DE208998C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Patentschrift
f- M 208998 -KLASSE
Qn. GRUPPE
Buntätzdrucke auf Halbwollstoffen werden bisher erhalten, indem man beide Fasern mit
leicht reduzierbaren Farbstoffen gleichmäßig färbt und mit Druckpasten bedruckt, die im
wesentlichen aus einem Reduktionsmittel (Hydrosulfit, Zinnsalz, Zinkstaubbisulfit) und solchen
Farbstoffen bestehen, die durch das angewandte Reduktionsmittel nicht zerstört werden.
Ferner enthalten diese Druckpasten stets
ίο ein zur Fixierung der Farbstoffe dienendes
Hilfsmittel, dem meist basischen Charakter der in den Ätzpasten enthaltenen Farbstoffe
entsprechend, gewöhnlich Tannin.
Diesem Verfahren haften verschiedene Mängel an.
i. Die derartig bedruckte Ware wurde behufs Entwicklung und Fixierung der Ätzfarben
der üblichen Passage im Schnelldämpfer unterworfen und zeigte dann nach dem
Waschen, daß die Färbung auf der Baumwollfaser weniger intensiv war als auf der . Wollfaser. Die Färbung war nicht fasergleich.
Insbesondere tritt dieser Nachteil hervor bei Waren, die aus irgendeinem Grunde vor dem
Druck in üblicher Weise gechlort werden, da die gechlorte Wolle eine viel stärkere Affinität
zu dem aufgedruckten Farbstoff besitzt als die Baumwolle.
Noch störender tritt dieser Umstand in Erscheinung bei denjenigen Warengattungen, die
aus baumwollener Kette und kunstwollenem Schuß bestehen, welch letzterer teils aus dem
Lumpenmaterial baumwollene Fäden enthält, teils zur Erhöhung der Spinnfähigkeit Bei
mischungen von teilweise geringwertigen »nöppigen« Baumwollabfällen erhalten hat. Bei solchen
künstwollenen Artikeln ist die Färbung auf der Wolle deshalb viel dunkler als auf
der Baumwolle, weil die Kunstwolle an sich dunkel gefärbt ist, während die Baumwolle
durch das Reduktionsmittel meist völlig entfärbt wird.
Auf diese Art entstehen, insbesondere beim Druck schwererer Muster, unruhige Bilder und
die Ware erhält durch das Sichtbarwerden kleiner heller Baumwollteilchen ein unruhiges,
den Bedürfnissen des Konsums nicht entsprechendes Aussehen. Selbst ein längeres,
z. B. einstündiges Dämpfen im Runddämpfer beseitigt diesen Übelstand nur zum geringen
Teil und auf Kosten der Lebhaftigkeit der Effekte. Schließlich ist es eine bekannte Erfahrung,
daß durch längeres Dämpfen die durch das aufgedruckte Reduktionsmittel zerstörte
Wollfärbung durch Oxydation teilweise wieder in Erscheinung tritt.
2. Die Anwendung tanninhaltiger Ätzdruckfarben hat den Nachteil, daß trotz oder infolge
der zur Hintanhaltung von vorzeitiger Lackbildung zugefügten Mittel, wie Essigsäure,
Phenol, Anilin usw., die Haltbarkeit dieser Farben sehr beeinträchtigt wird und bei längerem
Gebrauch keine gleichmäßigen Resultate mit ihnen erzielt werden können.
Das vorliegende Verfahren soll diese Nachteile beseitigen. Man erzielt satte, lebhafte
und fasergleiche, insbesondere aber auf kunstwollenen Waren selbst in schwersten Mustern
»noppenfreie« Effekte bei kurzer Dämpfdauer, wenn man die im Gewebe enthaltene Baumwolle
mit schwer reduzierbaren, die Wolle aber mit leicht reduzierbaren Farbstoffen färbt
(die Reihenfolge dieser Maßnahmen ist für den technischen Effekt gleichgültig) und die
so vorbereitete Ware mit Reduktionsbuntätzen bedruckt.
Zur Färbung der Baumwolle sind Schwefelfarben zu verwenden, insbesondere grau und
schwarz färbende. Die nach bekannten Verfahren hergestellten Färbungen mit diesen
Farbstoffen werden beim nachfolgenden Ätzen zum geringen Teil zerstört, zum weitaus
größeren Teil bleiben sie aber auf der Faser erhalten und dienen sowohl zur Fixation der
/ aufgedruckten Buntätzfarbstoffe, wie auch zur Vertiefung des Farbtones an den bedruckten
Stellen.
Als weiterer Vorteil des Verfahrens sei angeführt, daß saure reduktionsbeständige Farbstoffe
den Druckfarben beigemischt werden können; auch der Wegfall des Tannins und die kürzere Dämpfdauer bilden wesentliche
Fortschritte gegen die bisherige Arbeitsweise.
Die Baumwolle des Gewebes wird in bekannter Weise in einem kalten Bade gefärbt,
welches in einem Liter: 40 g Thiogenschwarz B 2 R flüssig, 20 g Schwefelnatrium, 20 g
Kristallbisulfit, 25 g Glaubersalz enthält- Hierauf wird das Gewebe gewaschen und in einem
neuen Bade mit 10 Prozent Glaubersalz, 4 Prozent Schwefelsäure und 3 Prozent Naphtalinblau
kochend gefärbt. Das hiernach gespülte und getrocknete Stück wird in bekannter Weise von Hand oder mit der Maschine mit
einer Buntätzdruckpaste bedruckt, die in folgender Weise zusammengesetzt ist:
40 g Flavophosphin 2 G cone,
50 g Glycerin,
180 g British Gum,
480 g Wasser,
250 g Hydrosulfit cone. 1:1
180 g British Gum,
480 g Wasser,
250 g Hydrosulfit cone. 1:1
1000 g.
Nach dem Druck erhält die Ware in gewohnter "Weise eine 3 bis 6 Minuten lange
Mather-Plattpassage bei ungefähr 103 °, wird gewaschen und fertig gemacht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Buntätzdrucken auf halbwollenen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Gewebe enthaltene Baumwolle mit schwer reduzierbaren, und zwar mit Schwefelfarbstoffen, die Wolle mit leicht reduzierbaren Farbstoffen gefärbt und die so vorbereitete Ware mit vornehmlich tanninfreien Reduktionsbuntätzen bedruckt wird, um fasergleich erscheinende Buntätzdrucke zu erzielen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE208998C true DE208998C (de) |
Family
ID=470993
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT208998D Active DE208998C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE208998C (de) |
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