DE2135073C3 - Überzugsmittel für Arzneiformen - Google Patents
Überzugsmittel für ArzneiformenInfo
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- DE2135073C3 DE2135073C3 DE19712135073 DE2135073A DE2135073C3 DE 2135073 C3 DE2135073 C3 DE 2135073C3 DE 19712135073 DE19712135073 DE 19712135073 DE 2135073 A DE2135073 A DE 2135073A DE 2135073 C3 DE2135073 C3 DE 2135073C3
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Description
25
Arzneiformen, wie Tabletten oder Dragees, werden vielfach mit Überzügen versehen, die in Wasser nicht
oder nur bei bestimmten pH-Werten löslich sind. Solche Überzüge werden in der Regel aus Lösungen in
einem organischen Lösungsmittel aufgetragen. Aus der belgischen Patentschrift 717 236 ist es auch schon
bekannt, derartige Überzüge mittels wäßriger Dispersionen des Überzugsmittels zu erzeugen. Dies hat
ilen Vorteil, daß man auf die verhältnismäßig teuren
organischen Lösungsmittel, die sich praktisch nicht zurückgewinnen lassen, verzichten kann und daß zudem
die Feuer- und Explosionsgefahr, die durch die Lösungsmitteldämpfe hervorgerufen wird, vermieden
wird.
Das Verfahren gemäß der genannten belgischen Patentschrift hat jedoch den Nachteil, daß man nur
wasserunlösliche Überzugsfilme herstellen kann. Die spontane Freisetzung des Wirkstoffs durch Auflösung
des Überzugs im Magen oder einem bestimmten Darmabschnilt
ist bei solchen Beschichtungen nicht möglich. Der Wirkstoff kann nur dadurch freigesetzt werden,
daß in die Überzüge aus Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat oder Polyacrylaten wasser- oder alkalilösliche
Substanzen eingebettet werden, die im Magen-Darm-Trakt herausgelöst werden und Poren hinterlassen.
durch welche der Wirkstoff herausdiffundieren kann. Ein genügend schneller und vollständiger Zerfall solcher
Ar/nciformen kann oft nur durch besondere Zusätze im Kern, sogenannte Sprengmittcl, herbeigeführt
werden. Es ist außerordentlich schwierig, bei der Herstellung derartiger Arzneiformen im technischen
Maßslab die Zcrfallszcit auf einen konsianlcn Wert
einzustellen.
Die große Variationsbreite hinsichtlich einer genauen Vorausbestimmung des Ortes oder Zeitpunkts
des Arzneiformzcrfalls oder der Wirkstoffdiffusion durch die Arzneiformhülle, die sich mit den bekannten
Überzugsniittcllösungen in organischen Lösungsmitteln verwirklichen läßt, ist bei Überzugsmitteldispcrsioncn
bisher nicht im gleichen Umfang gegeben.
Gemäß der deutschen Auslegcschrift I 219 175
werden veterinärmedizinische Präparate mit einer im Pansen unlöslichen Beschichtung eines Mischpolymerisats
von Dialkylaminoalkylamiden der Acryl- oder Methacrylsäure mit geeigneten Comorneren, z. B. den
niederen Estern der genannten Säuren, überzogen. Die
Mischpolymerisate können in Form einer Losung oder einer Dipsersion aufgetragen werden. Ihnen werden
die bekannten Dragierlacklösungen, deren Bindemittel
aus Dialkylaminoalkyleslern und Alkylestern der Acryl- oder Methacrylsäure aufgebaut sind, als
nachteilig gegenübergestellt. Der Nachte, hegt gemäß
der genannten Auslegeschrift in der erhöhten Verse,
fungsanfälligkeit der Dialkylaminoalkylester der Acryl- oder Methacrylsäure. .
Überzugsmittel, die ein nach den Anweisungen der deutschen Auslegeschrift I 219 175 hergestelltes Emulsionsmischpolymerisat
aus Dimethylammoathyl-methacrylamid
und Methacrylsäuremethylester enthalten, ergaben jedoch sehr harte und spröj-;- Überzuge d.,·
bei mechanischer Beanspruchung, z. B. m einem Wrpackungsautomaten.
absplittern. Dieser Nachteil I1,- <
sich durch den Ersatz des Methacrylsäuremethylesu-. .
durch Äthyl- oder Butylacrylat nicht beheben, num.
auch die Sprödigkeit durch diese Maßnahme gern;, fügig abnahm.
Überraschenderweise kommt man zu hinreiche.,
zähen und elastischen Überzügen, die n.clU zum Absplittern
neigen, wenn man als Überzugsmittel Em sionspolymerisate verwendet, die Einheiten mit e·.,■. r
Dialkylaminoalkylestcrgruppe, wie z. B. ^mcw./-aminJäthylmcthacrylat,
enthalten. Solche Über/,.-sind
magensaftlüslich. Überzüge von gleichartig ,
Qualität die sich jedoch erst im alkalischen Milieu ■ Darme- lösen, werden erhalten, wenn man entspr. ■
chende Mischpolymerisate mit carboxylgruppen1! .'■
tieen Monomeren herstellt. Die Verseifungsempf.:; ·-
lichkeit. die - wie oben berichtet - an den ;,-;,
Lösungen von Dialkylaminoalkylestcrgruppen entn.;:-
tenden Polymerisaten erzeugten Tabletten ub^r/u;·,. ·>
als Nachteil empfunden wurde, wird bei den aus I·.·.-p,Tsiüiien
erzeugten Überzügen gemäß der vorliege-iden
Erfindung nicht bobachtet.
Gegenstand"der Erfindung sind demnach Ubcrzuf,-mitt-f
für Arziiciformen, enthaltend eine wäßrige Dispersion
eines durch radik,lische Polymerisation ,, η
Vinylmonomeren gebildeten Kunststoffes, der /u üi
bis 55 Gewichtsprozent aus Monomeren mit cn.r
Carboxylgruppe oder/und einer Monoalkyl- oder Dialkylam'inoalkvlcstergruppe
aufraut ist. Die Kunststoffe
der gekennzeichneten Art sind in einem Teil des
Bereichs zwischen pH 1.5 und X wasserunlöslich und vvenieMens In einem anderen Teil dieses Bereichs m
Wasser quellbar oder löslich. Sofern sie Carboxylgruppen
aufweisen, liegt der Bereich der Unlöslichkeit bei pH-Werten unter 7 und der Bereich der Wasserlöslichkeit
oder Qucllbarkeit im neutralen bis schwach alkalischen Gebiet. Aminocstergruppenhaltigc Kunststoffe
sind dagegen im alkalischen Bereich unlöslich und im neutralen oder schwach sauren Gebiet löslich
oder quellbar.
Als Monomere mit Carboxylgruppen werden vor allem Acryl- oder Methacrylsäure, die letztere bevorzugt,
eingesetzt. Jedoch sind andere polymerisierbar Mono- oder Dicarbonsäuren, wie Croton-, Itakon.
Malein- oder Fumarsäure ebenfalls geeignet. Dicarbonsäuren werden entsprechend ihrer zweifachen Säurcrunktion
in der Hälfte der molaren Menge wie Monocarbonsäuren eingesetzt.
Monomere mit Monoalkyl- bzw. Dialkylaminoalkylestergruppen
sind z. B. Cyclohcxylaminoäthyl-
icrylat oder -methacrylat, Dimethylaminoiithylacrylat
i„r -niethacrylat, Diäthylaminoälhylacrylat oder
ΐ Ivicrylat, Dibutylaminnäthylacrylat oder -methrn/l-it
rf-MorpholinoiUhylacrylat oder -meihacrylat,
Cä'eridinoäthylacrylat oder -methacrylai, 2-(Dirnehvhn
no)-propylaycrylat oder -meihacrylat, 2-(Di-ΐίνΐϊπ
nofbutylacrylat oder -methacrylat, 4-(Di- £ hyE mo)-butylacrylat oder -mc.hairy.at. Entfnrec
ende Ester anderer ,^/-ungesättigter Säuren, wie
fr Neinsäure oder Itakonsäure, können ebenfalls
e u et werden, spielen jedoch neben den genannten , nd Methacrylsäureester,, technisch eine unter-
;Sden Monomeren mit Carboxyl- oder Aminorgruppen
bilden weitere Vinylmonomere ohne Versalie-Säuren, und Vinylaromaten, wie Styrol oder
Vinyltoluol,
Die große Variationsbreite in der Polyrnensatzusammelheizung
gestattet die Anpassung des λγζπμ-rormüberzugs
an praktisch alle Anforderungen de galenischen Zubereitung. Arzne.formen d.e il rtn
Wirkstoff bereits im sauren Mil.eu des Magens fregeben
sollen, erhalten einen Überzug mit emem,D alkylaminoalkylestergruppen
enthaltenden Polymeren. Zeitpunkt oder Freigabegeschw.ndigkeit assenswh
durch den Gehalt an den ^nannten Ammoestergrupp η
^ssen^gt d^GehjUt nah^der ^
Minuten auf und gibt den Inhalt frriL Eine Steigerung
des Aminoesterantoilsuoer d.e angegebne^™™
Comonomeren können im wesentlichen danach
den werden, ob sie dem entstehenden Kunst-
oder weniger Härte oder mehr oder weniger ophilie verleihen. Härte herbeiführende Mono-
- nd die niederen Ester der Methacrylsäure, vor Methacrylsäuremethylester, so«ie Acryl- und
uTvlnitril Styrol a-Methylstvrol. Vinvltolud.
Sund Vmy.ace.at. Plastizität und Dehnbarerden
vor allem durch Acrylsäureester herbei-
βΐ Messrs Sf
^s1,. des rster-A.ky.restes nicht der Regel die
sich hei entsprechenden Lösungspolymensalen. beob-
ffiÄ ϊ'ρ mf'mit'' iiÄ ΐ
Ärestes zu. Demgegenüber sind die im Sinne
der •..-.Fliegenden Erfindung aus Dispersionen hergetlit,n
1-ilrne nicht allen bei gleicher Polymerisat/u-■saill,-lCnsetzung
härter als die aus Lösung gewonnenen 1,In,,. sondern man beobachtet mit zunehmender
Gr11L'.., des Es.eralkylres.es einen Anstieg der Filmh;ill,,
[X-n höchsten Grad an Elastizität erzielt man
mi, Ä.hylacrylat als Comonomeres neben ζ B. Methdes
Zerfalls der Arzneitorm η . romonomerer
durch Mitverwendung hydrophober Comonomerer,
jedoch soll deren Menge ment so hod gewählt ν»«den
daß die Verwe.lzeU der Arzne ornλ «uren^ M
des Magens zur Auflosung nicht ausreicn ir
,5 Fällen sind ammoes^rgruppenha^ ^^ <^
reits im neutralen Bereich locht wa ί
kann bei der HersteH«ng ^on Arzne,f<,rmen ^
ngke.ten und «,der E .nahm, zu r u
?^^^^Uim sauren
^^^ \^^bau von hydrophilen Monomsbtid^Hydrcyalkylestern
der Acrv,-
S5 -'-^^f^S^^^^überzugs nicht
V ,^"rn Ti-r Wirkstoff durch Diffusion
bcabsichtjgt.,^. s<
.id.em de ^^J^ ein schwach
.reigesetz «erden oll. ^^^,„, was ma„
\er lUIls I ol>nu ^1 L geringen Mengen
40 7. B. ^ t.npobmcr atn^ μ g ^.^
einer »"funktionell^. ' >;vcr° Kch odcr man
ben/o ode^G^koW'^cry a · ^^^
nicht säurelöshche Mono-
S^^br^e^hSSlrvei^nÄio
mcre sind verschiedene Olefine, wie Äthylen. Butadien.
Chlorbutadien und Isopren.
Stark hydrophil machende, nicht sal/art.ge oder
«,!/bildende Monomere, deren Hydrophile also im
wesentlichen pH-unabhängig sind, sind Acryl- und
Mcthacrylamid,Hydrox>äthylacrylatund-methacrylat. 5"
M,>Jroyxypropy.acrylatund-melhacrylat.p-.H>dmxy
butvUK-rylat und -methacrylat, y-llydro.yhutvlacry at
und -methacrylat, Glycerin-monoacrylat und -me,-acrylat.
Eine ähnlich. Wirkung haben hmhe. en des
Vinvlalkohols. Eine besonders starke, vom pH-Wert
unabhängige Hydrophilicrung.wirkung haben poly-,nensierbare
quartärc Ammomum.alzc wie ,. U.
Mc.hacryloxyäthyl-trime.hyl-ammonmm-chlond.
Wenn eine Hydrophobierungswirkung bcabsich igt
ist. werden zum Aufbau des Dispcrsionskunstsloffes <
>° Monomere mit längeren aliphatischen oder mit amtischen
Resten verwendet. Be^Ie fur so ehe
nurre n jm illlgemclncn verhältnis-
'^ J y h ■ ausreichende Härte und
π . ü g^=^ ^1 ^ hohc Luftfeuchtigkeit oder
L"^ "^'"^^^,„„η. wie sie beim Dragieren
et was c rl ionic Rmpc a^ure . Arzneifor-
oder be,m Aufbc w I ren ^^ UDC ^ jm Hand.
™™°™r* P^ ^^ , Eigentlich auftreten,
sch ,h .t h J HärL verleihende Comonomere
/^ rillen wuüc Monomeren, die
--^o,^ Srtungswirkung haben, wie Styrol,
c. κ _. u W Xcryinitril, schon bei geringen
Mcü cü,acrsL t oüc^ 0^.ε,η QZcnt dcr Mono.
^usa /u ü. ^ jc"ht<
währcnd von Monomeren,
κr rin^^.hung J^ wjrkcp<
wic z. B. Butyl-
Jj ™ a|<
auch größere Mengen
methaer a. od . ν ^ ^ po)ymerlSats
e.ngcbau »oakη korn en U werdeni s d
d f ^„.ht. ^g ^ abplatzende übcr-
ungesät.igtcr polymcrisicrbarer Carbonsäuren bcsondcrs
der Acryl- und Methacrylsäure, sow,c die höheren
η U
^^ daß dic
^ondem erst im neutralen s ^5 Darmes zerfalH
al
artige Arzneiformen erhält man erfindungsgemiiß, indem
man das Emulsionspolymerisat zu 10 bis 55 Gewichtsprozent aus carboxylgruppenhaltigen Monomeren
aufbaut.
Hochcarboxylgruppenhaltige Überzüge lösen sich,
insbesondere wenn sie daneben noch hydrophile Bausteine enthalten, bereits im neutralen bis schwach alkalischen
Milieu der oberen Darmabschnitte auf. Mit sinkendem Carboxylgruppengehalt nimmt die Lesegeschwindigkeit
ab, jedoch wird dieser Effekt zum Teil dadurch kompensiert, daß die ungelöste Arzneiform
bei längerer Verweilzeit in Darmabschnitte mit höherem pH-Wert und dementsprechend zunehmendem
Lösevermögen gelangt. Überzüge, deren Carboxylgruppengehalt an der unteren Grenze des beanspruchten
Bereichs liegt und die gegebenenfalls noch einen gewissen Anteil an hydrophoben Monomereinheiten
enthalten, werden im allgemeinen auch in den Darmabschnitten mit dem höchsten pH-Wert in der Regel
nicht mehr gelöst, sondern nur noch durch Quellung diffusionsdurchlässig.
Diffusionstahletten, deren Überzug wahrend des
Durchgangs durch den [Darm ungelöst bleiben und lediglich die Diffusion des eingeschlossenen Wirkstoffes
gestatten soll, lassen sich mittels Überzugsmitteln gemäß der Erfindung auch dadurch erzeugen.
daß bei ihrer Herstellung vernetzende Monomere mit mindestens zwei polymcrisierbarcn Doppelbindungen,
für die oben schon Beispiele genannt wurden, mitverwendet werden. Überzüge mit zwei getrennten Löslichkeitsbereichen
im sauren und alkalischen GebLt und Unlöslichkeit im neutralen Gebiet lassen sich aus Dispersionen
solcher Kunststoffe herstellen, die Carboxyl- und Aminocstcrgruppen enthalten.
Die Einheiten der Acryl- oder Methacrylsäure verleihen
dem Polymerisat Härte. Um eine hinreichende Filmclastizilät zu gewährleisten, werden hartmachende
Monomere nur dann mitverwendet, wenn die polymerisierbar
Carbonsäure eine., verhältnismäßig geringen Polymerisatanteil bildet, bildet. Bei hohen Anteilen
an Acryl- oder Methacrylsäure verwendet man als Comonomere vorzugsweise nur weichmachende Monomere,
vor allem Äthylacrylat. Dispersionen auf Basis von Methacrylsäure erweisen sich als wesentlich stabiler
als solche auf Basis von Acrylsäure und werden daher, insbesondere bei hohem Säuregehalt, bevorzugt.
Vorzugsweise sind die dispergieren Kunststoffe zu
10 bis 55 Gewichtsprozent aus Acryl- oder/und Methacrylsäure
bzw. aus einem Monoalky'- oder Dialkylaminoa'Jkylester der genannten Säuren und zum übrigen
Teil hauptsächlich aus den Alkylestern der Aeryloder/und
Methacrylsäure aufgebaut. Unter den letztgenannten
Estern ist Äthylacrvlat bevorzugt. Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist der dispergicrte
Kunststoff in einer Menge von zusammengenommen 10 bis 55 Gewichtsprozent aus Acryl- oder
und Methacrylsäure und den Monoalkyl- bzw. Dialkylaminoalkylcstcrn
dieser Sauren aufgebaut.
Die in den Überzugsmitteln verwendeten Dispersionen werden nach an sich bekannten Verfahren
hergestellt. DcrTrockcngchalt an Kunststoff kann z. I). bei 20 bis 50% liegen. Bei der Auswahl der Emulgatoren
muß die Fähigkeit der Monomeren bzw. der Polymerisate, Salze zu bilden, berücksichtigt werden.
So werden carboxy igruppenhaltigc Monomere bevorzugt in Gegenwart von anionischen Emulgatoren und
aminocstergrupperlialtige Monomere bevorzugt in
Gegenwart von kationischen Emulgatoren polymerisiert. Nichtionische Emulgatoren, wie z. B. oxäthylierte
Fettalkohole, Fettsäureamide oder Alkylphenole mit etwa 20 bis 100 Mol Athylencxydeinheiten je Mol der
hydrophoben Basisverbindung, sind für beide Monomerengruppen gut geeignet und können zur Polymerisation
aminogruppenhaltiger Monomerer auch in Kombination mit anionischen Emulgatoren eingesetzt
werden. Als Beispiele für anionische Emulgatoren seien Seifen oder die durch Sulfatieren und Neutralisieren
aus den obengenannten Äthylenoxydaddukten hergestellten Verbindungen erwähnt. Bei hoch carboxylgruppenhaltigen
Monomerengemischen werden mit Vorteil Gemische nichtionischer und anionischer
Emulgatoren eingesetzt. Zur Polymerisation Aminoestergruppen enthaltender Monomerengemische geeignete
kationische Emulgatoren sind z. B. (Diisobutylphenoxy - äthoxyäthyl) - dimethyl - benzyl - ammonium-chlorid
oder Slcaryl-dimethyl-benzylammoniumchlorid. Sie können gegebenenfalls im Gemisch mir
so niclilionischen Emulgalo'cn eingesetzt werden. Die
Emulgalormenge liegt, be.' -gen auf die Wasserphase,
bei mindestens 0.5 und vorzugsweise bei I bis 5 Gewichtsprozent.
Das bevorzugte Herstellungsverfahren für die erfin-
dungsgemäß in den Überzugsmitlein enthaltenen Dispersionen isi das Monomerzulaufverfahren. Dabei
läßt man das Monomcrcngcmisch allmählich in eine wäßrige Lösung des Emulgators und des Initiators einlaufen.
In der Regel wird bei 60 bis 90'C polymerisiert
und Kalium- oder Ammoniumpersulfat oder 4.4'-Dieyano-4.4'-azo-valeriansäure
als Initiatoren verwendet. Das Molekulargewicht kann durch entsprechende
Wahl der Initiatormenge oder durch Zusatz von Schwefelrcglerii. wie Thiogiycolsäure-2-äthylhexy!-
ester geregelt werden.
Die Dispersionen werden mit den erforderlichen Zusatzstoffen, wie Farbstoffen. Füllstoffen bzw. Pigmenten
versetzt und können dann unmittelbar zum
Überziehen von Arzneiformen verwendet werden, llicrzu
verwendet man beispielsweise einen üblichen Dragicrkessel une beschichtet durch Versprühen oder Eingießen
des Überzugsmitle'is. Lim die Trocknung zu beschleunigen wird Luft, besonders Warmluft cingeblasen.
wobei das Wasser verdampft. Man kann auch nach dem Wirbelschichtverfahren beschichten, wobei
die Dispersionen in das Wirbelbett eingesprüht und die Ar/neiformlinge durch die eingeblascnc Luft gleichzeitig
bewegt und getrocknet werden. Im Portionsaiifgabevcrfahn-n
werden IO bis 30 Überzugsschichten aufgebracht, die bei reinen l.ackschichtcii zusammen
eine Schichtdicke von 10 bis 50 μιη ergeben. Bei Mitvcrwcndung
von Pigmenten und anderen liilfsstoffcn
ergeben si -h Schichtdieken von 20 bis 200 μηι. Je nach
den gewünschten Eigenschaften kö'inen auch verschiedene
Lackschichten wie z. I). gefärbte und ungefärbte, magensaftresislentc und magensaftlösliche miteinander
kombiniert werden. In diese Lackschichten können auch Wirkstoffe eingearbeitet werden. Oft wird man
zweekmäßigerweise auch Wirkstoffe zwischen zwei oder mehrere Schichten einlagern, um eine stufenweise
Freigabe nach der Auflösung einzelner Lackschichten zu erreich· n. Neben Tabletten. Dragees, Kapseln.
Mikrodragec und Granulatkörnern können auch Wirkstoffpulver mit den Kunststoffdispcrsioncn überzogen
werden. Der Bedarf an Lacksubstanzen ist naturgemäß von der Oberfläche und der Gestalt der Partikeln
abhängig, da in den meisten !-"allen ein geschlossener
Filmübcrzug angcstreb! wird aber nicht
immer mit der gleichen Zahl von Schichten erhalten
wird. Die beschriebenen Dispersionen hissen sich auch
zum Granulieren von Arzncipiilvcrn verwenden, sei es
um die Tablcüierbarkeit zu verbessern oder die Wirksloffabgabc
aus den so erhaltenen Tabletten zu beeinflüssen. Hei steigendem L.ackanteil in der Tabletlenrnassc
und Aufbringung der Lacksubstan/cn auf der Oberfläche der Partikeln entstehen durch Vorpressen
sogenannte Gcrüsttabletten, aus denen die Arzneistoffe im Verdauungstrakt verzögert freigesetzt werden.
Durch sinngemäße Anwendung von Kunststoffdispersionen mit magensafllöslichcn oder darmsaftlöslichcn
Polymeren verschiedener Permeabilität kann die Wirkstoffabgabc nach Ort im Verdauungstrakt und nach der
Zeit gesteuert werden.
Sollen wasscrcmpfindlichc Wirkstoffe bzw. Arzneiformen mit wäßrigen Kunststoffdispersionen umhüllt
werden, so empfiehlt es sich, zunächst einen Schutzfilm aus einem entsprechenden Polymeren, das jedoch
in organischen Lösungsmitteln gelöst ist, aufzubringen.
Ais Schutzfilme eignen sich jedoch auch alle anderen, in organischen Lösungsmitteln löslichen, mehr hydrophoben
Substanzen wie Schellack, Wachse, Cclluloseäthcr. Celluloseester u. a.. wie sie auch zur Isolierung
von Tabletten vor dem Zuckcrdragicrverfahrcn verwendet
werden.
In den nachfolgenden Beispielen ist die Herstellung
der Überzugsmittel und in einigen lallen auch das Auftragsverfahren beschrieben.
30
Gesamtmenge aufgetragen. Die Tabletten wurden zuletzt noch 10 Minuten bei langsamer Rotation mit
Warmluft trocken geblasen und auf I lorden über Nacht an der Luft nachgetrocknet.
Beispiel 2 A. Herstellung der Dispersion
Man verfährt wie im Ucispiel I angegeben, verwendet
aber als Monomere eine Mischung aus
240 g Acrylsäureäthylcsler,
100 g Methacrylsäuremethylester. 60 g Dimcthylaminoathylmcthacrylat.
100 g Methacrylsäuremethylester. 60 g Dimcthylaminoathylmcthacrylat.
Man erhält eine niedrigviskose Dispersion mit 40".,, Trockengehalt.
13. Überziehen von Tabletten
Fs wurden 45 g Talkum, 30 g Titandioxyd und 7 g Rollack ZLT 4 (Siegle) mit Wasser aufgcschläinmt,
auf 200 g aufgefüllt und in der Kugelmühle fein disperpiert. Diese Pigmentsuspension wurde mit 50 g der
oben erhaltenen Dispersion gemischt und in Portionen von ,0 bis 15 g innerhalb von I Stunde auf 2 kg in
einem Dragicrkcsscl rotierende Tabletten aufgetragen. Die überzogenen Tabletten wurden über Nacht im
Fockcnschrank bei 40 C narhgctrocknet.
Die überzogenen Tabletten zerfielen in künstlichem Magensaft nach DAH VII innerhalb von 5 Minuten.
A. Herstellung der Dispersion
In einem Wittschen Topf mit Rückflul.lkühlcr. Rührwerk
und Ziilaufgcfäß werden bei 80 C 0.12 g des
Natriumsalzes der 4,4-Azobis-(4-cyanovaleriansäure) und 1.2 g des Natriumsalzcs eines sulfaticrtcn Addukts
Mm Tri-isobulylphenol und 7 Mol Athylenoxyd, 50",,ig
1 Handelsbezeichnung: Hostapal BV kon/.,der Farbwerke
Hoechst) in 240 g destilliertem Wasser gelöst. In die Lösung wird unter Rühren innerhalb 4 Stunden
eine zuvor aus 160 g Acrylsäurcälhylester. 120 g Methacrylsäuremethylester,
120 g Dimethylaminoäthylnicthacrylat. 4.8 g des obengenannten Emulgator.
I.OS g des obengenannten Initiators und 365 g destilliertem
Wasser hergestellte Emulsion bei 80 C zugciropft. Nachdem alles zugegeben ist, wird der Ansatz
2 Stunden bei 80 C gehalten und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt. Zur Abtrennung von Koagulat
wird die Dispersion über ein feinmaschiges Siebgewebe aus rostfreiem Stahl filtriert.
Man erhält eine koagulatfrcic. niedrigviskose, 40"„ige Dispersion, die zu einem klaren, farblosen,
biegsamen, nicht klebenden Film auftrocknet.
B. Überziehen von Tabletten
2 kg Tabletten von etwa 7 mm Durchmesser, 4 mm Höhe und 150 mg Gewicht wurden in einem Dragicrkcsscl
durch Einblasen von Warmluft auf 40 bis 50 C erwärmt. Die oben erhaltene Dispersion wurde mir
Wasser auf 15",', Trockcngchalt verdünnt und 200 g in Portionen von jeweils 10 g auf die rotierenden
Tabletten aufgegossen. Dabei wurde die Warmluftzufuhr jeweils für etwa 15 bis 30 Sekunden bis zur gleichmäßigen
Verteilung der Dispersion auf den Tabletten unterbrochen und anschließend etwa 2 Minuten mit
Warmluft getrocknet. Nach etwa 1 Stunde war die
35 Beispiel 3
A. Herstellung der Dispersion
Man verfährt wie im Beispiel I angegeben, verwendet aber ein Monomercngcmisch aus
ISO g Acrylsäurcälhylester.
10(1 g Methacrylsäuremethylester. *° 120 g Cyclohcxylaminoäthylmethacrylat.
10(1 g Methacrylsäuremethylester. *° 120 g Cyclohcxylaminoäthylmethacrylat.
Bei der Polymerisation entstehendes Koagulat win!
abfiltriert. Man erhält eine niedrigviskose Dispersion die zu einem klaren, farblosen, strammen, biegsamer
Film auftrocknet; der Trockengchal! beträgt ctw;
40 :„.
B. Überziehen von Tabletten
Die Dispersion wurde auf einen Trockensubstanz gehalt von 20';,, verdünnt und 150 g davon in 10 Por
tionen zu je 15 g auf 2 kg Tabletten aufgetragen. Unte
Rotation im Dragierkcssel und Einblasen von Warm luft verteilte sich die Dispersion innerhalb von 30 Se
künden. Die Trockenzeit bis zur Aufgabe der folgcndci
Portion betrug 3 Minuten. Nach 40 Minuten war da Auftragsverfahren beendet. Die überzogenen Tablette]
wurden ausgebreitet und an der Luft nachgctrocknel
A. Herstellung der Dispersion
Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, ander jedoch die Monomcrcnzusammcnsctzung wie folgt:
180 g Acrylsäureäthylcstcr,
120 g Methacrylsäuremethylester, 80 g Dimcthylaminoäthylmcthacrylat,
20 g Athylcnglykolnionomethacrylat.
Die im Zulaufbchältcr befindliche Monomcrcncmulsion
wird während der ganzen Zulaufduucr gerührt.
Man erhält eine niedrigviskose Dispersion, die zu einem klaren, farblosen, biegsamen, nicht klebenden
¥'·> η auftrocknet; der Trockcngehalt beträgt 39",,.
H. Überziehen von Tabletten
2 kg Tabletten von etwa 7 mm Durchmesser, 3,8 mm Höhe und 140 mg Gewicht wurden zunächst
mit einer I2,5%igcii Lösung eines Copolytncrisatcs
von Dimethylaminoäthylmethacrylat und Methacrylsäuremethylester in Aceton übergössen und mit Warmluft
unter Rotieren getrocknet. Nun wurden, wie im Beispiel 1 beschrieben, 50 g der oben erhaltenen
40",',igen Dispersion in 4 Portionen innerhalb von
30 Minuten aufgetragen und mit Warmluft getrocknet, so daß die Tabletten zuletzt eine Temperatur von
40' C hatten. Die Tabletten wurden auf Horden über Nacht nachgctrocknct.
Beispiel 5
Λ. Herstellung der Dispersion
Λ. Herstellung der Dispersion
In einem Wittschen Topf mit Rückflußkiihlcr, Rührwerk
und Zulaufgefäß werden bei 80° C 0,7 g Ammoniumperoxydisulfat,
10,5 g des Natriumsalzes eines aus Tri-isobutylphenol und 7 Mol Äthylenoxyd hergestellten
Addukts (50%ig, Handelsbezeichnung: Hostapal BV konz., der Farbwerke Hoechst) und 10,5 g eines
aus iso-Nonylphcnol und 9 Mol Äthylenoxyd hergestellten
Addukts in 700 g destilliertem Wasser gelöst. In die Lösung wird unter Rühren innerhalb 4 Stunden
eine zuvor aus 150 g Acrylsäureäthylestcr, 150 g Methacrylsäure
und 0.6 g Thioglykolsäure^-äthylhcxylcstcr hergestellte Mononierenmischung bei 80"C zugetropft.
Nach Ende des Zulaufes wird der Ansatz weitere 2 Stunden bei 80 C gehalten, auf Zimmertemperatur
abgekühlt und i.ber ein feinmaschiges Siebgewebe aus rostfreiem Stahl filtriert.
Man erhält ein; niedrigviskose 30%igc Dispersion, die zu einem klaren, harten, spröden, nicht klebrigen
Film auftrocknet.
B. Beschichtung von Tabletten
a) 490 g der oben erhaltenen Dispersion wurden mit 15 g Triacctin als Weichmacher versetzt und in Portionen
von 10 bis 15 g auf 2 kg in einem Dragicrkesscl rotierende Tabletten aufgegossen. Zum Auftrocknen
wurde Warmluft eingeblasen, so daß die Temperatur der Tabletten allmählich auf 30 bis 40" C anstieg. Die
Tabletten wurden über Nacht an der Luft getrocknet und auf Magensaftresistenz geprüft. Bei dem im DAB
VII vorgeschriebenen Zerfallstest war innerhalb von 2 Stunden in künstlichem Magensaft kein Zerfall zu
beobachten. In künstlichem Darmsaft lösten sich die Tabletten anschließend innerhalb von 30 Minuten auf.
b) 1150 g der gleichen Dispersion wurden mit 1700 g
Wasser verdünnt, 60 g Talkum eingerührt und die Mischung in einem Wirbclschichtgerät (Glatt WSLD)
auf 5 kg Tabletten innerhalb von 35 Minuten bei einer Zuiuftteniperatur von 60" C aufgesprüht. Zuletzt wurde
nach Abschalten der Luftheizung noch 10 Minuten schwach gewirbelt und die überzogenen Tabletten
über Nacht auf Horden im Trockenschrank bei 50" C nachgetrocknet. Die Tabletten entsprachen den Anforderungen
des DAB VII an magensaftresistent überzogene Tabletten.
A. Herstellung der Dispersion
Man verfährt wie im Beispiel 4 angegeben, gibt z.usät/lieh
3 g Acrylamid in die Vorlage und ändert die Monomcrcnzusammensctzung wie folgt:
147 g Acrylsäurcäthylestcr,
150 g Methacrylsäure,
0,6 g Thioglykolsfiurc-2-äthylhcxylesler.
150 g Methacrylsäure,
0,6 g Thioglykolsfiurc-2-äthylhcxylesler.
Man erhält eine niedrigviskosc 30%igc Dispersion, die zu einem klaren, schwach trüben, spröden Film
auftrocknet.
B. Beschichtung von Tabletten
Auf 2 kg Tabletten wurden in einem Dragierkcssel zunächst 10 ml einer 12,5%igcn Lösungeines Copolymcrisates
aus gleichen Teilen Methacrylsäure und Mcthylmcthacrylat in Isopropanol aufgegossen und
so durch Einblasen von Warmluft getrocknet. Dann
wurde eine Pigmentsuspension von 40 g Talkum, 10 g Titandioxyd, 30 g Farbpigment Orangelack ZLT 2
(Siegle), 10 g Bentonit (Veegum F) und 10 g Polyäthylenoxyd
vom Molgewicht 6000 in 400 g Wasser durch Dispergieren in der Kugelmühle hergestellt um)
mit 100 g der oben erhaltenen auf 25% Trockengehalt verdünnten Kunststoffdispersion vermischt.
Auf die vorisolierten Tabletten wurde nun dieses Gemisch im Dragierkessel mit Hilfe einer Luftdruckspritzpistole
aufgesprüht. Nach einer Sprühzeit von etwa 1 Minute waren die Tabletten gut angefeuchtet
und die Farbe gut verteilt. Das Sprühen wurde dann unterbrochen und etwa 2'/2 Minuten durch Einblasen
von Warmluft getrocknet. Sprühen und Trocknen wurden nun etwa 20mal wiederholt bis ein glattci
Überzug gleichmäßiger Färbung erzielt war. Dir Tabletten waren nach DAB VII magcnsatrcsistent utui
in künstlichem Darmsaft innerhalb von 20 Minuten zerfallen.
Man verfährt wie im Beispiel 5 angegeben, verwende!
aber ein Monomercngemisch aus
75 g Acrylsäureäthylcstcr,
75 g Acrylsäurcbutylcster,
150 g Methacrylsäure,
0,9 g Thioglykolsäurc-2-äthylhexylester.
150 g Methacrylsäure,
0,9 g Thioglykolsäurc-2-äthylhexylester.
Man erhält eine niedrigviskose 30%igc Dispersion
Man verfährt wie im Beispiel 5 angegeben, verwendf aber ein Monomcrengemisch aus
150 g Acrylsäuremcthylester, 150 g Methacrylsäure,
0,6 g Thioglykolsäure-2-äthylhexylester.
0,6 g Thioglykolsäure-2-äthylhexylester.
Nach Abschluß der Polymerisation werden etw
10% Koagulat abfiltriert.
Man erhält eine niedrigviskose Dispersion mit eine Trockengehalt von 29%.
Man verfährt wie im Beispiel 5 angegeben, verwend aber ein Monomercngemisch aus
90 g Acrylsäureäthylester,
120 g 2-Äthylhexylacrylat,
90 g Acrylsäure,
0,6 g Thioglykolsiiurc^-iUhylhexylestcr.
120 g 2-Äthylhexylacrylat,
90 g Acrylsäure,
0,6 g Thioglykolsiiurc^-iUhylhexylestcr.
Man erhält eine niedrigviskose Dispersion mit einem
Trockengehalt von 30%, die möglichst bald nach der Herstellung verarbeitet wird.
Beispiel 10
Man verfährt wie im Beispiel 5 angegeben, gibt
zusätzlich 15 g Acrylamid in die Vorlage und ändert die Monomerenzusammensctzung wie folgt:
195 g Acrylsäureäthylester,
90 g Acrylsäure.
90 g Acrylsäure.
Man erhält eine mittelviskose Dispersion, die zu einem klaren, farblosen, strammen, harten Film auftrocknet;
der Trockengehalt beträgt 30%,.
Beispiel 11
In einem Wittschen Topf mit Rückflußkühler, Rührwerk und Zulaufgefäß werden bei 80° C 1,6 g des
Natriumsalzes der 4,4-Azo-bis-(4-cyanovaleriansäure),
12 g des Natriumsalzes eines sulfatierten Addukts von
Tri-isobutylphenol und 7 Mol Äthylenoxyd, 50%ig
(Handelsbezeichnung: Hostapal BV konz.,der Farbwerke Hoechst) und 12 g eines aus iso-Nonylphenol
und 9 Mol Äthylenoxyd hergestellten Addukts in 871 g destilliertem Wasser gelöst. In die Lösung wird unter
Rühren innerhalb 4 Stunden eine zuvor aus 100 g Acrylsäureäthylester, 40 g Dimethylaminoäthyimethacrylat
und 60 g Methacrylsäure hergestellte Monomerenmischung bei 80'C zugetropft. Nachdem alles
zugegeben ist, wird der Ansatz 2 Stunden bei 800C gehalten und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Bei der Polymerisation entstehendes Koagulat wirrt über ein feinmaschiges Siebgewebe aus rostfreiem
Stahl abfiltriert.
Man erhält eine niedrigviskose Dispersion mit einem Trockengehalt von 16%, die zu einem zusammenhängenden,
in dünner Schicht flexiblem Film auftrock-
ao net. Ein solcher Film (30 μΐη Dicke) ist in künstlichen^
Magensaft (pH 1,3) in 30 Sekunden trüblöslich, ir künstlichem Darmsaft (pH 6,8) in 20 Sekunden klarlöslich.
Claims (3)
- Patentansprüche:!. Überzugsmittel für Arzneiformen auf Basis einer wäßrigen Dispersion, enthaltend einen durch radikalische Polymerisation von Vinylmonomeren gebildeten Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daO der Kunststoff zu 10 bis 55 Gewichtsprozent aus Monomeren mit einer Carboxylgruppe oder/und einer Monoalkyl- oder Dialkyl- ίο aminoalkylestergruppe aufgebaut ist.
- 2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dispergierte Kunststoff zusätzlich Einheiten eines Hydroxyalkylesters der Acryl- oder/und Methacrylsäure enthält.
- 3. Überzugsmittel gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dispergierte Kunststoff durch Einheiten eines Monomeren mit wenigstens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen vernetzt ist.
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