DE211611C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/52—Manufacture of steel in electric furnaces
- C21C5/5252—Manufacture of steel in electric furnaces in an electrically heated multi-chamber furnace, a combination of electric furnaces or an electric furnace arranged for associated working with a non electric furnace
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 18 b. GRUPPE
in FRANKFURT a. M.
Bei dem bekannten Verfahren zur Darstellung von Stahl im Flammofen oder in der
Birne unterscheidet man zwei gänzlich voneinander verschiedene Zeitabschnitte, nämlich
die Oxydations- und die Reduktionszeit. So geeignet die zur Ausübung der bekannten Darstellungsverfahren
gebräuchlichen Vorrichtungen zur Ausführung der ersten Arbeitsstufe sind, so ungeeignet sind sie für die zweite,
ίο den Reduktionsvorgang, was darin begründet
ist, daß die über der Schmelzmasse hinstreichenden Gase ihr ständig Gelegenheit bieten,
erneut schädlichen Sauerstoff aufzunehmen. Man ist daher nicht imstande, in einem der
obigen öfen einen dem Tiegelstahl auch nur annähernd gleichwertigen Stahl zu erzeugen.
Man hat deshalb begonnen, die Schlußarbeit bei der Stahlgewinnung dem Martinofen
zu nehmen und diese Arbeit dem geschlossenen Tiegel zu übertragen, in dem das vorher durch das Umgießen und Weiterbefördern
häufig — natürlich unbeabsichtigt — bis zum Erstarren bedeutend abgekühlte Metall
von neuem sehr hoch erhitzt wurde. Es gelang auf die Weise einen Stahl zu erhalten,
der an Wert weit denjenigen des nur im Martinofen erhaltenen Stahls übertraf, und man
bezeichnete dieses heute sehr viel angewendete Verfahren als das Arbeiten auf verbesserten
Martinstahl.
Als nun der elektrische Ofen zu wirtschaftlicher Bedeutung kam, bot sich in ihm ein guter
Ersatz für den kleinen Tiegel. Aber auch wenn man bei dem oben angedeuteten Verfahren
den elektrischen Ofen an Stelle des Tiegelofens benutzt, bietet die Benutzung der zwei
verschiedenen öfen große Nachteile. Das Übertragen von einem Ofen zum anderen ist
mit großen Schwierigkeiten verbunden, das Metall kühlt sich leicht zu stärk ab, und das
Weiterbefördern erfordert viel Zeit und Arbeit u. dgl. ■ .
Nach der Erfindung sollen nun die der, bekannten
Verfahren anhaftenden Mängel beseitigt werden dadurch, daß man den im Frischofen
oder in der Birne vorbehandelten Stahl nicht für die Verfeinerungsarbeit in einen zweiten
Ofen überführt, sondern im gegebenen Zeitpunkt diesen selben Ofen, nachdem man jeden Gas- und Lufteintritt in das Ofeninnere
verhindert hat, in einen elektrischen verwandelt und die Verfeinerung in diesem bei praktisch
indifferentem Gasraum vornimmt.
Die Vereinigung von Flammöfen oder Birnen mit elektrischer Beheizung ist zwar bekannt.
Indessen handelt es sich bei der Erfindung nicht um eine besondere Ofenform, sondern um eine heue Arbeitsweise. Es ist
jedoch für die Ausübung dieser ein Oxydationsofen erforderlich, dessen elektrische Bestandteile
während der Zeit des ersten Teiles des Schmelzens aus dem Bereich des Ofens bzw. der Wärme entfernt werden können.
Solche öfen sind an sich bekannt. .
Man kann nach der Erfindung z. B. das Schmelzen in einem Martinofen mit gewöhn-·
(s. Auflage, ausgegeben am γ. Oktober ign.J
lichem Einsatz und gewöhnlicher Feuerung beginnen. Ist die Oxydation der Verunreinigungen
genügend vorgeschritten, so zieht man in gewohnter Weise die Sehlacke und ersetzt
sie durch eine frische. Darauf wird der Ofen durch Schieber, Türen u. dgl. vollkommen geschlossen,
so daß jeder Gas- und Luftzutritt zum Stahl praktisch ausgeschlossen ist. Alsdann
wird der jetzt mit einem großen Tiegel
ίο vergleichbare Ofen mit elektrischer Heizung
versehen, was z. B. dadurch geschieht, daß man durch während des Schmelzens verschlossen
gehaltene Öffnungen im Gewölbe Elektroden in den Ofen senkt und den Strom einschaltet. Der Verfeinerungsvorgang kann
nunmehr vor sich gehen.
Während dieser Verfeinerungs- und Veredelungsarbeiten
kann man neben der elektrischen Beheizung auch die Hitze der Flammengase
weiter benutzen, indem man letztere z. B. in an sich bekannter Weise durch im
Ofengemäuer angeordnete Heizzüge schickt.
Durch Ersparnis elektrischer Energie kann auf diese Weise der Vorgang sehr wirtschaftlich
gemacht werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Darstellung von hochwertigem Stahl durch Verfeinern von Martinstahl
u. dgl., bei welchem die Frischarbeit und die nachfolgende Verfeinerungsarbeit
in einem einzigen, mit durch Feuerung und Elektrizität beheizbaren Ofen (Flammofen,
Birne u. dgl.) ausgeführt werden, dadurch ■ gekennzeichnet, daß während der letzteren
Verfeinerungsarbeit jeder Gas- und Luftzutritt in das Ofeninnere verhindert und der
Ofen als elektrischer Ofen mit praktisch indifferentem Gasraum betrieben wird.
2. Ausführungsform des Verfalirens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die,, Elektroden während des Frischens aus
dem Ofen entfernt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT44771D AT44771B (de) | 1906-11-01 | 1908-05-25 | Verfahren zur Darstellung von hochwertigem Stahl durch Verfeinern von Martinstahl u. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE211611C true DE211611C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=473403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1906211611D Expired DE211611C (de) | 1906-11-01 | 1906-11-01 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE211611C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1211234B (de) * | 1959-10-01 | 1966-02-24 | Beteiligungs & Patentverw Gmbh | Verfahren zum Erschmelzen von Metallen, insbesondere Stahl, im Elektroofen |
-
1906
- 1906-11-01 DE DE1906211611D patent/DE211611C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1211234B (de) * | 1959-10-01 | 1966-02-24 | Beteiligungs & Patentverw Gmbh | Verfahren zum Erschmelzen von Metallen, insbesondere Stahl, im Elektroofen |
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