DE19851467A1 - Verfahren zur Vermeidung von Lacktropfen an Werkstücken - Google Patents
Verfahren zur Vermeidung von Lacktropfen an WerkstückenInfo
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Abstract
Verfahren zur Vermeidung von Lacktropfen an der Nutzoberfläche von zu lackierenden Werkstücken, bei welchem an dem Werkstück 1b außerhalb der Nutzoberfläche mindestens eine Lacksammelausformung 3 angeordnet wird, auf der sich beim Lackieren eventuelle Lacktropfen 2b konzentrieren. DOLLAR A Ferner gehören zur Erfindung Karosserieelemente von Automobilen, insbesondere Kotflügel 1b, die eine Lacksammelausformung enthalten. Diese kann insbesondere als nasenförmiger Vorsprung 3 am unteren Ende des Kotflügels vorliegen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Lacktropfen an der
Nutzoberfläche von zu lackierenden Werkstücken sowie entsprechend angepaßte
Werkstücke.
Lacke und Beschichtungsmittel werden zum Schutz und zur optischen Gestaltung von
Oberflächen auf Werkstücke aufgetragen. Die Verarbeitung der Lacke und
Beschichtungsmittel erfolgt dabei im flüssigen bzw. fließfähigen Zustand, da dann am
besten eine großflächige, gleichmäßige Verteilung und eine glatte Oberfläche der
Beschichtung erhalten werden kann. Nach ihrem Auftrag und einem eventuellen Verlauf
härten die Lacke auf dem Werkstück aus. Dies geschieht in der Regel durch chemische
Vernetzung der im Lack enthaltenden Bindemittel zu einem Polymer.
Für die Auftragung von Lacken ("Lacke" soll im folgenden allgemeine Anstrich- und
Beschichtungsmittel einschließen) auf Werkstücke werden verschiedene Verfahren
angewendet, insbesondere das Tauchen, Fluten, Streichen, Rollen, Walzen und Spritzen
sowie spezielle Sprühverfahren für Pulverlacke. Bei der Lackierung von
Automobilkarosserien werden insbesondere Spritzverfahren eingesetzt, bei denen Lack,
der durch Lösemittel und/oder Wasser flüssig gehalten wird, mittels Spritzpistolen manuell
oder automatisch auf das Werkstück aufgesprüht wird. Auf dem Werkstück verläuft der
frische Lack dann zu einer mehr oder weniger gleichmäßigen und glatten Beschichtung.
Eine wichtige Aufgabe des Lackes auf den Blechteilen von Automobilen besteht darin,
diese vor einem Durchrosten zu schützen. Die dabei angestrebten Schutzzeiten bewegen
sich in der Größenordnung von 12 Jahren. Für diesen Zeitraum wird von einigen
Herstellern eine Garantie gegen Durchrosten gegeben. Angesichts dieser hohen
Anforderungen ist eine gleichmäßige und fehlerfreie Ausbildung der Beschichtung von
großer Bedeutung.
Bei der Lackierung kommt es jedoch immer wieder an den Kanten und Ecken der
Karosserieelemente zu einer Bildung von Tropfen. Es hat sich gezeigt, daß hierfür neben
dem Fließen aufgrund der Schwerkraft oft elektrostatische Effekte verantwortlich sind.
Denn der Lack wird häufig mit Hilfe einer elektrischen Potentialdifferenz zwischen
Auftragsvorrichtung und Werkstück aufgetragen, die ihm eine elektrostatische Aufladung
verleiht. Der Lack versucht daher, die Energie aus der elektrischen Abstoßung gleicher
Ladungen zu minimieren. Dies führt an den besagten Stellen hoher Krümmung zu einer
Anhäufung von Lack und damit zur Tropfenbildung.
Derartige Tropfen sind jedoch nicht nur aus optischen Gründen inakzeptabel (dies würde
an nicht sichtbaren Stellen keine Rolle spielen), sondern sie stellen vor allem auch
potentielle Schwachstellen der Beschichtung dar. Denn der ausgehärtete Tropfen
unterliegt aufgrund seiner exponierten Lage erhöht der Gefahr, durch Kollision mit
anderen Objekten abgestoßen zu werden. Dabei würde aber nicht nur das überschüssige
Tropfenmaterial entfernt, sondern auch die Beschichtung bis auf das Trägermaterial
verletzt. Sie würde damit hochgradig korrosionsgefährdet. Weiterhin steht der
hervorstehende Tropfen häufig auch weiteren Einbauten am Automobil im Wege. Nach
dem Stand der Technik wird er daher bei der Lackierung von Automobilkarosserien
mechanisch von Hand entfernt. Dies ist indes nicht nur zeit- und arbeitsaufwendig, es
führt auch in den meisten Fällen zu einer Schwächung oder sogar Zerstörung der
Lackschicht. Die Stelle unter dem Tropfen wird damit anfällig für Rostbildung.
Die vorliegende Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, die Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden und ein Verfahren zur Vermeidung von Lacktropfen
an elektrisch leitenden Werkstücken sowie entsprechende Abwandlungen der
Werkstücke selbst zu entwickeln, bei denen die Tropfenbildung auf der Nutzoberfläche,
insbesondere an Ecken und Kanten, vermieden wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Lackierverfahren gelöst, bei dem an dem Werkstück
außerhalb der Nutzoberfläche mindestens eine Lacksammelausformung angeordnet wird,
auf der sich beim Lackieren eventuelle Lacktropfen konzentrieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren nimmt also an dem zu lackierenden Werkstück eine
konstruktive Veränderung vor. Diese kann temporär sein, d. h. nur für die Dauer des
Lackierens bestehen. Vorzugsweise ist sie indes dauerhaft an dem Werkstück
ausgebildet. Denn die erforderliche Veränderung bei der Herstellung des Werkstück ist im
allgemeinen einfach und im Zeit- und Arbeitsaufwand geringer, als entsprechende
temporäre Manipulationen vor und nach dem Lackieren.
Daß die Lacksammelausformung "außerhalb der Nutzoberfläche" angeordnet werden soll
bedeutet, daß der sich bildende Tropfen nicht die Nutzoberfläche stören darf, denn eine
solche Störung soll ja gerade vermieden werden. Im allgemeinen wird die
Lacksammelausformung mit der zu lackierenden Nutzoberfläche in Verbindung stehen,
so daß fließender Lack von der Nutzoberfläche zur Lacksammelausformung gelangen
kann. Auf der Lacksammelausformung selbst wird der Lack dann zu einer
Tropfenbildungsstelle geleitet, an der sich ein Lacktropfen bilden kann, ohne daß er
störend wäre. Die Lacksammelausformung leitet somit den überschüssigen Lack von den
kritischen Stellen zu unkritischen, an denen die Tropfenbildung keinen Schaden darstellt.
Die Lacksammelausformung kann sehr unterschiedliche Gestalt haben, solange sie die
Funktion erfüllt, daß sich auf ihr Lacktropfen konzentrieren, die sich normalerweise (ohne
Lacksammelausformung) auf der Nutzoberfläche bilden würden. Sie kann insbesondere
sowohl eine Vertiefung als auch eine Erhebung auf dem Werkstück sein.
Vorzugsweise wird die Lacksammelausformung so ausgebildet, daß sich an ihr
Lacktropfen aufgrund der Schwerkraft und/oder aufgrund elektrischer Effekte
konzentrieren. Denn das Fließen aufgrund der Schwerkraft bzw. aufgrund
elektrostatischer Abstoßung des elektrisch aufgeladenen Lackes stellen die
Hauptursachen der Tropfenbildung dar.
Insbesondere kann die Lacksammelausformung während des Lackierens den Tiefpunkt
des Werkstückes bilden. In diesem Falle sammelt sich auf ihr der Lack aufgrund des
Fließens gemäß der Schwerkrafteinwirkung. Der "Tiefpunkt" kann dabei sowohl lokal
(tiefster Punkt des Werkstücks in einer gewissen Umgebung um den Punkt herum) als
auch global (kein anderer Punkt des Werkstücks ist tiefer) der tiefste Punkt des
Werkstücks sein.
Während des Auftragens und/oder während des Trocknens des Lackes kann das
Werkstück auf einem vorgegebenen elektrischen Potential in bezug auf das
Erdungspotential gehalten werden.
Unter "Trocknen" wird dabei sowohl das Verdampfen von Lösemitteln
(Kohlenwasserstoffe, Wasser) als auch die chemische Vernetzung der Lackbestandteile
verstanden. Das Erdungspotential ("Masse") ist das elektrische Potential der Umgebung
des Lackierprozesses und wird üblicherweise mit dem Spannungswert Null (Volt)
gleichgesetzt. Das zu lackierende Werkstück wird häufig bei der Lackierung in bezug auf
dieses Erdungspotential auf einem vorgegebenen Potential gehalten. Dieses Potential
muß nicht während des Lackierens konstant bleiben, sondern kann einem vorgegebenen
Verlauf folgen. Es kann größer (positiv) oder kleiner (negativ) als das Erdungspotential
sein. Die genauen Werte richten sich nach den in der Praxis vorliegenden Verhältnissen,
d. h. insbesondere der Art des Lackes, dem Vorzeichen der Aufladung, der Art und
Geometrie des Werkstückes und dem Verlauf der Trocknung.
Vorzugsweise ist das Potential, auf welchem das zu lackierende Werkstück gehalten
wird, gleich dem Erdungspotential, d. h., das Werkstück wird "geerdet" bzw. auf null Volt
gelegt. Bei dieser Erdung können alle Ladungen, die sich im aufgetragenen Lack
angesammelt haben, abfließen. Der zurückbleibende Lack ist dann elektrisch neutral.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich bei allen üblichen Lackiermethoden
anwendbar, bei denen Lack in flüssiger oder fließfähiger Form auf das Werkstück
aufgetragen wird, dort verläuft und anschließend getrocknet wird. Vorzugsweise wird es
zusammen mit einem Spritzauftrag des Lackes verwendet, denn gerade hierbei tritt die
Tropfenbildung verstärkt auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt am effektivsten so, daß das Werkstück
automatisch beim Einsetzen in die Halterung, in der es sich während des Lackierens
befindet, in eine vorgegebene Ausrichtung gelangt in der die Lacksammelausformung
ihre Wirkung entfalten kann. Dann sind keine zusätzlichen Arbeitsschritte zum Ausrichten
des Werkstücks notwendig. Gegebenenfalls kann beim Einsetzen in die Halterung auch
automatisch ein elektrischer Kontakt hergestellt werden. Die richtige Ausrichtung des
Werkstücks und gegebenenfalls auch die erfolgreiche Herstellung des Kontaktes kann
dabei leicht überwacht werden, z. B. da sich die Kontaktierung des Werkstücks kapazitiv
bemerkbar macht. Sofern keine korrekte Ausrichtung oder kein ausreichender Kontakt
bestehen, kann ein Warnsignal das Arbeitspersonal hierauf aufmerksam machen, so daß
eine Überprüfung und Korrektur erfolgen kann.
Die Erfindung betrifft weiterhin Werkstücke mit einer zu lackierenden Nutzoberfläche.
Dabei ist erfindungsgemäß an dem Werkstück außerhalb der Nutzoberfläche mindestens
eine Lacksammelausformung angeordnet, auf der sich bei der Lackierung eventuelle
Lacktropfen konzentrieren können, welche sich ohne die Lacksammelausformung auf der
Nutzoberfläche konzentrieren würden.
Daß sich die Lacksammelausformung "außerhalb der Nutzoberfläche" befindet bedeutet,
daß sie so angeordnet ist, daß zwar Lack aus der Nutzoberfläche zur
Lacksammelausformung fließen kann, daß dieser Lack jedoch auf der
Lacksammelausformung an einer Tropfenbildungsstelle konzentriert wird, an der sich
ohne störende Auswirkungen ein Lacktropfen bilden kann. Die Tropfenbildungsstelle liegt
daher außerhalb des Bereichs der Nutzoberfläche.
Eine mögliche Ausbildung der Lacksammelausformung besteht darin, daß diese ein
Vorsprung auf dem Werkstück ist. Ein solcher Vorsprung bildet eine lokale Erhebung, die
aufgrund ihrer extremen Lage die Ansammlung von überschüssigem Lack begünstigt.
Dies kann sowohl durch die Wirkung der Schwerkraft der Fall sein als auch durch eine
besondere elektrostatische Wirkung.
Die Lacksammelausformung kann eine Spitze erhöhter Krümmung haben, d. h. die
Krümmung sollte größer sein als die mittlere Krümmung des Werkstücks, vorzugsweise
gleich groß oder auch größer als die Krümmung der Ecken und Kanten dieses
Werkstücks. Denn unter dem Einfluß elektrischer Aufladung erreichen elektrostatische
Felder an Krümmungsstellen ihre maximale Stärke. Der elektrisch aufgeladene Lack wird
sich daher bevorzugt an solchen Stellen hoher Feldstärke sammeln. Aus diesem Grunde
kann die Lacksammelausformung auch als "integrierte Elektrode" bezeichnet werden.
Insbesondere kann die Lacksammelausformung stiftförmig oder nasenförmig sein. Solche
Formen sind einerseits leicht zu verwirklichen, insbesondere durch Anschweißen,
Stanzen oder Prägen. Andererseits weisen sie die notwendige erhöhte Lage und eine
geeignete Krümmung auf.
Die Lacksammelausformung wird vorzugsweise an der (nicht zu lackierenden) Innenseite
und/oder dem Rand des Werkstücks angeordnet, besonders bevorzugt in unmittelbarer
Nachbarschaft der lackierten Nutzoberfläche. In dieser Position kann der sich bildende
Tropfen einerseits nicht stören, andererseits kann der Lack ohne Probleme von der
Nutzoberfläche zur Lacksammelausformung gelangen.
Insbesondere kann die Lacksammelausformung so angeordnet sein, daß sie während
des Lackierens den Tiefpunkt des Werkstückes bildet. In diesem Falle sammelt sich auf
ihr der Lack aufgrund des Fließens gemäß der Schwerkrafteinwirkung. Unter dem
"Tiefpunkt" wird dabei sowohl ein lokales (tiefster Punkt des Werkstücks in einer
gewissen Umgebung um den Punkt herum) als auch ein globales (kein anderer Punkt des
Werkstücks ist tiefer) Höhenminimum verstanden.
Bei dem Werkstück kann es sich insbesondere um ein Karosserieelement eines
Kraftfahrzeuges handeln, vorzugsweise um eine Karosseriewand. Gerade bei diesen
Elementen kommt es in der Praxis zur Bildung von Tropfen, welche den weiteren Einbau
von Elementen stören.
Dies gilt insbesondere für Kotflügel, bei denen Tropfen den Einbau des Stoßfängers
behindern und daher nach dem Stand der Technik manuell entfernt werden müssen. Eine
Lacksammelausformung in Form eines an der unteren Innenseite bzw. dem Rand des
Kotflügels angeordneten Vorsprungs (Nase) führt hier automatisch dazu, daß der sich
bildende Tropfen aus dem kritischen Bereich an eine nicht störende Stelle abgeleitet wird.
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft mit Hilfe der Figuren erläutert.
Fig. 1 zeigt die Bildung eines störenden Tropfens nach dem Stand der Technik.
Fig. 2 zeigt einen Kotflügel mit einer Lacksammelausformung.
Fig. 3 zeigt den Zusammenbau des Kotflügels mit einem Stoßfänger.
Fig. 1 veranschaulicht das Problem, welches mit der vorliegenden Erfindung gelöst wird.
Die Figur zeigt einen Tropfen 2a (Pfeil), welcher sich am unteren Ende des vorderen
Kotflügels 1a eines Kraftfahrzeuges gebildet hat und den Einbau des Stoßfängers (nicht
gezeigt) verhindert. Dieser Tropfen muß daher von Hand entfernt werden, wobei es
unweigerlich zu einer Beschädigung des Lackes an dieser Stelle kommt.
Fig. 2 zeigt, wie an dem erfindungsgemäßen Kotflügel 1b am tiefsten Punkt ein
nasenförmiger Vorsprung 3 angeordnet ist. Dieser stellt die erfindungsgemäße
Lacksammelausformung dar, auf welcher sich der vom Kotflügel 1b abfließende Lack zu
einem Tropfen 2b sammelt. Die Sammlung erfolgt dabei sowohl aufgrund der
Schwerkrafteinwirkung (Fließen zum tiefsten Punkt) als auch aufgrund von elektrischen
Kräften, da der Vorsprung 3 eine hohe Krümmung aufweist und sich somit die
elektrostatischen Felder hier bündeln.
Fig. 3 zeigt schließlich den Zusammenbau des Kotflügels 1a bzw. 1b mit einem
Stoßfänger 4. Dieser Zusammenbau ist beim Stand der Technik nach Fig. 1 nur
möglich, wenn der Tropfen 2a zuvor manuell abgestoßen wird. Dabei besteht jedoch eine
große Gefahr, die gesamte Beschichtung an dieser Stelle zu zerstören. Bei einem
erfindungsgemäß abgewandelten Kotflügel 1b ist dagegen der Tropfen 2b nicht im Wege
und der Zusammenbau kann daher problemlos erfolgen.
1
a,
1
b Kotflügel
2
a,
2
b Tropfen
3
Vorsprung
4
Stoßfänger
Claims (14)
1. Verfahren zur Vermeidung von Lacktropfen an der Nutzoberfläche von zu
lackierenden Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Werkstück (1b)
außerhalb der Nutzoberfläche mindestens eine Lacksammelausformung (3)
angeordnet wird, auf der sich beim Lackieren eventuelle Lacktropfen (2b)
konzentrieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung so ausgebildet wird, daß sich an ihr Lacktropfen aufgrund
der Schwerkraft und/oder elektrischer Effekte konzentrieren.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung während des Lackierens einen Tiefpunkt des Werkstückes
bildet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Auftragens und/oder während des Trocknens des Lackes das
Werkstück auf einem vorgegebenen elektrischen Potential in bezug auf das
Erdungspotential gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auftragen des Lackes durch Spritzen erfolgt.
6. Werkstück mit einer zu lackierenden Nutzoberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Werkstück (1b) außerhalb der Nutzoberfläche mindestens eine
Lacksammelausformung (3) angeordnet ist, auf der sich bei der Lackierung
eventuelle Lacktropfen (2b) konzentrieren können, welche sich ohne die
Lacksammelausformung auf der Nutzoberfläche konzentrieren würden.
7. Werkstück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung ein Vorsprung auf dem Werkstück ist.
8. Werkstück nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung eine Spitze erhöhter Krümmung hat.
9. Werkstück nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung stiftförmig oder nasenförmig ist.
10. Werkstück nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung an der Innenseite und/oder dem Rand des Werkstücks
angeordnet ist.
11. Werkstück nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lacksammelausformung so angeordnet ist, daß sie während des Lackierens einen
Tiefpunkt des Werkstückes bildet.
12. Werkstück nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem Werkstück um ein Karosserieelement eines Kraftfahrzeuges handelt.
13. Werkstück nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
Werkstück um einen Kotflügel (1b) handelt.
14. Werkstück nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lacksammelausformung ein an der Innenseite des Werkstücks angeordneter
Vorsprung (3) ist.
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