DE20546C

DE20546C - Patronenmagazin für Gelegenheitsrepetirer

Info

Publication number: DE20546C
Application number: DENDAT20546D
Authority: DE
Original assignee: J. WERNDL in Steyr (Oesterreich)
Also published as: DE19719C; DE4982C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

Zweites Zusatz-Patent zu No. 4982 vom 22. September 1878.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. März 1882 ab. Längste Dauer: al. September 1893.

Die Neuerungen bestehen in_

1. einer Einrichtung, wodurch das auf das Gewehr aufgesteckte Magazin zu jeder Zeit mit Patronen nachgefüllt werden kann;

2. einer Vorrichtung, welche gestattet, dafs das mit Patronen gefüllte Magazin, ohne eines Mündungsdeckels zu bedürfen, transportirt werden kann;

3. einer Magazinfeder, zusammengesetzt aus einzelnen Federbögen, die in der Mitte durch Niete und an den Enden durch Drahtringe zu einem Ganzen vereinigt sind.

Die Möglichkeit, den Patronenkasten nachzufüllen, ohne denselben vom Gewehr abnehmen zu müssen, wird auf zweierlei Art bewerkstelligt.

Die erste Art, dargestellt durch die Fig. 1, 3 und 4 besteht darin, dafs die Stirnwand R des Patronenkastens A schieberartig nach aufwärts beweglich ist, wodurch eine grofse Ladeöffnung hergestellt werden kann.

Die bewegliche Wand R hat einen senkrechten Schlitz S₁ in welchem sich der Führungszapfen Z der Druckplatte bewegt.

Wird die Wand R aufgezogen, so nimmt das Ende α des Schlitzes S die Druckplatte nach oben mit, wobei die Druckfeder F im Patronenkasten zusammengeprefst wird.

Um die Druckplatte P besser zu führen, ist am Führungszapfen Z ein winkelförmiger Arm H angebracht, welcher bis zur Mitte der äufseren Seitenwand des Patronenkastens reicht. Die Seitenwand hat hier einen senkrechten Schlitz S¹", durch welchen ein zweiter Führungszapfen Z¹ der Druckplatte P hindurchreicht und auf dem Arm H ruht, durch welch letzteren also die Druckplatte beim Aufziehen unterstützt wird, um deren Umkippen zu verhindern. .

Ist die Wand R und somit auch die Druckplatte aufgezogen, so werden die Patronen rückwärts in den Kasten eingeschoben. Sodann schiebt man die Wand R wieder herunter. Das Magazin ist dann geschlossen, während die Druckplatte frei ist.

Die zweite Art, dargestellt in den Fig. 6 und 7, erlaubt ein Nachfüllen der Patronen von der Aufsenseite des Patronenmagazins.

Der Kasten hat hier, nahe an seiner Basis, eine ovale Oeffnung O, in welche eine an der rückwärtigen, geschlitzten Stirnwand des Kastens zur linken Hand befestigte Federklappe kl hineinragt, welche ein Heraustreten der Bödeu der eingefüllten Patronen verhindert.

Beim Füllen der Patronen führt man die Spitze der Patronen unter den vorderen Rand r der Oeffnung O ein und prefst den Boden der Patrone auf die Federklappe, welche nachgiebt und über dem eingetretenen Bodenrand der Patrone wieder vorschnappt.

Statt eines Mündungsdeckels ' bekommt der Patronenkasten, um dessen Mündung zuschliefsen, eine Sperrfeder Sf, wie in beiliegender Zeichnung mehrfach dargestellt ist. Diese Sperrfeder ist an der rückwärtigen Stirnwand des

Magazinkastens, rechter Hand, befestigt und hat unten den Backentheil bi mit seinen zwei Lappen II¹, Fig. 8. In dem Backentheil sind zwei ovale Löcher vv^!, Fig. ι und 6, durch welche die beiden Stifte /1¹, welche an der geschlitzten Kastenstirnwand rechts und links befestigt sind, hindurchgehen.

Durch den Schlitz der Stirnwand ist die rückwärtige Mündung des aus Stahlblech hergestellten Kastens federnd und die beiden Seitenwände des letzteren haben das Bestreben, sich etwas von einander zu entfernen.

Werden nun die Seitenwände des Kastens durch den Druck der Finger auf die rückwärtige untere Stelle einander genähert, so schnappt die Sperrfeder Sf mit ihren Lappen II¹ über die beiden Seitenkanten der Rückwand des Kastens und hält letzteren zusammengeprefst.

Da nun die Mündung des Kastens im offenen Zustande gerade so grofs ist, dafs nur eine Patrone eben heraustreten kann, so wird diese Mündung in dem durch die Sperrfeder bewirkten, zusammengeprefsten Zustande, wie in Fig. 8 angedeutet, keine Patrone herauslassen. Ueberdies wird die Patrone bei zusammengeprefstem Kasten an ihrem vorderen Theil durch die zwei Stollen»«⁷, welche sich in der Mündung befinden, zurückgehalten.

Wird die ' Sperrfeder Sf entweder durch die Hand, oder, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, durch das Einführen des Kastens in den Repetirmechanismus zurückgedrückt, so öffnet sich sofort der Kasten und gestattet den Patronen freien Austritt aus seiner nun erweiterten Mündung.

Soll der Patronenkasten vom Repetirmechanismus wieder abgenommen werden, so müssen seine Seitenwände mit der Hand zusammengedrückt werden, was durch einen Druck des Daumens und Zeigefingers der rechten Hand auf die rückwärtige Mündung erfolgt, worauf die Sperrfeder Sf wieder mit ihren Lappen II¹ den Kasten zusammenhält und den weiteren Austritt der Patronen hindert.

Die Magazindruckfeder F, Fig. 5, ist aus Federbögen zusammengesetzt, wovon je zwei durch einen Niet in der Bogenmitte verbunden sind. Die freien Enden der Bögen sind durch kleine Drahtringe vereinigt.

Claims

Patent-Anspruch: Neuerungen an dem unter No. 4982 patentirten Patronenmagazin, im wesentlichen bestehend :

1. in der Einrichtung, die Patronenmagazinkästen mit Patronen von rückwärts oder von der Seite zu jeder Zeit, also auch am Gewehr selbst, nachfüllen zu können, weiches dadurch erreicht wird, dafs entweder die rückwärtige Stirnseite des Kastens gehoben werden kann, oder indem man die Aufsenseite des Kastens mit einer Lade-öffnung versieht;

2. in der Anbringung einer selbstthätigen Sperrfeder für die, Kastenmündung, durch welche die letztere zusammengehalten wird, so dafs die Kästen, mit Patronen gefüllt, ohne Mündungsdeckel transportirt werden können;

3. in einer Druckfeder im Patronenmagazinkasten, welche aus einzelnen Federbögen zusammengesetzt ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.