DE204730C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B13/00—Oxygen; Ozone; Oxides or hydroxides in general
- C01B13/02—Preparation of oxygen
- C01B13/0229—Purification or separation processes
- C01B13/0248—Physical processing only
- C01B13/0285—Physical processing only by absorption in liquids
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- Aeration Devices For Treatment Of Activated Polluted Sludge (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, daß Wasser, welches mit der atmosphärischen Luft in Verbindung steht,
solche gebunden enthält, auch daß das Wasser den Sauerstoff begieriger absorbiert als den
Stickstoff der Luft, und zwar daß das Wasser 35 Prozent Sauerstoff und 65 Prozent Stickstoff
enthält, obwohl in der Atmosphäre nur etwa 21 Prozent Sauerstoff und 79 Prozent
Stickstoff enthalten sind. Weiterhin ist nachgewiesen, daß das Wasser dem Sauerstoff in
noch höherem Maße den Vorzug gegenüber dem Stickstoff bei der Absorption gibt, je
sauerstoffreicher das Luftgemisch ist, das zum Wasser geleitet wird.
Auf diesen Tatsachen stützt sich die vorliegende Erfindung, welche Einrichtungen zum
Gegenstande hat, mittels deren der in fließenden, also mit der Luft in stetiger Verbindung
stehenden Gewässern, aber auch in Brunnen, Seen u. dgl. enthaltene Sauerstoff gewonnen
werden kann. Die Einrichtungen bestehen aus weiten Rohrsystemen und Behältern, durch
welche das zu entgasende Wasser entweder unter dem Einfluß der Heberwirkung fortbewegt
oder auch durch eine Pumpe im Kreislaufe getrieben wird. Das sauerstoffreiche
Luftgemisch wird hierbei entweder einfach ■>
abgesaugt oder noch mehrere Male durch hintereinander stehende Wassersäulen gedrückt, wobei
man durch öftere Wiederholung dieses Verfahrens ein Luftgemisch erhalten kann, das
65 bis 75 Prozent Sauerstoff enthält. 65 bis 75 Prozent Sauerstoff kann man schon bei
zweimaliger Absorption erhalten. Läßt man
aber die. Absorption noch öfter erfolgen, so kann man den Sauerstoffgehalt auf 99 Prozent
steigern.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι die einfachste, heberartig wirkende Einrichtung im Höhenschnitt!
Fig. 2 zeigt zwei' solcher Hebersysteme hintereinander gebaut mit in den einen Heber
eingesetzten Saugröhren.
Fig. 3 veranschaulicht im wesentlichen eine der vorigen gleiche Anordnung.
Fig. 4 stellt eine ähnliche Einrichtung, jedoch mit im Kreislauf sich bewegendem Wasser
dar.
Gemäß der Ausführungsform der Einrichtung nach Fig. 1 stellt α ein Reservoir vor,
welches aus einem Fluß, Bach, See oder Brunnen ständig Zufluß erhält.
δ ist ein zylindrisches weites Rohr, welches in den etwa 10 m über dem Spiegel von a
aufgestellten Behälter c mündet.
Das Rohr d von gleicher oder annähernd gleicher Weite wie bei b verbindet .den Behälter
c mit einem Ablauf e. e liegt tiefer als a, und die Unterkante von d liegt ebenfalls
tiefer als die von b.
f ist das Saugrohr einer Vakuumpumpe.
Es leuchtet sofort ein, daß es sich um ein Hebersystern handelt. : .
Evakuiert die Luftpumpe den Behälter c, so steigt das Wasser aus α durch b nach c,
es entgast und das von Luft befreite Wasser
fließt infolge der Heberwirkung durch d in den Ablauf e.
Da das Wasser aus Flußläufen, Teichen stets mit Luft gesättigt ist, auch das Wasser
vieler Brunnen reich an Luft ist, so gewinnt man auf einfache Weise ein Luftgemisch,
welches 35 Prozent Sauerstoff enthält. Ein solches hat für viele, technische Zwecke bereits
hohen Wert.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 zeigt im wesentlichen eine Verdoppelung der in Fig. 1
dargestellten Einrichtung; Außerdem ist aber noch ein besonderer Behälter 0 auf c aufgesetzt.
0 ist durch Rohr / mit der Vakuumpumpe ebenfalls verbunden. Ferner ist ein
System unten und oben offener, enger Rohre h durch den Boden von 0 geführt, und zwar
so, daß die oberen Öffnungen dieser engen Rohre in 0 einmünden, während die unteren
Mündungen tief in das Wasser in Rohr d eintauchen.
Das Arbeitsverfahren ist in diesem Falle folgendes: Die Vakuumpumpe drückt das
durch g aus c gesaugte Luftgemisch durch das Druckrohr / in den Raum 0. Diese Luft
wird durch das Rohrsystem h in das Wasser von d gelangen. Es ist nun bekannt, daß
sinkendes Was:er, wie es hier in d niederfällt, auf 0 evakuierend wirkt, d. h. das in d
sinkende Wasser wirkt saugend durch das Rohrsystem h. Infolgedessen wird das Luftgemisch
wieder vom Wasser absorbiert.. Da aber, wie bereits erwähnt, bei einem an
Sauerstoff reicheren Luftgemisch das Wasser den Sauerstoff noch mehr bevorzugt, so wird
sich in e ein .Wasser sammeln, welches Luft enthält, die mehr als 35 Prozent Sauerstoff
besitzt. Ein Teil des Stickstoffes (der nicht absorbierte) entweicht aus e an der Wasser-Oberfläche.
Eine zweite Vakuumpumpe' saugt durch Rohr η aus k; dadurch tritt der Heber
i, k, I in Wirksamkeit, · und das entgaste Wasser fließt in den tiefer als e gelegenen
Ablauf m. Man erhält auf diese Weise bei η ein Luftgemisch, das etwa 40 bis 45 Prozent
Sauerstoff besitzt.
Die in Fig. 3 dargestellte Einrichtung ist dieselbe wie in Fig. 2, nur mit dem Unterschiede,'
daß noch ein Rohr * von c nach k führt. Das aus c sinkende Wasser verteilt
sich jetzt auf die zwei Rohre e und i. In das Rohr i wird aber keine Luft eingeführt,
diese wird allein in e eingeleitet. Der Zweck ist folgender:
War das in b aufsteigende Wasser mit Luft gesättigt, so kann das Wasser nicht noch mehr
Luft absorbieren; infolgedessen ist das durch e
. sinkende Wasser, weil seine Menge um so viel ■verringert worden ist, als durch *■ niederfließt,
auch nicht imstande, die gesamte Luftmenge, die es ursprünglich enthielt, wieder von neuem
zu absorbieren. Infolgedessen wird weniger aufgenommen und der Überschuß nur mechanisch
mitgerissen. Dieser Überschuß wird aus k einfach an der Wasseroberfläche entweichen.
Da aber das Wasser bei der Absorption dem Sauerstoff den Vorzug gibt, so wird es in erster Linie diesen wieder absorbiert
haben und einen Teil des Stickstoffs entweichen lassen. Wieviel man davon entweichen
lassen will, hängt .davon ab, in welchem Verhältnisse zueinander die Querschnitte
der Rohre e und i stehen. Auf diese Weise wird sich in k ein Wasser ansammeln, welches
65 bis 75 Prozent sauerstoffreiche Luft enthalten kann. Ein solches Luftgemisch wird
man jetzt durch die Vakuumpumpe aus m entziehen. Für die meisten industriellen
Zwecke ist ein solches Gemisch an Sauerstoff genügend reich. Will man aber noch reineren
oder sogar ganz reinen Sauerstoff haben, so kann man das ohne Schwierigkeit, indem
man das beschriebene Verfahren beliebig weiter ausdehnt, nämlich das gewonnene Produkt
in beschriebener Weise mehrere Male von Wasser absorbieren läßt.
In Fig. 4 ist eine weitere Abänderungsform der Einrichtung dargestellt. Die bisher beschriebenen Einrichtungen sind an bestimmte
örtlichkeiten gebunden, wo hinreichende Zufuhren immer neuen Wassers zur Verfügung
stehen. ' ■ ■ .
Jetzt soll gezeigt werden, daß das Verfahren auch gestattet, stets das nämliche Wasserquantum
oder auch andere für diesen Zweck besser geeignete Flüssigkeiten zu benutzen.
Die Einrichtung unterscheidet sich von der in Fig. 3 dargestellten nicht wesentlich.
Anstatt der oben offenen Behälter α und k,
die nach Fig. 3 in verschiedenen Höhenlagen angeordnet sein müssen, sind nach Fig. 4 die
vollständig geschlossenen Räume f und g getreten. Diese sind mit regulierbaren Lufthähnen
h und i versehen. Der Heberarm η und der Ablauf j>
in Fig. 3 sind nicht mehr vorhanden; anstatt dessen aber ist das Rohr a
mit dem Röhrensystem 0 (welches ebenso beschaffen ist wie das System g in Fig. 3) und
das Überlauf- bzw. Verbindungsrohr s hinzugekommen, r, q und ν sind Rückschlagventile.
■ .. ■
Genügten bisher die Vakuumpumpen allein, um den Apparat in Gang zu erhalten, so ist
jetzt noch die Aufwendung von Energie erforderlich, um das Wasser oder eine sonstige
Flüssigkeit, deren man sich bedienen will, in Bewegung zu bringen.
Die Arbeitsweise ist jetzt folgender Art:
Die Luftpumpen unterhalten, indem ' sie
durch k und η saugend wirken, in u und i
ein Vakuum gleicher Stärke. -Das Rohr α ist
oben offen; auf der Wasseroberfläche in a
ruht also der Druck der Atmosphäre. Infolgedessen wird das Wasser in u und t, der Druckdifferenz
entsprechend, höher stehen. In allen Teilen des ganzen Systems herrscht Gleichgewicht.
Soll nun das Wasser in Umlauf gebracht werden, so kann das mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand ausgeführt wer-,
den. Einmal in Bewegung gesetzt, hat man nur den Reibungswiderstand zu überwinden.
ίο Denkt man nun das Wasser auf irgendeine
beliebige Weise in Umlauf versetzt, so treten folgende Wirkungen hinzu: Erstens wird das
in α fallende Wasser durch das Röhrensystem ο
Luft aus der Atmosphäre mitreißen. Die Querschnitte der Röhren 0 sind so bemessen,
daß etwas mehr Luft mitgerissen wird, als das Wasser zu absorbieren vermag. Was mehr
mitgerissen wird, entweicht durch das Drosselventil h, welches so eingestellt wird, daß in/
immer ein geringer Überdruck herrscht. Gleiches ist bei dem Drosselventil i und dem Behälter
g der Fall.
Die erste Vakuumpumpe saugt ein Luftgemisch von 35 Prozent Sauerstoff und 65 Prozent
Stickstoff aus u. Sie drückt diese Luft in den Behälter m durch das Druckrohr I.
Das Wasser aus u sinkt durch' c und d. c saugt die Luft aus m durch die Röhren p,
absorbiert aber nun den Sauerstoff ganz, den Stickstoff zum Teil, aus Gründen, wie bei der
• Einrichtung nach ' Fig. 3 beschrieben. Der nicht absorbierte Stickstoff entweicht durch i.
Durch die zweite Vakuumpumpe wird durch Rohr η das Luftgemisch entnommen, welches
65 bis 75. Prozent Sauerstoff enthält. Durch das in t gebildete Vakuum steigt das
Wasser durch e nach t und fließt durch das Rohr s wieder nach a, in dieser Weise einen
unaufhörlichen Kreislauf beschreibend.
Will man zur Hervorbringung des Umlaufes sich einer Wasserpumpe nicht bedienen, so
kann man den Umlauf auch in der Weise bewirken, daß man die aus u abgesaugte Luft
komprimiert und unter Druck durch die
*«r> Röhren -p auf das in c sinkende Wasser, die
Bewegung derselben veranlassend, einwirken läßt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung sauerstoffreicher Gasgemische aus Luft, dadurch gekennzeichnet,
daß in stetiger Verbindung mit der Atmosphäre stehendes Wasser
durch ein ausreichend hohes umgekehrtes U -Rohr oder mehrere solcher Rohre unter
Mithilfe einer am Scheitelstück der Rohre das sauerstoffreiche Gasgemisch absaugenden
Pumpe in Ablauf oder Umlauf erhalten wird.
2. Einrichtung zur Ausführung des im Anspruch 1 beschriebenen Verfahrens, dadurch
gekennzeichnet, daß das U-Rohr zu einem Heber ausgebildet ist, dessen
kürzerer Schenkel in das lufthaltige Wasser eintaucht.
3. Einrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Heber
und offene Behälter hintereinander gebaut sind, durch welche das aus dem ersten
Heberschenkel abgesaugte Gasgemisch nacheinander getrieben wird, um ein an Sauerstoff
entsprechend reicheres Gasgemisch zu erzielen.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das zu
einem Behälter ausgebildete Scheitelstück des ersten Hebers ein drittes Rohr (i, Fig. 3)
einmündet, das dazu bestimmt ist, einen Überschuß an Stickstoff entweichen zu lassen.
5. Einrichtung zur Ausführung des im Anspruch 1 beschriebenen Verfahrens, gekennzeichnet
durch mehrere hintereinander gebaute und in zwischengeschaltete geschlossene Behälter mündende Rohrsysteme,
durch welche das Wasser oder eine andere Flüssigkeit unter Benutzung eines Rücklauf
rohres (s, Fig. 4) im Kreislauf getrieben wird, wobei die atmosphärische Luft gezwungen
wird, nacheinander unter stetiger Anreicherung mit Sauerstoff die gleich
langen Rohre zu durchstreichen, um endlich als möglichst sauerstoffreiches Gasgemisch
abgesaugt zu werden.
. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT40424D AT40424B (de) | 1908-01-25 | 1909-01-15 | Verfahren und Einrichtungen zur Gewinnung sauerstoffreicher Gasgemische aus Luft. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE204730C true DE204730C (de) |
Family
ID=467034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1908204730D Expired - Lifetime DE204730C (de) | 1908-01-25 | 1908-01-25 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE204730C (de) |
-
1908
- 1908-01-25 DE DE1908204730D patent/DE204730C/de not_active Expired - Lifetime
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