DE203893C

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Publication number: DE203893C
Application number: DENDAT203893D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 203893 KLASSE 63 b. GRUPPE

R. A. JOHANNES in EISENACH.

Lenk- und Bremsvorrichtung für Rodelschlitten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Januar 1908 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine für Rodelschlitten bestimmte Lenk- und Bremsvorrichtung, bestehend aus zwei seitlich an den Vorderenden der Schlittenkufen drehbar befestigten Hebeln. Einrichtungen an Schlitten, bei denen die Hebel durch Zug an einem Seil einzeln oder gleichzeitig in die Fahrbahn gedrückt werden, sind bekannt. Ferner ist es bekannt, den freischwingenden Bremssporn bei

ίο Schlitten durch den Fuß gegen die Fahrbahn zu bewegen. ■ Gegenüber diesen Anordnungen besteht das Wesen der Erfindung darin, daß die Bremshebel als nahe der Fahrbahn außerhalb der Schlittenkufen angeordnete, bei Nicht benutzung in die angehobene Lage schwingende Fußtritte ausgebildet sind, deren Hinterenden in die Fahrbahn eingreifende Sporen tragen und welche mittels Schraubenklemmen leicht an jedem Schlitten angebracht werden können.

20. Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführüngsform der an einem Rodelschlitten angeordneten Lenk- und Bremsvorrichtung in Fig. ι im Aufriß und in

Fig. 2 im Grundriß bei nicht belasteten

Fußtritten dargestellt. .

Fig. 3 zeigt den mit der Vorrichtung ausgerüsteten Rodelschlitten in einer vorderen Stirnansicht, wobei die Fußtritte Bremsstellung einnehmen.

An den vorderen, nach oben abgebogenen Enden der Schlittenkufen 1 sind mittels Schraubenklemmen 2 oder anderer Befestigungsmittel leicht lösbar die Lagerbänder 3 einer Querachse 4 befestigt. Die freien Enden dieser Querachse 4, welche zu beiden Seiten der Kufen ι hervorragen, tragen daselbst leicht drehbar befestigt je einen Fußtritt 5, deren Lager 6 so angeordnet sind, daß die Vorderenden der Fußtritte weiter von den Kufen entfernt liegen als ihre Hinterenden. Die Fußtritte tragen je einen Sporen 7. Diese greifen in die Fahrbahn ein, sobald die Fußtritte 5 mit den aufgesetzten Füßen hinten heruntergedrückt werden. Bei abgehobenen Füßen schwingen die Fußtritte 5 derart, daß ihre Sporen sowohl als auch ihre Vorderenden die Fahrbahn nicht berühren (s. Fig. 1). Die Hinterenden der Fußtritte 5 sind mit Rasten 8 versehen, so daß ein unbeabsichtigtes Abgleiten der aufgesetzten Füße nach hinten verhindert wird.

Beim Lenken des Schlittens wird entweder der rechte oder linke Trittsporen 7 in die Fahrbahn gedrückt. Beim Bremsen des Fahrzeuges ist es nur nötig, beide Trittsporen 7 gleichzeitig fest in die Fahrbahn zu drücken.

Bei unebener, holpriger oder mit Baumwurzeln bewachsener Fahrbahn können mit Hilfe dieser Lenk- und Bremsvorrichtung die Füße oder Beine des das Fahrzeug Lenkenden niemals Schaden nehmen, weil die Füße jeden Augenblick von den Fußtritten abgehoben werden können, sobald starke Prellungen auftreten, und weil die Füße nicht wie bisher in die Fahrbahn eingreifen. Bei Anwendung der beschriebenen Lenk- nnd Bremsvorrichtung ist auch ein Überschlagen des Fahrzeuges ausgeschlossen, da der Angriffspunkt der lenkenden oder bremsenden Kraft möglichst günstig gelegt ist.

Claims

Patent-Ansprüche:
ι. Lenk- undBremsvorrichtung für Rodelschlitten aus zwei seitlich an den Vorderenden der Schlittenkufen drehbar befestigten Hebeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel als nahe der Fahrbahn außerhalb der Schlittenkufen angeordnete, bei Nichtbenutzung in die angehobene Lage schwingende Fußtritte (5) ausgebildet sind, deren Hinterenden in die Fahrbahn eingreifende Sporen (7) tragen.
2. Lenk- und Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Tritte (5) tragende Querachse (4) mittels Schraubklemmen o. dgl. leicht lösbar an den Schlittenkufen angeordnet ist, wodurch die Vorrichtung an jedem Schlitten befestigt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.