DE2055751B2 - Verfahren zur herstellung von chlorierten aethylenpolymerisaten und deren verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von chlorierten aethylenpolymerisaten und deren verwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von chlorierten Alhylenpolymerisaten
durch mehrstufige Chlorierung eines Äthylenpolymerisats in einem heterogenen System sowie auf deren
Verwendung zur Herstellung von synthetischen ther- <··,
moplastischen Harzen oder Elastomeren.
Die Chlorierung von Äthylenpolymerisaten, die in einem homogenen System gelöst in einem Lösungsmittel
vorliegen, ist bekannt. Auch ist die Chlorierung vo Äthylenpolymerisaten in einem heterogenen Systen
bekannt, wobei das Äthylenpolymerisat entwede schwimmend oder suspendiert in einem inerten Mediun
vorliegt, das weder das eingesetzte Äthylenpolymerisa noch das gebildete chlorierte Äthyienpolymerisa
wesentlich löst.
Die Chlorierung von Polyäthylen in einem heterogenen System, beispielsweise in einer Suspension de
Polyälhylenpulvers in einem wäßrigen Medium, wii Wasser, oder in einem wäßrigen Lösungsmittel oder ii
einer Flotation des Polyälhylenpulvers in einen pulverförmiger! anorganischen Salz, beispielsweisi
Kieselsäure, Natriumchlorid u.dgl., ist vorteilhafter al eine Chlorierung des Polyäthylens im homogenei
System, und zwar sowohl in wirtschaftlicher als auch ii qualitativer Hinsicht.
Die Chlorierung von Äthylenpolymerisat nach einen mehrstufigen Verfahren in einem heterogenen Syst err
ist ζ. B. in den US-PS 29 26 159, 30 71 569, 32 27 781 32 81 384. 32 82 910 und 32 91 863 beschrieben, jedocl
sind diese bekannten Arbeitsweisen insbesondere hinsichtlich Kosten und Qualität des Endprodukts nich
zufriedenstellend.
Wenn die Chlorierung von Polyäthylen in einen heterogenen System bei der mildesten Temperatür die
möglich ist, um kein wesentliches Schmelzen unc Verschwinden des kristallinen Anteils des Polyäthylen.1
hervorzurufen, ausgeführt wird, wird normalerweise ir Nähe der unteren kritischen Grenze der Schmelztemperatur
des kristallinen Anteils oder darunter die Ausbildung von relativ harten Kunststoffen mil
niedriger Lösungsmittellöslichkeit erhalten. Diese Produkte sind in den üblicherweise verwendeten organischen
Lösungsmitteln, wie aromatischen Kohlenwasserstoffen, Ketonen, Estern u. dgl., bei Raumtemperatur
unlöslich, da eine beträchtliche Menge des kristallinen Anteils noch verbleibt, wenn der Chlorgehalt des
Polyäthylens 50 Gew.-% oder sogar mehr erreicht Andererseits ist die Aggregation der als Ausgangsmate
rial dienenden Polyäthylenteilchen und der gebildeten chlorierten Polyäthylenteilchen bei der Chlorierung mit
derartig milden Temperaturen gering, und dadurch wird ein gleichförmiger Chiorierungsarbeitsgang erleichtert
und betriebliche Störungen werden verringert.
Wenn andererseits die Chlorierung von Polyäthylen in einem heterogenen System bei höheren Temperaturen
ausgeführt wird, die ein Schmelzen und Verschwinden der Hauptmenge oder praktisch des gesamten
kristallinen Anteils des Polyäthylens verursachen, normalerweise bei einer Temperatur in Nähe oder
oberhalb der oberen kritischen Temperatur des Schmelzpunktes des kristallinen Teiles, verschwindet
der kristalline Anteil im wesentlichen, wenn der Chlorgehalt des Polyäthylens 30 Gew.-% oder sogar
weniger erreicht, und es kann ein in Lösungsmitteln lösliches, relativ weiches elastomeres chloriertes Produkt
erhalten werden. Das Produkt ist in den organischen Lösungsmitteln, z. B. den vorstehend
aufgeführten, bei Normaltemperatur löslich und ergibt ausgezeichnete Harzmassen im Gemisch mit beispielsweise
Polyvinylchlorid, um die Schlagbeständigkeit des letzteren zu verbessern. Bei derartig hohen Chlorierungstemperaturen
neigen jedoch die Teilchen des Ausgangspolyäthylens ebenso wie des gebildeten chlorierten Polyäthylens zur Aggrcgierung, wodurch die
Steuerung der Reaktion schwierig wird. Infolgedessen
ist eine gleichförmige Chlorierung kaum erzielbar, und
treten apparative Schwierigkeiten aiilgriiiid dei
■irengen Anforderungen hinsichtlich Korrosioiisbestän
ligkeit, Druckbeständigkeit u.dgl. auf. Das erhaltene
■hlorie'rte Polyäthylen zeigt darüber hinaus eine
Verringerte Zugfestigkeit, wodurch das Polymere allein
jjgr Praxis unbrauchbar ist, und auch wenn es als
Haizgemisch, wie vorstehend angegeben, verwendet , rcj verursacht es keine merkliche Verschlechterung
ler Zugfestigkeit und der Transparenz des Gemisches Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines ι
erbesserten Verfahrens zur Herstellung von chlorier-η
Äthylenpolymerisaien mit verbesserten Eigeiischaiinsbesondere
einer vorteilhaften Geschmeidigkeit
d Zugfestigkeit, wobei die den bisher bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile vermieden werden >
und ein chlorieiles Äthylenpolymerisat in einfacher
Weise von hoher Schlagfestigkeit, Transparenz und •iberlegenem Aussehen erhalten werden kann, das mn
thermoplastischen Harzen oder Elastomeren unter Gewinnung von vorteilhaften Produkten vermischt
werden kann.
Die Lösung diecer Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zur Herstellung von
chlorierten Äthylenpolymerisaten durch mehrstufige Chlorierung eines Äthylenpolymerisates in einem
heterogenen System, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
(a) in einer ersten Stufe ein Äthylenpolymerisatpulver mit Chlor bei einer Temperatur, die den oberen
kritischen Schmelzpunkt 7'des Polymerisats nicht
übersteigt oder bei einer Temperatur, die die schwankende obere kritische Schmelztemperatur
Ta nicht übersteigt, falls während der Chlorierungsreaktion der obere kritische Schmelzpunkt des
chlorierten Polymerisats um ±zlTschwankt, bis aul
einen Chlorgehalt unterhalb des endgültig gewünschten Chlorgehaltes chloriert wird,
(b) die Einführung von Chlor unterbrochen und das chlorierte Polymerisat von der Stufe (a) bei einer
Temperatur Tb oberhalb ihres unteren kritischen Schmelzpunktes und oberhalb der Temperatur der
Chlorierung in der ersten Stufe und nicht höher als 2000C wärmebehandelt wird und
(c) das wärmebehandelte chlorierte Polymerisat aus der Stufe (b) mit Chlor in einer zweite,ι Stufe bei
einer Temperatur Tc, die unterhalb der Temperatur Tb liegt, bis zur Erhöhung des Chlorgehaltes auf
den gewünschten Bereich chloriert wird.
Die chlorierten Äthylenpolymerisate gemäß der Erfindung besitzen überlegene Eigenschaften, wie
Lösungsmittelbeständigkeit, Zugfestigkeit, Schlagfestigkeit Transparenz, Bruchdehnung, 100% Modul und
Härte im Vergleich zu den üblicherweise hergestellten chlorierten Äthylenpolymerisaten mit einem äquivalenten
Chlorgehalt, und können mit guter Reproduzierbarkeit hergestellt werden. _
In einer speziellen Ausführungsform wird als
heterogenes System ein wäßriges Suspensionssystem angewandt, die Chlorierung der ersten Stufe bis zu
einem Chlorgehalt von mindestens 10 Gew.-% durchgeführt und die Chlorierung der zweiten Stufe bis zu einem
Wert von mindestens 20 Gew. % durchgeführt.
Vorzugsweise wird ein Ausgangspolyäthylen mit
„inem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
nicht mehr als 1 mm verwendet. Günstigerweise wud als Ausgangspolyäthylen ein Polymeres, das aus
mindestens 90 Mol-% Äthylen aulgebaut ist und eine
Dichte von mindesieiis 0,440 und ein Molekulargewicht
im Viskusiiiiisduivhscliniii von mindestens 10 000
besitzt, verwendet.
1 bis 94 Teile des erfindungsgemüU hergestellten
chlorierten Äthylenpolymerisats können zusammen nut bis 1 Teilen eines thermoplastischen Harzes oder
Elastomeren zur I lerstellung von synthetischen thermoplastischen Harzen mit besonders guten Eigenschaften
verwendet werden. Vorzugsweise werden dem erlmdungsgemäll
hergestellten chlorierten Äihylenpolymerisai 47 bis 80 Teile Polyvinylchlorid oder insbesondere
r>0 bis Vl eile Polyvinylchlorid zugegeben.
In einer weiteren vorteilhalten Ausführimgslorm wird
nach der Chlorierung in der zweiten Stufe (c) erneut eine wärniebehandlungssiufe (b) bei einer Temperatur
lh' durchgeführt, die die untere kritische Schmelztemperatur des kristallinen Anteils des in der zweiten Stille
chlorierten Polyäthylens und die Chlorieningslemperatur
der zweiten Stufe Vf übersteigt, worauf das Produkt . weiterhin bei einer Temperatur Tc unterhalb der
Temperatur Tb' chloriert wird. Die Stufen (b) bis je)
werden in der gewünschten Anzahl wiederholt, bis der schließlich gewünschte Chlorgehalt des Produktes am
Ende der Stufe (c)der letzten Wiederholung erreicht ist. Die Ausbildung des heterogenen Systems fur die
Durchführung des Verfahrens gemäß der Erlindung ist
an sich bekannt. Als Medium zur Ausbildung dieser
heterogenen Systeme werden Materialien verwendet, welche das Ausgangspolyäthylen und das chlorierte
n Polyäthylen nicht wesentlich lösen. Spezifische Beispiele für brauchbare Medien umfassen Wasser und wäßrige
Medien, wie Wasser-Salzsäure und Wasser-anorganische Salze, beispielsweise NaCI, CaCl>
und Na.SO.,. Das Polyäihylenpuiver wird zu einem derartigen Medium
ι·-, unter Bildung einer wäßrigen Suspension zugegeben.
Heterogene Systeme können auch durch Vermischen von Polyäthylenpulver mit Pulvern von anorganischen
Salzen, wie NaCl, Kieselsäure u. dgl. unter Ausbildung einer Strömung des ersieren in dem letzteren erhalten
ju werden. Gemäß der Erfindung werden waürige
Suspensionssysteme unter Anwendung von Wassei
oder wällrifeen Medien, die das Ausgangspolyathy en
und das chlorierte Polyäthylen nicht wesenilicn quellen
oder lösen, bevorzugt, da eine leichtere Regelung cei Reaktion und eine bessere Qualität des sich ergebenden
chlorierten Polyäthylens erzielt wird.
Als Ausgangspolyäthylen kann ein Hochdruck-, Miueldruck- oder Niedrigdruckpolyäihylen oder auch
ein Copolymers von Äthylen mit einem Gehall von normalerweise weniger als 20 Mol-"/« vorzugsweise
weniger als 10 Mol-%, eines Comonomeren eingesetzt
wurde. ,
Beispiele für geeignete Comonomere sind 1 ropylen.
Buten-1 2. Methylenpenten-1, Vinylacetat u.dgl. Bevor
zugt werden Polymere, bei denen mindestens 40'/» aus
Äthylen aufgebaut sind, die eine Dichte von mindestens
0 940 und ein mittleres Molekulargewicht Ο*:»"'""11
durch Viskositätsmessung) von mindestens IO HK)
besitzen, sowie Polyäthylen mit einer oberen kritischen S -hmel/temperatur des kristallinen Anteils von oberhalb
90 C und einer Dichte von weniger als 0,440.
Die Teilchengröße des Ausgangspolyaihvlens ist
mehl kritisch, jedoch weiden normalerweise I olyathv
lenpulver mit einem mittleren Teilcher.durchmcsser von
nicht mehr als 1 mm, vorzugsweise ^nichi J^^
(liiiini verwendet, wobei das Pu.ver oeviü/.ug.
Teilchen mil einem größeren Durchmesser als 1 mm enthält. Der optimale Teilchengrößenbereich, angege-
ben als mittlerer Durchmesser, beträgt etwa 0.5 bis 0,01 mm.
Die Maßnahmen zur Polyäthylenchlorierung in einem wäßrigen Suspensionssystem unter Einleitung von
Chlor sind an sich bekannt. Beispielsweise kann die Umsetzung sowohl unter Atmosphärendruck als auch
erhöhtem Druck ausgeführt werden und gegebenenfalls ist ein Katalysator anwesend. Bei hohen Temperaturen
oder bei hohen Temperaturen und hohen Drücken verläuft die Reaktion in zufriedenstellender Geschwindigkeit
in Abwesenheit eines Katalysators. Zur förderung der Reaktion kann beispielsweise eine Bestrahlung
des Reaktionssystems mit aktinischem Licht angewendet werden, oder es kann ein radikalbildendcs Mittel.
wie tcrt.-Butylhydroperoxid, Azo-bis-iso-butyronitril,
tert.-Butylperbenzoat, benzoylperoxid, Methyläthylkcton-peroxid u. dgl., zu der Suspension zugegeben
werden.
Bei der Chlorierung eines Polyäthylenpulvers in einem wäßrigen Suspensionssystem neigen die chlorierten
Polyäthylenteilchen gewöhnlich zur Aggregierung, wenn ihr Chlorgehalt etwa 25 bis 40 Gcw.-% erreicht.
Dies stellt kein Problem dar, wenn die Chlorierungstemperatur um 5O0C oder mehr niedriger als der
Schmelzpunkt des kristallinen Anteils des Polyäthylens ist. Wenn jedoch die Chlorierungstemperatur den
angegebenen Bereich übersteigt, ist die Anwendung eines Suspensionsslabilisators zu empfehlen, da der
Stabilisator auch zur Verhinderung der Aggregation dient.
Beispiele für derartige Suspensionsstabilisatoren sind:
(I) Wasserlösliche Polymere oder Copolymere, von denen wenigstens 50 Mol-% aus einem Monomeren von
Acrylsäure oder Methacrylsäure aufgebaut sind, wasserlösliche, teilweise veresterte Produkte der vorstehenden
Polymeren oder Copolymcren, bei denen die Carboxylatreste teilweise verestert sind, und wasserlösliche
Salze der vorstehenden Polymeren, Copolymcren oder der teilweise veresterten Produkte.
Comonomere, die weniger als 50 Mol-% des vorstehenden Copolymcren ausmachen, sind z. B.
Styrol. Methylvinyläthcr, Äthylvinyläthcr, Acrylamid. Methacrylamid. 1 -Vinyl-2-pyrrolidon, 1 -Vinyl-3-pyrrolidon,
t-Vinyl-3-mcthyl-2-pyrrolidon und Maleinsäure. Die wasserlöslichen Salze können beispielsweise Natriumsalzc,
Kaliumsalzc und Ammoniumsalze sein.
Unter den vorstehend aufgeführten wasserlöslichen Polymeren mit einem Molekulargewicht von wenigstens
10 000 werden die wasserlöslichen, teilweise veresterte!! Produkte derselben und deren wasserlösli
ehe Salze bevorzugt.
(II) Wasserlösliche Polymere oder Copolymere, bei denen wenigstens 50 Mol-% aus einem Monomeren von
Acrylamid und Methacrylamid aufgebaut sind.
Als Comonomere. die weniger als 5(1 Mol % des ( opolymcren ausmachen, können die unter der
vorsiehenden Gruppe (I) aufgeführten Monomeren und (Omonoincrcn unter Ausschluß von Acrylamid und
Methacrylamid verwendet werden.
Die wasserlöslichen von Acrylamid und Melhaci'yl
amid abgeleiteten Polymeren mit einein Molekulargewicht im Bereiche von 10 000 Ins i 00(1000 werden
bevorzugt.
(III) Wasserlösliche Polymere odei Copolvinerc. von
denen wenigstens 50 Mol % aus Maleinsäure aufgebaut sind, wasserlösliche, teilweise versierte Produkte der
Polymeren oder ('opolymeren, deren Carboxylresie teilweise verestert sind, wasserlösliche Salze der
vorstehenden Polymeren, Copolymcren oder teilweise vercsterien Produkte.
Brauchbare Comonomeren, die weniger als 50 Mol-% des Copolymcren ausmachen, sind die in der vorstehenden
Gruppe (I) aufgeführten Monomeren unter Ausschluß von Maleinsäure.
Von diesen werden Copolymere aus 50 Mol-% Maleinsäure und 50 Mol-% an anderen Comonomeren,
teilweise veresterte Produkte derselben und Salze derselben, bevorzugt. Insbesondere werden die veresterten
Produkte von Copolymeren aus 50 Mol-% Maleinsäure und 50 Mol-% Styrol oder Methylvinylälher,
bei denen ein Carboylrest der Maleinsäure mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
verestert ist, und deren Salze bevorzugt.
(IV) Wasserlösliche Polymere oder Copolymere, von denen wenigstens 50 Mol-% aus Vinylpyrrolidon
aufgebaut sind.
Brauchbare Comonomere sind die in der vorstehenden Gruppe (I) aufgeführten Monomeren unter
Ausschluß von Vinylpyrrolidonen.
Unter den vorstehend aufgeführten Produkten werden l-Vinyl-2-pyrrolidonpolymere mit einem Molekulargewicht
im Bereich von etwa 10 000 bis 1 000 000 bevorzugt.
Die Zugabe kleinerer Mengen derartiger Suspensionsstabilisatoren, normalerweise nicht mehr als 10
Ge\v.-%, bezogen auf Ausgangspolyäthylen, beispielsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, zu dem wäßrigen Suspensionssystem, verhindert wirksam die Aggregierung.
Diese Suspensionsstabilisatoren können durch Waschrn des gebildeten, chlorierten Polyäthylens mit
wäßrigen Alkalien mühelos entfernt werden. Falls die Wäsche unzureichend ist. um Spurenmengen des
verbliebenen Stabilisators zu entfernen, verursachen diese keine merkliche Verfärbung, die für die Qualität
des Produktes nachteilig wäre, noch verschlechtern diese die Wärmestabilität des Produktes. Deshalb
werden die vorstehenden Suspensionsstabilisatoren bevorzugt. Sie können zu dem Reaktionssystem zu
Beginn oder in aliquoten Teilen während der Umsetzung zugegeben werden.
Zur Verhinderung der Aggregierung kann auch gcwünschtenfalls die Anfangsslufe der Chloricrungsreaktion
bei einer so niedrigen Temperatur, wie möglieh, unter Ausbildung eines harten Films an der Oberfläche
der Polyäthylcnteilchcn ausgeführt werden und woraul die Temperatur zur Fortführung der Chlorierung erhöht
wird, oder die Chlorierung kann unter /ugabe von organischen oder anorganischen Feststoffen, beispielsweise
feine Pulver von Polyvinylchlorid, Kieselsäure und dgl. oder unter Zugabe von Polyvinylalkohol
ausgeführt werden.
ledoch müssen bei dem erstgenannten Verfahren sehr niedrige Temperaturen. z.B. wenigstens etwa 50"C
unterhalb des Schmelzpunktes des kristallinen Teiles des Polyäthylens angewandt werden, woduieh die
Reaktionszeit für die Anfangsstufe unzulässig verlän
gen wird und die Chlorierung ungleichmäßig wird. Bei
dem zweilgenannien Verfahren verbleibt das feine
Pulver in dem Produkt, wodurch die Qualität des Produktes nachteilig beeinflußt wird. Bei dem dritten
Verlahren wird auch der Polyvinylalkohol chloriert, wobei sieh ein Produkt bildet, welches gegenüber
Wiii nie. lull und Alkalien unstabil ist und gelercnilich
eine Verlärbiing des chlorierten Polyäthylens verur
sacht.
Die 'Nnwcndung der vorstehend aulrrluhrtcn Sn
ι ο
15
20
spensionsstabilisatoren wird daher bei dem Verfahren gemäß der Erfindung bevorzugt.
Die obere oder untere kritische Schmelztemperatur des kristallinen Anteils des Polyäthylens oder des
chlorierten Polyäthylens wird nachstehend erläutert.
Bestimmung der oberen kritischen Schmelztemperatur, der unteren kritischen Schmelztemperatur und des
Schmelzpunktes:
Der Schmelzpunkt des kristallinen Anteils und der Schmelztemperaturbereich werden durch Bestimmung
mit einem Differentialabtast-Kalorimeter (DSC) bestimmt. Dies wird nachfolgend als DSC-Verfahren
bezeichnet.
Der Temperaturbereich, bei dem die endotherme Erscheinung aufgrund des Schmelzens des kristallinen
Anteils nach dem DSC-Verfahren beobachtet wird, wird als Schmelztemperaturbereich bezeichnet und die
niedrigste Temperatur, d. h. bei der das Schmelzen des kristallinen Anteils beginnt und die endotherme
Erscheinung aufgrund des Schmelzens zunächst beobachtet wird, wird als untere kritische Schmelztemperatur
bezeichnet, und die höchste Temperatur, d. h. die Temperatur, bei der der kristalline Teil schmilzt und
verschwindet und die endotherme Erscheinung nicht mehr beobachtet wird, wird als obere kritische
Schmelztemperatur bezeichnet. Innerhalb des Temperaturbereiches, bei dem die endotherme Erscheinung
beobachtet wird, wird der Punkt, bei dem die Wärmeabsorption die Spitze erreicht, als Schmelzpunkt
des kristallinen Teiles bezeichnet.
Der Schmelztemperaturbereich des kristallinen Anteils des Polyäthylens differiert für jedes Polymere in
Abhängigkeit von dem Polymerisationsverfahren, der Anwesentheit von copolymerisierten Bestandteilen, der
Menge derselben und dgl., und derjenige des chlorierten Polyäthylens wird zusätzlich zu den vorstehend
genannten Faktoren auch durch den Chlorgehalt, die Chlorierungstemperatur und dgl., beeinflußt. Bei Polyäthylen
erstreckt sich der Bereich zumeist von etwa bis 3O0C unterhalb des Schmelzpunktes bis zu etwa
1O0C oberhalb der Schmelztemperatur.
Beispielsweise besitzt Polyäthylen, das nach dem Hochdruckverfahren mit einem Schmelzindex von
und einer Dichte von 0,918 hergestellt wurde, einen Schmelztemperaturbereich des kristallinen Anteils von
80 bis HO0C und der Schmelzpunkt ist bei 1050C.
Polyäthylen mit einem Schmelzindex von 0,3 und einer Dichte von 0,923 besitzt einen Schmelztempcraturbercich
von 87 bis U 5° C und einen Schmelzpunkt von U0°C. Weiteres Polyäthylen, das nach dem Niedcrdruekverfahrcn
mit einem Schnielzindex von 6,0 und einer Dichte von 0,945 erhalten wurde, besitzt einen
Schmelztcmperaturbercich von 95 bis 127"C bzw, einen
Schmelzpunkt von 124°C. Ein weiteres Polyäthylen mit
einem Schmclzindcx von 5,5 und einer Dichte von 0,970 1 ■ .i-UrM-cich von 116 bis
30
"wenn die Chloricrungsteinpcnitur unterhalb des
Schmelzpunktes des kristallinen Anteilsepl. J
Unterschied zwischen der Chlonerungs e pe . u »
dem Schmelzpunkt um so großer e η c h ;
Schmelzpunkt des kristallinen An teils 0 ^ ' , (U,U.
Polyäthylens ist. l-s besteh, mich die Nc ρ np. I..Ul
untere C.ren/.e des Schmol/lemperaunlK-κκ Iks, α π.
die untere kritische Schmelztemperatur in der Anfangsstufe der Chlorierung, abfällt. Innerhalb eines bestimmten
Bereiches, in welchem der Unterschied zwischen der Chlorierungstemperatur und dem Schme zpunkt zulassig
niedrig gering ist, treten die Fälle auf bei welchen
der Schmelzpunkt des kristallinen Anteils des chlorierten Polyäthylens einen geringen Anstieg zeigt.
Im allgemeinen verringert sich die Menge des
zurückbleibenden kristallinen Anteils des chlorierten Polyäthvlens im Verlauf der Chlonerungsreaktion,
wobei d'as Verringerungsausmaß unter höheren Chlorierungstemperaturen
größer wird. Jedoch verschwindet der kristalline Anteil nicht vollständig selbst wenn
die Chlorierungstemperatur höher als der Schmelzpunkt
des kristallinen Anteils ist, wenn der Chlorgehalt des Polymeren nicht 20 bis 300/o übersteigt und die
Chlorierungstemperatur die obere kritische Schmelztemperaturübersteigt.
.
Bei der Chlorierungsstufe (a) wird eine Chlor.erungstemperatur,
die die obere kritische Schmelztemperatur T des kristallinen Anteils des Ausgangspolyäthylens
nicht übersteigt, angewandt. .
Da der Schmelztemperaturbereich des chlorierten Polyäthylen im Verlauf der Chlorierungsreaktion wie
vorstehend angegeben, sich ändert, schwankt auch die obere kritische Schmelztemperatur um die vorstehend
genannte kritische Temperatur T des Ausgangspolyäthvlens Falls die obere kritische Schmelztemperatur
des chlorierten Polyäthylens um ±47 während des
Verlaufs der Chlorierungsreaktion variiert, wird die
Chlorierung bei Temperaturen ausgeführt, die die variierende obere kritische Schmelztemperatur
Ta = Τ±ΔΤ zu dem gegebenen Augenblick nicht übersteigen. In der Praxis werden Temperaturbereiche,
die diese Grenze nicht übersteigen und oberhalb 0 C sind angewandt, wobei Temperaturen, die um nicht
mehr als 500C niedriger als der Schmelzpunkt sind,
bevorzugt werden.
Die Chlorierungsreaktion der ersten Stufe wird vorzugsweise bei Temperaturen unterhalb des Schmelznunktes
des kristallinen Anteils des Ausgangspolyathylcns
bis zu einem Chlorgehalt des Polymeren von wenigstens etwa 10 Gew.-%, jedoch unterhalb des
schließlich gewünschten Chlorgehaltes durchgeführt. Die Chlorierungstempcratur und der Chloncrungswert
werden in geeigneter Weise entsprechend den Eigenschaften des gewünschten Produktes gewählt, jedoch ist
es notwendig, daß die Chlorierungstempcratur untcr-InIb
der oberen kritischen Schmelztemperatur ist und der Chlorgehalt niedriger als der gewünschte Chlorgehalt
im Endprodukt ist.
Wenn beispielsweise ein biegsames chlorierte· Polyäthylen als Endprodukt gewünscht wird, werclci
vorzugsweise Chlorierungstempcraturcn, die um 5 bi:
^c niedriger als der Schmelzpunkt des knstallmet
Anteils sind angewandt. Bei der Chlorierung in de
ersten Stufe auf einen solchen Chlorgehalt, daß de kristalline Anteil unter der angewandten Tcmpcralu
beibehalten wird, kann eine Chloricmncstcmperalu
. oberhalb des Schmelzpunktes des kristallinen Anteile: jedoch unterhalb der oberen kritischen Schmelztempi
liitur des kritischen Anteils angewandt werden.
Der Chlorierungsgiiul bei der Umsetzung der erste
Stufe variiert auch in geeigneter Weise in Abhängigke
s von dem schließlich beabsichtigten Chlorgehalt di chlorierten Polyäthylens und auch von der Anzahl dt
Wiederholungen der kombinierten Stufen (b) und (ι Die Chlorierung in der ersten Stufe soll jedoch bis ,
40
70fl M3/1
einem Chlorgehalt von wenigstens etwa IO Gew.-°/o.
jedoch niedriger als dem schließlich gewünschten Chlorgehalt durchgeführt werden, um die volle Auswirkung
der Wärmebehandlungsstufe (b) zu erzielen. Wenn beispielsweise der gewünschte Chlorgehalt des als
Endprodukt erhaltenen chlorierten Polyäthylens 30 bis 40 Gew.-% beträgt, und dieses über die Stufen (a), (b)
und (c) erhalten werden soll, wird günstigerweise die Chlorierung der ersten Stufe bis zu einem Chlorgehalt
von 20 bis 30 Gew.-% durchgeführt.
Wenn als heterogenes System ein wäßriges Suspensionssystem angewandt wird, wird die Chlorierung in
der ersten Stufe (a) zweckmäßig bis zu einem Chlorgehalt von wenigstens 10 Gew.-°/o, vorzugsweise
10 bis 45 Gew.-%, jedoch niedriger als dem schließlich gewünschten Chlorgehalt, durchgeführt und die Chlorierung
in der zweiten Stufe (c) nach der Wärmebehandlung in der Stufe (b) wird so ausgeführt, daß der
gewünschte Chlorgehalt höher als derjenige des in der ersten Stufe chlorierten Polyäthylens und nicht unterhalb
20 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 55 Gew.-%, ist.
Wenn der gewählte Chlorgehalt in der ersten Stufe verhältnismäßig niedrig ist, können relativ hohe
Chlorierungstemperaturen angewandt werden, sofern die obere kritische Schmelztemperatur nicht erreicht
wird. Wenn jedoch der Chlorgehalt verhältnismäßig hoch ist, müssen relativ niedrige Temperaturen
innerhalb und unterhalb des Schmelztemperaturbereiches angewandt werden.
Die Wärmebehandlungsstufe (b) wird nach der Unterbrechung der Chloreinleitung bei einer Temperatur
77? ausgeführt, die die untere kritische Schmelztemperatur des kristallinen Anteils des in der ersten Stufe
chlorierten Polyäthylens und auch die Temperatur, bei der die Chlorierung der ersten Stufe ausgeführt wurde,
übersteigt. Vorzugsweise liegt die Temperatur Tb um mindestens 5" C, insbesondere mindestens 100C, über
der Endtemperatur der Chlorierung der ersten Stufe. Normalerweise ist die Temperatur nicht höher als
200°C, vorzugsweise nicht höher als 1600C.
Die Wärmebehandlungsstufe (b) wird durchgeführt, um ein wesentliches oder vollständiges Schmelzen und
Verschwinden des kristallinen Anteils, der in dem Chlorierungsprodukt der ersten Stufe verblieben ist,
vorübergehend zu versuchen, und zwar unter Unterbrechung der Chloreinlcitung. Sofern das vorstehende Ziel
erreicht wird, ist die Behandlungsdaucr nicht kritisch.
Beispielsweise kann das gewünschte Ergebnis innerhalb eines so kurzen Zeitraumes wie 5 Minuten oder einige
Minuten erreicht werden.
Ks wurde festgestellt, daß die untere kritische Schmelztemperatur des kristallinen Anteils des chlorierten
Polyäthylens hierbei merklich abfüllt, wie spater
anhand der f·'i g. 1 bis 4 erläutert wird. Ks wurde
weiterhin festgestellt, daß diese Erscheinung ties Absinken;» stärker auftritt, wenn die Wiirmebehanil·
lungszc.it verlängert wird. Die Schmelzwärme des
kristallinen Anteils wird in dieser Stufe kaum dutch di..·
Länge der Wärmebehandlung verändert. Deshalb ist anzunehmen, daß längere Wärmebehandlungszeiten für
die Stufe (b) unter Unterbrechung der ('hlorciulcitung
zu bevorzugen sind.
Diese einzigartige Neigung und Erscheinung, die durch die Wärmebehandlung unter Unterbrechung der
(liloreinlcilung auf ilen Schmclztemperiilurbercidi des
kristallinen Anteils ties in der eisten Stufe chlorierten
Polyäthylens ausgeübt wird, sind völlig unbekannt.
ΙΆ wurde festgestellt, daß die Eigenschaften des
kristallinen Anteils des in der ersten Stufe chlorierten Polyäthylens durch die Wärmebehandlungsstufe (b)
geändert werden.
Wenn die Wärmebehandlungstemperatur Tb die obere kritische Schmelztemperatur des kristallinen
Anteils des in der ersten Stufe chlorierten Polyäthylens übersteigt, tritt eine Erniedrigung von sowohl dem
Schmelzpunkt als auch dem Schmelztemperaturbereich des kristallinen Anteils nach der Wärmebehandlung auf,
und die Schmelzwärme, d. h. die Menge des verbliebenen kristallinen Anteils, wird verringert. Es wurde ferner
gefunden, daß, wenn die Wärmebehandlung die vorstehenden Bedingungen erfüllt, jedoch innerhalb des
Schmelztemperaturbereiches liegt, die Schmelzwärme in gleicher Weise wie vorstehend verringert wird und
auch die untere kritische Schmelztemperatur sich zu der Seite der niedrigeren Temperatur im Vergleich zu
derjenigen vor derWärmebehandlung verschiebt, daß jedoch der Schmelzpunkt des kristallinen Teils nicht
unbedingt erniedrigt wird und in bestimmten Fällen einen Anstieg zeigt.
Nachfolgend wird die Änderung des Schmelztemperaturbereiches,
der oberen und der unteren kritischen Schmelztemperatur und des Schmelzpunktes des
kristallinen Anteiles anhand der Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 zeigt in graphischer Darstellung den Zustand
der Änderung der vorstehenden Temperaturen bei den Stufen(a),(b)und(c)gemäß Beispiel !,und
F i g. 3 zeigt eine entsprechende graphische Darstellung hinsichtlich Beispiel 3.
In Fig. 1 ist der Schmelztemperaturbereich des Ausgangspolyäthylens mit einem Chlorgehalt von 0
durch die ausgezogene Linie 1 angegeben, und der Schmelzpunkt von dessem kristallinen Anteil ist durch
Doppelkreise angegeben. Die ausgezogene Linie 2 gibt den Schmelztemperaturbereich des Polyäthylens an,
wenn dessen Chlorgehalt 12 Gew.-% während der Stufe
(a) erreicht hat. Wie ersichtlich, ist im Vergleich zur ausgezogenen Linie 1 die untere kritische Schmelztemperatur
etwas niedriger bei der ausgezogenen Linie 2. Auch ist der Schmelzpunkt des kristallinen Anteils
erniedrigt, während die obere kritische Schmelztemperatur etwa gleich ist. Der Schmelztempcraturbereich
des chlorierten Polyäthylens mit 26 Gew.-% Chlor, wie bei der Stufe (a) erhalten, ist durch die ausgezogene
Linie 3 angegeben, bei der der Schmelztemperaturbcreich im Vergleich zu den Linien 1 und 2 eingeengt ist
und sich sowohl die oberen als auch die unteren kritischen Schmelztemperaturen erhöhen, während die
Schmelztemperatur des kristallinen Anteiles etwa gleich wie die bei Linie 2 ist. Die gebrochene Linie 4 zeigt der
Schmelztemperaturbereieh des in der ersten Stufe chlorierten Polyäthylens (ausgezogene Linie 1) nach der
Wärmebehandlung. Es ergibt sich, daß die oberen und unteren kritischen Schmelztemperaturen sowie der
Schmelzpunkt des kritischen kristallinen Anteiles (angegeben mit Dreieeksmarkierung) beträchtlich erniedrigt
gegenüber denjenigen des in der ersten Stufe chlorierten Polyäthylens sind. Die gebrochene Linie r>
zeigt den Sehmelztemperaturbereich des gebildeten chlorierten Polyäthylens, das bei tier Chlorierung (e) tlei
zweiten Stufe anschließend an die Wärmebehantlluii)',
(b) erhallen wurde. Im Vergleich mit tier gebrochenen
Linie 4 ist tier Bereich markant eingeengt, d.h., die obere kritische Schiiielztempei aliir ist erniedrigt,
wähn-nd tier Schmelzpunkt ties kristallinen Anteils
(angegeben mit DreiockMiiarkiening) und die untere
kritische Schmelztemperatur erhöht sind.
In F i g. 1 ist auch der Schmelztemperaturbereich des gebildeten chlorierten Polyäthylens des Vergleichsversuches
C gemäß Beispiel 1 durch die punktierte Linie 5 angegeben, die ein markant unterschiedliches Ergebnis
gegenüber der gebrochenen Linie 5 zeigt.
Fig.3 stellt ein graphische Darstellung ähnlich der
Fig.! mit Bezug auf die Ergebnisse von Beispiel 3 dar,
wobei die ausgezogenen Linien 1 und 3 und die gebrochenen Linien 4 und 5 den Schmelztemperaturbereich
des Polyäthylens zu verschiedenen Stufen entsprechend den vorstehenden Erklärungen hinsichtlich
F i g. 1 angeben. Die Markierungen ® und Δ haben die gleichen Bedeutungen wie vorstehend angegeben.
F i g. 2 zeigt in graphischer Darstellung die Änderung der Schmelzwärme des kristallinen Anteils in den
verschiedenen Stufen gemäß Beispiel 1 entsprechend der Fig. l,und
Fig.4 zeigt eine gleiche graphische Darstellung
entsprechend Beispiel 3.
In F i g. 2 geben die schwarzen Punkte die Schmelzwärme (m-cal/mg) des kristallinen Anteils bei verschiedenen
Chlorgehalten, die bei den unterschiedlichen Stufen entsprechend der ausgezogenen Linien 1, 2 und
3, den gebrochenen Linien 4 und 5 und der punktierten Linie 5' der F i g. 1 erhalten wurden. Die Schmelzwärme
des kristallinen Anteils des Polyäthylens wird bis zu dem Punkt ρ entlang der ausgezogenen Linie aufgrund der
Chlorierung (a) der ersten Stufe erniedrigt und fällt erneut abrupt bis zu dem Punkt q (wie durch Pfeil
gezeigt) nach der Wärmebehandlung (b) ab und wird entlang der gebrochenen Linie 1 während der Stufa (c)
weiter erniedrigt. Andererseits findet, wie durch die punktierte Linie angegeben, beim Vergleich C eine
derartige abrupte Änderung der Schmelzwärme des kristallinen Anteils aufgrund der Wärmebehandlung
nicht statt. Fig.4 zeigt ebenfalls die Änderung der Schmelzwärme hinsichtlich Beispiel 3 in gleicher Weise
wie Fig. 2.
Es ist ersichtlich, daß die Wärmebehandlungsstufe (b) unter Unterbrechung der Chloreinleitung, die zwischen
den Stufen (a) und (c) ausgeführt wird, wesentlich ist.
Bei der Wärmebchandlungsstufe (b) kann der Chlorgehalt des Polyäthylens aufgrund des in dem
Systems verbliebenen Chlors etwas ansteigen, jedoch soll der Anstieg unterhalb von 1 Gew.-% gehalten
werden. Wenn beispielsweise der Chlorgehalt des in der ersten Stufe chlorierten Polyäthylens unmittelbar vor
der Wärmebehandlungsstufe 25 Gew.-% beträgt, ist es erwünscht, daß der Chlorgehalt desselben nach der
Wärmebehandlung tint! vor der Chlorierung in der /.weiten Stufe einen Weit von 26 Gew.-% nicht
übersteigt. Dies kann in vorteilhafter Weise erzielt werden, indem das in dem System verbliebene Chlor mit
einem Inertgas, wie Stickstoff, Kohlendioxid, Argon, 1 lcliiim oder Luft, vor der Wärmebchandlungsstufe (b)
ausgetrieben wird oder indem die Temperaturerhöhung auf den Wert Tb bei der Wiirmebehandlungsstufe
verzögert wird, bis praktisch das gesamte verbliebene Chlor reagiert hat. Diese Maßnahmen sind besonders
für die Herstellung eines elastomeren, chlorierten Polyäthylens mit einer ausreichenden Zugfestigkeit
brauclibar.
Das auf diese Weise wärmebchanddle, chlorierte Polyäthylen wird der Chlorierung (c) der /weiten Stufe
unterworfen, bis der schließlich gewünschte Chlorgehalt erreicht ist.
Diese /weite Chlorierung in Stufe (ι·) wird ausgeführt,
nachdem das Reaktionssystem auf unterhalb die Erhitzungstemperatur Tb in der Wärmebehandlungsstufe
(b) abgekühlt wurde. Eine rasche Abschreckung des Systems auf die gewünschte Temperatur unterhalb
von Tb, vorzugsweise eine Temperatur unterhalb und innnerhalb des Schmelztemperaturbereiches des chlorierten
Polyäthylens nach der Stufe (b) zur Beschleunigung der Regenerierung, d. h. Rekristallisierung, des
kristallinen Anteiles des wärmebehandelten chlorierten Polyäthylens, liefert häufig vorteilhafte Ergebnisse. Es
kann auch rasch auf einen Wert unterhalb der gewünschten Temperatur abgekühlt und anschließend
wieder auf die gewünschte Temperatur erhitzt werden.
Die Chlorierung in der Stufe (c) wird fortgeführt, bis
der schließlich gewünschte Chlorgehalt erreicht ist, wenn das gewünschte Endprodukt durch diesen einen
Cyclus der kombinierten Stufen (a), (b) und (c) gemäß der Erfindung erhalten werden soll. Wenn andererseits
das Endprodukt durch Wiederholung des Cyclus erhalten werden soll, wird die Stufe (c) abgebrochen,
bevor der schließlich gewünschte Chlorgehalt erreicht ist. Die Chlorierung in der Stufe (c) zeigt bemerkenswert
günstige Ergebnisse, selbst wenn die hierdurch verursachte Zunahme des Chlorgehaltes lediglich 1 bis 2
Gew.-% oder sogar weniger beträgt. Beispielsweise wird ein bemerkenswerter Effekt erhalten, wenn ein
chloriertes Polyäthylen mit 25 Gew.-% Chlor nach der Chlorierung in der ersten Stufe in der zweiten Stufe auf
einen Chlorgehalt von 26 Gew.-% chloriert wird. Vorzugsweise nimmt der Chlorgehalt des Polyäthylens
bei der Chlorierung in der zweiten Stufe mindestens um 1 Gew.-%, vorzugsweise mindestens um 2 Gew.-%, zu.
Die Chlorierungstemperatur in der zweiten Stufe (c) wird zweckmäßig in Abhängigkeit von solchen Faktoren,
wie dem Zustand der Änderung der Art des kristallinen Teils des chlorierten Polyäthylens infolge
der Wärmebehandlungsstufe (b), den gewünschten Eigenschaften des als Endprodukt erhaltenen chlorierten
Polyäthylens, dem Ausmaß der gewünschten Zunahme des Chlorgehaltes, der Anzahl der Cyclen der
kombinierten Stufen gewählt.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung sind die Bchandlungsbedingungen bei jeder der Stufen (a), (b)
und (c) in günstiger Weise entsprechend den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes innerhalb von
Bereichen, die die vorstehenden Erfordernisse hinsichtlich der Kombination der Stufen erfüllen, variierbar.
Beispielsweise werden zur Herstellung von elastomeren, chlorierten Polyäthylenen von hoher Zugfestigkeit
und ölbcständigkcit die Stufen (a) und (c) stets bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des
kristallinen Teils, vorzugsweise bei um 5 bis 20"C. insbesondere um 5 bis 15nC, niedrigeren Temperaturen
ausgeführt, und die Stufen (b) wird bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des kristallinen Teils und
mich oberhalb der Temperatur der Chlorierung der
ersten Stufe durchgeführt, wobei der Cyclus der Stufe (b) und (c) ein- bis dreimal wiederholt wird, um this
Alisgangspolyäthylen bis zu einem Chlorgehalt von K) his weniger als 45%, vorzugsweise 20 bis weniger als 42
Gew.-% vor der Stufe (c) des letzten Kreislaufes zu chlorieren, worauf auf ilen endgültig gewünschten
Chlorgehalt, tier JO bis r>0 Gew.-%, vorzugsweise Vt bis
47 Gew.-%, beträgt, in tier Slufe (c) des letzten Cyclus
chloriert wird. )e höher die Chlorierungstempcralurcn
und die WärniehchatHllimgsienipci alur innerhalb tier
angegebenen Temperaturbereiche für die Stufen (a), (h)
und (c) sintl und je größer die Anzahl der Wärmcbe
handlungsstufen ist, d. h.. je größer die Anzahl der Cyclen ist, desto niedriger wird der restliche kristalline
Anteil des schließlich erhaltenen chlorierten Polyäthylens, d. h. das Produkt wird schmiegsamer. Jedoch
zeigen weiche Produkte eine Neigung zur verringerten Zugfestigkeit und ölbeständigkeit. Deshalb müssen die
optimalen Bedingungen entsprechend den für die einzelnen chlorierten Polyäthylene gewünschten Eigenschaften
gewählt werden. Normalerweise wird das weichste chlorierte Polyäthylen mit einem Chlorgehalt
im Bereich von 30 bis 40 Gew.-% erhalten.
Falls das Produkt als Verbesserungsmittel für die Schlagbeständigkeit von Polyvinylchlorid oder von
nachchloriertem Polyvinylchlorid verwendet werden soll, liegt der Chlorgehall des Produktes günstigerweise
im Bereich von 25 bis 55 Gew.-%. Die größte Sch'agbeständigkeit wird normalerweise mit einem
Produkt erhalten, welches 30 bis 40 Gew.-% Chlor enthält. Wenn chloriertes Polyäthylen mit einem
geringen kristallinen Anteil vermischt wird, zeigen die Gemische eine merkliche Abnahme der Zugfestigkeit,
obwohl ihre Schlagfestigkeit zufriedenstellend verbessert werden kann. Der Grad der Abnahme der
Zugfestigkeit wird niedriger, wenn der Chlorgehalt des zuzumischenden chlorierten Polyäthylens zunimmt.
Durch Verbreiterung der Chlorgehaltverteilung durch Maßnahmen, wie Vermischen von chlorierten Polyäthylenen
mit unterschiedlichen Chlorgehalten, können bessere Verbesserungsmittel erhalten werden, welche
zufriedenstellend die Schlagbeständigkeit mit nur geringer Erniedrigung der Zugfestigkeit verbessern,
wenn sie mit Polyvinylchlorid oder nachchloriertem Polyvinylchlorid vermischt werden.
Wenn ein chloriertes Polyäthylen, das in den üblicherweise eingesetzten Lösungsmitteln, beispielsweise
aromatischen Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen, Ketonen und dgl. löslich ist,
gewünscht wird, müssen die Stufen der Cyclen (b) und (c) so wiederholt werden, daß das chlorierte Polyäthylen
mehrmals bei Temperaturen innerhalb des für die Stufe (b) angegebenen Bereiches wärmebehandelt wird und
der restliche kristalline Anteil gründlich entfernt ist. Dadurch können chlorierte Polyäthylene mit guter
Löslichkeit in Lösungsmitteln erhalten werden, die ein ausgezeichnetes Überzugsmaterial darstellen. Bei derartigen
in Lösungsmitteln löslichen Produkten ist es häufig erforderlich, daß sie ein niedriges Molekulargewicht
im Hinblick auf eine geeignete Viskosität der Lösung besitzen. Gemäß dem vorliegenden Verfahren
kann eine Aggregierung unter den Teilchen leichter verhindert werden, da die Chlorierungsreaktion bei
niedrigeren Temperaturen als sie üblicherweise angewandt werden, ausgeführt werden kann. Infolgedessen
können weichere, chlorierte Polyäthylene von ausgezeichneter Wärmestabilität und Witterungsbeständigkeit
und geringerer Verfärbung als die üblichen Produkte erhalten werden.
Allgemein ausgedrückt, können günstige Ergebnisse gemäß der Erfindung erhalten werden, wenn in
Übereinstimmung mit der Stufe (b) die Temperaturbedingungen der Stufen (a) und (c) folgende sind: Die
Temperatur der Chlorierung der ersten Stufe (a) übersteigt nicht die obere kritische Schmelztemperatur
Tdcs kristallinen Anteils des Ausgangspolyäthylens und die Temperatur Tu, wie bereits ausgeführt, und ist um 5
bis 5O0C niedriger als der kristalline Schmelzpunkt des
Polyäthylens, während die Chlorierungstemperatur Tc der zweiten Stufe (c) unterhalb der Temperatur Tb. wie
bereits angegeben, und ebenfalls unterhalb der oberen kritischen Schmelztemperatur des wärmebehandelten
chlorierten Polyäthylens, vorzugsweise um 10 bis 6O0C niedriger als der kristalline Schmelzpunkt des Ausgangspolyäthylens
liegt.
Das als Reaktionsprodukt erhaltene chlorierte Polyäthylen
wird in üblicher Weise gewaschen und getrocknet. Das Waschen kann mit Wasser und/oder
gewünschtenfalls wäßrigen Alkalien zur gründlichen Entfernung des verwendeten Suspensionsstabilisators
oder der Chlorionen erfolgen. Die Wäsche wird vorzugsweise bei schwach erhöhter Temperatur, jedoch
unterhalb etwa 8O0C durchgeführt, um eine bessere Waschwirkung als bei einer Wäsche bei Normaltempcraturzu
erzielen.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können weiche, elastische elastomere Produkte bei den
üblicherweise für die Praxis ungeeigneten, niedrigen Temperaturen hergestellt werden. Dies bringt eine
Anzahl von Vorteilen hinsichtlich der Vorrichtung, der Arbeitsweise und der Qualität des Produktes mit sich.
Bei niedrigeren Chlorierungstemperaturen werden beispielsweise Nebenreaktionen, wie Zersetzung des
chlorierten Polyäthylens in dem Reaktionssystem verringert und Produkte mit besserer Wärmestabilität,
Oxidationsbeständigkeit, Witterungsbeständigkeit und dgl. können leichter erhalten werden. Auch kann die
Vorrichtung und die Arbeitsweise vereinfacht werden. Gemäß der Erfindung können weiche Produkte in
bestimmten Fällen bei Temperaturen bis herab zu 1000C und bei Atmosphärendruck erhalten werden.
Vorrichtungen zur Durchführung der Chlorierung unter erhöhten Drücken sind aufgrund des speziellen
Konstruktionsmaterials und des Aufbaues ziemlich teuer im Vergleich zu Reaktionsvorrichtungen für
Normaldruck für Arbeitsweisen bei niedriger Temperatur. Die Chlorierung gemäß der Erfindung kann
hingegen mit einer billigeren Chlorierungsvorrichtung für Normaldruck bei größerer Freiheit der Konstruktion
ausgeführt werden. Wenn die Wärmebehandlung getrennt in billigen und leicht herzustellenden Gefäßen
aus Eisen oder rostfreiem Stahl nach der Entfernung oder Neutralisierung der als Nebenprodukt gebildeten
Salzsäure erfolgt, während die Chlorierungsstufen in einer Chlorierungsvorrichtung für Normaldruck ausgeführt
werden, wird ein weiches, chloriertes Polyäthylen erhalten, welches als Elastomeres selbst oder vorteilhafterweise
im Gemisch mit anderen synthetischen Harzen verwendet werden kann, wobei insgesamt eine billige
Vorrichtung mit großer Strukturfreiheit verwendbar ist. Dies ist besonders vorteilhaft, da dies bei den üblichen
Verfahren sehr schwierig ist.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt darin, daß weiche und gelegentlich
lösungsmittellösliche chlorierte Polyäthylene bei niedrigeren Temperaturen als üblicherweise angewandt
mühelos erhalten werden können, selbst wenn eir Polyäthylen von erheblich niedrigem Molekulargewichi
als Ausgangsmaterial verwendet wird, da eine Wärme behandlungsstufe angewandt wird und ein hochwirksa
mer Suspensionsstabilisator, beispielsweise ein Acryl
säurepolymeres, angewandt wird.
Die nach dem erfir.dungsgemäßen Verfahren hergc stellten chlorierten Polyäthylene sind für praktisch alle
bekannten Anwendungsgebiete von chloriei iem Poly
äthylen unter Erzielung zahlreicher Vorteile brauchbar.
Wenn sie als solche verwendet werden oder als solchi
oder nach der Vernetzung zur Bildung von Elastomerei
'.u anderen synthetischen Harzen oder Elastomeren
'.ugegeben werden, werden Produkte von hoher Zugfestigkeit und ölbextändigkeit erhalten. Auch wenn
>ie mit ABS-Harz, Polyäthylen und dgl. zur Verbesserung
von deren Verbrennungsbeständigkeit zugemischt werden, werden Produkte mit guter Schlagfestigkeit
jnd höchstens geringer Beeinträchtigung der Zugfestigkeit und ölbeständigkeit erhalten. Für die genannten
Anwendungsgebiete sind Polyäthylene mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000, vorzugsweise
mindestens 20 000, die zu einem Chlorgehalt von 30 bis 55 Gew.-% chloriert sind, geeignet.
Zur Verbesserung der Schlagbeständigkeit von Polyvinylchlorid werden normalerweise Polyäthylene
mit einem Molekulargewicht von mindestens 20 000, die zu einem Chlorgehalt von 25 bis 40 Gew.-% chloriert
sind, verwendet. Die chlorierten Polyäthylene gemäß der Erfindung zeigen eine gute Verträglichkeit mit
Polyvinylchlorid und ergeben leicht Produkte mit guten Oberflächeneigenschaften bei höchstens geringer Abnahme
der Zugfestigkeit.
Als Überzugsmaterialien, die im gelösten Zustand in einem Lösungsmittel angewendet werden, sollen normalerweise
Polyäthylene mit einem Molekulargewicht von bis zu 50 000, die zu einem Chlorgehalt von nicht
weniger als 35 Gew.-% chloriert sind, verwendet werden. Gemäß der Erfindung werden ausgezeichnete
Produkte, die eine niedrige Lösungsviskosität und eine geringe Verfärbung zeigen und biegsame Überzüge
ohne Weichmacher bilden, erhalten.
Diese Vorteile sind insgesamt der Anwendung einer Wärmebehandlungsstufe zwischen den Chlorierungsstufen zuschreibbar, die unter Unterbrechung der
Chloreinleitung ausgeführt wird, um den verbliebenen kristallinen Anteil einmal zu schmelzen, sowie der
bevorzugten Anwendung von Suspensionsstabilisatoren, wie Polymeren der Acrylsäure, Methacrylsäure,
Maleinsäure und dgl., um die Wärmebehandlungsstufe zu erleichtern.
Die chlorierten Polyäthylene gemäß der Erfindung sind als Elastomere brauchbar, beispielsweise für
Verwendungszwecke, wie Schläuche, Bänder, Überzüge für elektrische Drähte, Dichtungen künstliches Leder
und dgl. Weiterhin können sie auch mit anderen synthetischen Harzen und Elastomeren, beispielsweise
Polyolefinen, wie Poläthylen und Polypropylen, ABS-Harzen, Kautschuk und dgl. vermischt werden.
Der Hauptzweck der Vermischung mit Polyolefinen und ABS-Harzen liegt in der Herstellung von
nichtverbrennbaren Produkten. Bevorzugte Gemische werden unter Anwendung von chlorierten Polyäthylenen
mit einem Gehalt von 30 bis 50 Gew.-% Chlor in einer Menge im Bereich von 10 bis 30 Gew.-% der
Masse erhalten. Die gleichzeitige Mitverwendung insbesondere von Antimontrioxid ist zur Erhöhung der
Fiammbeständigkeitseigenschaften wertvoll. Auch übliche Stabilisatoren für Polyvinylchlorid können zugesetzt
werden, um eine Zersetzung des chlorierten Polyäthylens zu vermeiden.
Der Zweck der Vermischung des chlorierten Polyäthylens mit anderen Elastomeren, beispielsweise
Kautschuk, besteht in der Verbesserung der Eigenschaften des letzteren, beispielsweise Witterungsbeständigkeit,
Ölbeständigkeit und Veibrennungsbeständigkcit.
Das chlorierte Polyäthylen wird zu Polyvinylchlorid oder einem nachchlorierten Polyvinylchlorid aus zwei
verschiedenen Gründen zugesetzt.
So wird zur Verbesserung der Schlagfestigkeit lediglich eine geringe Menge des chlorierten l'ulülhy
lens zu Polyvinylchlorid oder nachchloriertem Polyvinylchlorid von niedriger Schlagfestigkeit zugegeben. Zu
diesem Zweck liegt die angewandte Menge des ^ chlorierten Polyäthylens normalerweise bei nicht mehr
als 30 Teilen auf die gesamten Harzbestandieile, vorzugsweise 3 bis 20 Teile. Wie sich aus der Tabelle VII
der späteren Beispiele ergibt, führt das chlorierte Polyäthylen gemäß der Erfindung im Gemisch mit
ίο Polyvinylchlorid zu Produkten, die eine ausgezeichnete
Zugfestigkeit und Durchsichtigkeit besitzen, gegenüber der Verwendung von üblicherweise hergestellten
chlorierten Polyäthylenen. Falls die Verbesserung der Zugfestigkeit und Durchsichtigkeit nicht merklich ist,
ι > zeigt die Masse eine markant überlegene Sehlagbcständigkeit.
Ein charakteristisches Merkmal der Erfindung liegt auch darin, daß Produkte von ausgezeichneter
Verarbeitbarkeit und Oberflächenglanz erhalten werden können. Das Verfahren gemäß der Erfindung wird
2(> besonders vorteilhaft auf chlorierte Polyäthylene mit
einem mittleren Molekulargewicht abgestimmt durch Viskositätsmessung von nicht weniger als 20 000 mit
einem Chlorgehalt von 25 bis 45 Gew.-% angewandt. Das optimale chlorierte Polyäthylen kann durch
2s Chlorierung eines Polyäthylens hoher Dichte mit einem
mittleren Molekulargewicht von 30 000 bis 200 000 und mit einer Dichte von nicht weniger als 0,940 bei
Chlorierungstemperaturen der Stufen (a) und (c) von um 5 bis 300C niedriger als der kristalle Schmelzpunkt des
.ίο Ausgangspolyäthylens, bis zu einem Chlorgehalt von 30
bis 40 Gew.-% erhalten werden. Falls der Chlorgehall weniger als 25 Gew.-% beträgt, ist die Verschlechterung
der Zugfestigkeit und Durchsichtigkeil des Gemisches bemerkenswert. Falls der Chlorgehalt mehr als 45
Gew.-% beträgt, wird kaum noch eine Verbesserung der Schlagfestigkeit erzielt. Insbesondere, wenn kompliziert
geformte Produkte hergestellt werden sollen, sind Polyäthylene mit einem mittleren Molekulargewicht
von 30 000 bis 100 000 geeignete Ausgangsmaterialien.
Andererseits kann das Polyvinylchlorid zu dem chlorierten Polyäthylen zur Verbesserung der Zugfestigkeit
und der Verringerung der Kosten des ersteren bei der Herstellung von Überzügen für elektrische
Drähte, künstliches Leder, Bahnen und dgl., zugesetzt
•15 werden. Auch in diesem Fall zeigen die chlorierten
Polyäthylene gemäß der Erfindung wie nachstehend anhand eines Beispiels von Tabelle III gezeigt, eine hohe
Zugfestigkeit und ölbeständigkeit. Für weichere Gemische, die hauptsächlich aus chloriertem Polyäthylen
so bestehen, werden zweckmäßig Polyäthylene mit einem
mittleren Molekulargewicht (bestimmt durch Viskositätsmessung) von 30 000 bis 300 000 und mit einer
Dichte von nicht weniger als 0,940 als Ausgangsmaterial verwendet und bei Chlorierungstemperaturen in den
ν Stufen (a) und (c) von um 5 bis 300C niedriger als der
kristalline Schmelzpunkt des Ausgangspolyäthylens bis zu einem Chlorgehalt von 30 bis 50 Gew.-% chloriert.
Den Massen gemäß der Erfindung können die bekannten Zusätze für Polyvinylchloridgcmische, wie
<Ό Stabilisatoren, Gleitmittel, Weichmacher, Füllstoffe und
Pigmente zugegeben werden und in bestimmten Fällen kann auch ein Vernetzungsmittel, wie organisches
Peroxid, zur Anwendung gelangen.
Die Massen können !eicht mit Formungsmaschinen,
h> wie Walzen, Kalandern, Extrudern. Spritzgußformen
und dgl. verarbeitet werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
/42O 55
B e i s ρ i e I e 1 und 2
Vergleiche A, B und C
Vergleiche A, B und C
Ein mit Glas ausgekleideter Autoklav von 100 Liter Inhalt wurde mit 7 kg Polyäthylenpulver mit einer
Dichte von 0,955, einem Schmelzindex von 0,04, einem Schmelztemperaturbereich des kristallinen Anteiles von
97 bis 138°C, einem Schmelzpunkt von 132°C und einem mittleren Molekulargewicht, bestimmt durch Viskositätsmessung
von 120 000, welches nach dem Niederdruckverfahren in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators
hergestellt worden war, 70 Liter entionisiertem Wasser, 1,5 g eines hauptsächlich aus einem Block-Copolymeren
aus Polyäthylenoxid und Polypropylenoxid aufgebauter. Emulgator und 105 g einer wäßrigen
Lösung eines Acrylsäurepolymern .nit einem pH-Wert von 2,0, Dichte 1,11. Viskosität bei 20°C von 2000 cP und
einem Feststoffgehalt von 30% als Suspensionsslabilisator
beschickt. Die Luft im Reaktionsgefäß wurde mit Stickstoffgas abgetrieben, während das System gerührt
wurde. Anschließend wurde Chlorgas in das Reaktionsgefäß bei erhöhter Temperatur von 120° C bei Beispiel 1
und Vergleich C und bei 11O0C bei den anderen
Versuchen eingeführt. Die Reaktion wurde unter einem bei 3 bis 4 kg/cm2 gehaltenen Reaktionsdruck ausgeführt.
Im Verlauf der Umsetzung wurde bei den Beispielen 1 und 2 die Chloreinleitung unterbrochen,
wenn der Chlorgehalt jeweils 26 Gew.-% bzw. 28 Gew.-% erreichte, worauf die Systeme auf 85°C
abgekühlt wurden, das nichtumgesetzte Chlorgas mit Stickstoffgas abgetrieben wurde und 105 g des vorstehend
angegebenen Acrylsäurepolymere!! als Suspensionsstabilisator zugesetzt wurden und dann auf 1400C
während 120 bzw. 30 Minuten erhitzt wurde. Nach der Wärmebehandlung wurden die Massen auf 1100C
abgekühlt und unter Wiederaufnahme der Chlorgaseinleitung wurde zu Chlorgehalten von jeweils 40 Gew.-%
bzw. 36 Gew.-% bei 1100C chloriert. Die Zunahme des
Chlorgehaltes während der Wärmebehandlung betrug 0,2 Gew.-% in Beispiel 1 bzw. 0,3 Gew.-% in Beispiel 2.
' Bei den Vergleichen A und B wurde die Chloreinleitung unterbrochen, wenn der Chlorgehalt der Reaktionsprodukte
jeweils 25 Gew.-% bzw. 20 Gew.-% erreichte und das System wurde auf etwa 851X'
abgekühlt. Nach der anschließenden Zugabe von 105 g des Suspensionsstabilisators aus dem Acrylsäurepolymeren
wurde das System auf 1400C erhitzt und unmittelbar anschließend in der zweiten Stufe bei dieser
Temperatur zu einem Chlorgehalt von jeweils 40 Gew.-ü/o bzw. 35 Gew.-% chloriert.
Bei Vergleich C wurde die Chloreinleitung ohne Unterbrechung fortgesetzt, bis der Chlorgehalt des
Produktes 35 Gew.-% bei 120°C erreichte.
Die auf diese Weise erhaltenen, chlorierten Polyäthylene wurden zweimal mit entionisiertem Wasser von
Raumtemperatur während jeweils 10 Minuten gewaschen, dann mit verdünnter, wäßriger Natriumcarbonatlösung
bei 8O0C während 120 Minuten unter Beibehaltung des pH-Wertes der Waschflüssigkeit bei 7 bis 10
und weiterhin fünfmal bei Normaltemperatur mit entionisiertem Wasser während jeweils 10 Minuten
gewaschen.
Die nach der anschließenden Wirbelschichttrocknung während etwa 24 Stunden bei 50 bis 6O0C erhaltenen
chlorierten Polyäthylene waren weiße Pulver mit Teilchendurchmessern nicht größer als 1 mm bei
sämtlichen Versuchen. Die Eigenschaften der chlorierten Polyäthylene sind in der nachfolgenden Tabelle 1
aufgeführt.
Weiterhin wurden Blätter aus chloriertem Polyäthylen mit einer Stärke von etwa 1 mm aus den Produkten
der Beispiele 1 und 2 und den Vergleichen A und B in das in ]1S K.6301-1969 aufgeführte öl Nr. 2 während 18
Stunden bei 70°C eingetaucht und die prozentuelle Beibehaltung der Anfangseigenschaften bestimmt, wobei
die erhaltenen Ergebnisse in Tabelle II aufgeführt sind.
Ausgangs-Polyäthylen
Chlorierung
erste Stufe
erste Stufe
Nach der ersten
Chlorierungsstu fe
Chlorierungsstu fe
Wärmebehandlung
Nach der
Behandlung
Behandlung
Chlorieren der
/weiten Stufe
/weiten Stufe
Chloriertes Polyäthylen
Art
Art
Dichte (g/cm'), I IS K 6760-1966
.Schmelzindex (g/10 Min.) JIS K 6760-1966 Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren1)
Schmelzwärme des kristallinen Anteils (m-cal/mg), DSC-Verfahren1)
Temperatur ("C)
Chlorgehalt (%)
Schmelzpunkt ("C). DSC-Verfahren1) Schmelzwärme des kristallinen Anteils
(m-cal/mg), DSC-Verfahren1)
Temperatur ("C)
Zeit (Min.)
Zeit (Min.)
Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren Schmelzwärme des kristallinen Anteils
(m-ca!/mg), DSC-Vcrfahren1)
Temperatur ("C)
Zieglerverfah
ren
0,955
0,04
132
70
0,04
132
70
120
IK)
110
IK)
ebenso
10
110
26 | 28 | 25 | 20 |
130 | 125 | 126 | 127 |
31 | 32 | 35 | 39 |
140 | 140 | ||
120 | 30 | ||
116 | 115 | ||
15 | 17 |
140
140
f-oiiset/unii
I'olyiillnlen
Endpi'oduki
Endprodukt
( ΊιΙοι ii-ru-s I'oKaihUf r
ΑΠ
Chlorgehalt (%)
Schmelzpunkt (C), DSC YMahrer.1)
Schmelzwärme des kristallinen Anteil·, (m-cal/mg), DSC-Veriahren1)
Zugfestigkeit (kg/cm-1), )IS K b7bO-l9btv)
100%-Modul (kg/cm-')')
200%-Modul (kg/cm-')')
Bruchdehnung (%), |IS K b7b0- 19bb-')
Härte (Shore A), bei 20 C
Permanente Dehnung (%), )is K b301 - 14b1·)
bei 20 C
/.I CIM C I
WrI,lh
re η
re η
40
118
128
10
I 3
650
56
20
3b
118
440
b8
40
0
0
10 3
b80
5 5
23
35
h«
0- I
0- I
85
16
21
W)O
16
21
W)O
42
i) Besiimmi mil dem Dilfereiiliylybiii.si-C'iiliiriiii,.,,..,, rlIJ{ L-,,,cl
:) Ks wurde em llandelsmodcll JlS Nr. 2 mit einer Zuggeschu
i) Bestimmt gleichzeitig mit der Bestimmung der Zugfestigkeit
Beibehaltung der Eigenschaft nach dem Öleinuiuchversuch
nach |IS Nr. 2 ("/<>)
mil L-,„er (iescb»-im^U-ii des icmin-nnuniDs
iiidiakeii von 2()() mm/Min hei 20 C
iiidiakeii von 2()() mm/Min hei 20 C
Hjjes \uii III ( Mim
ve rwciulel.
ve rwciulel.
Chloriertes | I | 88 | 2 | A Il |
Polyäthylen | b0 | |||
Zugfestigkeit | 123 | 34 | ||
100%-Modul | b5 | 38 | ||
Bruchdehnung | 195 | 70 | Verschlechteruni; | |
Härte | 4b | |||
Permanente | 91 | |||
Dehnung |
Aus den Ergebnissen der vorstehenden Tabelle I und II ergibt es sich, daß nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung chlorierte Polyäthylene von hoher Zugfestigkeit, niedrigem 100%- und 200%-Modul, hoher
Bruchdehnung, niederer permanenter Dehnung und ausgezeichneter ölbeständigkeit erhalten werden können.
Die Produkte der Vergleich A und B zeigen eine markant, schlechtere ölbeständigkeit. Das Produkt nach
Vergleich C zeigt einen sehr großen 100%-Modul, eine
Gemische für Überzüge elektrischer Drähte äußerst niedrige Bruchdehnung, eine unzulässig hohe
Härte und eine unbestimmbare permanente Dehnung und kann nicht als Elastomeres verwendet werden.
Beim Vermischen mit einem Vinylchloridharz zur Verwendung als Überzug für elektrische Drähte
ergaben die Produkte gemäß der Erfindung Massen von höherer Zugfestigkeit und markant bessere Eigenschaften
nach dem Öleintauchversuch. Dies ergibt sich aus einem Vergleich von Beispiel 1 mit Vergleich A und von
Beispiel 2 mit Vergleich B, wobei die Produkte den gleichen Chlorgehalt aufweisen und aus den Werten der
nachfolgenden Tabelle Hl. Die Versuchsprobestücke wurden auf folgende Weise hergestellt.
30 Teile Polyvinylchlorid mit einem Molekulargewicht von 2500, das durch Suspensionspolymerisation
hergestellt worden war, 20 Teile Dioctylphthalat, 2 Teile dreibasisches Bleisulfat, 1 Teil zweibasisches Bleisulfat, 2
Teile zweibasisches Bleiphosphit, 2 Teile Zinntnalcat-dibutyl
und 0,5 Teile Stearinsäureamid wurden während 4 Minuten mit Quetschwalzen von 14O0C vermählen, und
zu dem Gemisch wurden 100 Teile chloriertes Polyäthylen zugesetzt, worauf weitere b Minuten
gemahlen wurde. Das Gemisch wurde dann mit einer Thermopresse von 1500C unter einem Druck von 100
kg/cm2 während 10 Minuten heißgepreßt.
Chloriertes Polyäthylen
49 (87) 1 1 1 (5J)
92 (41)
b4 (-)■')
Zugfestigkeit (kg/cm-'), )LS K 6760-1966')
100%-Modul (kg/cm-')-1) 13 (b9) 29 (28) 15(13) Ib (-)■')
Bruchdehnung (%), JIS K b7b()-19bbl) bb()(ll2) 380(155) 550(118) 870 (-)·')
Härte (Shore Ap) 60 (bJ) 72(53) 63(46) b7 (-)■')
Permanente Dehnung (%), jIS 4b {135) 31(119) 42(121) 195 (-)·')
KbJOI-19693)
') L's wurde ein llandelsmodell |IS Nr. _' mn einer /uggcschv, iiulifikeii von .'OOmniMm. bei -Ό
<
verwendet.
') Gleichzeitig mit der Zugfestigkeit bestimmt.
i) Bestimml boi 20"C.
') Messung unmöglich auf Grund von Abbau.
') Messung unmöglich auf Grund von Abbau.
Die angegebenen Werte sind die Beibehaltung (%) der Eigenschaften nach einer Hintauch/.eit von
Stunden in ein öl von 700C gemäß JIS Kb301-19b9, Nr. 2.
B e i s ρ i e I e 3 bis 6
Das Beispiel 1 wurde mit folgenden Abänderungen wiederholt: Als Suspensionsstabilisator wurde anstelle
von den Acrylsäurepolymeren ein Copolymeres aus Maleinsäureanhydrid mit Methylvinyläther mit einer
Eigenviskosität (1% Lösung in MEK bei 25°C) von 3,0, einem Erweichungspunkt von 2100C, einem pH-Wert
der 5%igen, wäßrigen Lösung von 2,0 verwendet; 140 g des Stabilisators wurden jeweils dem System vor Beginn
der Umsetzung und vor Beginn der Wärmebehandlung zugesetzt und als Polyäthylene wurden die nach dem
Niederdruckverfahren in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators mit einem mittleren Molekulargewicht
(bestimmt durch Viskositätsmessung) von 40 000 hergestellten, verwendet, wobei die anderen Eigenschaften
bei jedem Versuch in folgender Weise variierten.
Bei | Dichte | Schmelz- | Schmelztemperatur | Schmelz |
spiel | index | Bereich des kristal | punkt | |
Nr. | linen Anteils | |||
("C) | ('C) | |||
3 | 0,945 | b.O | 95-127 | 124 |
4 | 0.955 | 6,5 | 83-135 | 128 |
5 | 0.970 | 5,5 | 116-133 | 133 |
Wie sich aus Tabelle IV ergibt, wurden die Polyäthylene zu einem Chlorgehalt von 28 Gew.-% bei
UO0C chloriert, bei HO0C wärmebehandelt und
weiterhin zu einem Chlorgehalt von 35 Gew.-% bei HO0C chloriert. Polyäthylene mit niedrigerem Schmalzpunkt
ergaben ein weicheres chloriertes Polyäthylen von größerer Dehnung. Bei den Beispielen 3 bis 5 betrug
die Zunahme des Chlorgehaltes aufgrund der Wärmebehandlung nicht mehr als 0,5 Gew.-% bei sämtlichen
Versuchen.
Das gleiche Ausgangspolyäthylen, wie es in Beispiel 4 angewandt wurde, wurde in gleicher Weise in Beispiel 6
chloriert, jedoch aufgrund der Weglassung der Austreibungsstufe für nichtumgesetztes Chlor mit einem
'Stickstoffgas vor der Wärmebehandlung betrug die Zunahme des Chlorgehalts des in der ersten Stufe
chlorierten Polyäthylens nach der Wärmebehandlung 2,1 Gew.-%.
Tabelle IV | Chloriertes Polyäthylen Art |
3 4 Zicglcr-Verfahrcn |
0,955 6,5 128 71 |
5 | b |
Ausgangs- Polyäthylen |
Dichie (g/cm2), )1S K b760-19bb Schmelzindex (g/10 Min.). J IS K h7b0- 196b Schmelzpunkt (11C), DSC-Vcrfahren1) Schmelzwärme des kristallinen Anteils |
0,945 6,0 124 58 |
0,970 5.5 133 78 |
0.955 6,5 128 71 |
|
Chlorierung der
ersten Stufe
ersten Stufe
Nach der Chlorierung der ersten
Stufe
Stufe
Wärmebehandlung
Nach der Wärmebehandlung
Chlorieren der
/weiten Sttil'c
/weiten Sttil'c
!''.ndpi'odukt
(m-cal/mg), DSC-Vcrfahren1)
Temperatur ("C)
Temperatur ("C)
Chlorgehalt (%)
Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren1)
Schmelzwärme des kirstallinen Anteils (m-cal/mg), DSC-VcrfahrciT)
Temperatur ("C)
/.eil (Min.)
/.eil (Min.)
Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren Schmelzwärme des kristallinen Anteils
(m-cal/mg), DSC-Verfahren1)
Temperatur ("C)
Chlorgehalt (%)
Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren
Schmelzwärme des kristallinen Anteils
(m-cal/mg). DSC-Verfahren1)
/ugfi'stigkcit (kg/cm·'), |IS K WM) l%(v
100%-Modul (kg/cm')1)
200%-Modiil (kg/cm·)1)
Bruchdehnung (%), |IS K b7W) IMh(v')
Härte (Shore A), bei 20"C
Permanente Dehniini: (%), |is K MOl I
bei 201C
110
110
10
110
110
110
110
28 | 28 | 28 | 28 |
121 | 125 | 127 | 125 |
25 | 33 | 38 | 34 |
140 | 140 | 140 | 140 |
120 | 120 | 120 | 120 |
115 | lib | 120 | 114 |
11 | 17 | 20 | 14 |
54 | 55 | 15 | !5 |
115 | lib | 122 | 1 15 |
5 | 7 | Ii | 1 |
85 | 125 | I !M | MS |
Il | 15 | 58 | Il |
12 | 17 | bh | I i |
KMO | 780 | 580 | «20 |
<i7 | 78 | Ml | 7 i |
■\mmici kimi'i'M '). ') iiiul ') wir in Iiiln'IU1 I
Beispiel 7
und Vergleich D
und Vergleich D
Die Chlorierungsreaktionen wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 und ebenso die Vergleiche A, B
und C ausgeführt, jedoch wurde als Ausgangspolyäthylen das gleiche Produkt wie in Beispiel 3 verwendet, d. h.
ein Polyäthylen mit einer Dichte von 0,945, einem Schmelzindex von 6,0, einem Schmelztemperaturbereich
des kristallinen Anteils von 95 bis 127° C, einem Schmelzpunkt von 1240C und einem mittleren Molekulargewicht
von 40 000, wie in der nachfolgenden Tabelle V angegeben. Beispiel 7 stellt eine Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dar, wobei die zwischenliegende Wärmebehandlung angewandt wird, während bei
Vergleich D die Stufe (b) vollständig weggelassen wurde
und die gesamte Chlorierung einstufig bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Ausgangspolyäthylens
ausgeführt wurde. Wie sich klar aus Tabelle V ergibt, ist der 100%-Modul bei dem
chlorierten Polyäthylen gemäß der Erfindung bemerkenswert verbessert im Vergleich zu dem Produkt bei
der bekannten einstufigen Chlorierung und daher wird ein ausreichend weiches Produkt erhalten, das trotzdem
eine ausreichende Zugfestigkeit besitzt. Derartig chlorierte Polyäthylene mit hoher Zugfestigkeit und
niedrigem Modul sind günstig als Materialien für künstliches Leder, entweder als solche oder bei
gleichzeitiger Verwendung mit anderen Harzer, wie Polyvinylchlorid.
Chloriertes Polyäthylen | 7 | Π | |
Ausgangs | Art | Ziegler | Ziegler |
polyäthylen | verfahren | verfahren | |
Dichte (g/cm'), JlS K 6760- 1966 | 0,945 | 0,945 | |
Schmelzindex (g/10 Min.), )1S | 6,0 | 6,0 | |
K 6760-1966 | |||
Schmelzpunkt ("C), DSC-Vcrfahren1) | 124 | 124 | |
Schmelzwärme des kristallinen Anteils | 58 | 58 | |
(m-cal/mg), DSC-Vcrfahren1) | |||
Chlorierung der | Temperatur ("C) | 100 | 117 |
ersten Stufe | |||
Nach der Chlorie | Chlorgehalt (%) | 27 | |
rung der ersten | Schmelzpunkt ("C), DSC-Vcrfahren1) | — | |
Stufe | Schmelzwärme des kristallinen Anteils | — | |
(m-cal/mg), DSC-Vcrfahren1) | |||
Wärmebe | Temperatur ("C) | 130 | |
handlung | Zeit (Min.) | 120 | |
Nach der Wärme | Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren') | — | |
behandlung | Schmelzwärme des kristallinen Anteils | — | |
(m-cal/mg), DSC-Verfahren1) | |||
Chlorierung der | Temperatur ("C) | 100 | |
zweiten Stufe | |||
Endprodukt | Chlorgehalt (%) | 4b | 46 |
Schmelzpunkt ("C), DSC-Vcrfahren1) | 112 | 127 | |
Schmelzwärme des kristallinen Anteils | 4 | b | |
(m-cal/mg), DSC-Verfahren1) | |||
Druckfestigkeit (kg/cm-). |IS | 177 | 175 | |
K 6760-19662) | |||
100%-Modul (kg/cm·')1) | 90 | 120 | |
Bruchdehnung (%), |1S K. 67b0- 1966·') | 350 | J 20 | |
Härte (Shore D, bei 20"C) | 66 | 70 |
Versuche 1J, ■') und ') nueh dem μΙι·ίι·Ικ·η Verfuhren wie in Tabelle I.
Ii eis pi c I 8
und Vergleiche F., F und (ί
und Vergleiche F., F und (ί
[■,in Glasbehälter mit 3 Liter Inhalt wurde mit 200 g
eines nach dem Hochdruckverfahren hergestellten Polyiithylenpiilvcrs, das durch ein Drahtsieb mit 35
Maschen ging und eine Dichte von 0,920, einen Schmcl/.indcx von 0,3, einen Sehmcl/.tcnipcraturbereich
des kristallinen Anteils von 87 bis 1I5"C und einen Schmelzpunkt von 112"C hatte, 0,1 g eines Benet/ungs
('S mittels aus einem Nlockcopolymeren aus l'olyalh}
oxid und Polypropylenoxid, 2 Liter entionisic Wasser und 5,5 g eines Homopolymcrcn aus Acryl
rcatnid mit einem mittleren Molekulargewicht stimmt mittels Viskositätsmessung) von etwa 1 0Of
und 8% Feststoffbcstandleil als Suspcnsionsstabilis beschickt, Während das System von außen mit ι
Tageslicht-!.umines/en/lampe von 20 W bestrahlt
ile, wurde Chlorgas in dem Reaktor in einer Mengt
etwa 1,55 g/Min, hei den in Tabelle Vl angcgcb
Temperaturen eingcblasen. Bei den Vergleichen F. ι
703 Γ»
wurde die Chlorierung bei 870C bzw. 97°C ausgeführt,
bis der Chlorgehalt 34 Gew.-% erreichte. Bei Beispiel 8 wurde die Chloreinleitung abgebrochen, wenn der
Chlorgehalt 27 Gew.-°/o erreichte, und das System wurde eine Zeitlang so wie es war, gerührt, bis die
Reaktionsflüssigkeit farblos wurde und die das Vorhandensein von unumgesetztem Chlor anzeigende gelbe
Farbe verschwunden war. Dann wurde das System auf 100°C erhitzt und während 120 Minuten bei dieser
Temperatur wärmebehandelt. Die Chlorierung der zweiten Stufe wurde bei 87°C zu einem Chlorgehalt von
33 Gew.-°/o ausgeführt. Bei Vergleich G wurde das 26
Polyäthylen zu einem Chorgehalt von 34 Gew.-% unter identischen Bedingungen wie bei Vergleich E chloriert.
Dann wurde die Chloreinleitung abgebrochen und das chlorierte Polyäthylen bei 100° C während 120 Minuten
wärmebehandelt. Bei diesem Vergleich wurde die Chlorierung der zweiten Stufe weggelassen. Der
Schmelzpunkt des erhaltenen kristallinen Anteils stieg auf 104°C und die Schmelzwärme des kristallinen
Anteils wurde auf 11 m-cal/mg erniedrigt.
Die Eigenschaften der erhaltenen, chlorierten Polyäthylene sind in der nachfolgenden Tabelle Vl
aufgeführt.
Ausgangspolyäthylen
Chlorierte Polyäthylene Art
Hochdruck
verfahren
verfahren
Chlorierung der
ersten Stufe
ersten Stufe
Nach der ersten
Chlorierungsstufc
Chlorierungsstufc
Wärmebehandlung
Nach der Wärmebehandlung
Chlorierung der
zweiten Stufe
zweiten Stufe
Endprodukt
Dichte (g/cm3), JIS K 6760- 1966
Schmelzindex (g/10 Min.) J IS K 6760-1966
Schmelzpunkt (CC). DSC-Verfahreni)
Schmelzwärme des kristallinen Anteils (m-cal/mg), DSC-Verfahren1)
Temperatur ("C)
Chlorgehalt (%)
Schmelzpunkt (0C), DSC-Verfahren')
Schmelzwärme des kristallinen Anteils (m-cal/mg) DSC-Vcrfahren1)
Temperatur ("C) Zeit (Min.)
Schmelzpunkt ("C), DSC-Verfahren')
Schmelzwärme des kristallinen Anteils (m-cal/mg), DSC-Vcrfahren1)
Temperatur ("C)
Chlorgehalt (%)
Schmelzpunkt ("C), DSC'-Verfahren1)
Schmelzwärme des kristallinen Anteils (m-cal/mg) DSC-Verfahren") Zugfestigkeit (kg/cm·1), |IS K 6760- !%(,·')
100%-Modul (kg/cm-1)')
200%-Modul (kg/cm·1)')
Bruchdehnung (%), |IS K 6760- |%6·)
Märte (Shore A), bei 20"C 0,923
0,3
112
44
0,3
112
44
87
27
98
18
98
18
100
120
120
105
12
87
97
JJ | 34 | 54 | 34 |
106 | 99 | 104 | 104 |
10 | 16 | 3 | Il |
88 | 148 | •ti | lr)2 |
S! | |||
46 | 83 | 17 | 78 |
560 | 580 | 720 | 410 |
7) | 81 | 70 | SO |
'M '). ·') iiiul ') wie in
I.
jeweils 10 Teile der beim vorstehenden Vergleich I'.,
den Beispielen 8,2,3,4 und 5 und den Vergleichen B und
C hergestellten Polyäthylene wurden zur Herstellung von Mchrfachgcmischcn auf folgende Weise verwen
dct: 10 Teile eines dieser Polyäthylene, 90 Teile Polyvinylchlorid mit einem durchschnittlichen Polmerisationsgrad
von 1050, das durch Suspensionspolymerisation hergestellt war, 1,5 Teile Caclmiumstcarai, |,'i
Teile Barium.stcarat und 2,0 Teile eines epoxidiert
Sojabohnenöls wurden während 5 Minuten mil i'IIIC
Quetschwalze von 175"C vermählen und bei 180"<
während 10 Minuten unter einem Druck von 100 kg
zu einem Bogen von 1 mm Stärke hcißverprcUl.
Eigenschaften der Gemische wurden an Probestücke bestimmt bi di Ebi i T Vl
gha
bestimmt, wobei die
zusammengefaßt sind.
zusammengefaßt sind.
Ergebnisse in Tabel
"abcllc VIl | PVC) | 2 | B | C | 3 | 4 | 5 | 8 | E |
Chlorierte Polyäthylene | 522 | 439 | 420 | 482 | 445 | 465 | 445 | 447 | 455 |
Zugfestigkeit (kg/cm2)2) | 140 | 145 | 150 | 140 | 175 | IbO | 120 | 145 | 135 |
Bruchdehnung (%)2) | 76 | 74 | 72 | 75 | 75 | 75 | 74 | 74 | 75 |
Härte (Shore D)?) | 100 | 40 | 15 | 63 | 25 | 51 | 70 | 69 | 71 |
Durchsichtigkeit (%)3) | 7 | 49 | 48 | 12 | 47 | 45 | 28 | 28 | 15 |
Schlagfestigkeit (kg-cm)4) | ') Kein chloriertes Polyäthylen zugesetzt. | ||||||||
A |IS K 6745-1963, bei 2O0C. 1J Die prozentuelle Durchlässigkeil |
|||||||||
des Polyvinylchlorids | isi /u 100 | •ι !!genommen. | |||||||
leweils ein 1 mm starker Polyvinylchloridbogen und ein Vc-rgleiehsbogen wurden in mit Wasser gefüllten /.eilen stehengelassen
und die Menge der Durchlässigkeit für rotes und blaues Licht aus photoelektrischen Rohren in Abwesenheit eines
Filters durch ein Colorimeter bestimmt. Der gemessene Wert des Versuchsbogeiis wurde durch denjenigen des Polyvinylchloridbogcns
dividiert und mit 100 multipliziert.
Gemessen mit einem Schlagmeßgerät: Belastung 1 kg. Durchmesser des RilJtciles und des halbkugeligen Kopfes des Hammers
jeweils 6 mm; die Werte wurden von der Höhe berechnet, bei der 501Mi des Probestückes bei OC brachen.
Das gleiche Ausgangspolyälhylen wie in Beispiel 1 wurde unter den gleichen Bedingungen, jedoch bei einer
Reaktionstemperatur von 125° C, zu einem Chlorgehalt
von 20 Gew.-°/o chloriert. Dann wurde die Chloreinleitung unterbrochen und das System auf 900C abgekühlt.
Das nichtumgesetzte Chlor wurde mit Stickstoffgas ausgetrieben und das chlorierte Polyäthylen bei 1400C
während 30 Minuten nach Zugabe von 105 g eines Suspensionsstabilisators wärmebehandelt und auf
1100C abgekühlt und weiterhin zu einem Chlorgehalt von 3 Gew.-% chloriert und wiederum das nichtumgesetzte
Chlor ausgetrieben, woran sich eine weitere Wärmebehandlung bei 140°C während 30 Minuten
anschloß. Schließlich wurde das Reaktionsprodukt auf 1050C abgekühlt und zu einem Chlorgehalt von 41
Gew.-% chloriert. Das Produkt wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gewaschen und getrocknet, und es
wurde ein chloriertes Polyäthylen, das keinen kristallinen Anteil enthielt, erhalten, welches vollständig in
Benzo bei Raumtemperatur löslich war. Nach dem öleintauchversuch zeigte es praktisch die gleichen
Eigenschaften wie das Produkt nach Beispiel 1 einschließlich der prozentuellen Beibehaltung nach dem
Versuch, wobei jedoch die Zugfestigkeit des ersteren um 17 kg/cm2 niedriger wie diejenige des letzteren war
und die Bruchdehnung um 70% größer war.
Beispiel 10
und Vergleich H
und Vergleich H
Die Chlorierung von Polyäthylen wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 bei 1100C begonnen, wobei
jedoch das Ausgangspolyäthylen von Beispiel 4 verwendet wurde und 200 g einer wäßrigen Lösung des
Natriumsalzes des Acrylsäurepolymeren mit einer pH-Wert von 9,0 und einem Feststoffgehalt von 12,5%
als Suspensionsstabilisator verwendet wurden. Die Umsetzung wurde unterbrochen, wenn der Chlorgehalt
des Polyäthylens 41 Gew.-% bei Beispiel 10 und 40 Gew.-% bei Vergleich H erreichte und nach Entfernung
des nichtumgcsetzten Chlors wurden 200 g des gleichen Suspensionsstabilisators zu jedem System zugegeben.
Gemäß Beispiel 10 wurde das chlorierte Polyäthylen bei
1400C während 60 Minuten wärmcbchandcl't, auf 130"C
abgekühlt und weiterhin zu einem Chlorgehalt von 47 Gew.-% chloriert. Bei Vergleich H wurde das chlorierte
Polyäthylen weiterhin bei 13O0C zu einem Chlorgehalt
von 48 Gew.-% ohne Zwischenwärmebehandlung chloriert. Nach dem Waschen und Trocknen der
4> Produkte in gleicher V/eise wie in Beispiel 1 wurden in
beiden Fällen weiße Pulver mit Teilchendurchmessern von 0,5 bis 1 mm erhalten. Keine Spitze, die das
Vorhandensein von restlichen, kristallinen Anteilen anzeigte, wurde bei beiden Produkten nach dem
so DSC-Verfahren festgestellt, jedoch war das Produkt
nach Beispiel 10 vollständig in Toluol bei Raumtemperatur löslich, während das Produkt des Vergleiches 11
vollständig unlöslich war.
Ηίοι-ζΐ! 2 Hliiti
Claims (5)
- Patentansprüche:!. Verfahren zur Herstellung von chlorierton Äthylenpolymerisaten durch mehrstufige Chlorierung eines Äthylenpolymerisats in einem heterogenen System, dadurch gekennzeichnet, daß(a) in einer ersten Stufe ein Äthylenpolymerisatpulver mit Chlor bei einer Temperatur, die den oberen kritischen Schmelzpunl't (T) des l'o- " lymerisats nicht übersteigt oder bei einer Temperatur, die die schwankende obere kritische Schmelztemperatur (Tu) nicht übersteigt, falls während der Chlorierungsreaktion der obere kritische Schme'zpunkt des chlorierten 1^ Polymerisats um ( ±Δ T) schwankt, bis auf einen Chlorgehalt unterhalb des endgültig gewünschten Chlorgehaltes chloriert wird,(b) die Einführung von Chlor unierbrochen und das chlorierte Polymerisat von der Stufe (a) bei '" einer Temperatur (Tb) oberhalb ihres unteren kritischen Schmelzpunktes und oberhalb der Temperatur der Chlorierung in der ersten Stufe und nicht höher als 200"C wärmebehandelt wird und :~(c) das wärmebehandelte chlorierte Polymerisat aus der Stufe (b) mit Chlor in einer zweiten Stufe bei einer Temperatur (Tc). die unterhalb der Temperatur (Tb) liegt, bis zur Erhöhung des Chlorgehaltes auf den gewünschten Bereich v> chloriert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als heterogenes System ein wäßriges Suspensionssystem angewandt wird, die Chlorierung is der ersten Stufe bis zu einem Chlorgehalt von mindestens 10 Gew.-% durchgeführt wird und die Chlorierung der zweiten Stufe bis zu einem Wert von mindestens 20Gew.-% durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgangsäthylenpolymerisat mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von nicht mehr als 1 mm verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsäthylenpolymerisat ein 1, Polymeres, das aus mindestens 90 Mol-% Äthylen aufgebaut ist und eine Dichte von mindestens 0,940 und ein Molekulargewicht im Viskositätsdurchschnitt von mindestens 10 000 besitzt, verwendet wird. μ.
- 5. Verwendung eines nach Anspruch 1 bis 4 hergestellten chlorierten Äthyienpolymerisats zur Herstellung von synthetischen thermoplastischen Harzen oder Elastomeren.
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GB52324/70A GB1299710A (en) | 1970-11-03 | 1970-11-03 | Process for the preparation of chlorinated ethylene polymers and compositions thereof |
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Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB52324/70A GB1299710A (en) | 1970-11-03 | 1970-11-03 | Process for the preparation of chlorinated ethylene polymers and compositions thereof |
US8833970A | 1970-11-10 | 1970-11-10 | |
DE2055751A DE2055751C3 (de) | 1970-11-03 | 1970-11-12 | Verfahren zur Herstellung von chlorierten Äthylenpolymerisaten und deren Verwendung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2055751A1 DE2055751A1 (de) | 1972-05-31 |
DE2055751B2 true DE2055751B2 (de) | 1977-10-27 |
DE2055751C3 DE2055751C3 (de) | 1983-04-14 |
Family
ID=27182985
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE2055751C3 (de) |
GB (1) | GB1299710A (de) |
Families Citing this family (19)
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