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Die Erfindung betrifft einen Plattformlift an einem Wasserfahrzeug mit einem Rumpf mit einem begehbaren Deck sowie ein mit einem Plattformlift insbesondere an einem Heckbereich des Rumpfs ausgestattetes Wasserfahrzeug, wobei der Plattformlift zum Anheben und Absenken einer Plattform eine Hubeinrichtung mit Kraftantrieb aufweist.
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Wasserfahrzeuge wie Segel- oder Motoryachten sind häufig mit einem Plattformlift, insbesondere in deren Heckbereich ausgestattet. Auf dem Plattformlift kann beispielsweise ein Beiboot wie ein Schlauchboot mit Außenbordmotor oder ein Jetski mitgeführt werden. Ebenso kann der Plattformlift dazu vorgesehen sein, eine Plattform von einer bündig mit dem Deck abschließenden Position abzusenken, um über die Plattform einen bequemen Zugang zum Baden in einer Ankerbucht zu ermöglichen, oder um die Plattform beispielsweise auf das Niveau eines Hafenkais anzuheben, um einfach ein- und aussteigen zu können. Ein solcher Plattformlift kann auch treppenartig mit im Wesentlichen gleich großen anheb- oder absenkbaren Treppenstufen ausgebildet sein.
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Aus der
DE 10 2018 133 044 A1 ist eine segmentierte Plattform bekannt. Mittels einer Hubeinrichtung in Form einer Parallelogrammmechanik und eines Kraftantriebs können mehrere Segmente angehoben oder abgesenkt werden. Dabei ist ein erstes Segment zum Beispiel am Heck des Wasserfahrzeugs ortsfest angeordnet, ein zweites und ein drittes Segment können jeweils nach Art von Treppenstufen angehoben oder abgesenkt werden und ein viertes, vergrößertes Segment dient entweder als Badeplattform oder als Ausstiegsplattform in einem Hafen.
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Weiterhin offenbart die
DE 20 2009 007 141 U1 eine Plattform, die beispielsweise mit einem Beiboot von einer Transportposition über der Wasserlinie bis zu einer Absetzposition unterhalb der Wasserlinie abgesenkt werden kann, um das Beiboot zu wassern beziehungsweise wieder aufzunehmen. Dabei kann die Plattform mit einer Hubeinrichtung mit Kraftantrieb vorzugsweise in beliebiger Höhe angehoben und abgesenkt werden und mit einer Verschiebeeinrichtung kann die Plattform in Längsrichtung des Rumpfs des Wasserfahrzeugs verschoben werden, um zum Beispiel beim Absenken einen Außenbordmotor des eigentlichen Wasserfahrzeugs beziehungsweise dessen Propeller nicht zu beschädigen. Dabei schließt die Plattform im angehobenen Zustand vorzugsweise im Wesentlichen bündig an eine begehbare Decksfläche des Rumpfs an.
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Als nachteilig hierbei ist es jedoch anzusehen, dass ein Nutzer beispielsweise eines Beiboots kaum auf eine längsverlagerte Plattform gelangen kann, insbesondere wenn diese abgesenkt ist.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb ausgehend von diesem Stand der Technik die Aufgabe, einen Plattformlift mit verbesserter Funktionalität anzugeben beziehungsweise ein damit ausgestattetes Wasserfahrzeug.
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Die Lösung dieser Aufgaben gelingt erfindungsgemäß jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
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Ein Wasserfahrzeug ist hierfür mit einem Plattformlift vorzugsweise am Heck des Rumpfs des Wasserfahrzeugs ausgestattet. Dabei kann mittels einer zum Beispiel hydraulisch und/oder elektromotorisch angetriebenen Hubeinrichtung im Wesentlichen in vertikaler Richtung eine Plattform, insbesondere in beliebige Höhe angehoben und abgesenkt werden. Dabei verfügt der Plattformlift in an sich bekannter Weise über mehrere Segmente. Die Segmente sind beispielsweise als Treppenstufen einer Treppe ausgebildet. Vorzugsweise kann ein erstes Segment beziehungsweise eine Basis im Wesentlichen bündig mit einer umgebenden Decksfläche beispielsweise am Heck eines Wasserfahrzeugs wie einer Motoryacht angeordnet sein. Prinzipiell kann der Plattformlicht an einer beliebigen Stelle am Wasserfahrzeug angeordnet sein, also seitlich, am Heck oder an einer rückwärtigen Badeplattform. Über eine Parallelogrammmechanik werden dann weitere Segmente einer Treppe entweder angehoben oder abgesenkt, um beispielsweise ein Plattformsegment zur Wasseroberfläche hin abzusenken oder das Plattformsegment zum Niveau eines Hafenkais anzuheben, um bequem aus- und einsteigen zu können. Beispielsweise das dann oberste beziehungsweise unterste Segment beziehungsweise Treppenstufe kann auch plattformartig vergrößert sein, um seinerseits als Badeplattform zu dienen und/oder um ein Beiboot aufzunehmen. Die einzelnen Segmente bleiben dabei durch die Parallelogrammmechanik stets horizontal ausgerichtet, um nach Art einer Treppe gefahrlos nutzbar zu sein.
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Erfindungsgemäß ist zusätzlich eine Teleskopmechanik integriert. Mit der Teleskopmechanik werden die einzelnen Segmente des Plattformlifts relativ zueinander vorzugsweise in einer Längsrichtung des Schiffsrumpfs verlagert. Somit kann beispielsweise im ausgezogenen Zustand der Teleskopmechanik ein größerer horizontaler Abstand zwischen Schiffsrumpf und Kaimauer im Hafen überbrückt werden. Hierzu werden die einzelnen Segmente vorzugsweise mit einer gemeinsamen Teleskopmechanik jeweils alle gemeinsam auseinandergezogen beziehungsweise wieder zusammengeschoben. Dabei ist die Teleskopmechanik vorzugsweise in die Hubmechanik integriert.
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Es versteht sich, dass beispielsweise das Anheben oder Absenken der einzelnen Segmente sowie das Teleskopieren beziehungsweise Einziehen jeweils unabhängig voneinander erfolgen kann oder gleichzeitig. Auch kann der Plattformlift jeweils beliebige Zwischenpositionen einnehmen.
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Ebenso ist es ersichtlich, dass an dem Plattformlift seitlich ein Abstürzschutz vorgesehen sein kann beispielsweise in Form von Geländerstützen an jedem Segment links und/oder rechts sowie eine Art Geländer zwischen den Geländerstützen beispielsweise in Form eines Seils, um die Tesleskopierung auszugleichen. Ebenso kann zwischen den auseinander teleskopierten Segmenten, zwischen denen sich in horizontaler Längsrichtung des Schiffsrumpfs gesehen jeweils eine Lücke gebildet hat, ein Hindurchfallschutz beispielsweise in Form eines Netzes angeordnet sein. Ebenso können den einzelnen Segmenten Platten aus Metall und/oder Kunststoff vorzugsweise unterseitig zugeordnet sein, die ihrerseits ein Hindurchfallen zwischen den teleskopierten Segmenten verhindern.
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Im Rahmen der Erfindung kann die Hubmechanik für die einzelnen Segmente in an sich bekannter Form mit einem hydraulischen und/oder elektrischen Kraftantrieb ausgebildet sein, insbesondere wie in den beiden vorstehend genannten Druckschriften beschrieben als Parallelogrammmechanik, die von mindestens einem Hydraulikzylinder betätigt wird. Weiterhin kann die Teleskopmechanik, die vorzugsweise in die Hubmechanik integriert ist, in an sich beliebiger Weise ausgestaltet sein, bevorzugt jedoch wie im Folgenden beschrieben. Als Kraftantrieb ist für die Teleskopmechanik ebenfalls ein hydraulischer und/oder elektrischer Kraftantrieb bevorzugt. Dabei ist es ersichtlich, dass der Plattformlift auch in jede Position zwischen den Endpositionen angehoben oder abgesenkt und teleskopiert werden kann, um eine Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse zu ermöglichen.
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Beispielsweise können über die Hubmechanik die treppenförmig angeordneten Segmente um bis zu +/-30° relativ zur Horizontalen gesehen nach oben oder unten angehoben oder abgesenkt werden. Somit kann der Plattformlift einerseits als Badeplattform dienen und/oder als Plattform für ein darauf angeordnetes Beiboot, einen Jetski oder dergleichen, um diese in einfacher Weise zu Wasser zu lassen beziehungsweise wieder aufzunehmen. Ebenso kann das äußerste Plattformsegment beziehungsweise eine Treppenstufe auf das Niveau eines höher gelegenen Hafenkais angehoben werden, um auf dem gleichen Niveau ein- und auszusteigen.
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Für den Fachmann ist es ersichtlich, dass die Hubmechanik und die Teleskopmechanik derart ausgelegt sind, dass beide Bewegungen ausführbar und überlagerbar sind. Beispielsweise sind Bauteile zwischen den Segmenten relativ zu diesen verlagerbar und/oder drehbar beziehungsweise verschwenkbar und neigbar, um das Anheben/Absenken/Teleskopieren zu ermöglichen.
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Der Plattformlift kann prinzipiell eine beliebige Anzahl an Segmenten oder Treppenstufen aufweisen wie drei, vier, fünf, sechs oder mehr Segmente.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die zusätzliche Teleskopmechanik besonders im Hafen auch größere Abstände zwischen dem Schiffsrumpf und einer massiven Kaimauer überbrückt werden können.
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Beispielsweise ist dies erforderlich aufgrund von Vorsprüngen, Felsen oder dergleichen insbesondere unter Wasser. Daher ist es notwendig, einen großen Abstand zu wahren, um beispielsweise die Außenbordmotoren, die nach hinten über den Schiffsrumpf überstehen, nicht zu beschädigen. Hierzu wird der an sich bekannte Plattformlift bezüglich seiner Segmente zusätzlich teleskopiert. Das bedeutet, dass in Längsrichtung des Schiffsrumpfs gesehen, die einzelnen Segmente nicht nur in festem Abstand zueinander treppenartig angehoben oder abgesenkt werden, sondern zusätzlich der horizontale Abstand vergrößert werden kann, um eine vergrößerte Reichweite zu erhalten.
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Als Material für sämtliche Komponenten kommt bevorzugt Metall und/oder Kunststoff zum Einsatz. Beispielsweise können die Segmente und eine Parallelogrammmechanik aus Metallprofilen, insbesondere korrosionsbeständiger V4A-Stahl oder Aluminium verwendet werden und für Lagerbauteile, bewegliche Bauteile oder dergleichen Hartkunststoffe. Die Segmente können zur Rutschfestigkeit mit Teak oder bevorzugt mit Kunststoff-Teakersatz belegt sein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Gegenstand von Unteransprüchen.
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In vorteilhafter Weise umfasst die Teleskopmechanik eine Scherenmechanik beziehungsweise einen scherenartigen Mechanismus. Hierzu sind beispielsweise ein erstes und ein drittes teleskopierbares Segment mit zwei einander überkreuzenden langen Scherenarmen miteinander verbunden, wobei die Scherenarme entlang einer Längserstreckung der Segmente relativ zu diesen verschiebbar an diesen gelagert sind. Zusätzlich ist das erste Segment über zwei kurze Scherenarme mit einer Basis des Plattformlifts verbunden, wobei die kurzen Scherenarme an der Basis drehbar aber ortsfest gelagert sind und am ersten Segment ebenfalls verschiebbar entlang der Längserstreckung des ersten Segments. Als Antrieb dient ein Kraftantrieb beispielsweise in Form eines Hydraulikzylinders, der ausgehend von der Basis des Plattformlifts am zweiten Segment angreift. An diesem zweiten Segment sind auch die beiden langen Scherenarme drehbar aber ortsfest gelagert. Wird nun der Hydraulikzylinder ausgefahren, so wird das zweite Segment teleskopiert. Diese Bewegung wird über die langen Scherenarme auf das erste und dritte Segment übertragen, wobei zur exakten Führung insbesondere des ersten Segments relativ zur Basis die daran angreifenden kurzen Scherenarme dienen. Insgesamt werden alle Segmente durch die Übertragung der Bewegung des durch den Kraftantrieb angetriebenen Segments über die Scherenmechanik an die anderen Segmente diese jeweils in gleicher Weise teleskopiert beziehungsweise wiederum eingezogen. Das heißt, dass die Abstände in horizontaler Richtung gesehen beispielsweise zwischen dem ersten und zweiten Segment und dem zweiten und dritten Segment stets gleich groß sind.
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Bei der Scherenmechanik ist es bevorzugt, dass diese Gleitblöcke umfasst. Beispielsweise sind an den Segmenten Schienen oder Nuten ausgebildet, an oder in denen ein Gleitblock in Längsrichtung des Segments gesehen relativ zu diesem verlagerbar ist. Diese Richtung steht im Wesentlichen senkrecht zur eigentlichen Teleskopierrichtung. An den Gleitblöcken wiederum können beispielsweise die langen und/oder kurzen Scherenarme dazu relativ drehbar gelagert sein, um die Segmente teleskopieren zu können.
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Weiterhin ist vorgeschlagen, dass die Scherenmechanik Teleskopauszüge umfasst, die insbesondere ineinander schiebbar ausgebildet sind. Beispielsweise können dies im Wesentlichen C-förmige Metallprofile sein, an denen jeweils ein Segment relativ drehbar dazu angeordnet ist. Es versteht sich, dass der Kraftantrieb derart ansteuerbar ist, dass die einzelnen Profile nicht auseinander herausgezogen werden. Auch in ausgezogener Stellung weist der Plattformlift noch eine ausreichende Stabilität auf.
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Schließlich kann der gesamte Plattformlift auch derart ausgebildet sein, dass er um eine im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Drehachse drehbar gelagert ist. Dadurch kann der Plattformlift nicht über das Heck des Wasserfahrzeugs hinaus ausgefahren werden, sondern zum Beispiel auch seitlich, falls das Wasserfahrzeug längsseits an einem höhergelegenen Kai liegt.
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Im Vorhergehenden wurde die Erfindung im Wesentlichen im Zusammenhang mit einer bereits werftseitigen Anordnung des Plattformlifts am Rumpf des Wasserfahrzeugs beschrieben. Es ist jedoch ersichtlich, dass ein Plattformlift mit einer entsprechend in die Hubeinrichtung integrierten Teleskopmechanik auch an einem Wasserfahrzeug nachgerüstet, der Plattformlift also eigenständig vermarktet werden kann.
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Ebenso kann der Plattformlift auch für beliebige andere Zwecke eingesetzt werden.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1: zwei Ansichten des Plattformlifts mit einem Nutzer,
- 2: den Plattformlift in drei Positionen in Seitenansicht,
- 3: den Plattformlift seitlich von unten in angehobener Position,
- 4: den Plattformlift von unten in ausgezogener und eingezogener Position und
- 5: den Plattformlift in Seitenansicht in ausgefahrener Position.
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In den rein schematischen 1 bis 5 bezeichnen die gleichen Bezugszeichen jeweils die gleichen Komponenten und werden nicht notwendigerweise für jede Figur neu erklärt.
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In den 1a und 1b ist jeweils ein Plattformlift 1 mit einem Nutzer N perspektivisch dargestellt. Der Plattformlift umfasst mehrere Segmente 2a, 2b, 2c sowie eine Basis 3. Der Plattformlift 1 ist in 1a in eingezogener Position abgebildet und schließt vorzugsweise im Wesentlichen bündig mit einem Deck 4 eines Rumpfs eines Wasserfahrzeugs insbesondere in dessen Heckbereich ab, um keine Stolperfalle zu bilden. Das Wasserfahrzeug ist beispielsweise eine Motoryacht und der Plattformlift 1 ist vorzugsweise an einem Heckbereich des Wasserfahrzeugs angeordnet, um im ausgefahrenen Zustand in 1b nach hinten über den Rumpf des Wasserfahrzeugs überzustehen. In gleicher Weise kann der Plattformlift 1 auch an einer Badeplattform am Heck des Wasserfahrzeugs angeordnet sein.
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Der Plattformlift 1 verfügt über einen hydraulischen und/oder elektrischen Kraftantrieb, um beispielsweise mittels einer an sich bekannten Parallelogrammmechanik 5 die Segmente 2a, 2b, 2c treppenartig nach oben anzuheben und/oder abzusenken, wie durch den Doppelpfeil A angedeutet. Die Segmente 2a, 2b, 2c können auch als Treppenstufen einer Treppe bezeichnet werden. In einer angehobenen Position kann beispielsweise ohne Niveauunterschied vom obersten Segment 2c, auch Plattformsegment oder Plattform genannt, auf eine Hafenmauer, einen Steg oder dergleichen übergestiegen werden. Im abgesenkten Zustand dient das dann unterste Segment 2c beispielsweise als Badeplattform. Ebenso kann auf dem Segment 2c ein Beiboot, ein Jetski oder dergleichen angeordnet und vertäut sein, um dieses durch das Absenken des Plattformlifts 1 zu wassern und wieder aufzunehmen. Insbesondere kann das Segment 2c gegenüber den anderen Segmenten 2a, 2b vergrößert ausgebildet sein. Ebenso können auch vier, fünf, sechs oder mehr Segmente 2 vorgesehen sein.
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Durch die Parallelogrammmechanik 5 ist gewährleistet, dass die Segmente 2a, 2b, 2c stets im Wesentlichen horizontal ausgerichtet bleiben, auch wenn der Plattformlift 1 angehoben oder abgesenkt A wird, wie insbesondere aus der Seitenansicht des Plattformlifts 1 in 2 ersichtlich.
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Sämtliche Komponenten des Plattformlifts 1 bestehen aus Metall, insbesondere korrosionsbeständiger V4A-Stahl und/oder Aluminium, beziehungsweise aus Kunststoff. Die Segmente 2a, 2b, 2c können mit Teak oder vorzugsweise mit Kunststoff-Teakersatz belegt sein, um ein ästhetisches Äußeres zu bieten.
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In 2 ist der Plattformlift in vier verschiedenen Positionen P dargestellt. In Position P1 ist der Plattformlift 1 horizontal ausgerichtet und beispielsweise in Fahrtrichtung des Wasserfahrzeugs gesehen vollständig eingezogen T, wie durch den Doppelpfeil T angedeutet. In der gestrichelten Position P3 ist der Plattformlift 1 vollständig nach hinten ausgezogen T, so dass er über den Rumpf beziehungsweise das Deck 4 des Wasserfahrzeugs nach Achtern übersteht. In der gestrichelten Position P 2 ist der Plattformlift 1 beispielsweise um bis zu 30° angehoben A und in der gestrichelten Position P 4 ist der Plattformlift 1 beispielsweise um bis zu 30° abgesenkt A.
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In Position P1 schließen in horizontaler Richtung T die Segmente 2a, 2b, 2c im Wesentlichen bündig aneinander und an die Basis 3 an. In Position P3 sind die Segmente 2a, 2b, 2c in horizontaler Richtung T auseinander teleskopiert und vorzugsweise im Wesentlichen gleichmäßig voneinander beziehungsweise von der Basis 3 beabstandet.
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Es versteht sich, dass der gesamte Plattformlift 1 mit zusätzlichen Absturzsicherungen wie flexible Geländer, Sicherungsnetzen und dergleichen ausgestattet sein kann, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.
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Zum Anheben und Absenken A des Plattformlifts 1 dient ein Kraftantrieb, der hier in Form mindestens eines Hydraulikzylinders 6 zum Anheben/Absenken A ausgebildet ist, wobei der Hydraulikzylinder 6 eine Parallelogrammmechanik 5 betätigt, die gewährleistet, dass die Segmente 2a, 2b, 2c stets horizontal ausgerichtet sind, um nach Art einer Treppe genutzt zu werden.
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Zusätzlich ist im Plattformlift 1 eine Teleskopmechanik 8 mit Kraftantrieb zum Teleskopieren T der Segmente 2a, 2b, 2c angeordnet, wie aus der Ansicht von schräg unten auf den Plattformlift 1 in 3 ersichtlich. Als Kraftantrieb für die Teleskopmechanik 8 dient hier ein einzelner Hydraulikzylinder 7, der beispielsweise am Segment 2b angreift und dieses in Richtung T verlagern kann. Am Segment 2b sind als Teleskopmechanik 8 zwei lange Scherenarme 9a relativ dazu drehbar angeordnet, wie durch den gekrümmten Doppelpfeil D angedeutet. Somit wird eine lineare Bewegung des Segments 2b durch Drehen der langen Scherenarme 9a auf die beiden anderen Segmente 2a, 2c übertragen. Hierzu sind die langen Scherenarme 9a jeweils endseitig drehbar an Gleitblöcken 10 an den Segmenten 2a, 2c angeordnet. Die Gleitblöcke 10 wiederum sind an Nuten, Schienen oder dergleichen an den Segmenten 2a, 2c derart beweglich gelagert, dass sie jeweils relativ dazu entlang deren Längsrichtung verschiebbar sind, wie durch den Doppelpfeil Q angedeutet, wobei Q im Wesentlichen senkrecht zu T ausgerichtet ist. Schließlich sind über Gleitblöcke 10 am Segment 2a kurze Scherenarme 9b drehbeweglich D aber ortsfest mit der Basis 3 verbunden. Somit ist gewährleistet, dass die Segmente 2a, 2b, 2c sowie die Basis 3 beim Teleskopieren T stets in Bewegungsrichtung T relativ zu den benachbarten Komponenten immer jeweils den gleichen Abstand zueinander aufweisen. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Lücke zwischen Basis 3 und dem ersten Segment 2a stets genauso groß ist wie die Lücke zwischen dem zweiten Segment 2b und dem dritten Segment 2c.
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In 4 ist der Plattformlift 1 jeweils von unten abgebildet und zwar in 4a im ausgezogenen T Zustand und in 4b im eingezogenen T Zustand beispielsweise entsprechend den Positionen P3 und P1 aus 2.
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Schließlich ist in 5 der Plattformlift 1 noch einmal in horizontaler ausgezogener Position entsprechend Position P3 aus 2 in Seitenansicht dargestellt. Hierbei ist ersichtlich, dass der Plattformlift 1 zum Teleskopieren T hier beispielsweise drei Teleskopauszüge 11a, 11b, 11c umfasst, die beispielsweise als metallische C-Profile ausgebildet und insbesondere ineinanderschiebbar sind. Somit kann durch das Teleskopieren T der Plattformlift 1 verlängert werden, um beispielsweise vom Heck des Wasserfahrzeugs einen größeren Abstand zu einer Kaimauer überbrücken zu können.
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Zum Anheben/Absenken A dient ein Hydraulikzylinder 6 zum Betätigen der Parallelogrammmechanik 5. Hierzu sind beispielsweise die paarweisen Teleskopauszüge 11, die Segmente 2, die Basis 3 und der Hydraulikzylinder 6 jeweils untereinander mit Drehgelenken 12, die hier nur teilweise beispielhaft bezeichnet sind, miteinander verbunden. Die Teleskopauszüge 11 können zusätzlich über die Teleskopmechanik 8 mit einem weiteren Hydraulikzylinder 7 teleskopiert werden.
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Es versteht sich, dass beide Bewegungen jeweils unabhängig voneinander oder gemeinsam ausführbar sind und dass auch jeweils sämtliche Zwischenpositionen einnehmbar sind. Ebenso ist es ersichtlich, dass eine vorzugsweise gemeinsame Steuerung vorgesehen sein kann mit zusätzlichen Sensoren zur Positionserkennung und/oder Erkennen einer Lastüberschreitung und/oder zur Abschaltung bei einem Kontakt mit einem Hindernis oder dergleichen. Bevorzugt kann eine drahtlose Fernbedienung auch über eine App vorgesehen sein.
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Der gesamte Plattformlift 1 ist beispielsweise am Heck eines Rumpfs eines Wasserfahrzeugs angeordnet und fährt in Fahrtrichtung Voraus des Wasserfahrzeugs gesehen nach hinten aus. Prinzipiell kann der Plattformlift 1 auch relativ zum Wasserfahrzeug drehbar auf diesem angeordnet sein, um zusätzlich einen Seitenausstieg zu ermöglichen.
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Prinzipiell kann der Plattformlift 1 auch auf allen anderen Gebieten der Technik eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Plattform lift
- 2
- Segment von 1
- 3
- Basis von 1
- 4
- Deck eines Rumpfs eines Wasserfahrzeugs
- 5
- Parallelogrammmechanik
- 6
- Hydraulikzylinder zum Anheben/Absenken von 1
- 7
- Hydraulikzylinder zum Teleskopieren von 1
- 8
- Teleskopmechanik
- 9
- Scherenarm
- 10
- Gleitblock
- 11
- Teleskopauszug von 1
- 12
- Drehgelenk von 1
- A
- Anheben und Absenken von 1
- T
- Teleskopieren von 1
- N
- Nutzer von 1
- P
- Position von 1
- D
- Drehbewegung von 9
- Q
- lineare Bewegung von 10
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10 2018 133 044 A1 [0003]
- DE 20 2009 007 141 U1 [0004]