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Verfahren zur Herstellung von Synthesegas Die Erfindung betrifft
die Herstellung von Synthesegas und insbesondere ein verbessertes Verfahren zur
Teilverbrennung von Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoffe enthaltenden Ausgangsstoffen.
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Das als Synthesegas bezeichnete Gemisch von Kohlenmonoxyd und Wasserstoff
wird gewöhnlich durch Teilverbrennung gasförmiger oder flüssiger Kohlenwasserstoffe
mit Hilfe eines oxydierenden Gases wie Luft, Sauerstoff (der 95 Mol.-% oder mehr
02 enthält) oder mit Sauerstoff angereicherter Luft (40 Mol-% O2 oder mehr) hergestellt.
Das rohe Synthesegas, das die packungsfreie nicht-katalytische Reaktionszone eines
Synthesegas-Generators mit einer Temperatur von etwa 982 bis 17600C verläßt, enthält
hauptsächlich CO und H2, daneben geringere Anteile von H20, 002, CH4, H2S und feinteiligem
Kohlenstoff oder Ruß. Ein solches Synthesegas-Verfahren ist beispielsweise in der
USA-Patentschrift 2,809,104 eingehender beschrieben.
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Sthesegasgemische sind technisch wichtig als Wasserstoffquelle für
Hydrierreaktionen und dienen als Beschickung für
die Synthese von
Kohlenwasserstoffen, sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen oder Ammoniak.
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Als gasförmige und flüssige Eohlenwasserstoff- Brennstoffe werden
in den üblichen Verfahren zur Erzeugung von Synthesegas NethaÄ, -Propan, Schwerbenzin,
Rohöl und der-Vacuumrückstand der Erdöldestillation verwendet. Schweröl werden gewöhnlich
in einem Röhrenofen mit überhitztem Dampf zerstäubt und vermischt, und die erhaltene
Brennstoff/Dampf-Mischung wird dann in einem Brenner mit einem oxydierenden Gas
gemischt. Die Vergasung von feste kohlenstoffhaltige Brennstoffe enthaltenden Aufschlämmungen
wurde bisher durch eine Mehrzahl von Verarbeitungsschwierigkeiten stark behindert.
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So erwies sich z. B. das Vorheizen der Aufschlämmung in einem Röhrenofen
als schwierig, weil die Feststoffe im Laufe der Verdampfung der Aufschlämmung die
Röhren des Ofens verstopften. Diese Verstopfung fand selbst bei verdünnten Aufschlämmungen
mit Feststoffgehalten ton 1 - 4 Gew.-% statt. Obwohl man die Pumpfähigkeit der Aufschlämmungen
durch starkes Verdünnen verbessern konnte, hatte das den Nachteil der Einspeisung
übermäßig großer Wassermengen in den Generator. Es wurde auch festgestellt, daß
die spezifische Oberfläche der im Synthesegasverfahren entstehenden Rußteilchen
vom Wasser : Brennstoff-Verhältnis abhängt und sehr hohffl Wasseranteil Schwierigkeiten
bei der Rückgewinnung des Kohlenstoffs bereitet. Das Verfahren der Erfindung kommt
demgegenüber nahezu ohne VorheiMen aus, so daß die genannten Schwierigkeiten mit
der Verstopfung entfallen und als Beschickung pumpfähige Aufschlämmungen mit größeren
Feststoffgehalten verwendet werden können, so daß die in den Synthesegas-Generator
eingespeiste Wassermenge beträchtlich verringert werden kann.
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Wie sich gezeigt hat, beschädigt die Vergasung bestimmter Pet£olkokse'die
Schwermetall-Verbindungen enthalten, die feuerfeste Auskleidung von Synthesegas-Generatoren.
Dies trm.t ein, wenn die Schwermetallverbindungen im Petrolkoks
in
Konzentrationen von etwa 100 - 5000 ppm (parts per million) vorhanden waren. Diese
Metallverbindungen oder ihre Reaktionsprodukte waren für den Angriff auf das Feuerfestmaterial
verantwortlich und verursachten Schäden und Stillstandder Anlagen. Mit dem Verfahren
der Erfindung wird diese Schwierigkeit weitgehend behoben.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Synthesegas
durch Teilverbrennung von Kohlenstoff und/ oder Kohlenwasserstoffe enthaltenden
Ausgangsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß a) festekohlenstoffhaltige Brennstoffteilchen
in Wasser, flüssigen Kohlenwasserstoffen oder Gemischen aus Wasser und Kohlenwasserstoff
aufgeschlämmt werden, b) diese als Teil der Beschickung eines Synthesegas-Generators
dienende Aufschlämmung in der feuerfest ausgekleideten Reaktionszone des Generators
dadurch zerstäubt und in eine Dispersion der festen und flüssigen Teilchen der Aufschlämmung
in einem oxydierenden Gas umgewandelt wird, daß man einen verhältnismäßig langsamen
Strom der Aufschlämmung mit einem relativ schnellen Strom des oxydierenden Gases
in Berührung bringt, und c) diese Dispersion in der Reaktionszone zu einem Synthesegasstrom
umgesetzt wird.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird eine Aufschlämmung
aus kohlenstoffhaltigen Brennstoffteilchen, wie Eetrolkoks, aus Steinkohle (bitumindus
coal) her-Lestelltem Koks, Kohle, Olschiefer, Deersanden, Pech oder Gemisch solcher
Stoffe in einer Trcigerflüssigkeit, die aus Wässer, einem flüssigen Kohlenwassertoff-Brennstoff
oder einem Gemisch solcher Flüssigkeiten besteht, mit der verhältnismäßig geringen
Geschwindigkeit von etwa 1,5 - 15 m/s durch
das innere Rohr eines
ringförmigen Brenners geleitet. Gleichzeitig schickt man einen konvergierenden Zerstäubestrom
von oxydierendem Gas mit hoher Geschwindigkeit, die von etwa 60 m/s bis zu Schallgeschwindigkeit
an der Brennermündung betragen kann, durch einen konzentrischen Ringraum in den
Brenner. Die beiden Ströme treffen sich vor der Stirnfläche des Brenners, der sich
in der Reaktionszone eines packungsfreien nicht-katalytischen Synthesegas-Generators
befindet.
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Dort vermischen sie sich und bilden eine Dispersion von Wasser, flüssigem
Kohlenwasserstoff-Brennstoff, oxydierendem Gas und festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffteilchen.
Je nech Bedarf kann man das-Wasser als Dampf, vermischt mit dem oxydierenden Gas,
oder als Trägerflüssigkeit für den festen Brennstoff in den Brenner einleiten. Im
Generator setzt sich diese Dispersion zu einem Gasgemisch aus H2 und, CO um. Nach
dem Verfahren der Erfindung lassen sich preiswerte feste Kohlenstoff-Brennstofs
ohne Vorheizung in einem Synthesegas-Generator vergasen.
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Der Anteil von festen Kohlenstoffteilchen in der pumpfähigen Aufschlämmung
läßt sich bis zu 75 Gew.-% erhöhen und die Teilchengröße des festen Brennstoffs
soweit steigern, daß er durch ein US-Standard 12 Mesh-Sieb geht, wenn man 2 . bis
10 Gew.-% Ruß hinzufügt, den man beispielsweise durch Teilverbrennung von Rohöl
in einem Synthesegas-Generator erhält.
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Bei einer Ausfiilirungsform der Erfindung wird eine Beschickung aus
Petrolkoks, der etwa 100 - 5000 ppm oder mehr Schwermetallverbindungen enthält,
und in Wasser dispergiert ist, in der geschlossenen, kompa~lLten, feuerfest ausgekleideten
Reaktionszone des Synthèsegas-Generators mit einem sauerstoffreichen Gas in der
Weise umgesetzt, daß ein Angriff der DIetallverbindungen im Petrolkoks auf die feuerfeste
Auslsleidlmg weitgehend unterbleibt.
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Es werden zunächst Petrolkoksteilchen mit einer Körnung von etwa US-Standardsieb
Nr. 12 bis 350 Mesh und feiner in Dampf oder flüssigem Wasser dispergiert. Die Dispersion
wird zerstäubt und in der feuerfest ausgekleideten Zone des Synthesegasgenerators
mit sauerstoffreichem Gas umgesetzt. Bei einer autogenen Temperatur von etwa 982
bis 1927 0C und einem Druck von etwa 0 - 211> vorzugsweise 7 - 211 atü, wird
ein heißer Produktgasstrom erhalten, der im wesentlichen aus 112 und CO besteht
und kleinere Anteile von CH, H2S, N2 und Ar enthält.
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Es wurde überraschenderweise gefunden, daß Schäden an der feuerfesten
Auskleidung unterbleiben, wenn man einen kleinen Anteil der Petrolkoksbeschickung
unverändert durch die Reaktionszone hindurchgehen läßt. Wenn man den Anteil des
nichtumgesetzten Petrolkokses im Gasprodukt so einstellt, daß etwa 8 Gew.-% oder
mehr des im Petrolkoks ursprünglich vorhandenen Kohlenstoffs in den nicht-umgesetzten
Petrolkoksteilchen des GasprodukX als Kohlenstoff zurückbleiben, dann bindet der
nicht-umgesetzte Petrolkoks etwa 17 - 60 Gew.-% der schädlichen Schwermetallverbindungen
und eine Beschädigung der feuerfesten Auskleidung wird verhindert.
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Es ist deshalb ein Hauptziel der Erfindung, die Wirtschaftlichkeit
und Leistungsfähigkeit des kontinuierlichen Teilverbrennungsverfahrens zu verbessern
und große Volumina Synthesegas zu erzeugen, das hauptsächlich H2 und CO und daneben
regelbare Anteile von Eohl-enstoffteilellen enthält.
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Ein anderes Ziel der Erfindung besteht darin, als Ausgangsmaterial
für das Teilverbrennungsverfahren zur Erzeugung von Synthesegas flüssige Aufschlämmungen
von billigen festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffen mit hohem Feststoffgehalt zu
verwenden.
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Ziel der Erfindung ist es weiterhin, flüssige Aufschlämmungen von
festen Kohlenstoff-Brennstoffen mit einem oxydierenden Gas in der Weise umzusetzen,
daß ein Vorheizen der Aufschlämmung vermieden und eine bessere Vergasung erreicht
wird.
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Schließlich ist es ein Ziel der Erfindung, Synthesegas aus Petrolkoks,
der Metallverbindungen enthält, in einem feuerfest ausgekleideten Generator ohne
Beschädigung der Auskleidung- zu erzeugen. Die Vergasung der Aufschlämmungen fester
Kohlenstoff-Brennstoffe (die etwa 1 - 75 Gew.-% Feststoffanteil enthalten) soll
nach dem Verfahren der Erfindung in einem Ringbrenner erfolgen, wie er beispielsweise
in der USA-Patentschrift 2 928 460 gezeigt ist. Wie Figur 2 dieser Patentschrift
zeigt, ist die Stirnfläche des Ringbrenners in die kompakte, packungsfreie, nicht-katalytische
Reaktionszone eines Synthesegas-Generators, der in der USA-Patentschrift 2 980 523
abgebildet ist, eingefügt. In die Stirnfläche dieses Brenners mündet ein inneres
Rohr 10, durch das die Aufschlämmung geleitet werden kann und das umgeben ist von
einem Ringraum 15,, in dem ein oxydierendes Gas, gegebenenfalls mit Dampf vermischt,
gefuhrt wird. Bei der Herstellung der Aufschlämmung kann man'als Trägerflüssigkeit
für die festen Kohlenstoffteilchen Wasser, einen flüssigen Kohlenwasserstoff oder
ein Gemisch von beiden verwenden.
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Pumpfähige Aufschlämmungen, die 1 - 60 Gew.-% gemahlenen kohlenstoffhaltigen
Brennstoff in Erdöl und 25 bis 55 Gew.-°o gemahlenen Kohlenstoff-Brennstoff in Wasser
enthalten, werden bevorzugt. Verwendet man als Trägerflüssigkeit Wasser, braucht
dem oxydierenden Gas kein Dampf zugemischt werden. Das oxdierende Gas kann aus Luft,
mit Sauerstoff angereicherter Luft (mehr als 40 Mol-% 02) oder reinem Sauerstoff
(mehr als 95 Mol-% 02) bestehen.
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Nahe der Mündung des Brenners konvergiert der Ringraum ncil einwärts
und nimmt die Gestalt eines Itohlkegels an, wie Figur
2 der USA-Patentschrift
2 928 460 zeigt. Dadurch wird das oxydierende Gas beschleunigt und verläßt den Brenner
mit hoher Geschwindigkeit als Kegelstrom, der einen Spitzenwinkel von etwa 30 -
450 hat. Die Ströme des Brenners treten an einem Punkt zusammen, der etwa 0 - 15
cm oberhalb der Stirnfläche des Brenners liegt. Der hochbeschleunigte Strom des
oxydierenden Gases trifft auf-den reh tiv langsamen Strom der Aufschlämmung, zerstäubt
ihn und wandelt ihn in einen feinen Nebel um, der kleinste Teilchen von Wasser,
flüssigem Kohlenwasserstoff und feste Rohlenstoffteilchen enthält, die in dem oxydierenden
Gas dispergiert sind. Die festen Kohlenstoffteilchen treffen aufeinander und werden
dabei weiter zerkleinert. Die Geschwindigkeit der Aufschlämmung soll etwa 1,5 bis
15,2 m/s, und die Geschwindigkeit des oxydierenden Gasstroms mehr als etwa 30 m/s
und vorzugsweise etwa 60 m/s bis zu Schallgeschwindigkeit an der Brennermündung
betragen.
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Man kann Jedoch die Verteilung der Reaktanten auf die Kanälen des
Brenners auch umkehren. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung 811 die
Aufschlämmung durch den Ringraum 15 und der oxydierende Gasstrom durch das Innenrohr
10 geschickt werden.
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In der Reaktionszone des Synthesegas-Generators findet die Teilverbrennung
der Beschickung bei einer Temperatur von etwa 982 bis 19270C und unter einem Druck
von etwa 0 - 211, vorzugsweise etwa 7 - 211 atii statt. Das Atomverhältnis von freiem
Sauerstoff zum Kohlenstoff in der Beschickung soll etwa 0,70 bis 1,2 und das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu dem in der Realtionszone anwesenden Brelulstoff etwa 0,2 bis 3,0 betragen.
Die Zusammensetzung des den Synthesegas-Generator verlassenden Abstroms, ausgedrückt
in Mol.-o und im tröckenen Zustand, ist die folgende: lI2 30 - 49, CO 35 - G8,
CO2
7 - 25, CH4 0,1 - 8,0, COS + H2S 0,1 - 2,0 und Ruß + nicht-umgesetzter'J?etrolkoks
1 - 20.
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Um die Feststoffteilchen in Suspension zu halten und dadurch das Absetzen
und Verstopfen in bzw. von Rohrleitungen, Pumpen und Ventilen, zu verhindern, hat
es sich für die Ilerstellung der Aufschlämmungen aus Koks und anderen kohlenstoffhältigen
Brennstoffen als zweckmäßig erwiesen, das Material soweit zu pulvern, das 60 - 95
% durch ein 325 Mesh-Sieb hindurchgehen. Die Feinmahlung vergrößert jedoch die spezifische
Oberfläche und setzt den Feststoffanteil herab, den man einer Trägerflüssigkeit
zumischen kann, bevor die Aufschlämmung zu dick zum Pumpen wird. Trotzdem also die
Feinmahlung in verschiedener Hinsicht wünschenswert ist, ist sie doch teuer und
führt zu verdünnten Aufachlämmungen mit überschüssigem Wasser, das in den Synthesegas-Generator
eingespeist werden muß.
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Es wurde jedoch überraschenderweise gefunden, daß man den Feststoffgehalt
solcher Aufschlämmungen bis zu etwa 75 Gew.-% anheben und diese Aufschlämmung leicht
pumpen oder anderweitig fördern und das Absetzen weitgehend ausschalten kann, wenn
man einer nicht-pumpfähigen Aufschlämmung von festen Kohleteilchen etwa 2 - 10 Gew.-%
feinteiligen Ruß des Typs zusetzt, den man durch Teilverbrennung von Rohöl in einem
Synthesegas-Generator erhält. Diese Aufschlämmung erscheint zwar verdickt oder geliert,
das Gemisch ist jedoch thixotrop und läßt sich leicht verflüssigen und pumpen oder
anderweitig fördern. Ferner kann man die Körnung des festen Kohlenstoff-Brennstoffs
von -325 bis -12 Mesh vergröbern. Im Verfahren der Erfindung sind -12 Ne ah-Teilchen
des Koksbrennstoffs fein genug, um b Suspension zu verbleiben und werden im Synthesegas-Generator
leicht umgesetzt. Die gröbere Teilchengröße führt weiterhin zu veränderten Nahlkosten
und zu einer
Erhöhung des Feststoffgehalts der Aufschlämmungen.
Bei Wasser und destillierten Kohlenwasserstoff-Brennstoffen, wie Schwer-*) reichen
etwa 2 - 4 Gew.-% Ruß dazu aus, das Gemisch soweit zu verdicken, daß Absetzen verhindert
wird; bei nicht-des-tillierten Kohlenwasserstoffen, wie Heizöl, können jedoch etwa
4 - 10 Gew.-% Ruß notwendig sein. Der Rußanteil bezieht sich dabei jeweils auf die
Trägerflüssigkeit. Elektronenmikreskopische Aufnahmen der Rußteilchen, die sich
als Verdickung'smittel für die Aufschlämmungen nach der Erfindung eignen, zeigen
Nohlkugeln von schwammartiger Struktur und Durchmessern von etwa 0,01 bis 0,5 Millimikron.
Aufgrund dieser Struktur besitzt der i?iiß eine sehr hohe spezifische Oberfläche,
etwa 300 - 1000 m2/g. Die spezifische Oberfläche des Rußes hängt ab von den Arbeitsbedingungen
des Generators und dem Aschegehalt des Brennstoffs. Die spezifische Oberfläche hängt
zusammen mit der Äladsorptionszahl, die nach dem ASTM-Verfahren D-281 bestimmt wird
und sich ausdriicken läßt durch die ml Öl, die man benötigt, um aus einem Gramm
Rußteilchen eine kugelförmige Paste zu machen. Die Äladsorptionszahl von typischen
Rußen aus der Partialverbrennung ist größer als 1 und bewegt sich gewähnlich zwischen
zwei und vier ml Äl/g Ruß. Die spezifische Oberfläche des Rußes begrenzt die Aufnahmefähigkeit
von Heizöl für Ruß. Wegen der hohen Adsorptionszahl (größer als 1) neigen Aufschlämmungen
von Ruß in Wasser oder einem flüssigen Kohlernasserstoff-Brennstoff bereits bei
geringen Rußkonzentrationen zur Gelbildung. Ruß ist jedoch sowohl oled- wie hydrophil.
Obwohl ein Gramm Ruß 2 - 3 ml Öl absorbiert, nimmt er such große Wassermengen auf.
Es wird angenommen, daß es diese Eigenschaft des Rußes ist, die ihn zu einem guten
Gelier- oder Thixotropiermittel macht, wenn er in kleinen Anteilen den Aufschlämmungen
zugesetzt wird, die aus Wasser und flüssigen Kohlenwassertoffen mit Petrolkoks,
der eine Äldsorptionszahl von weniger als 1 besitzt, bestehen. Die Analyse eines
Rußes, der durch Teilverbrennung von Rückstandsheizäl in dem Synthesegas-Generator
nach USA-Patentanschrift 2 809 104 erzeugt wurde, ist in Gew.-% : *) benzin und
Gasälen,
Kohlenstoff 92,3 - 93,4, Wasserstoff 0,35 - 1,05, Schwefel
0,27 - 0,59 und Asche 3,36 bis 4,64.
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Trägerflüssigkeiten, die sch zur Herstellung versprühbarer Suspensionen
eignen, sind Wasser, Kohlenteeröl (coal oil), Schieferöl, Benzin, Kerosin, Schwerbenzin,
Gasölfraktionen von Erdöldestillat, Benzol, Toluol, Hexan, Heptan, Cyclohexan, Tetralin,
Dekalin, Heizöl, Rückstandsheizöl, Rohöl-Destillationsrückstand, Rohöl sowie Gemische
dieser Flüssigkeiten. Zur Herstellung der kohlenstoffhaltigen Aufschlämmungen kann
man auch Gemische von Wasser und flüssigen Kohlenwasserstoffen, vorteilhaft als
Emulsionen mit einem Emulgator oder einem Geliermittel, wie Pektin, verwenden.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich der folgende neue Stoff
, der sich als Brennstoff und Beschickung für einen nicht-katalytischen Sgnthesegas-Generator
mit freiem Durchfluß eignet.
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Dieser neue Stoff besteht aus einem Gemisch von etwa 10 - 75 Gew.-%
fester kohlenstoffhaltiger Teilchen in einer Trägerflüssigkeit, die Wasser, Benzin,
Schwerbenzin, Xückstandsheizöl, Rohöl-Destillationsrückstand, Rohöl, Kohlenteeröl,
Schieferöl, $Teersandöl oder-ein Ge misch dieser Flüssigkeiten sein kann und etwa
2 - 10 Gew.-% Ruß (bezogen auf das Gewicht der Trägerflüssigkeit) enthält. Dieser
neue Stoff kann aus etwa 10 - 75 Gew.-^so Petrolkoks und etwa 25 - 88 Gew.-9S der
genannten Trägerflüssigkeit sowie etwa 2 - 10 Gelz.-% Ruß (bezogen auf die Trägerflüssigkeit)
bestehen.
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Das Verfahren der Erfindung erfordert nicht unbedingt ein Vorheizen
der Reaktanten. Im Bedarfsfall kann man jedoch das oxydierende Gas (gegebenenfalls
sein Gemisch mit Dampf) auf etwa 37 - 31600 vorheizen, um den Sauerstoffverbauch
Zu vermindern. Auch die Aufachlämmung kann auf etwa 37 - 15000, soll aber nicht
bis zum Siedepunkt der Trägerflüssigkeit vorgeheizt
werden, um
die Viskositat der Aufschlämmung zu verringern und ihre Pumpfähigkeit zu verbessern.
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Das Verfahren der Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit Petrolkoks
näher erläutert, wobei sich versteht, daß andere feste Brennstoffe wie Kohle, Steinkohlenkoke,
Olschiefer, Taersande, Pech und dgl. ebenfalls verwendbar sind.
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Petrolkoks setzt sich aus kleinen grafitartigen Kristallen, die in
eine organische Matrix aus hochkondensierten aromatischen Verbindungen wie Anthracen,
Phenanthracen, Chrysen, Picen und Cracken, eingebettet sind, zusammen.
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Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbarer
Petrolkoks läßt sich durch das sogenannte "delayed coking"-Verfahren herstellen,
bei dem schwere Rückstandaheizöle in Benzin, Gasöl und Koks umgewandelt werden.
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Petrolkoks aus einem anderen Verkokungsverfahren ist geeignet, solern
er ähnliche Struktur und chemische Zusammensetzung aufweist. Dazu wird verwiesen
auf Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 2. Aufl., Inter-Science Publischers
1968, Band 15, Seite 20 - 23.
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Der mit Koks bezeichnete feste kohlenstoffhaltige Rückstand, der bei
der Hochtemperatur -Destillation von Steinkohle hinterbleibt, läßt sich nach dem
Verfahren der Erfindung gleichfalls in Synthesegas umwandeln. Nachfolgend werden
typische Analysen von Petrolkoks und Steinkohlenkoks in G-ew.-% gegeben: Petrolkoks
Steinkohlenkoks flüchtige Bestandteile 3-7 0,5 - 4,6 gebundener Kohlenstoff 89-96
76 - 95 Asche *) 0,1-1,3 0,5 - 20 Schwefel 0,5-50 0,5 - 5,0 H2O 0 0,5 - 5,0 Dichte,
g/ml 1,28-1,6 1,3 - 1,8 Äladsorptionszahl, ml/g weniger 1,0 als 1,0 Kösnung, Mikron
40-1680 --
*) nichtflüchtige anorganische Verbindungen, wie Oxyde,
von natürlich vorkommenden organometallischen Verbindungen.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der
wässrige Aufschlämmungen von Petrolkoks vergast werden, will der heiße Produktgasstrom
aus der Reaktionszone des Generators durch sofortiges Einleiten in einen Quench
-Behält er des in USA-Patentschrift 2 896 927 abgebildeten Typs auf eine Temperatur
von etwa 150 - 3700C abgeschreckt.
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Dabei wird die Hauptmenge der nicht-umgesetzten Petrolkoksteilchen
im heißen Abstrom als Aufschlämmung in dem Quench -Wasser gewonnen.
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Anschließend kann das abgekühlte Gasprodukt nochmals mit Wasser gewaschen
werden, um alle zurückgebliebenen Petrolkoksteilchen zu entfernen. Dafür eignet
sich beispielsweise ein Venturi-Scrubber.
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Man kann aber auch den heißen Produktgasstrom aus der Reaktionazone
durch indirekten Wäreaustausch in einem Abhitzekessel auf eine Temperatur von 150
- 37000 abkühlen.
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Der mitgerissene, nicht-umgesetzte Petrolkoks kann dann aus dem rohen
Synthesegas durch Behandlung mit Wasser in einem Sprühturm, Venturi-Scrubber, Lochplattenwäscher,
einer Füllkörperkolonne und dgl. ausgewaschen werden.
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Die Teilchen des nicht-umgesetzten Petrolkokses setzen sich durch
Schwerkraft am Boden des Quench -Behälters und der Waschzone ab und bilden eine
wässrige Aufschlämmung, die dann in einem Absitzgefäß konzentriert werden kann.
Gelöste Gase kann man im Absitzgefaß durch Erniedrigung des Drucks freimachen. Diese
Gase lassen sich dann gewinnen und für Heizzwecke verwenden. Das im Absitzbehälter
geklärte Wasser kann weiter behandelt werden, um gelöste Feststoffe zu entfernen,und
mit Frischwasser vermischt, entlüftet und in die
Quen-oh- oder
Sarbbing-Zone zurückgeführt werden. Die konzentrierte Aufachlämmung von nicht-umgesetztem
Petrolkoks in Wasser kann vom Boden des Absitzgefäßes in den Eingangsteil des Verfahrens
zurückgeführt und mit frischem Petrolkoks in eine zur Beschickung des Generators
verwendete Aufschlämmung umgewandelt werden.
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Gemäß der Erfindung sollen die Bedingungen in der Reaktionszone des
Generators so eingestellt werden, daß das diese Zone verlassende Gasprodukt Petrolkoksteilchen
in einem Anteil von etwa 8 Gew.-% oder mehr, bezogen auf die in der Petrolkoksbeschickung
ursprünglich vorhandenen Kohlenstoffmenge, und vorzugsweise etwa 8 - 20 Gew.-% enthält.
Im allgemeinen wird kein wirtschaftlicher Nutzen erreicht, wenn man mit einem Petrolkoksanteil
im Produktgas von mehr als 20 Gew.-% arbeitet.
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß in diesem Bereich von 8 -
20 Gew.-% nicht-umgesetztem Petrolkoksanteil etwa 17 - 60 Gew.-%-der Metallverbindungen,
die in der Petrolkoksbeschikkung ursprünglich vorhanden waren, zusammen mit dem
nicht-umgesetzten Petrolkoks die Reaktionszone verlassen. Für die Schäden an der
feuerfesten Auskleidung sind hauptsächlich Nickel und Vanadium sowie ihre Reaktionsprodukte
verantwortlich, so daß ihre Abführung aus dem Reaktor, zusammen mit dem nicht-umgesetzen
Petrolkoks, die nutzbare Lebensdauer der Auskleidung um tausende von Stunden verlängert.
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Der Anteil des nicht-umgesetzten Petrolkokses im Gasprodukt wird vorzugsweise
durch Einstellung des Sauerstoff/Sohlenst-off-Atomverhältnisses auf etwa 0,7 bis
1,5 Atome 02 pro C-Atom im Brennstoff geregelt. Eine gewisse Regelung kann ferner
erreicht werden, indem man das Gewichtsverhältnis von H20 Brennstoff auf etwa 0,3
- 3,0 kg H20 pro kg des der Reaktionszone zugeführten Petrolkokses einstellt. Beide
Regelarten können gleichzeitig erfolgen.
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Für das Versprühen der Petrolkoksteilchen in der Reaktionszone und
ihre feine Dispergierung in einem Trägergas werden Dampf und flüssiges Wasser bevorzugt,
jedoch kann man auch..
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andere Stoffe verwenden, beispielsweise rückgeleitetes Gasprodukt.
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Der Petrolkoks kann mit soviel Wasser vermischt werden, daß man eine
pumpfähige Aufschlämmung oder Dispersion erhält, die etwa 25 - 55 Gew.-% oder mehr
Feststoffe enthält.
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Obwohl es bevorzugt wird, die Vergasung der Aufschlämmungen von Wasser
und Petrolkoksteilchen in einem Ringbrenner ohne Vorheizung vorzunehmen, läßt sich
die Aufschlämmung doch mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit durch einen Rohrenofen
schicken. Da die Dispersion in einem hochturbulenten Strom durch diese Heizzone
fließt, verdampft das Wasser und der Petrolkoks wird pulverisiert und schließlich
als Strom feiner Teilchen in einem Dampfstrom mit einer Temperatur von etwa 37 -
2040C in die Reaktionszone des Generators ausgestoßen. Mit der Dispersion von Dampf-
und Petrolkoksteilchen vermischt wird ein sauerstoffreiches Gas, das auf etwa 37
-4270C vorgeheizt sein kann, in die Reaktionszone eingeleitet.
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Hinsichtlich der Dispergierung von Petrolkoks in Dampf wird auf die
USA-Patentschrift 2 987 387 verwiesen.
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Wenn man die Anteile von Petrolkoks, Wasser und sauerstoffreichem
Gas in der Dispersion auf die bereits genenmten Bereiche einstellt, wird in der
Reaktionszone des Generators eine autogene Temperatur von etwa 982 - 192700 erzeugt
Außer -dem nicht-umgesetzten Petrolkoks enthält das Gasprodukt im trockenen Zustand
folgende Bestandteile in Mol-%: H225 - 45, CO 20 - 50, C02 5 - 35, OH4 0,06 - 8
und COS + H2S 0,1 - 2,0.
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Ruß entsteht praktisch nicht.
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Die im Petrolkoks gefundenen Schwermetall-Verbindungen leiten sich
von natürlich vorkommenden Metallverbindungen ab, die im Erdöl, aus dem der Koks
erzeugt wird, auftreten. Unter den natürlich vorkommenden Metallverbindungen des
Erdöls befinden sich öllösliche, kolloidal-dispergierte und Komplexe organometalljscher
Verbindungen. Zu den häufigsten Schwermetallen, die man in Petrolkoks antrifft,
gehören - meist in Form der Oxyde, Sulfide, oder Salze - Vanadium, Nickel, Eisen
und geringere Anteile von Chrom und Molybdän.
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Diese Metalle bzw. -Verbindungen werden hier als Schwermetallverbindungen
bezeichnet und sind im Petrolkoks in Anteilen enthalten, die zwischen Spuren und
mehr als 5000 Gew.-ppmschwanken.
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Die Reaktionszone, in der die Teilverbrennung des Petrolkokses stattfindet,
ist frei von Füllstoffen und Katalysatoren und besitzt nahezu minimale innere Oberfläche.
Im allgemeinen besteht sie aus einem Stahl-Druckgefäß, das mit einer hoch temperaturfesten
Auskleidung, beispielsweise AluminiumoxrUrd, versehen ist. Wie angenommen wird,
verbinden sich bei der Vergasung von Petrolkoks die Oxyde der vorstehend aufgeführten
Metalle mit dem Feuerfestmaterial, dessen Schmelzpunkt dadurch herabgesetzt wird.
Dabei sind Nickel und Vanadium in Konzentrationen von-mehr als etwa 100 ppm besonders
schädlich, weil sie sich mit der Tonerde zu NiG.Al203 und V203.Al203 verbinden,
deren Kristallstrukturen die Tonerdeauskleidung schwächt. Als Folge kann bei einer
Temperatur von 982 - 1927°C und im bevorzugten Arbeitsbereich der Reaktionszone
von etwa 1204 - 15380C das Feuerfestmaterial in relativ kurzer Zeit, in bestimmten
Fällen sogar innerhalb weniger Stunden reißen und zerfallen. Durch das Verfahren
der Erfindung läßt sich die Lebensdauer der feuerfesten Auskleidung jedoch auf mehrere
tausend Betriebsstunden bringen.
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Es ist zwar nicht genau bekannt, wie die Schwermetaliverbindungen
von einem Angriff auf das FeuerfestmateriaL abgehalten werden, es wird jedoch vermutet,
daß beim Durchgang
der Petrolkoksteilchen durch die Reaktionszone
Kohlenstoff durch Oxydation verbraucht wird und auf dem nicht-umgesetzten Petrolkoks
die Schwermetallverbindungen oder ihre Oxydationsprodukte hinterläßt. Die Metallverbindungen
verlassen dann die Reaktionszone mit dem Produktionsstrom zusammen mit dem nichtumgesetzten
Teil der Petrolkoksbeschickung.
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Es hat sich als wirtschaftlich vorteilhaft erwiesen, die Aufschlämmung
des nicht-vmgese-tzten Petrolkokses in Wasser aufzuarbeiten und die Metallverbindungen
daraus zu gewinnen.
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Dazu wird die Aufschlämmung durch Filtrieren zunächst entwässert,
der nicht-umgesetzte Petrolkoks in einer oxydierenden Atmosphäre bei etwa 10400,
jedoch unterhalb der Entzündungstemperatur, geröstet, daraus dann die erhaltenen
wasserlöslichen Metallsalze mit einer wässrigen Lösung einer starken Mineralsäure,
z. B. 0,1 - 0,5 n HCl, ausgezogen, der Rückstand mit Wasser gewaschen und die Lösung
mit Phosphorsäure verse-tzt wobei Vanadium, Nickel und andere Metalle sich als Phosphate
niederschlagen, die sich als Zuschlagstoffe bei der Stahlherstellung verwerten lassen.
Die metallfreien Petrolkoksteilchen können dann zurückgeführt und als Teil der Beschickung
des Synthesegas-Generators verwendet werden.
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Die Erfindung soll aniand der nachfolgenden Beispiele für bevorzugte
Ausführungsformen weiter erläutert werden.
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Beispiel 1 538,58 kg Petrolkoks, durch das "delayed coking"-Verfahren
aus Rohöl-Destillationsrückständen hergestellt, wurde bis zu einer Feinheit von
-325 Mesh gemahlen und mit 538,58 kg Rohöl mit einer Dichte von 12°API vermischt.
Analysenwerte von Koks und Rohöl sind in der Tabelle 1 enthalten. 1.080,4 kg/h der
erhaltenen Aufschlämmung,die 50 Gew.-% Beststoffanteil enthielt, wurden mit einer
Geschwindigkeit von 7,62 m/s und einer Temperatur von 37,8°C durch das Innenrohr
eines Ringbrenners,
der in Figur 2 der USA-Patentschrift 2 928
460 abgebildet ist, gepumpt. Der Brenner war im Kopfteil eines packungsfreien nicht-katalytischen
Synthesegas-Reaktors von 0,453 m3 in der Weise befestigt, wie das Figur 1 der USA-Patentschrift
2 980 523 zeigt. 538 kg/h Dampf und 1144,8 kg/h Sauerstoff ( 100 Mol-%) wurden zusammen
mit einer Geschwindigkeit von etwa 107 m/s und einer Temperatur von etwa 21800 in
den Ringraum dieses Brenners geleitet. Die einsetzende Deilverbrennungsreaktion
erzeugte daraus bei einer Temperatur von 136600 und einem Druck von 38,7 atü 3093
lDm3 (109.277 Standard cubic feet) pro Stunde Synthesegas. Dieses hatte (trocken)
folgende Zusammensetzung in Mol-%: H2 40,3, CO 51,1, CO2 7,8, H2S 0,2 und Ruß +
nicht-umgesetztem Koks 3,8.
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TABELLE 1 - Beschickung des Generators Element Öl Petrolkoks Aufschlämmung
C 87,43 Gew.-% 91,47 Gew.-% 89,45 Gew.-% H 10,41 Gew.-% 3.75 Gew.-% 7,08 Gew.-%
N 0,77 Gew.-% 2,75 Gew.-% 1,76 Gew.-% Asche 0,11 Gew.-% 0,43 Gew.-% 0,27 Gew.-%
S 1,28 Gew.-% X,60 Gew.-% 1,44 Gew.-% Ni 67 ppm 533 ppm 300 ppm V 60 ppm 640 ppm
350 ppm Die übrigen Bedingungen dieser Umsetzung waren: Sauerstoff/Brennstoff-Verhältnis,
Nm3/kg 0,787 Wasser/Brennstoff-Verhältnis, kg/kg 0,50 Sauerstoff/Kohlenstoff-Atomverhältnis
0,893 Sauerstoffverbrauch Nm³/ 1000 Nm³ H2+CO 299,71 Gasgeschwindigkeit (Reaktorausgang),
m/s 14,2 Verweilzeit, Sek. 3,22 02/Brennstoff-Verhältnis, Hol pro Mio.keal 7,94
*) *) = = 2,0 Mol pro 1 Mio. BTU
Verbrennungswärme, keal/kg 9230
**)-Gas-Wirkungsgrad, kalt 81,6 **) = 16.615 BTU/lbs Beispiel 2 645,9 kg Petrolkoks,
hergestellt durch "delayed coking" aus Rohöl-Destillationsrückstand, wurden soweit
gebrochen, daß 100 Gew.-% dieses Materials durch ein ITS-Standard-1'2esh-Sieb gingen.
Die Ölabsorptionszahl dieses Petrolkokses lag unter~1. Der Petrolkoks wurde mit
387,5 kg Rohöl, 12°API-Dichte, angemisht. Die erhaltene Aufschlämmung enthielt 62,3
Gew.-% Festkörper und ließ sich wegen des Absetzens in den Rohrleitungen und der
Verstopfung der Ventile nur schwierig mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und Zusammensetzung
pumpen.
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Der Aufschlämmung wurden dann 43,1 kg Ruß zugefügt, der durch Teilverbrennung
eines Heizöls erzeugt wurde und eine Teilchengröße von weniger als 10 Mikron sowie
eine Ölabsorptionszahl größer als 1 besaß, wobei der Feststoffgehalt der Aufschlämmung
auf 64 Gew.-0Ä anstieg. Die Aufschlämmung wurde dicker und gelartig. Das Absetzen
wurde erheblich vermindert.
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Trotzdem diese Aufschlämmung halb fest erschien, ließ sie sich leicht
und ohne Erhöhung der Temperatur in eine pumpfähige Flüssigkeit verwandeln.
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Beispiel 3 238 kg roher Petrolkoks, hergestellt durch "delayed coking"
aus Rohöl-Destillationsrückstand, wurden bis auf -200 Nesh (US-Standard-Sieb) gemahlen
und mit einer Rücklauf-Aufschlämmung vermischt, die 12,2 kg nicht-umgesetzten Petrolkoks
und 237,4 kg Wasser enthielt. Analysen dieser Ausgangsstoffe finden sich in Tabelle
1.
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488 kg/h der erhaltenen Aufschlämmung,die 5,4 Gew.-% Petrolkoks enthielt,
wurden mit einer Geschwindigkeit von 7,62 m/s und einer Temperatur von 51 0C durch
das Innenrohr eines Ringbrenners gedrückt. Der Brenner war am Kopf eines mit Feuerfestmaterial
ausgekleideten
nicht-katalytischen Synthesegas-Reaktors von 0,334 m3 und unbehindertem Durchfluß
befestigt.
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Durch den Ringraum des Brenners wurden 255,68 Nm3/h Sauerstoff (100
Mol.-% O2) mit einer Geschwindigkeit von 107 m/s und einer Temperatur von 129°C
geleitet.
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Im Gasgenerator wurden daraus bei 139900 und 24,4 atü 640,7 Nm3/h
trockenes Synthesegas erzeugt.
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Die Analyse dieses Gasprodukts war (trocken) in Mol-%: H2 32,77, CO
45,46, CO2 20,58, H2S 0,24, CH4 0,06, N2 0,79 und Ar 0,10. Im Gasstrom wurden 12,2
kg/h nicht-ungesetzter Petrolkoks mitgeführt, der 1995 ppm Nickel und 1082 ppm Vanadium
enthielt. Von dem in der Beschickung vorhandenen Nickel wurden somit 13 und vom
Vanadium 10 Gew.-0,6 abgeführt.
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Der heiße Gasstrom aus der Reaktionszone des Generators wurde in einem
Quench-Behälter sofort mit Wasser abgekühlt. Dabei bildete sich eine Petrolkoks-Wasser-Aufschlämmung,
die aus 2733,6 kg/h Wasser und etwa 12,2 kg/h nicht-umgesetzten Petrolkoks, der
etwa 5 Gew.-% der in der Petrolkoks-Beschickung ursprünglich vorhandenen Kohlenstoffmenge
darstellt, bestand und praktisch den gesamten nicht-umgesetzten Petrolkoks enthielt.
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Die AuSschlämmung wurde gekühlt, mit dem aus 1512,7 kg/h und einer
Spur Petrolkoks bes-tehenden Bodenkörper des Gas/ Flüssigkeits-Abscheiders vereinigt
und in ein Absitzgefäß geleitet, wo sich die Petrolkoksteilchen am Boden absetzen.
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Am Überlauf des Absitzgefäßes wurden stündlich 4040 kg'vorgeklärtes
Wasser entnommen und in eine übliche Reinigungsanlage geschickt, aus der etwa 4040
kg/h gereinigtes Wasser abgezogen und mit 181 kg/h Frischwasser vermischt und in
die Quench- bzw. Waschzonen zurückgeleitet wurden. Der Bodenkörper aus dem Abscheidegefäß,
der etwa 213 kg/h Wasser und 12,2 kg/h
nicht-umgesetzten Petrolkoks
enthielt, kann entweder in die Mahlanlage (Kugelmühle) zurückgeführt oder als Anmachwasser
zur Herstellung der Petrolkoks-Dispersion verwendet oderschließlich verworfen werden.
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Mit Hilfe einer Trichterschleuse wurden vom Boden des Quench-Behälters
etwa 1,32 kg/h Asche mit der Aufschlämmung entnommen und in einem üblichen VakuumSilter
entwässert.
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Von dieser Asche wurden 42,6 kg/h Wasser abgetrennt und entweder in
die Mühle oder das Mischgefäß zurückgeführt oder verworfen. Bei dieser Arbeitsweise
fällt also kein Kohlenstoff im Prozeß an.
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Die Arbeitsbedingungen für Versuch Nr. 1 sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Betreibt man den .Synthesegas-Reaktor in der vorstehend für Versuch
Nr. 1 beschriebenen Weise, beginnt die feuerfeste Auskleidung in der Reaktionszone
bereits nach kurzer Zeit (weniger aS 25 Stunden) zu reißen und zu zerfallen.
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Um diesen Schaden zu verhindern, wurden Proben der Aufschlämmung von
Wasser und nicht-umgesetzten Petrolkoksteilchen aus dem Quenh-Behälter entnommen,
getrocknet, analysiert und der Anteil des nicht-umgesetzten Petrolkokses und darin
enthaltenen Kohlenstoffs, der unverändert durch die Reaktionszone geht, für einen
gegebenen Zeitraum bestimmt. In Abhängigkeit von diesen Messungen wurden die Beschickungsströme
der Reaktionszone stufenweise so reguliert, daß entweder das Sauerstoff/Brennstoff-Verhältnis
durch Erhöhung des Dampf/Brennstoff-Verhältnisses verringert oder beide verändert
wurden,während alle übrigen Bedingungen im Generator im wesentlichen konstant gehalten
wurden. Dadurch stieg der Anteil des nicht-umgesetzten Petrolkokses im Rohgas an.
Wenn der Anteil des nicht-umgesetzten Petrolkokses
im Rohgas etwa
8 Gew.-% und mehr der ursprünglich in der Petrolkoks-Beschickung vorhandenen Kohlenstofimenge
erreicht, gehen die Schäden an der feuerfesten Auskleidung im Reaktor wesentlich
zurück.
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Wie ein Vergleich der Versuche Nr. 1 und 2 zeigt, geht beispielsweise
die Temperatur in der Reaktionszone'von 139900 auf 134300 zurück, wenn man das Sauerstoff/Brennstoff-Verhaltnis
von 0,463 im Versuch 1 auf den Wert von 0,448 Nm3/h pro 0,454 kg Petrolkoks herabsetzt
und das Wasser/Brennstoff-Verhältnis von Versuch 1 mit 0,95 kg Wasser pro kg Petrolkoks-Beschickung
auf einen Wert von 1,03 erhöht, wobei die übrigen Bedingungen im wesentlichen gleich
bleiben, und die im Produktgas mitgeführte Menge des nicht-umgesetzten Petrolkokses
steigt von etwa 5 auf 13 Gew.-% der in der Petrolkoks-Beschickung ursprünglich vorhandenen
Kohlenstoffmenge an. In diesem Bereich kommt der Angriff auf die Generatorauskleidung
praktisch zum Stillstand.
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In Versuch 2 wurden 214 kg roher Petrolkoks, durch "delayed coking"
aus Rohöl-Destillationsrückstand erhalten, bis zu -200 Mesh, (US-Standard-Sieb)
gemahlen und mit einer rückgeleiteten Aufschlämmung, die 32,2 kg nicht-umgesetzten
Petrolkoks und 255,6 kg Wasser enthielt, vermischt. Analysen der Ausgangsstoffe
befinden sich in Tabelle 1.
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502 kg/h der erhaltenen Aufschlämmung, die 49,2 Gew.-% Petrolkoks
enthielt, wurden mit einer Geschwindigkeit von 7,62 m/s und einer Temperatur von
55,6°C durch das Innenrohr des Ringbrenners geschickt. Der Brenner befand sich im
Kopfteil eines packungsfreien nicht-katalytischen 0,334 m3-Synthesegas-Generators
mit unbehindertem Durchfluß. Aus dem Ringraum des Brenners wurden 244,4 Nm3/h Sauerstoff
(100 Mol-O/ 02) mit einer Geschwindigkeit von 107 m/s und einer Temperatur von 129,4-°C
eingeleitet. Im Gasgenerator entstanden 574,4 Nm3/h trockenen Synthesegases bei
einer Temperatur von 134300 und
24,6 atü.
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Die Analyse des Gasprodukts (trocken) in Mol-% war:II2 33,02, CO 47,22,
C02 18,94, H2S 0,06, CH4 o,20, N2 0,47 und Ar 0,09.
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Freier Ruß wurde praktisch nicht erhalten. Der Produktgasstrom führte
32,2 kg/h nicht-umgesetzten Petrolkoks mit, der 24 40 ppm Nickel und 23 80 ppm Vanadium
enthielt. Damit wurde Nickel zu 35,1 Gew.-% und Vanadium zu 40,1 Gew.-% gewonnen.
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Die restlichen Nickel- und Vanadium-Verbindungen wurden zusammen mit
Asche oder Schlacke ab und zu dem Schleusentrichter am Boden des Abschreckgefäßes
entnommen und lassen sich zu den Metallsalzen aufarbeiten. Die Betriebsbedingungen
für Versuch 2 folgen in Tabelle 2.
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Tabelle 1 - Zusammensetzung des Petrolkokses roher Petrolkoks nicht-umgesetzter
Petrolkoks Elemente Einheiten Versuch 1 Versuch 2 Versuch 1 Versuch 2 C Gew.-% 89,28
89,28 83,60 91,34 H Gew.-% 2,58 2,58 4,55 0,57 N Gew.-% 2,35 2,35 0 0 Asche Gew.-%
2,41 2,41 9,95 6,2 S Gew.-% 1,16 1,16 1,90 1,89 Ni ppm 750 710 1,995 V ppm 500 590
1,082 2,380 Tabelle 2 - Betriebsbedingungen Versuch 1 Versuch 2 Sauerstoff/Brennstoff-Verhältnis,
Nm³/kg 1,018 0,989 Wasser/Brennstoff-Gew.-Verhältnis 0,95 1,03 Sauerstoff/Kohlenstoff-Atomverhältnis
1?16 1,12 Verweilzeit, s 5,54 5,79 Q2/Brennstoff Mol pro-Mio. BTU 2,85 2,76 Verbrennungswärme,
BGU/kg 33,310 33,310 Generator-Temperatur,°C 1399 1343