DE207317C - - Google Patents
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- DE207317C DE207317C DENDAT207317D DE207317DA DE207317C DE 207317 C DE207317 C DE 207317C DE NDAT207317 D DENDAT207317 D DE NDAT207317D DE 207317D A DE207317D A DE 207317DA DE 207317 C DE207317 C DE 207317C
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/38—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 207317-KLASSE 42 c. GRUPPE
MAX BIRK in MÜNCHEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Januar 1906 ab.
Um ein Gyroskop-an Stelle des Kompasses
auf Schiffen verwenden zu können, ist es unbedingt nötig, daß dasselbe eine möglichst
lange Laufzeit besitzt. Dieser Bedingung kann aber nicht durch konstruktive Ausbildung des
Kreisels allein genügt werden, man wird vielmehr auch bei Verwendung eines in mecha-.
nisch technischer Hinsicht vollkommensten Kreisels ■ auf Schwierigkeiten geographischphysikalischer
Art stoßen, welche die Benutzung eines Gyroskops für Zwecke der Navigation als
unmöglich erscheinen lassen. Die Anwendung der sich aus dem Foucaultsohen
Pendelversuch ergebenden Erscheinungen auf vorliegende Materie führt nämlich zu der Erkenntnis,
daß eine freie rotierende Achse häuptsächlich zwei Momenten unterworfen ist,
deren Einwirkung aber ein zu Kompaßzwecken zu verwendendes Gyroskop unbedingt entzogen
werden muß. Es ist dies erstens der Einfluß der Erdrotation und zweitens jene Störung,
- welche sich beim Verlassen der geographischen
Breite des Ingangsetzungsortes ergibt, Erscheinungen, welche eine fortlaufende Korrektur
bzw. Neueinstellung notwendig machen, also nur eine beschränkte Laufzeit zulassen.
Die dauernde Angabe der Meridianebene, gänzlich unbeeinflußt von Erdrotation und
jeglicher Ortsveränderung, sowie die gleich:
zeitige Angabe der geographischen Breite des jeweils erreichten Standortes, läßt sich jedoch
nur dadurch erzielen, daß der Gyroskop- (Rotations-) Achse von vornherein eine zu jedem
erreichbaren Standort völlig neutrale Stellung gegeben wird, in der sie infolge geeigneter
Einstellung und Aufhängung verharren kann. Dieser Bedingung entspricht einzig und allein
nur jenes Einstellverfahren, durch welches die Gyroskopachse am Ingangsetzungsort parallel
zur Erdachse gebracht wird.
Die Folge dieses Verfahrens ist sodann die, daß eine danach eingestellte freie Achse infolge
der Erddrehung gänzlich Unbeschadet jeglicher Ortsveränderung ihres Trägers einen
stets senkrecht zur Äquatorebene stehenden Kreiszylinder beschreibt und dadurch dauernd
im Meridian bleibt (vgl. Fig. 1). Zur Ausführung dieses Verfahrens kann jedes Gyroskop
verwendet werden; sofern dasselbe seiner ganzen Konstruktion nach im indifferenten Gleichgewicht
in einem in kardanischen Ringen schwingenden Behälter frei aufgehängt ist, so
daß es in der ihm· gegebenen Stellung ohne Rücksicht auf die Bewegung und Ortsveränderung
seines Trägers verbleiben kann, also nicht selbst eine gewisse Stabilität besitzt,
oder während des Ganges in bezug auf irgendeine Drehachse durch eine Arretiervorrichtung
o. dgl. gefesselt ist. ·
Vor allem ist jedoch zur Ausführung vorstehend entwickelten Verfahrens eine Vorrichtung
nötig, die es ermöglicht, das im Anlauf befindliche Gyroskop genau senkrecht zur
Äquatorebene einzustellen, während des Anlaufs in dieser Stellung festzuhalten und nach
erlangter voller Richtkraft momentan gänzlich freizugeben. Die genaue Einstellung senkrecht
zur Äquatorebene erfordert naturgemäß zwei-
Manipulationen, nämlich einmal das Stellen in die (astron.) Meridianebene und dann das
Geben einer der Polhöhe des Ingangsetzungsortes entsprechenden Erhöhung gegen die
Horizontale. Dies wird nach vorliegender Erfindung dadurch bewerkstelligt, daß die Vertikalachse
des Gyroskopträgers mit einer Peilvorrichtung und die Elevationsachse mit einer
Drehvorrichtung in Verbindung gebracht wird,
ίο derart, daß dadurch die Rotationsachse ein-'
gestellt festgehalten und durch irgendein Hilfsmittel, wie Schraube, Feder o. dgl., momentan
freigegeben wird. ■ Von der vorliegend angegebenen Einstellvorrichtung unterscheidet
sich die in den Patentschriften 167262 und 167782 beschriebene Vorrichtung zum Einstellen
eines anlaufenden Kreiselapparates in eine bestimmte Lage zum Erdmeridian dadurch,
daß bei letzterer mittels eines an dem
Kreisel angebrachten Elektromagneten die horizontal gestellte Achse in den magnetischen
Meridian bzw. in eine noch zu bestimmende Lage dazu gebracht wird.
In der · Zeichnung ist eine einfache Ausführungsform eines nach vorliegender Erfindung
ausgebildeten mechanischen Schiffskompasses schematisch in Fig. 2 in Draufsicht, in
Fig. 3 und 4 in zwei Querschnitten A-B und C-D nach Fig. 2 dargestellt.
Derselbe ; besteht im wesentlichen aus der durch einen kleinen, schnellaufenden Elektromotor
in gleichmäßige Rotation versetzten freien Achse, verbunden mit der Kompaßrose,
ferner dem Kompaßkessel in kardanischer, an sich bekannter Aufhängung nebst Pinne als
Träger des Achsensystems. Außerdem ist eine Stromzuführungsvorrichtung für den Elektromotor
und zweckmäßig eine Vorrichtung für selbsttätige Fernübertragung der Kompaßstellung
vorgesehen. Um das! oben erwähnte Verfahren mit diesem Apparat ausführen zu
können, ist ferner eine Anzeigevorrichtung für die geographische Breite und vor allem ein
Einstellapparat angebracht.
Die äußere Anordnung des^ mechanischen
Schiffskompasses gleicht also im wesentlichen der des gebräuchlichen Magnetkompasses mit
der bisher schon angewandten kard anischen Aufhängung, so daß die Pinne stets' in der
Richtung des Erdradius bleiben kann. Auf der in den beschwerten Kesselboden eingesetzten
Stahlpinne ä sitzt der Träger der freien Achse α und des dieselbe bewegenden Motors b.
Der Träger besteht aus einer zylinderförmigen Hülse p, die auf die Pinne d aufgeschoben ist
und auf einem Kugellager ruht, somit um die Pinne gedreht werden kann. Oben auf der
Hülse p sitzt fest damit verbunden eine Gabel h,.in ,welcher das Gehäuse· des Elektromotors
b und damit die durch die verlängerte Ankerachse gebildete freie Achse α in geeigneter,
möglichst reibungsfreier Lagerung ruht. Diese Tragvorrichtung macht die Achse zu
einer »freien« und gestattet eine Drehung sowohl in horizontaler als auch vertikaler Riehtung.
Die Zapfen sind seitlich durch die Gabel h fortgesetzt (i) und tragen an ihren
äußeren Enden die drehbar mit ihnen verbundene ringförmige Kompaßrose c, deren
Nordsüdstrich in der Verlängerung der freien Achse, also bei Senkung in gleicher Vertikalebene mit dieser liegt. Die durch die verlängerte
Ankerachse des Motors gebildete freie Achse trägt in gleichem Abstande von ihrem
achsialen Mittelpunkt die zwei Schwungkörper r und rv (Das Ganze ist auf das Genaueste
ausbalanciert.) Um die Pinne herum ' ist die Stromzuführühgsvorrichtung angeordnet,
welche die Eigenschaft hat, den Zutritt des elektrischen Stromes bei jeder Drehung um
die Vertikale zu sichern. Sie besteht aus einem am Boden geeignet befestigten Ring e
aus Isolationsmaterial mit zwei konzentrischen Seitenringen J1, f2. Der Strom tritt durch
ein die Schwingungen, des Schiffes mitmachendes, biegsames Kabel k in den Kompaßkessel
bzw. in den äußeren Ring fi: von diesem
durch einen mit Gelenk versehenen Abneh- ' rrier Z1. zur Hülse p .und wird so zum unteren
Teil der Gabel k geleitet. Rechts am Motor befindet sich nun eine Schleif feder η, von weleher
durch einen Schleifring der Strom dem Motor zugeführt wird. Hat der Strom den
Motor, .durchlaufen, so wird er. durch eine
gleiche Vorrichtung 7% auf der linken Seite des Motors und zur Gabel bzw. zur Hülse p
und von hier durch eine auf dem- inneren Ring schleifenden· Abnehmer I2 aus dem Kompaßkessel
geleitet. . . <
Im übrigen kann, falls es erwünscht erscheint, an dem Gyroskopträger noch eine
Vorrichtung zur selbsttätigen Fernübertragung der zweiten Komrjaßstellung angebracht werden,,
z. B. in der 'Form eines Abnehmers 0, welcher auf einem Ring q schleift und hier
nach Art der bekannten Zeigertelegraphen o. dgl. die Fernübertragung bewerkstelligt.
. Aus der. eingangs geschilderten Kombination von zwei stets sichtbar gemachten Geraden, Erdradius bzw. der dazu senkrechten Horizontlinie und Erdachse bzw. der dazu Parallelen (Fig. 1) ergibt sich auch die Möglichkeit, , die Polhöhe oder geographische Breite des jeweiligen Standortes ablesen zu können. Um dies bequem zu gestalten, sowie um die Achse bei Inbetriebsetzung parallel zur Erdachse einstellen zu können, ist nun folgende Einrichtung getroffen: Genau senkrecht zur freien Achse ist ein Stift s oben in das Motorgehäuse eingesetzt, auf welchem oben quer der Zeiger m sitzt. Dieser Zeiger bestreicht zwei zu beiden Seiten des Motors angeordnete,
. Aus der. eingangs geschilderten Kombination von zwei stets sichtbar gemachten Geraden, Erdradius bzw. der dazu senkrechten Horizontlinie und Erdachse bzw. der dazu Parallelen (Fig. 1) ergibt sich auch die Möglichkeit, , die Polhöhe oder geographische Breite des jeweiligen Standortes ablesen zu können. Um dies bequem zu gestalten, sowie um die Achse bei Inbetriebsetzung parallel zur Erdachse einstellen zu können, ist nun folgende Einrichtung getroffen: Genau senkrecht zur freien Achse ist ein Stift s oben in das Motorgehäuse eingesetzt, auf welchem oben quer der Zeiger m sitzt. Dieser Zeiger bestreicht zwei zu beiden Seiten des Motors angeordnete,
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Einstellen eines Gyroskops zum Zwecke der gleichzeitigen
dauernden Angabe der Meridianebene sowie der geographischen Breite, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertikalachse des Gyroskopträgers mit einer Peil vorrichtung zum Zwecke des Einstellens der freien (Rotations-,
Gyroskop-) Achse in die astronomische Meridianebene und die Horizontalachse
des Gyroskopträgers mit einer Drehvorrichtung zum Geben einer entsprechenden Erhöhung derart in Verbindung gebracht
wird, daß durch diese beiden Vorrichtungen zusammen die Achse des Gyroskops
eingestellt (vor oder während des Anlaufs) festgehalten und (nach erlangter
Richtkraft) momentan gänzlich freigegeben wird.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß über der freien Achse ein Diopterlineal angeordnet und zum. Einstellen der freien Achse zwei mit derselben in geeignete
Verbindung zu bringende Stifte (4, 4) und eine Spindel (6) mit Zahn- und Friktionsrädern
(7) vorgesehen sind, welche nach. dem Einstellen gemeinsam abgehoben
werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE207317C true DE207317C (de) |
Family
ID=469422
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT207317D Active DE207317C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE207317C (de) |
-
0
- DE DENDAT207317D patent/DE207317C/de active Active
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