> um am oberen Ende über Leitung 33 als Rückluft wieder zum Luftansaugstutzen
20 zurückgeführt zu werden - und andererseits zum Schwimmervorlaufgefäß und zur
Rohranlage für das sterile Verbrauchsgut.
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Nach der Verzweigung 34 strömt die Luft in zwei Richtungen: 1. in
das Schwimmervorlaufgefäß 36 und 2. über Leitung 37 zum Sterilluftrohr 14 in den
offenen Tubus.
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1. Bei der Vorsterilisierung gemäß den Figuren 3 bis 5 wird die den
Sterilfilter 24 verlassende Luft 20 Minuten lang periodisch mit Wasserstoffsuperoxyd
besphht, wobei die Sprühdauer jeweils 0,3 Sekunden, die daran anschliessende Trocknungszeit
10 Sekundenbeirägt. Nach Erhitzen der sterilen Luft und Verlassen der Verzweigung
34 tritt diese oben in das Schwimmervorlaufgefäß 36 in Richtung der eingezeichneten
Pfeile 38 ein. Sie streicht am Schwimmer
39 vorbei wird unten in
den in Figur 8 näher beagchnetent am Schwimmer 39 befestigten Rohrstutzen 40 durch
vier an seinem unteren Ende beabstandete Öffnungen 41 und am Kegel 42 der Dichtung
vorbei in das vom Deckel 43 entlang der Tank--seführt mitte herunterragende Rohr
44 ein. Durch dieses verläßt die sterile Heißluft das Schwimmervorlaufgefäß, durchstreicht
das in den Figuren 7a und 7b ausführlicher gezeigte, luftgesteuerte Membran-Zweiwegeventil
45 und verläßt dieses durch den Auslaß 46.
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2. In der anderen Ansicht der Fig. 4 erkennt man den weiteren Sterilisationsverlauf
der heißen Luft durch das Füllventil 46 in das Füllrohr 15 hinein. Auch hier bzw.
beim Austritt in den oben offenen Tubus hat die Luft eine Temperatur von ca.
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130°C. Die Pfeile 47 der Fig. 4 zeigen den Strömungsweg, der aus
dem Sterilluftrohr 14 in den Tubus tretenden Luft sowohl für den Fall der Anfangssterilisierung
als auch während des gesamten Betriebes, wobei durch den Gegenstrom der sterilen
Luft das Eindringen von Keime tragender Außenluft verhindert wird.
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In Fig. 6 sind einerseits gestrichelt und andererseits mit ausgezogenen
Linien eingezeichnete Pfeile 38 bzw. 48 dargestellt. Die Pfeile 38 zeigen den Verlauf
der Sterilluft bei der Vorsterilisation und die Pfeile 48 den Strömungsweg des Produktes
bzw. des sterilen Verpackungsgutes Milch.
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Die Anordnung der Fig. 6 wird zunächst anhand der Vorsterilisation
beschrieben. Nachdem die sterile Heißluft das Gabelstück
34 verlassen
hat, strömt der untere Teil, wie schon erwähnt, durch die Leitung 37 in das Sterilluftrohr
14 und verläßt den Tubus auf dem Wege der Pfeile 38. Der andere Teil der das Gabel
stück 34 verlassenden Heißluft tritt in das bei dieser Ausführungsform als Rohrstutzen
dargestellte Vorlaufgefäß 362 oben ein, verläßt dieses unten, um in das Füllrohr
15 zu streichen. Die Luft verläßt den während der Vorsterilisation nicht gefüllten
Tubus nach oben.
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Das in-Fig. 7a gezeigte Zweiwegeventil ist mit Anschlüssen I bis IV
versehen. Die Leitung vom Stutzen I nadill -bzw. in umgekehrter Richtung - stellt
den Durchgang zu dem Produktkreislauf dar und ist stets geöffnet. Der Anschluß III
ist während der Vorsterilisation geöffnet, d.h. es besteht gemäß den Pfeilen 38
in Fig. 6 ein Durchgang vom Anschluß IV nach Anschluß IIL in das Füllrohr 15 hinein.
Von den Anschlüssen I bzw. II besteht kein Durchgang zu den Anschlüssen III oder
IV.
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Nachdem die Vorsterilisation durchgeführt ist, wird die Verpackungsmaschine
angestellt. Dann wird auch der Produktzulauf von I bzw. II nach IV so lange geöffnet,
bis der Spiegel des Verbrauchsguts oder Produktes ein vorher eingestelltes Niveau
erreicht hat.
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In der Ausführungsform der Fig. 6 zeigt eine Elektrode 50 das Erreichen
des Niveaus an. Die Elektrode gibt dann einen Impuls für das Schließen bzw. Öffnen
des Durchganges IV.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 8 sorgt das Ansteigen des Schwimmers
39 von einem bestimmten Niveau an für das Schliessen der Dichtung am Kegel 42. Der
Zulauf wird dann geschlossen. Wenn der Füllspiegel absinkt, senkt sich der Schwimmer
und öffnet damit den Zulauf wieder. Auf diese Weise wird stets eine konstante Druckhöhe
des Verbrauchsgutes im Schwimmervorlaufgefäß 36 gehalten. Im Füllrohr 15, d.h. im
Tubus des Verpackungsmaterials 1 steht bei jedem Takt gleicher Druck auf der Flüssigkeitssäule,
so daß eine gleichmäßige Verpakkung ohne Druckstöße gewährleistet ist.
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Beim Absinken des Flüssigkeitspegels 51 gemäß Fig. 6 im Tubus des
Verpackungsmateriales 1 gibt der elektrische Schalter 52 an dem Tubus einen Impuls
für das Öffnen des Durchgangs von IV nach III. Ist das Niveau 51 wieder erreicht,
wird der Durchgang über den Schalter 52 wieder geschlossen.
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Der Weg des sterilen Verbrauchsgutes beim Abfüllen durch das Schwimmervorlaufgefäß
gemäß Fig. 8 geht über das zentrale Rohr 44 bei abgesunkenem Schwimmer 39 durch
die Dichtung am Kegel 42 vorbei, durch die Öffnungen 41 hindurch in den Raum um
den Schwimmer 39 herum. Ab einem gewissen Niveau steigt der Schwimmer 39 so weit
an, daß die Dichtung am Kegel 42 geschlossen wird und der vorerwähnte Zulauf des
Verbrauchsgutes unterbrochen wird.