DE19914752A1 - Verfahren zur diskontinuierlichen, thermischen Behandlung von Katalysatormaterial - Google Patents
Verfahren zur diskontinuierlichen, thermischen Behandlung von KatalysatormaterialInfo
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Abstract
Verfahren zur diskontinuierlichen, thermischen Behandlung von Katalysatormaterial, entahltend die Schritte DOLLAR A (a) Einführen des Katalysatormaterials in einen Reaktor, DOLLAR A (b) Aufheizen des Katalysatormaterials, DOLLAR A (c) Temperieren des Katalysatormaterials in dem Reaktor bei Reaktortemperatur, DOLLAR A (d) Ausschleusen des Katalysatormaterials aus dem Reaktor und DOLLAR A (e) Abkühlen des Katalysatormaterials, DOLLAR A wobei die Reaktortemperatur während der Schritte (a) bis (e) konstant gehalten wird, Schritt (b) während und/oder nach Schritt (a) durchgeführt wird, Schritt (e) während und/oder nach Schritt (d) erfolgt und Schritt (c) nach Schritt (b) und vor Schritt (e) durchgeführt wird. DOLLAR A Das Verfahren dient vorwiegend zur Kalzinierung oder Aktivierung von Katalysatoren oder Katalysatorträgern, die bei der Polyolefinherstellung verwendet werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur diskontinuierlichen, thermischen
Behandlung von Katalysatormaterial und die Verwendung der Verfahrens
produkte bei der Polyolefinherstellung.
Zur Aktivierung von Katalysatoren für die Olefinpolymerisation und zur
Kalzinierung von Katalysatorträgern werden Reaktoren verwendet, die
diskontinuierlich betrieben werden. Sowohl die Kalzinierung als auch die
Aktivierung finden meist bei Temperaturen statt, die höher als 100°C sind. Die
betreffenden Reaktoren müssen dabei von der Ausgangstemperatur - in der Regel
die Umgebungstemperatur - auf die entsprechende Temperatur aufgeheizt werden,
bei der die Aktivierung bzw. die Kalzinierung stattfinden soll. Nach Beendigung
der Aktivierung bzw. der Kalzinierung wird der Reaktor wieder abgekühlt und
anschließend der Katalysator aus dem Reaktor entladen. Sowohl Reaktor als auch
Katalysator bzw. Katalysatorträger erreichen dabei wieder die
Ausgangstemperatur.
Unter dem Begriff Reaktortemperatur soll die Temperatur verstanden werden, die
im räumlichen Mittel an der Oberfläche des Innenmantels des Reaktors gemessen
wird - nicht die Temperatur, die im, häufig mit Gas gefüllten, Innenvolumen des
Reaktors gemessen wird. Diese Differenzierung ist deshalb von Bedeutung, da die
im Innenraum des Reaktors gemessene Temperatur, aufgrund der geringen
Wärmekapazität von Gasen, die meist im Innenvolumen des Reaktors enthalten
sind, in der Regel höheren Schwankungen ausgesetzt ist, als vergleichsweise die
Temperatur des Reaktormaterials, die an der Innenseite des Reaktors gemessen
wird. Definitionsgemäß sollen Schwankungen der Reaktortemperatur von ± 20°C
nicht als solche gewertet werden. Die Reaktortemperatur wird dann trotz ihrer
Schwankung als konstant eingestuft. Das bedeutet, daß das Konstanthalten einer
Reaktortemperatur mit einer maximalen Schwankung von ± 20°C verbunden sein
kann.
Als Katalysatormaterial sollen im folgenden Initiatoren, Katalysatoren,
Katalysatorträger, geträgerte Katalysatoren und geträgerte Initiatoren verstanden
werden. An dieser Stelle soll nicht zwischen Initiatoren und Katalysatoren
differenziert werden, da es häufig nur schwer erkennbar ist, ob eine Reaktion
initiiert oder katalysiert wird. Katalysatormaterial liegt in der Regel in Form von
Partikeln vor - jedoch kann Katalysatormaterial prinzipiell auch in jeder
beliebigen anderen Form, zum Beispiel als Pulver, Packung oder Gitter, vorliegen.
Unter thermischer Behandlung sollen Prozesse aller Art verstanden werden, die in
einer beliebigen Art und Weise mit Aufheiz- und/oder Abkühlvorgängen
verbunden sind, wie Kalzinierungen oder Aktivierungen von Katalysatormaterial.
Als Reaktoren für die thermische Behandlung von Katalysatormaterial eignen sich
insbesondere Apparate, die einen intensiven Kontakt des Katalysatormaterials mit
umgebendem Gas gewährleisten und gleichzeitig realisieren, daß der Kontakt mit
temperierten Wänden - zum Beispiel die Innenwand eines entsprechenden
Reaktors - nur kurzzeitig ist. Dies ist beispielsweise bei Wirbelschichtreaktoren
und diskontinuierlichen Mischreaktoren der Fall. Bei diskontinuierlichen
Mischreaktoren, die als diskontinuierliche Drehrohrreaktoren ausgebildet sind,
befindet sich das Katalysatormaterial in einem Rohr, das sich um die eigene
Längsachse dreht, wobei das Katalysatormaterial, das sich in einer Schüttung in
dem Rohr befindet, bewegt wird. Während der thermischen Behandlung in einem
Wirbelschichtreaktor befindet sich das Katalysatormaterial meist zum Großteil in
der Wirbelschicht, wobei jedoch auf Auflageflächen im unteren Bereich des
Wirbelschichtreaktors Schüttungen entstehen können.
Ein wesentlicher Aspekt ist, daß bei der thermischen Behandlung sowohl das
Katalysatormaterial als auch das Material des Reaktors einem starken Streß
ausgesetzt sind. Dieser Streß wird verursacht durch die Aufwärm- und
Abkühlvorgänge, die mit der thermischen Behandlung verbunden sind. Das davon
betroffene Material steht dabei fortwährend unter starker mechanischer Spannung.
Dies führt in der Regel bei längerer Betriebsdauer zu Materialermüdung - das
Material bekommt Risse, wird beschädigt bzw. sogar zerstört. Um Reaktoren, die
starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, vor Materialermüdung zu
schützen, bzw. um deren Materialermüdung zu begrenzen, müssen diese aus
stärker resistentem Material konstruiert werden. Dieses ist in der Regel
vergleichsweise teuer, so daß sich dies negativ auf die Kosten des Anlagenbaus
auswirkt.
Insbesondere bei schnellen Aufheiz- und Abkühlvorgängen kann auch das
Katalysatormaterial Risse bekommen und dadurch zumindest teilweise zu
Feinstaub zerfallen. Feinstaubbildung bedeutet, daß Material unterschiedlicher
Qualität erzeugt wird - feinere Partikeln haben andere Eigenschaften als größere
Partikel. Meist ist Material einheitlicher Qualität erwünscht. In der Regel müssen
daher bei Feinstaubbildung Abscheideorgane, z. B. Zyklone oder Filter eingesetzt
werden. Dies ist in der Regel recht aufwendig. Ein weiteres Problem ergibt sich
daraus, daß vor der Behandlung des Katalysatormaterials häufig noch
Lösungsmittel (insbesondere organisches Lösungsmittel) in den Partikeln des
Katalysatormaterials enthalten ist. Dieses verdampft schlagartig bei schneller
Erwärmung, und der dann abrupt auftretende Druck, der durch die freiwerdenden
Lösungsmitteldämpfe in den Partikeln entsteht, kann die Zerstörung der Partikeln
verursachen. Dies führt wiederum zu unerwünschter Staubbildung.
Die vorstehend beschriebenen Probleme, die sich aus der thermischen
Beanspruchung ergeben, machen es notwendig, daß Temperiervorgänge sehr
langsam durchgeführt werden müssen. Lange Aufheiz- und Abkühlperioden
bedeuten jedoch Leerzeiten, in denen die gewünschte thermische Behandlung
nicht stattfindet, so daß das Verfahren weniger wirtschaftlich wird.
Dies kann beispielhaft wie folgt beschrieben werden:
Ein Katalysatormaterial soll 10 Stunden bei konstanter Temperatur von 600°C
thermisch behandelt werden. Zu Beginn des Vorgangs befinden sich das
Katalysatormaterial und der Reaktor auf Raumtemperatur. In der Praxis ist es
notwendig, 10 Stunden aufzuheizen und nach der folgenden 10-stündigen
thermischen Behandlung wiederum 10 Stunden abzukühlen. Für eine
"Reaktionszeit" (thermische Behandlung) von 10 Stunden ist demzufolge eine
dreifache Prozeßverweilzeit erforderlich. Bei kürzeren Aufheiz- und
Abkühlperioden ist eine starke Schädigung des Katalysatormaterials und des
Reaktormaterials zu erwarten.
Ein weiterer Nachteil, der sich aus den Aufheiz- und Abkühlperioden ergibt, ist,
daß erhebliche Energiemengen benötigt werden. Insbesondere für das Aufheizen
der großtechnisch eingesetzten Reaktoren benötigt man viel Energie, da diese
große Massen besitzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren hervorzubringen, bei
dem Katalysatormaterial thermisch behandelt wird, ohne daß das Material des
eingesetzten Reaktors einer starken Materialermüdung unterliegt. Dabei ist es
wichtig, daß für die Konstruktion eines entsprechenden Reaktors Material
eingesetzt werden kann, das weniger resistent gegenüber Materialermüdung ist.
Außerdem soll die für die thermischen Behandlung von Katalysatormaterial
benötigte Energie reduziert werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur diskontinuierlichen,
thermischen Behandlung von Katalysatormaterial enthaltend die Schritte
- a) Einführen des Katalysatormaterials in einen Reaktor,
- b) Aufheizen des Katalysatormaterials,
- c) Temperieren des Katalysatormaterials in dem Reaktor bei Reaktortemperatur,
- d) Ausschleusen des Katalysatormaterials aus dem Reaktor und
- e) Abkühlen des Katalysatormaterials,
wobei die Reaktortemperatur während der Schritte (a) bis (e) konstant gehalten
wird, Schritt (b) während und/oder nach Schritt (a) durchgeführt wird, Schritt (e)
während und/oder nach Schritt (d) erfolgt und Schritt (c) nach Schritt (b) und vor
Schritt (e) durchgeführt wird.
Das Einführen des Katalysators in den Reaktor kann beispielsweise mit einem
Gebläse oder einer Förderschnecke erfolgen. Die Entleerung des Reaktors durch
Ausschleusen des Katalysatormaterials kann beispielsweise durch einfaches
"Ausschütten" durchgeführt werden. Das Einführen des Katalysatormaterials und
das Ausschleusen desgleichen kann jedoch prinzipiell mit jeder dazu geeigneten
Methode durchgeführt werden.
Mit Temperieren des Katalysatormaterials bei Reaktortemperatur ist gemeint, daß
das Katalysatormaterial Reaktortemperatur aufweist, wobei der Reaktor zum
Konstanthalten der Temperatur stetig beheizt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Aufheizen des
Katalysatormaterials in dem Reaktor. Das in den Reaktor eingeführte
Katalysatormaterial weist dann eine Temperatur auf, die maximal 50°C beträgt.
In diesem Fall geschieht das Aufheizen durch die in dem Reaktor enthaltene
Wärme. Prinzipiell ist jedoch auch möglich, daß z. B. durch das Einführen von
Katalysatormaterial mit einem Heißluftgebläse bereits erwärmtes
Katalysatormaterial in den Reaktor eingeführt wird. Das Aufheizen würde in
einem solchen Fall zumindest zum Teil bereits außerhalb des Reaktors ablaufen.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Abkühlen des
Katalysatormaterials außerhalb des Reaktors. Das auf Reaktortemperatur
temperierte Katalysatormaterial wird dabei beim Ausschleusen des
Katalysatormaterials nicht abgekühlt. Nicht abgekühlt bedeutet in diesem
Zusammenhang, daß die Abkühlung weniger als 20°C beträgt. Prinzipiell ist
jedoch auch möglich, daß das Katalysatormaterial bereits während des
Ausschleusens abgekühlt wird. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden,
daß das Katalysatormaterial in eine mit Inertgas gespülte Vorlage geschüttet wird,
wobei das Inertgas bereits beim Ausschleusvorgang eine starke Abkühlung
verursacht. Die Abkühlung kann dann auch innerhalb des Reaktors erfolgen.
Besonders überraschend bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß die
Partikel des Katalysatormaterials nicht zerstört werden, d. h. daß keine
Feinstaubbildung erfolgt. Das erfindungsgemäße Verfahren verursacht sehr kurze
Aufheiz- und Abkühlperioden, da das Katalysatormaterial in einen bereits
vorgeheizten Reaktor eingeführt wird und im Prinzip nach der thermischen
Behandlung schlagartig abgekühlt wird. Bei den Verfahren nach dem Stand der
Technik, bei denen das Katalysatormaterial in dem Reaktor abgekühlt wird, sind
die Abkühlperioden wesentlich länger als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Untersuchungen zur Partikelgrößenverteilung ergaben jedoch, daß das
erfindungsgemäße Verfahren die Partikeln nicht zerstört - die
Partikelgrößenverteilung des Katalysatormaterials ist im Prinzip vor und nach der
thermischen Behandlung konstant. Dies ist nicht nur aufgrund der extremen
Temperatursprünge, sondern auch aufgrund der Tatsache überraschend, daß bei
Lösungsmittel enthaltenden Katalysatorpartikeln die Aufheizung, die zur
schlagartigen Freisetzung von Lösungsmitteldämpfen führt, nicht die Zerstörung
der Partikeln des Katalysatormaterials verursacht. Selbst die Verbrennung dieser
organischen Rückstände beschädigt die Katalysatorpartikeln meist nicht.
Da der Reaktor beim erfindungsgemäßen Verfahren bei konstanter Temperatur
gehalten wird, ist im Vergleich zu dem Verfahren nach dem Stand der Technik
(realisiert das Prinzip: Reaktor aufheizen - Reaktortemperatur halten - Reaktor
abkühlen) weniger Energie erforderlich. Außerdem wird der Werkstoff des
Reaktors erheblich geringer belastet, was eine längere Lebensdauer des Reaktors
gewährleistet. Es kann auch preiswerteres Material, das gegenüber
Materialermüdung durch thermische Beanspruchung weniger resistent ist, als
Werkstoff für den Reaktor eingesetzt werden.
Da der Reaktor nicht bei jedem Lauf langsam aufgewärmt und abgekühlt wird,
sondern auf der Temperatur gelassen wird, bei der die thermische Behandlung
stattfindet, wird im Vergleich zu dem Verfahren nach dem Stand der Technik die
Prozeßdauer drastisch reduziert und damit der Belegungsgrad des Reaktors
erhöht.
Die thermische Behandlung des Katalysatormaterials wird in der Regel in Form
von Aktivierung und/oder Kalzinierung durchgeführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Katalysatormaterial mit Chrom
und/oder Molybdän und/oder Wolfram dotierte oxidische Trägermaterialien
und/oder undotierte oxidische Trägermaterialien. Als Aktivkomponenten der
Trägermaterialien können aber auch andere Übergangsmetalle wie Titan
fungieren. Oxidische Trägermaterialien können beispielsweise Silica, Alumina,
Silica-Alumina, Zirconia, Thoria, fluoriertes Silica, fluoriertes Alumina,
fluoriertes Silica-Alumina, Boroxide oder deren Mischungen sein. Eine
zusätzliche Oberflächenmodifikation der Trägermaterialien kann besonders
vorteilhaft sein.
Als Reaktor wird bevorzugt ein Wirbelschichtreaktor oder ein diskontinuierlicher
Mischreaktor eingesetzt. Die Auswahl des Reaktors unterliegt jedoch prinzipiell
keiner Beschränkung. Es erweist sich jedoch als günstig, wenn geringe
Kontaktzeiten des Katalysatormaterials mit dem Reaktormaterial vorliegen, eine
gute Durchmischung des Katalysatormaterials erfolgt und das Katalysatormaterial
mit potentiellen anderen, in dem Reaktor enthaltenen Stoffen, durchmischt wird.
Dies gelingt beispielsweise mit Wirbelschichtreaktoren oder mit
diskontinuierlichen Mischreaktoren.
Während der thermischen Behandlung kann das Katalysatormaterial in dem
Reaktor mit Flüssigkeiten und/oder Feststoffen und/oder Gasen kontaktiert
werden. Das Kontaktieren kann jederzeit vor, während oder nach der thermischen
Behandlung und an jedem beliebigen Ort des Reaktors erfolgen. Als Gas kommen
beispielsweise Sauerstoff, Kohlendioxid, Chromylchlorid (oder auch andere
aktive Komponenten) oder Wasserdampf in Frage, während als Feststoffe
beispielsweise Ammoniumhexafluorosilikat, unbehandeltes Katalysatormaterial
oder Katalysatormaterial anderer physikalisch/chemischer Struktur eingesetzt
werden können. Als Flüssigkeit, mit der das Katalysatormaterial in dem Reaktor
kontaktiert werden kann, kommt beispielsweise Wasser in Frage.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren thermisch behandelte
Katalysatormaterialien werden insbesondere zur Herstellung von Polyolefinen
verwendet.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher
beschrieben werden.
Als Katalysatormaterial wird bei dem nachfolgenden Beispiel und in dem
nachfolgenden Vergleichsbeispiel ein Phillips-Katalysator-(Vorstufe) mit 0,2 Gew.-%
Cr(III)(NO3)3 auf einem Kieselgel eingesetzt.
Als Reaktor zur Aktivierung des Katalysators wurde ein diskontinuierlicher
Mischreaktor, der als diskontinuierliches, elektrisch, außen beheiztes Drehrohr
mit vorgeschalteter Gasmischstation ausgebildet ist, eingesetzt. 2,3 kg der
Phillips-Katalysator-(Vorstufe) wurde in das auf 600°C vorgeheizte Drehrohr
mittels einer Förderschnecke aus einem Vorlagebehälter direkt vorgelegt. Nach
einer vorgegebenen Verweilzeit von zwei Stunden wurde das aktivierte Produkt
mit Hilfe einer elektromechanischen Neigungsverstelleinrichtung in eine mit
Stickstoff gefüllte Vorlage aus dem heißen Reaktor entleert.
Der gleiche Phillips-Katalysator-(Vorstufe) wie in dem vorstehenden Beispiel
wurde in einem Wirbelschichtaktivator aus Quarzglas - Variante A - auf die
klassische Art aktiviert. In dem Aktivator wurden 200 g Katalysator innerhalb von
drei Stunden von Raumtemperatur auf 600°C (wobei Luft als Wirbelgas
eingesetzt wird) aufgeheizt, zwei Stunden bei einer Temperatur von 600°C
gehalten und anschließend über 10 Stunden unter Stickstoffatmosphäre abgekühlt,
bis Raumtemperatur erreicht wurde.
In einem Wirbelschichtapparat aus Stahl - Variante B - mit einem konischen
Boden wurden 200 kg des Phillips-Katalysators aktiviert. Dabei wurde der
Apparat über 10 Stunden von Umgebungstemperatur auf 600°C aufgeheizt,
wobei Luft als Wirbelgas benutzt wurde. Anschließend wurde der Apparat für 10
Stunden auf dieser Temperatur gehalten und danach über 10 Stunden unter
Stickstoffatmosphäre abgekühlt. Nach dem Ende des Vorgangs wurde das
Wirbelgas abgestellt und der Katalysator durch die Gaseintrittsöffnung
abgelassen.
In Tabelle 1 sind die Partikelgrößenverteilungen der jeweiligen Aktivierungen
und des Ausgangsmaterials dargestellt. Aus der Tabelle wird ersichtlich, daß die
Aktivierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das Material in keinerlei
Weise beschädigt hat und sich nicht von der klassischen Aktivierung hinsichtlich
der Partikelgrößenverteilung unterscheidet.
Anmerkung: Mit Polymerisationskatalysator-(Vorstufe) ist
Polymerisationskatalysator gemeint, der aufgrund fehlender Aktivierung noch nicht
einsatzfähig ist.
Die Ergebnisse, die allen, in der vorstehenden Tabelle aufgeführten
Aktivierungen, zugrundeliegen, unterscheiden sich kaum voneinander - die
Partikelgrößen des Ausgangsmaterials werden kaum verändert.
Claims (8)
1. Verfahren zur diskontinuierlichen, thermischen Behandlung von
Katalysatormaterial enthaltend die Schritte
- a) Einführen des Katalysatormaterials in einen Reaktor,
- b) Aufheizen des Katalysatormaterials,
- c) Temperieren des Katalysatormaterials in dem Reaktor bei Reaktortemperatur,
- d) Ausschleusen des Katalysatormaterials aus dem Reaktor und
- e) Abkühlen des Katalysatormaterials,
wobei die Reaktortemperatur während der Schritte (a) bis (e) konstant gehalten wird, Schritt (b) während und/oder nach Schritt (a) durchgeführt wird, Schritt (e) während und/oder nach Schritt (d) erfolgt und Schritt (c) nach Schritt (b) und vor Schritt (e) durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufheizen
des Katalysatormaterials (Schritt (b)) im Reaktor erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abkühlen des Katalysatormaterials (Schritt (e)) außerhalb des Reaktors
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die thermische Behandlung des Katalysatormaterials in Form einer
Aktivierung und/oder einer Kalzinierung durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Katalysatormaterial mit Chrom und/oder Molybdän und/oder Wolfram
dotierte oxidische Trägermaterialien und/oder undotierte oxidische
Trägermaterialien enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Reaktor ein Wirbelschichtreaktor oder ein diskontinuierlicher
Mischreaktor eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Katalysatormaterial während der thermischen Behandlung in dem
Reaktor mit Flüssigkeiten und/oder Feststoffen und/oder Gasen kontaktiert
wird.
8. Verwendung des in dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7
thermisch behandelten Katalysatormaterials zur Herstellung von
Polyolefinen.
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Owner name: BASELL POLYOLEFINE GMBH, 77694 KEHL, DE |
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