Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer
Vorwärts- bzw. einer Rückwärtsfahrt eines Kraftfahrzeugs nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der Anmelderin ist es bekannt, bei Fahrzeugen mit automatischen
Getrieben, bei denen eine Erkennung einer Vorwärts- oder
Rückwärtsfahrt vorgenommen werden soll, dies über den vom
automatischen Getriebe eingelegten Gang zu erkennen. Dies ist
ebenso möglich bei teilautomatischen Getrieben mit einem
elektrischen Getriebesteuergerät. Dabei kann insbesondere bei
einem System zur vernetzten Übertragung von Daten genutzt
werden, daß ein entsprechendes Signal in dem Datennetz ohnehin
zur Verfügung steht. Es können dann Abgleichvorgänge von
Sensoren oder ähnlichem abhängig davon erfolgen, ob auf diese
Art eine Vorwärts- oder eine Rückwärtsfahrt erkannt wurde.
Weiterhin ist es der Anmelderin bekannt, eine Erkennung einer
Vorwärts- bzw. einer Rückwärtsfahrt abhängig davon vorzunehmen,
ob das Vorzeichen der aus Meßsignalen abgeleiteten Istgierrate
übereinstimmt mit dem Vorzeichen der aufgrund eines
Fahrzeugmodells für eine Vorwärtsfahrt berechneten
Sollgierrate. Die Istgierrate kann beispielsweise durch
Auswertung von Drehzahlsignalen und/oder Zusatzsensoren, wie
beispielsweise einem Drehratensensor, ermittelt werden.
Aufgrund der beschriebenen Vorgehensweise ist ersichtlich, daß
das Verfahren nur bei einer Kurvenfahrt arbeiten kann, weil die
Istgierrate ungleich 0 sein muß. Dieses Verfahren eignet sich
insbesondere in den Fällen, in denen kein Signal eines
eingelegten Ganges eines automatischen Getriebes in einem
Datennetz zur Verfügung steht. Dies kann bei Fahrzeugen der
Fall sein, bei denen zwar ein automatisches Getriebe vorhanden
ist, der eingelegte Gang aber nicht als Signal im Netz zur
Verfügung steht oder auch bei Fahrzeugen mit einem mechanischen
Getriebe, bei dem die Gänge durch den Fahrzeugführer von Hand
eingelegt werden und nicht elektrisch bzw. elektronisch erfaßt
werden.
Es sind weiterhin Verfahren bekannt, die sich mit der
Problematik der Erkennung eines eingelegten Ganges eines
Getriebes befassen. Diese betreffen durchweg die Frage der
Erkennung, welcher der Vorwärtsgänge eingelegt ist. In diesem
Zusammenhang wird ausgeführt, dass diese Erkennung bei Systemen
zur Regelung des Antriebsschlupfs durch einen Eingriff in die
Motorsteuerung von Bedeutung ist, um das Trägheitsmoments des
Antriebsstrangs abhängig vom eingelegten Getriebegang bei dem
Eingriff berücksichtigen zu können. In diesem Zusammenhang sei
auf die DE 39 22 409 C1, die DE 26 42 738 C2, die GB 2 134 659 A
und die DE 43 33 822 A1 verwiesen.
Aus diesen Schriften ist es bekannt, einen Quotienten aus der
Drehzahl der Eingangswelle des Getriebes und der Ausgangswelle
des Getriebes zu bilden. Den einzelnen Getriebegängen sind
dabei definierte Werte zugeordnet. Aus einer Zuordnung der
ermittelten Quotienten zu den definierten Werten lässt sich
erkennen, welcher Gang eingelegt ist. Es ist beispielsweise
auch beschrieben, anstelle der Drehzahl der Eingangswelle des
Getriebes die Motordrehzahl zu verwenden. Ebenso ist
beschrieben, anstelle der Ausgangswelle des Getriebes
Raddrehzahlwerte der angetriebenen Räder des Fahrzeugs zu
verwenden. Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, die
definierten Werte mit einer bestimmten Toleranz zu versehen, so
dass sich für die Erkennung des Gangs des Getriebes ein
definierter Wertebereich ergibt. Dies dient zum einen dazu,
einen eventuellen Schlupf in der Kupplung zu berücksichtigen
(DE 39 22 409 C1) bzw. Messwertschwankungen aufgrund von
Schwingungen des Antriebsstrangs auszugleichen (DE 43 33 822 A1)
und dennoch den eingelegten Gang des Getriebes richtig zu
erkennen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zur Erkennung einer Vorwärts- und/oder einer
Rückwärtsfahrt vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 gelöst, wonach aus einem Vergleich eines die
Drehzahl einer Eingangswelle des Getriebes repräsentierenden
Signals mit einem die Drehzahl einer Ausgangswelle des
Getriebes repräsentierenden Signal auf eine Vorwärtsfahrt
und/oder eine Rückwärtsfahrt geschlossen wird, wobei die
Erkennung einer Vorwärts- und/oder einer Rückwärtsfahrt nur
vorgenommen wird, wenn die Motordrehzahl einen bestimmten
Drehzahlschwellwert überschreitet.
Vorteilhaft kann mit dem beschriebenen Verfahren eine Erkennung
einer Vorwärtsfahrt oder einer Rückwärtsfahrt vorgenommen
werden, indem Schwellwerte abhängig von den
Übersetzungsverhältnissen der Vorwärtsgänge und des
Rückwärtsgangs (ggf. auch mehrerer Rückwärtsgänge) festgelegt
werden. Durch eine einfach durchzuführende Drehzahlmessung kann
dann das aktuell vorliegende Übersetzungsverhältnis bestimmt
werden. Entsprechend den Abstufungen des Getriebes kann dann
eine Vorwärtsfahrt und/oder eine Rückwärtsfahrt unterschieden
werden.
Insbesondere wird es auch möglich, eine Vorwärts- bzw. eine
Rückwärtsfahrt zu erkennen, ohne daß das Fahrzeug durch eine
Kurve gefahren sein muß. Die Erkennung kann dann also sehr
frühzeitig nach Fahrtbeginn erfolgen.
Der Drehzahlschwellwert kann beispielsweise 1.600 Umdrehungen
pro Minute betragen. Üblicherweise wird die Kupplung beim
Gangwechsel und beim Anfahren getreten. Wenn eine Motordrehzahl
von 1.600 Umdrehungen pro Minute erreicht ist, ist
üblicherweise die Kupplung zumindest fast vollständig
eingekuppelt. Durch die Vorgabe eines geeigneten
Drehzahlschwellwertes können also Unsicherheiten bei der
Bestimmung des Übersetzungsverhältnisses aufgrund einer
eventuell noch schleifenden Kupplung vermieden werden.
Ebenso kann dadurch eine fehlerhafte Erkennung einer
Vorwärtsfahrt vermieden werden, wenn das Fahrzeug eine längere
Strecke rückwärts fährt, dabei zunächst vergleichsweise stark
beschleunigt, wobei der Fahrzeugführer dann auskuppelt. Das
Fahrzeug fährt dann mit einer bestimmten Geschwindigkeit,
während die Motordrehzahl der Leerlaufdrehzahl entspricht. Wenn
in dieser Situation die Erkennung einer Vorwärts- und/oder
einer Rückwärtsfahrt wiederum nur abhängig von den
Verhältnissen der Drehzahlen erfolgen sollte, kann es unter den
beschriebenen Umständen vorkommen, daß aufgrund der
Verhältnisse der Drehzahlen eine Vorwärtsfahrt erkannt würde.
Vorteilhaft kann dies durch die Ausgestaltung des Verfahrens
nach Anspruch 1 vermieden werden.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 2 wird das Verhältnis des die
Drehzahl der Eingangswelle repräsentierenden Signals zu dem die
Drehzahl der Ausgangswelle des Getriebes repräsentierenden
Signal gebildet, wobei dieses Verhältnis mit einem Schwellwert
verglichen wird, bei dessen Überschreiten auf eine
Rückwärtsfahrt geschlossen wird.
Bei üblichen Getriebeabstufungen ist das Übersetzungsverhältnis
(Verhältnis zwischen der Drehzahl der Eingangswelle des
Getriebes und der Drehzahl der Ausgangswelle des Getriebes)
beim Rückwärtsgang am größten. Durch eine Wahl des
Schwellwertes kann dann eine Rückwärtsfahrt erkannt werden.
Gegebenenfalls kann dabei noch der Schlupf an der Kupplung
berücksichtigt werden. Es ist sonst beispielsweise möglich, daß
die Verhältnisse der Drehzahlen bei einer Vorwärtsfahrt im
ersten Gang bei schleifender Kupplung dem Verhältnis der
Drehzahlen bei einer Rückwärtsfahrt im eingekuppelten Zustand
entsprechen können.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 3 wird das Verhältnis des die
Drehzahl der Eingangswelle repräsentierenden Signals zu dem die
Drehzahl der Ausgangswelle des Getriebes repräsentierenden
Signal gebildet, wobei dieses Verhältnis mit einem Schwellwert
verglichen wird, bei dessen Unterschreiten auf eine
Vorwärtsfahrt geschlossen wird.
Aufgrund der beschriebenen Messung der Drehzahlen gibt es einen
unteren Wert, den das Übersetzungsverhältnis bei Rückwärtsfahrt
einnehmen kann; nämlich dann, wenn die Kupplung vollständig
eingekuppelt ist. Dieser Wert ist definiert durch das
Übersetzungsverhältnis des Rückwärtsgangs. Gegebenenfalls muß
hierbei bei einem Fahrzeug mit einem Hinterachsantrieb noch das
Übersetzungsverhältnis des Hinterachsgetriebes berücksichtigt
werden, wenn das die Drehzahl der Ausgangswelle
repräsentierende Signal "hinter" dem Ausgang des
Hinterachsgetriebes gemessen wird. Ein Schleifen der Kupplung
und ein damit verbundener Schlupf der Kupplung führt zu einer
Vergrößerung des anhand der Drehzahlen bestimmten
Übersetzungsverhältnisses. Wenn also der im Anspruch 3
beschriebene Schwellwert kleiner als dieser untere Wert
festgelegt wird, kann dann sicher auf eine Vorwärtsfahrt
geschlossen werden, wenn das ermittelte Drehzahlverhältnis
kleiner ist als dieser untere Wert.
Bei einer entsprechenden Wahl des Schwellwertes kann ab dem
Einlegen des zweiten Gangs sicher auf eine Vorwärtsfahrt
geschlossen werden.
Gegebenenfalls können also die in den Ansprüchen 2 und 3
angesprochenen Schwellwerte unterschiedlich sein.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 4 wird die Erkennung einer
Vorwärts- und/oder einer Rückwärtsfahrt nur vorgenommen, wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit einen bestimmten
Geschwindigkeitsschwellwert überschreitet.
Als geeigneter Wert für diesen Geschwindigkeitssschwellwert
kann ein Wert von etwa 5 km/h angesetzt werden. Üblicherweise
müssen bei langsamerer Fahrt hinsichtlich der Verläßlichkeit
des ermittelten Übersetzungsverhältnisses, um daraus
Rückschlüsse auf den eingelegten Gang zu ziehen, Abstriche
gemacht werden, weil eine langsamere Fahrt häufig mit
schleifender Kupplung erfolgt und dies abhängig vom
unterschiedlichen Betätigen der Kupplung durch verschiedene
Fahrzeugführer unter Umständen keinen sicheren Rückschluß
aufgrund des ermittelten Übersetzungsverhältnisses und der
Schwellwerte darauf zuläßt, ob das Fahrzeug vorwärts oder
rückwärts fährt.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 5 wird die Erkennung einer
Vorwärts- und/oder Rückwärtsfahrt bei einer erkannten
zeitlichen Änderung des Verhältnisses des die Drehzahl der
Eingangswelle repräsentierenden Signals zu dem die Drehzahl der
Ausgangswelle repräsentierenden Signal nur vorgenommen, wenn
die Änderung des Übersetzungsverhältnisses über der Zeit
betragsmäßig kleiner ist als eine obere Schwelle.
Dadurch soll berücksichtigt werden, daß sich aufgrund der
Auswertung der Drehzahlen Übersetzungsverhältnisse ergeben
können, die neben dem Einfluß der Übersetzungsverhältnisse der
einzelnen Gänge des Getriebes noch den Schlupf beinhalten
können, der bei einer schleifenden Kupplung auftritt. Wenn der
Fahrzeugführer die Kupplung betätigt, ändert sich der Schlupf
an der Kupplung abhängig von der Betätigung. Indem also für die
betragsmäßige zeitliche Änderung des Übersetzungsverhältnisses
eine obere Schwelle vorgegeben wird, kann erreicht werden, daß
die Drehzahlen nur dann ausgewertet werden, wenn die Kupplung
eingekuppelt ist und die ermittelten Übersetzungsverhältnisse
dann zumindest im wesentlichen den Übersetzungsverhältnissen
der Gänge des Getriebes (ggf. unter Berücksichtigung der
Übersetzung des Hinterachsgetriebes) entsprechen.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 6 wird nach einer erkannten
Vorwärtsfahrt nur dann auf eine Rückwärtsfahrt geschlossen,
wenn zwischenzeitlich die Fahrzeuggeschwindigkeit einen
Geschwindigkeitsgrenzwert unterschritten hat.
Dadurch kann vorteilhaft vermieden werden, daß auf eine
Rückwärtsfahrt geschlossen wird, wenn beim Auskuppeln während
eines Gangwechsels die Drehzahl des Motors vergleichsweise
stark ansteigt, weil der Fahrzeugführer während des Auskuppelns
das Fahrpedal zu lange betätigt hat. Es kann dann unter
Umständen vorkommen, daß aufgrund der dann vorliegenden
Drehzahlverhältnisse unter Beachtung der Schwellwerte
eigentlich auf eine Rückwärtsfahrt zu schließen wäre.
Vorteilhaft kann dies also während einer Vorwärtsfahrt
vermieden werden, wenn eine weitere Bedingung für das Erkennen
einer Rückwärtsfahrt, nachdem eine Vorwärtsfahrt erkannt wurde,
darin besteht, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit einen
Geschwindigkeitsgrenzwert unterschritten hat, der
vergleichsweise dicht bei der Geschwindigkeit "0" liegen kann.
Das Einlegen des Rückwärtsgangs erfolgt üblicherweise beim
Stillstand oder bei einem zumindest nahezu bestehenden
Stillstand des Fahrzeugs.
Anspruch 7 betrifft eine vorteilhafte Verwendung eines der
vorgenannten Verfahren zur Aktivierung bzw. Deaktivierung eines
Systems zur Steuerung bzw. Regelung der Fahrdynamik durch einen
aktiven Eingriff zumindest in einzelne Radbremsen eines
Fahrzeugs.
Bei einem derartigen System ist üblicherweise nur ein
Fahrzeugmodell zur Simulation des Fahrverhaltens für die
Vorwärtsfahrt vorhanden. Bei einer Rückwärtsfahrt wird ein
derartiges System deaktiviert. Vorteilhaft eignet sich das
erfindungsgemäße Verfahren, weil frühzeitig erkannt werden
kann, ob es sich um eine Vorwärts- oder eine Rückwärtsfahrt
handelt, so daß das System bei einer Vorwärtsfahrt bereits
frühzeitig aktiviert sein kann.
Besonders vorteilhaft erweist es sich dabei, daß Bedingungen
definierbar sind, unter denen sicher eine Vorwärtsfahrt
vorliegt. Indem also ein derartiges System erst dann aktiviert
wird, wenn diese entsprechenden Bedingungen vorliegen, wird
sicher vermieden, daß es zu falschen Auslösungen aufgrund einer
als Vorwärtsfahrt erkannten Rückwärtsfahrt kommt. Bis diese
Bedingungen vorliegen, ist die Fahrzeuggeschwindigkeit gering,
so daß es zudem unwahrscheinlich ist, daß eine kritische
Situation auftritt, in der das System unterstützend eingreifen
sollte.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist in der Zeichnung anhand eines
Ablaufdiagramms
näher dargestellt. Dieses ist Bestandteil eines Computerprogramms
eines Mikroprozessors und wird beispielsweise in zyklischen
Abständen angestoßen und dann einmal durchlaufen.
Zunächst werden in dem Schritt 101 die Drehzahlen bestimmt. Das
die Drehzahl der Eingangswelle des Getriebes repräsentierende
Signal kann beispielsweise ein Drehzahlsignal der Kurbelwelle
des Motors sein. Das die Drehzahl der Ausgangswelle des
Getriebes repräsentierende Signal kann beispielsweise das
Drehzahlsignal der Hinterräder des Fahrzeuges sein, soweit
dieses Fahrzeug einen Heckantrieb aufweist. In diesem Fall wäre
bei der Bestimmung des Übersetzungsverhältnisses, d. h. bei der
Wahl der Schwellwerte noch das Übersetzungsverhältnis des
Hinterachsgetriebes zu berücksichtigen. Es kann aber
beispielsweise auch unmittelbar die Drehzahl der Ausgangswelle
des Getriebes gemessen werden. Vorteilhaft können auch
Unsicherheiten durch den Schlupf der Kupplung vermieden werden,
indem unmittelbar die Drehzahl der Eingangswelle des Getriebes
gemessen wird an der Abtriebsseite der Kupplung.
Im Schritt 101 wird das Verhältnis des die Drehzahl der
Eingangswelle des Getriebes repräsentierenden Signals zu dem
die Drehzahl der Ausgangswelle des Getriebes repräsentierenden
Signal gebildet.
Im Schritt 102 wird dieses Verhältnis mit einem Schwellwert
verglichen. Bei einem Unterschreiten dieses Schwellwertes durch
das im Schritt 101 ermittelte Verhältnis der Drehzahlen kommt
eine Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs in Frage. Die weitere
Verarbeitung erfolgt dann mit dem Schritt 103. Bei einem
Überschreiten dieses Schwellwertes durch das im Schritt 101
ermittelte Verhältnis der Drehzahlen kommt eine Rückwärtsfahrt
in Frage. Die weitere Verarbeitung erfolgt dann mit dem Schritt
109.
Beginnend mit dem Schritt 103 wird überprüft, ob sicher eine
Vorwärtsfahrt erkannt werden kann, wenn dies aufgrund der
Drehzahlverhältnisse (Schritt 102) im Bereich des Möglichen
liegt. Im Schritt 103 wird zunächst geprüft, ob die
Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als ein
Geschwindigkeitsschwellwert. Dadurch kann vorteilhaft
berücksichtigt werden, daß bei niedrigeren
Fahrzeuggeschwindigkeiten eher mit schleifender Kupplung
gefahren wird, so daß dort aufgrund der Verhältnisse der
Drehzahlen keine hinreichend sichere Bestimmung möglich ist, ob
eine Vorwärts- oder eine Rückwärtsfahrt vorliegt. Der
Geschwindigkeitsschwellwert kann beispielsweise 5 km/h
betragen.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner ist der
Geschwindigkeitsschwellwert, erfolgt ein Übergang zu dem
Schritt 104, in dem eine bei einem vorhergehenden Durchlauf des
Verfahrens gesetzte Kennung für eine erkannte Vorwärtsfahrt
bzw. eine erkannte Rückwärtsfahrt wieder gelöscht wird. Ebenso
wird in diesem Schritt 104 eine Kennung gesetzt, die einen
zwischenzeitlich eingetretenen Fahrzeugstillstand repräsentiert
und gegebenfalls im Schritt 114 abgefragt wird. Diese Kennung
wird in einem der Schritte 108 oder 115 zurückgesetzt.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als der
Geschwindigkeitsschwellwert, erfolgt ein Übergang zu dem
Schritt 105, in dem überprüft wird, ob die Motordrehzahl größer
ist als ein Drehzahlschwellwert. Dadurch kann vorteilhaft
berücksichtigt werden, daß ein Vorgang des Gangwechsels mit
einer damit verbundenen schleifenden Kupplung üblicherweise
abgeschlossen ist, wenn die Motordrehzahl den
Drehzahlschwellwert überschritten hat. Weiterhin kann bei einer
Rückwärtsfahrt über eine längere Wegstrecke eine
Fehlinterpretation vermieden werden, wenn das Fahrzeug auf eine
bestimmte Geschwindigkeit beschleunigt wurde und der
Fahrzeugführer dann auskuppelt. Es wird dann ein
Übersetzungsverhältnis ermittelt, das unter Umständen auf eine
Vorwärtsfahrt schließen läßt, obwohl eine Rückwärtsfahrt
vorliegt.
Wenn also die Motordrehzahl kleiner ist als der
Drehzahlschwellwert, erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 106.
In diesem Schritt werden bei vorhergehenden Durchläufen des
Verfahrens gesetzte Kennungen nicht geändert sondern
beibehalten. Es erfolgt also keine Änderung der Erkennung einer
Vorwärts- oder einer Rückwärtsfahrt.
Wenn die Motordrehzahl größer ist als der Drehzahlschwellwert,
erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 107, in dem geprüft wird,
ob die Veränderung des Verhältnisses der Drehzahlen über der
Zeit betragsmäßig kleiner ist als eine obere Schwelle. Diese
Schwelle kann beispielsweise so gelegt werden, daß die
zeitliche Änderung nicht mehr darauf zurückführbar ist, daß der
Fahrzeugführer die Kupplung betätigt, sondern daß die
Verhältnisse der Drehzahlen einzelnen Gängen des Getriebes ggf.
unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses eines
Hinterachsgetriebes entsprechen.
Wenn die betragsmäßige Änderung über der Zeit nicht kleiner ist
als die obere Schwelle, erfolgt wiederum ein Übergang zu dem
Schritt 106, in dem bei vorhergehenden Durchläufen gesetzte
Kennungen beibehalten werden.
Andernfalls erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 108, in dem
eine Kennung gesetzt wird, die einer erkannten Vorwärtsfahrt
entspricht. Weiterhin kann eine Kennung betreffend einen
zwischenzeitlich eingetretenen Fahrzeugstillstand, die im
Schritt 114 abgefragt wird, zurückgesetzt werden.
Wenn diese Kennung der erkannten Vorwärtsfahrt gesetzt wurde,
kann beispielsweise ein System zur Steuerung bzw. Regelung der
Fahrdynamik durch einen aktiven Eingriff zumindest in einzelne
Radbremsen eines Fahrzeugs aktiviert werden.
Wenn im Schritt 102 festgestellt wurde, daß aufgrund des
ermittelten Verhältnisses der Drehzahlen eine Rückwärtsfahrt in
Frage kommt, erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 109, in dem
geprüft wird, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als ein
Geschwindigkeitsschwellwert. Dadurch kann vorteilhaft
berücksichtigt werden, daß bei niedrigeren
Fahrzeuggeschwindigkeiten eher mit schleifender Kupplung
gefahren wird, so daß dort aufgrund der Verhältnisse der
Drehzahlen keine hinreichend sichere Bestimmung möglich ist, ob
eine Vorwärts- oder eine Rückwärtsfahrt vorliegt. Der
Geschwindigkeitsschwellwert kann beispielsweise 5 km/h
betragen.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner ist der
Geschwindigkeitsschwellwert, erfolgt ein Übergang zu dem
Schritt 104, in dem eine bei einem vorhergehenden Durchlauf des
Verfahrens gesetzte Kennung für eine erkannte Vorwärtsfahrt
bzw. eine erkannte Rückwärtsfahrt wieder gelöscht wird. Ebenso
wird in diesem Schritt 104 eine Kennung gesetzt, die einen
zwischenzeitlich eingetretenen Fahrzeugstillstand repräsentiert
und gegebenfalls im Schritt 114 abgefragt wird. Diese Kennung
wird in einem der Schritte 108 oder 115 zurückgesetzt.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als der
Geschwindigkeitsschwellwert, erfolgt ein Übergang zu dem
Schritt 110, in dem überprüft wird, ob die Motordrehzahl größer
ist als ein Drehzahlschwellwert. Dadurch kann vorteilhaft
berücksichtigt werden, daß ein Vorgang des Gangwechsels mit
einer damit verbundenen schleifenden Kupplung üblicherweise
abgeschlossen ist, wenn die Motordrehzahl den
Drehzahlschwellwert überschritten hat. Weiterhin kann bei einer
Rückwärtsfahrt über eine längere Wegstrecke eine
Fehlinterpretation vermieden werden, wenn das Fahrzeug auf eine
bestimmte Geschwindigkeit beschleunigt wurde und der
Fahrzeugführer dann auskuppelt. Es wird dann ein
Übersetzungsverhältnis ermittelt, das unter Umständen auf eine
Vorwärtsfahrt schließen läßt, obwohl eine Rückwärtsfahrt
vorliegt.
Wenn also die Motordrehzahl kleiner ist als der
Drehzahlschwellwert, erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 111.
In diesem Schritt werden bei vorhergehenden Durchläufen des
Verfahrens gesetzte Kennungen nicht geändert sondern
beibehalten. Es erfolgt also keine Änderung der Erkennung einer
Vorwärts- oder einer Rückwärtsfahrt.
Wenn die Motordrehzahl größer ist als der Drehzahlschwellwert,
erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 112, in dem geprüft wird,
ob die Veränderung des Verhältnisses der Drehzahlen über der
Zeit betragsmäßig kleiner ist als eine obere Schwelle. Diese
Schwelle kann beispielsweise so gelegt werden, daß die
zeitliche Änderung nicht mehr darauf zurückführbar ist, daß der
Fahrzeugführer die Kupplung betätigt, sondern daß die
Verhältnisse der Drehzahlen einzelnen Gängen des Getriebes ggf.
unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses eines
Hinterachsgetriebes entsprechen.
Wenn die betragsmäßige Änderung über der Zeit nicht kleiner ist
als die obere Schwelle, erfolgt wiederum ein Übergang zu dem
Schritt 111, in dem bei vorhergehenden Durchläufen gesetzte
Kennungen beibehalten werden.
Andernfalls erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 113, in dem
geprüft wird, ob aufgrund eines vorhergehenden Durchlaufes des
beschriebenen Verfahrens die Kennung für die Erkennung einer
Vorwärtsfahrt noch gesetzt ist.
Ist dies nicht der Fall, erfolgt ein Übergang zu dem Schritt
115, in dem die Kennung für die Erkennung einer Rückwärtsfahrt
gesetzt wird. In diesem Schritt 115 wird auch die Kennung für
einen eingetretenen Fahrzeugstillstand, die gegebenenfalls im
Schritt 114 abgefragt wird, zurückgesetzt.
Wenn die Kennung für die Erkennung einer Vorwärtsfahrt noch
gesetzt ist, erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 114, in dem
geprüft wird, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner ist als
ein Geschwindigkeitsgrenzwert. Dadurch kann sichergestellt
werden, daß auch tatsächlich eine entsprechende Änderung der
vorliegenden Fahrsituation eingetreten ist. Nach einer
Vorwärtsfahrt kann der Rückwärtsgang nur bei stehendem oder
zumindest nahezu stehendem Fahrzeug eingelegt werden.
Wenn diese Bedingung vorliegt, d. h. wenn die
Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner ist als der
Geschwindigkeitsgrenzwert erfolgt ein Übergang zu dem Schritt
115, in dem die Kennung für die Erkennung der Rückwärtsfahrt
gesetzt wird. In diesem Schritt 115 wird auch die Kennung für
einen eingetretenen Fahrzeugstillstand, die gegebenenfalls im
Schritt 114 abgefragt wird, zurückgesetzt.
Andernfalls erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 111, in dem die
bei vorhergehenden Durchläufen gesetzten Kennungen unverändert
gelassen werden.
In Verbindung mit den Schritten 104 und 115 kann vorteilhaft
ein System zur Steuerung bzw. Regelung der Fahrdynamik durch
einen aktiven Eingriff zumindest in einzelne Radbremsen eines
Fahrzeugs deaktiviert werden.