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Sicherheitsgurt für Automobile Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt
für Automobile.
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Die bekannten Sicherheitsgurte mit Zwei- und Dreipunktaufhängung haben
den Nachteil, daß bei ihrem Wirksamwerden der Körper des Angeschnallten keine symmetrische
Druckbelastung erfährt und somit einige Körperteile übermäßig stark beansprucht
werden, was sich sehr nachteilig auswirken kann. Außerdem läßt ihre bequeme und
schnelle Handhabung beim An- und Abschnallen sehr zu wünschen übrig, da die Gurtverschlüsse
vorwiegend so ausgebildet sind, daß sich ihre beiden Teile nur in einer ganz bestimmten
Raumlage ineinanderstecken lassen. Insbesondere in der Dunkelheit ist das paßgerechte
Zuordnen der Verschlußteile schwierig und zeitraubend. Dies dürfte auch der Grund
dafür sein, daß die vorhandenen Gurte häufig überhaupt nicht benutzt werden. Schließlich
besteht bei einigen bekannten Sicherheitsgurten noch ein erheblicher Mangel darin,
daß ihre Schlösser bei dynamischer Beanspruchung im Gefahrenfall in unerwünschter
Weise aufspringen.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsgurt
zu schaffen, bei dem die aufgezeigten Nachteile vermieden sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sicherheitsgurt gelöst,
welcher gekennzeichnet ist durch zwei an der Decke, an den Seitenholmen oder an
sonst geeigneten oberhalb der Schultern des angeschnallten Pahrzeuginsassen befindlichen
Karosserieteilen des Fahrzeugs befestigbare Gurtbänder und mindestens ein mittel-
oder unmittelbar am Fahrzeugboden anbringbares Gurtband. Dieser Sicherheitsgurt
sorgt in vorteilhafter Weise dafür, daß der im Gefahrenfall auftretende hohe Druck
gleichmäßig auf die beanspruchten Körperteile des zu Schützenden verteilt wird.
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Eine als besonders geeignet anzusehende Gurtausführung besteht erfindungsgemäß
darin, daß der Gurt Y-artig oder naCh Art eines
auf dem Kopf stehenden
A an der zu verstärkenden Wagendecke aufgehängt wird, wobei die beiden Äste des
Y bzw. A von schräg hinten über die Schultern des zu Schützenden und der senkrechte
Ast des Y bzw. die zusammenlaufenden Enden'der-A-Äste schräg zwischen den Beinen
des Insassen hindurch zu einer Schließe am Boden des Wagens geführt werden, die
durch eine schräge Stütze angehoben werden kann, damit das Anschließen so bequem
wie möglich zu bewirken ist.
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Die Bodenschließe bzw. Kupplung bildet man zweckmäßigerweise als tulpenartige
Aufnahme aus. In dieser Aufnahme läßt sich der am freien Ende des Gurtes befestigte,
vorzugsweise runde Kupplungsbolzen ohne zeitraubendes Suchen leicht einstecken,
was auch im Dunkeln keinerlei Mühe macht. Man braucht als in Zukunft-keine Schnallenteile
an verdrehten Gurten, die auf den Sitzen herumliegen, mehr zu suchen, sondern kann
sich direkt auf einen Platz begeben, sich dabei hinter die hängenden Gurte setzen,
deren Kupplungsbolzen sofort zur Hand ist. Wenn der Gurt nicht benutztÆwerden soll,
kann man ihn bequem, ohne ihn aushängen zu müssen, in ein quer unter der Decke befindliches
Netz legen, wo er nicht stört.
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Diese neuartige Anordnung eines Gurtschutzsystems zwingt den Fahrer
geradezu, es zu benutzen, und zwar auch bei kleinsten Wegstrecken, denn er braucht
nur das vor seinem Schoß hängende Schließstück in die fest vor ihm stehende Tulpenöffnung
zu stecken bzw. beim Aussteigen durch Knopfdruck zu lösen.
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Im übrigen wird der senkrechte Ast des Y zweckmäßigerweise mit einer
Schlaufe versehen, die es gestattet, ihn zu verlängern oder zu verkürzen, um der
unterschiedlichen Größe des Insassen zu entsprechen. Selbstverständlich können solche
Schlaufen auch in den oberen Y-Asten angeordnet sein. Das Entsprechende gilt auch
für den Gurt, der die Form eines auf dem Kopf stehenden A aufweist.
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In gewissen Fällen wird es erforderlich sein, wenigstens beim Fahrersitz
die Vorderkante des Sitzes in der Mitte etwas einzubuchten, damit die Befestigung
des Y-Stammes bzw. die mit dem Kupplungsbolzen verbundenen A-Gurtteile zwischen
Lenkrad und
Fahrer unbehindert hindurchgeführt werden kann bzw.
können. Die Einbuchtung muB so tief sein, daß beim Vorrücken des Sitzes in die äußerste
Stellung die Gürtung noch ungestört zu ihrer Befestigung geführt werden kann. Diese
Maßnahme läßt sich durchführen, ohne daß der gebrauch der Sitze im geringsten beeinträchtigt
wird. Die Bodenbefestigung für den Gurt kann innerhalb der Einbuchtung verschiebbar
angeordnet werden, so daß im Zusammenwirken mit den Schnallen für die Längenveränderung
der Gurtteile jeder Größe des zu Schützenden Rechnung getragen werden kann.
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Für weibliche Fahrzeuginsassen dürfte Benutzung eines X- oder H-förmigen
Gurtes besonders empfehlenswert sein. Dieser Gurt wird bodenseitig zu beiden Seiten
des Sitzes befestigt. Zum Lösen des Gurtes braucht nur dasjenige der beiden bodenseitigen
Gurtenden ausgehängt zu werden, welches der Ausstiegsseite zugekehrt ist.
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U'enn man hinter dem Kopf des zu schützenden Insassen eine möglichst
breite Querverbindung zwischen den nach oben verlaufenden Ästen anordnet, kann auf
die bisherige Kopfstütze verzichtet werden, weil der Kopf durch diese Querverbindung
wirksam abgefangen werden kann.
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Um den Gurtdruck zu mildern, können im übrigen zwischen den nach oben
verlaufenden Gurtästen und ihren Aufhängestellen oder auch in die Äste selbst entsprechend
starke Federelemente eingebracht werden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung anhand von tU8 fuhrungsbeispielen
perspektivisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 zwei in einem Personenkraftwagen angeordnete
Y-förmig ausgebildete Sicherheitsgurte, Fig. 2 zwei in einem Personenkraftwagen
angeordnete Sicherheitsgurte in Form eines auf dem Kopf stehenden A, Fig. 3 zwei
in einem Personenkraftwagen angeordnete X-förmig ausgebildete Sicherheitsgurte und
Pig. 4 zwei in einem Personenkraftwagen angeordnete H-förmig ausgebildete Sicherheitsgurte.
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Das mit den ~erfindungsgemäßen SichcrfieitEurten ausgestattete
Fahrzeug
ist mit 1, das Dach mit 2, die Dachverstärkung mit 3, der Boden mit 4 und das Lenkrad
mit 5 bezeichnet.
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In Fig. 1 sind zwei Y-förmige Sicherheitsgurte gezeigt, wobei die
beiden oberen Gurtäste 11 und 12 des für-den Fahrer bestimmten Gurtes an der Dachverstärkung
3 und die Gurtäste 11 und 12 desXim Fond untergebrachten Gurtes an einem stabilen
Karosserieteil hinter der Rückenlehne der Sitzbank 9 befestigt sind. Die beiden
oberen Gurtäste 11 und 12 sind über ein Zwischenstück 16, welches sich etwa in Brusthöhe
des Angeschnallten befindet, mit dem unteren Gurtast 13 verbunden. An dem freien
Ende des unteren Gurtastes 13 ist ein konischer Bolzen 14 angebracht, der in eine
entsprechend ausgebildete, am Boden 4 verankerte Aufnahme 15 einsteckbar ist. Der
Bolzen 4 wird beispielsweise mittels federnder Rastelemente, die nicht näher dargestellt
sind, in Eingriff mit der Aufnahme 15 gehalten.
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Die Entriegelung dieser Kupplung läßt sich auf einfache Weise z. B.
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durch Betätigung eines Knopfes bewerkstelligen. Bei dem für den Fahrer
bestimmten Sicherheitsgurt ist der Bolzen 4 in die Aufnahme 15 eingesteckt; bei
dem im Fond angebrachten Sicherheitsgurt ist der Bolzen 4 außer Eingriff. Der Fahrersitz
6 ist mit einer von seiner Vorderkante ausgehenden, die gesamte Polsterdicke durchsetzenden
Einbuchtung 7 versehen, damit die Aufnahme 15 so angeordnet sein kann, daß bei eingestecktem
Bolzen 14 der untere Gurtast 13 berührungsfrei am Lenkrad 5 vorbeiläuft. Gegebenenfalls
ist die Aufnahme 15 in Längsrichtung des Fahrzeugs 1 verschiebbar gelagert.
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Bei dem für den Fahrer vorgesehenen Sicherheitsgurt ist zwischen den
beiden Gurtästen 11 und 12 noch ein als Kopfstütze dienender Quergurt 17 angeordnet.
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In Fg. 2 sind zwei Sicherheitsgurte in Form eines auf dem Kopf stehenden
A dargestellt. Die an der Dachverstärkung 3 aufgehängten Schenkeläste 18 und 19
laufen nach unten in einem Scheitel zusammen und können mittels eines dort befestigten
konischen Bolzens 14 in die Aufnahme 15 eingekuppelt werden. Der für den Fahrer
bestimmte Gurt besitzt außerdem noch einen Quergurt 17 zum Abstützen des Kopfes0
Die
in Fg. 3 gezeigten X-förmig ausgebildeten Sicherheitsgurte bestehen aus zwei sich
kreuzenden Gurtbändern 20 und 21, welche oben an der Dachverstärkung 3 und lunten
seitlich neben den Einzelsitzen 6 und 22 mittels je einer der bereits erwähnten
Kupplungen befestigt sind. Der Gurtbenutzer braucht beim An- oder Abschnallen den
Gurt lediglich an einer einzigen Kupplungsstelle ein- bzw. auszuhängen, und zwar
an derJenigen5 welche der Ein- bzw. Ausstiegsseite zugekehrt ist.
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Die in Fg. 4 abgebildeten H-förmig gestalteten Sicherheitsgurte bestehen
aus den beiden Längsbändern 23 und 24 und einem diese verbindenden Querband 25.
Sie sind in derselben Weise wie die X-förmigen Sicherheitsgurte befestigt und bedienbar.