DE19821C - Verfahren und Apparate zur Herstellung von Kohlenwasserstoffheizgas und Gewinnung von Schmieröl - Google Patents
Verfahren und Apparate zur Herstellung von Kohlenwasserstoffheizgas und Gewinnung von SchmierölInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Schmieröl.
Unser verbessertes Verfahren der Darstellung von Kohlenwasserstoffgas aus Petroleum und
PetiOleumrückständen besteht im wesentlichen in folgendem:
In einen Behälter von passenden Dimensionen und Formen führt man zunächst ein Quantum
Petroleum oder eines anderen Mineralöles, vergast es' durch Erhitzung des Behälters unJ führt
unmittelbar darauf einen Strom überhitzten Dampfes durch das producirte Gas bezw. das
OeI hindurch, um ein hoch erhitztes Verbrennungsgemisch
aus Gas und Dampf zu produciren und jeden verdampfungsfähigen Bestandtheil
aus dem rückständigen OeI zu entfernen.
Das nicht weiter verdampfimgsfähige OeI läfst
man in dem erhitzten Behälter, bis es die gewünschte Consistenz erlangt hat. Dieser Rückstand
wird dann abgelassen und kann als Schmiermittel für Maschinen etc. Verwendung
finden. Das Gemisch aus Petroleumgasen und Wasserdämpfen wird hierbei über stark erhitzte
Wände des Apparates geleitet, um trockene Gase daraus zu bilden und die feinen Oelpartikelchen
zu verflüchtigen, die von den Gasen etwa mitgerissen oder an den Wänden des Apparates
haften geblieben sein sollten.
Das trockene Dampf- und Gasgemisch wird dann in einem Behälter gesammelt oder auch
in einer passenden Kammer des Apparates selbst, während ein Theil des pröducirten Quantums
auf einem Herd zur Verbrennung gelangen kann, um dadurch die Erhitzung des Apparates
zu befördern.
Auf beiliegender Zeichnung sind als Beispiel Apparate dargestellt, die zur Ausübung des
vorbezeichneten Verfahrens verwendet werden können.
Dieselben sind mit Einrichtungen versehen, die den Zeitpunkt anzeigen, wann das Ablassen
des durch die Verdampfung gewonnenen Schmiermittels erfolgen mufs.
Wie Fig. ι und 2 zeigen, wenden wir bei unseren Apparaten zwei Behälter A und B an,
welche in der dargestellten cylindrischen Form am bequemsten sind, im übrigen aber jede andere
Form haben können, die es gestattet, die Behälter so in einander anzuordnen, dafs zwischen
beiden ein freier Raum zur Aufnahme eines heifsen Fluidums bezw. eines Heizkörpers
verbleibt. Oben und unten sind die beiden Cylinder durch gewölbte Deckel oder Böden
verschlossen, von denen der untere Boden mit den Cylindern aus einem Ganzen besteht; die
oberen Deckel sind aufgeschraubt oder sonstwie befestigt. Von dem unteren gewölbten Boden
des Aufsencylinders A führen Röhren A1 A1 seitlich ab, welche mit dem Boden aus einem
Stück bestehen. Innerhalb dieser Röhren liegen kleinere Röhren α b, welche in den Innencylinder
B einmünden. Jene äufseren Röhren A' A1
liegen in dem die Cylinder umschliefsenden überwölbten Ofen Q, der zur künstlichen Erhitzung
der Cylinder etc. dient, und bilden dadurch für das Ganze eine Stütze. Das zu verdampfende
OeI wird durch eine obere Röhre D in den Cylinder B eingelassen, fällt dabei auf
eine Reihe von Heizkammern B2 J?2, in deren
Inneres aus einem Schlangenrohr A1 überhitzter Kesseldampf eingelassen werden kann, wie noch
beschrieben wird., Durch die untere Röhre a kann das durch die Verdampfung gebildete
Schmiermittel abgelassen werden, und durch Röhre b kann man überhitzten Dampf direct in
das OeI behufs Bildung eines gemischten hoch erhitzten Heizgases eintreiben. Der innere
kleine Cylinder B trägt an seinem Boden einen mit Gewinde versehenen Vorsprung, in welchen
eine Röhre B1 vertical eingeschraubt wird, welche nahe an der Decke des Cylinders in
eine Hohlkugel ausmündet. In dieser Hohlkugel sind kurze Rohrstückchen befestigt, deren
obere Enden durch Siebchen geschützt sind. Diese sollen zur Verseilung des producirten
Gases nach der Decke des Behälters B hin dienen. Die Röhre B1 mündet an ihrem unteren
Ende in den Aufsencylinder A bezw. in den von A und B gebildeten ringförmigen
Raum ein. Zwischen der Hohlkugel der Röhre B1, Fig. i, und der Stelle ihrer Befestigung
mit dem Cylinder B ist eine Reihe von Heizkammern B^ B2 'um B1 herum über einander
und (mit Ausnahme der oberen Kammer) mit B1 durch Oeffhungen in Communication
stehend, angeordnet. DieseHeizkammern können gufseiserne Hohlkörper sein und auf die
Röhre B1 aufgeschoben werden, wie Fig. ι zeigt. Derartige Heizkammern B2 B2 sind von
verticalen Kanälen B3B3 durchzogen, durch
welche das infolge der Erhitzung sich bildende Gas von unten nach oben und das aus Röhre D
zugeführte OeI von oben nach unten auf den Boden von B gelangen kann. Würde man zur
Herstellung der Kammern Scheidewände verwenden, so könnte man die Kanäle B3 Bs, wie
in Fig. 4, aus kurzen Rohrstücken herstellen, die dann zugleich den Wänden als Absteifung
dienen würden. Die obere dieser Heizkammern B2 B"1 besitzt bei der Einrichtung in
Fig. ι derartige Durchgangskanäle B3 B3 nicht.
Ihre Unterwand ist indessen mit einer Anzahl von Oeffnungen versehen, durch welche die
Gase in die Kammer eindringen, um von dieser in das Innere der Röhre B1 und weiter nach
oben hin in die Hohlkugel geführt zu werden. Wie schon erwähnt, steht Röhre B' mit
allen Kammern B2; ausgenommen die obere, durch Oeffnungen derart in Communication,
dafs Dampf durch Röhre B1 in die Kammern hineingelangen kann. Diesen Dampf kann man
nach Oefrhung eines Ventils Z, Fig. i, in den
genannten ringförmigen Hohlraum zwischen A und B einlassen, aus welchem er dann unmittelbar
von unten auch in die Röhre B1 hineingelangt. Damit aber dieser Dampf nicht auch
in die obere Kammer B2 tritt, ist die Röhre B1
unterhalb der oberen Kammer B2 durch einen Pfropfen Bi verschlossen, so dafs, wie erwähnt,
in die obere Kammer nur die durch "die Erhitzung sich bildenden Gase eindringen können.
Mittelst einer derartigen Einrichtung werden also die aufsteigenden Gase erhitzt und getrocknet,
ohne dafs der zur Trocknung dienende überhitzte Dampf mit den Gasen sich vermischt,
und das aus der vorgenannten Röhre D auf die oberen Heizkammern B2 herabfallende OeI
wird zugleich dabei verdampft. Die genannte Hohlkugel soll nur zur Vertheilung der in sie
eindringenden Gase nach der Decke des Cylinders B hin dienen, und zu diesem Zwecke ist
sie mit den erwähnten kurzen Rohrstückchen versehen, deren äufsere Enden man auch durch
Siebe schützen kann. Da der mit den Gasen zur Vermischung kommende Dampf, welchen
man nach .Oeffnung des Ventils Z1 über dem Boden des Cylinders B einläfst, eine Menge
des auf dem Boden des Cylinders B gesammelten Oeles bei seinem Aufsteigen mit sich
fortreifsen kann, so darf er in den unteren Theil der Röhre B' nicht eindringen können,
und ist zu diesem Zwecke der Pfropfen B4 zur Absperrung des oberen Theiles von B1 von
dem unteren angeordnet. Statt der Heizkammern kann man auch Heizschlangen oder eine
Combination von beiden anwenden. In letzterem Falle würde man eine oder mehrere Heizkammern
am oberen und am unteren Ende der Röhre B1 und auf dem mittleren Theil desselben
Heizschlangen benutzen können. Wir ziehen indessen Heizkammern, in beschriebener
Weise angeordnet, als bequemer, leichter montirbar und billiger vor.
Es ist von Wichtigkeit, dafs der zur Anwendung kommende Dampf überhitzt ist, denn
dann kann man die Apparate kleiner und infolge dessen weniger kostspielig wählen als in
dem Falle, wo man nur Dampf von gewöhnlicher Spannung benutzen würde. Ein in zwei
Zweige sich trennendes Rohr A3, Fig. i, erhält den Dampf aus einem Kessel und führt ihn
auf der einen Seite des Cylinders B unterhalb der oberen Heizkammer B2 durch zwei Ventile
/ und / hindurch. Der das Ventil / passirende Theil des Dampfes gelangt dann in einen Ueberhitzer Ai, welcher im Innern der
Eirimauerung Q den Cylinder A umgiebt.
Bei dieser Anordnung kann man also gesättigten Dampf durch Ventil I oder trocknen
(überhitzten) Dampf durch J oder auch ein Gemisch aus beiden in B einführen. Im allgemeinen
ist die Verwendung von überhitztem Dampf vorzuziehen, ausgenommen, wenn der Apparat in Betrieb gesetzt werden soll, in welchem
Falle er besser mit gesättigtem Dampf vorgewärmt wird. Die Ueberhitzung des Dampfes
findet in folgender Weise statt:
Das Schlangenrohr des Dampfüberhitzers Ai
umgiebt den äufseren Cylinder A und liegt in dem von der Einmauerung des Ofens Q gebil-
deten Raum. In' diesem'Raum ist unterhalb
des Cylinders A ein Feuerherd angeordnet, und oben mündet der Raum in einen Schornstein
Q} aus.
Am besten tritt der Dampf an dem oberen Theil der Heizschlange ein, um am unteren
Ende derselben entweder in den inneren Cylinder B durch Röhre b oder in den äufseren Cylinder
A durch die die Röhre b umschliefsende Röhre A' oder auch in beide zugleich eingeführt
zu werden. Dieser Dampf gelangt dann in die Röhre Z?1 und von hier aus in die Heizkammern
B2 B2. Nachdem dadurch eine genügende Erhitzung stattgefunden, beginnt man
mit der Einführung des Oeles. Ist hingegen das Ventil Z geschlossen und das danebenliegende
Ventil Z1 geöffnet, so gelangt sämmtlicher Dampf durch die enge Röhre b in B
direct hinein, kommt in diesem in unmittelbare Berührung mit dem OeIe, steigt sodann durch
die erwähnten Kanäle B% der Heizkammern B2
im Apparate hoch, mischt sich hier mit den producirten Gasen, und das ganze Gemisch
entweicht dann aus dem Innern von B in noch zu beschreibender Weise. Derjenige Theil des
Dampfes, der mit dem OeIe in unmittelbare Berührung kommt, ist der einzige Theil, welcher
sich mit den Gasen vermischt. Dieser Dämpf mufs deshalb in ganz bestimmten Quantitäten
eingelassen werden, damit das Gas bei seiner Ankunft an den Brennern die gewünschten
Eigenschaften besitzt. Diese Regulirimg bewirkt man mittelst des Ventils Z1. Man kann im
allgemeinen beide Ventile Z und Z1 bis' zu
einem bestimmten Zeitpunkt geöffnet halten, denn es ist wünschenswerth, gleichzeitig Dampf
in das OeI und aus dem ringförmigen Raum zwischen den Cylindern A und B in die
Röhre B: einzuführen, um sowohl diese als die
Gase zu erhitzen und eine innige Vermischung der letzteren mit dem Dampfe vor der Verbrennung
zu bewirken.
Das Kohlenwasserstofföl wird in rohem oder raffinirtem Zustande in den Cylinder B durch
das genannte Speiserohr D eingeleitet, das mit einer Pumpe oder mit einem höher als die untere
Mündung des Rohres liegenden Reservoir in Verbindung steht. Durch ein an diesem Rohr befindliches Ventil K kann man das
Quantum des einzulassenden Oeles reguliren, falls die Speisung mit OeI durch hydrostatischen
Druck erfolgt. Wendet man eine Speisepumpe an, so kann man jedes andere Regulirungsmittel
in Gebrauch nehmen. In dem einen wie in dem anderen Falle ist es indessen nöthig, das Quantum des einzulassenden Oeles'
zu reguliren, denn würde das zugeführte Quantum zu grofs oder zu klein sein, so würde das
Gas nicht die gewünschten Eigenschaften besitzen.
Indem das OeI aus der Röhre D auf die, wie beschrieben, durch Dampf erhitzten Heizkammern
B2 herabfällt, verbreitet es sich darüber
fort und gelangt dadurch zur Verdampfung; der hierbei nicht verdampfte Theil fällt auf den
Boden des Cylinders B, woselbst er mit dem Mischungsdampf in directe Berührung kommt,
der dann sämmtliche flüchtigen Bestandteile des Oeles vollständig verflüchtigt. Nachdem
der Rückstand des Oeles durch die Einleitung von Dampf aus dem Ventil J des Rohres As
durch Ueberhitzer Α*, das Ventil Z1 und
Röhre b in den Cylinder B hinein das gewünschte specifische Gewicht erlangt hat, bildet
er ein ausgezeichnetes Schmiermittel.
Von Zeit zu Zeit wird dies Schmiermittel durch die Ablafsröhre α nach Oeffnun'g des
Ventils E1, Fig. i, abgelassen, an welchem
Ventil nach unten hin eine mit einem Absperrventil JV versehene Ablafsröhre anschliefst, so
dafs man auch durch letzteres Ventil den OeI-abflufs reguliren kann.
Eine mit einem Ventil O versehene Speiseröhre
C führt das producirte Gas- und Dampfgemisch aus der oberen Zweigröhre E, in
welche es aus dem oberen Theil des Cylinders B hineingelangt, nach seinem Verbrennungspunkt
(nach einem mit Brennern versehenen Herd etc.). Die Röhre C setzt sich
unten in einem Schlangenrohr C1, das zur Ueberhitzung des Gases dient, fort; dies Schlangenrohr
ist in dem von den Cylindern A und B gebildeten genannten ringförmigen Raum angeordnet,
der durch das Ventil Z, wie vorbeschrieben, mit überhitztem Dampf angefüllt werden kann. Das untere Ende dieses Schlangenrohres
ist mit einer Röhre C2 verbunden, welche durch ein Schutzrohr A2 hindurch und
dann weiter nach abwärts zu den Brennern P des Feuerherdes unterhalb der Cylinder A B
führt, wodurch diese Brenner mit Gas gespeist werden, dessen Menge man durch das Ventil O1
in der verticalen Abzweigung der Röhre C2 reguliren kann. .
Bei seinem Durchgange durch das Schlangenrohr C wird das Gas- und Dampfgemisch
überhitzt und seine Temperatur wird derjenigen des dasselbe umgebenden Dampfes gleich. Das
gebildete Kohlenwasserstoffgas gelangt also in den Brennern in bestmöglichem, hocherhitztem Zustande
an.
Um zu jeder Zeit das Volumen der im Apparate befindlichen Oelrückstände erkennen zu
können, bedienen wir uns eines Rohres, welches mit dem Rohr E in Verbindung steht,
durch das, wie erwähnt, die Gase aus dem oberen Theil des Cylinders B den Brennern
zugeführt werden. Das Rohr E trägt einen nach abwärts führenden Zweig mit einem Ventil
K\ und dieser Zweig mündet in ein Gehäuse M ein, in welchem ebenfalls ein Ventil
angeordnet ist. Das Ventilgehäuse M steht mit
dem darunterliegenden Ventilgehäuse M1 durch eine Glasrohre a2 in Communication, an welcher
man das Niveau des Oeles im Cylinder B erkennen kann.
Nach Oeffnung der Ventile M und M1 strömt
OeI in die Glasrohre durch die genannte Röhre α über. In diesem Falle wird also der
Druck auf die Oberfläche des Oeles in der Glasrohre gleich sein demjenigen auf die Oberfläche
des Oeles im Apparate, und deshalb in beiden das OeI gleich hoch stehen, so dafs
daran der den Apparat Bedienende erkennen kann, wie viel OeI er eingelassen hat, welche
Beschaffenheit es hat und wann es Zeit zum Ablassen des Rückstandes ist. Das Ablassen
des Schmiermittels kann während der Thätigkeit des Apparates in der Art erfolgen, dafs
man das Ventil im Gehäuse M schliefst und J/'
und N oder auch nach erfolgter Schliefsung von L Ventil R öffnet.
Es braucht nicht besonders erwähnt zu werden, dafs dies Ablassen erst stattfindet, wenn
sämmtliche verdampfungsfähige Bestandtheile des Oeles verdampft sind.
Bei Apparaten dieser Art ist es wesentlich, einerseits die Dampfspannung in dem Raum
zwischen den beiden Cylindern mit der Gasspannung vergleichen und andererseits die Temperatur
der Gase erkennen zu können, um sich darüber zu vergewissern, ob der angewendete
Dampf die gewünschte Temperatur hat. Zu diesem Zwecke bringen wir zwei Manometer
GG1 an, sowie zwei Pyrometer F FK
Das Manometer G giebt die Dampfspannung in dem erwähnten ringförmigen Raum zwischen
den Cylindern A und B an und das Manometer G1 steht mit dem Rohr E in Verbindung
und läfst die Spannung des Gases beim Entweichen nach den Brennern erkennen.
Das auf dem gewölbten Deckel des Apparates angebrachte Pyrometer F zeigt die Temperatur
des Gases an, und ein anderes Pyrometer, das auf der den überhitzten Dampf aus der Heizschlange A1 in den Apparat führenden
Röhre Ax angebracht ist, läfst die Temperatur dieses Dampfes erkennen.
Zu Beginn der Operation wird der aus irgend einem Kessel entnommene Dampf in der Heizschlange
A* überhitzt. Der überhitzte Dampf wird sodann in den Apparat A B eingelassen,
und wenn das Pyrometer die gewünschte Temperatur anzeigt und das Manometer G eine
Spannung, welche ungefähr gleich ist derjenigen im Kessel, beginnt man mit der Einführung des
Oeles. Alsbald findet eine \7erdampfung desselben
statt, Gas bildet sich, und von diesem Momente ab wird der Gang des Apparates selbsttätig und functionirt derselbe dann so
lange, als OeI zugeführt und Gas oder ein Theil des Gases nach den Brennern entweicht.
Als Material für die Cylinder verwenden wir vorzugsweise Gufseisen, Schmiedeisen oder Gufsstahl
oder ein anderes passendes Metall.
In der beschriebenen Einrichtung bildet der Apparat einen Generator, welcher aus einer
sehr geringen Anzahl von Theilen besteht; diese Theile können so geformt werden, dafs nur
wenig Anschlüsse nothwendig sind; ferner kann man die Theile so placiren, dafs sie gegen die
Einwirkungen hoher Temperaturen, welche ein rasches Verderben derselben bewirken würden,
geschützt sind.
Das Condensationswasser wird durch das Ventil Z? aus dem Apparate abgelassen.
Fig. 2, 3 und 4 veranschaulichen eine Modification der Construction und Anordnung des
Apparates.
Die beiden in einander liegenden Cylinder weichen nur wenig von den vorbeschriebenen
ab. Sie tragen oben ebenfalls Dome oder gewölbte Deckel, nur ist an Stelle der die Cylinder
einschliefsenden Einmauerung der äufsere Cylinder A mit einem Doppelmantel versehen,
der mit Asbest oder einer anderen schlecht leitenden unverbrennlichen Masse Αλ . ausgefüttert
wird. Zwischen dem äufseren Cylinder A und dem inneren Cylinder B befindet
sich ebenfalls ein ring- oder mantelförmiger Raum C zur Aufnahme von Dampf; im 'Innern
von B sind, wie im vorigen Falle, die Heizkammern B2 angeordnet. In diese Heizkammern
gelangt der überhitzte Dampf durch Oeffnungen B1 in der Wandung von B; es
stehen deshalb jene Kammern in directer Communication mit dem Dampfraum C.
Die aufsteigenden Gase und das aus Röhre G herabfallende OeI passiren die in die Heizkammern
eingesetzten verticalen Rohrstücke B3, wie vorbeschrieben, und die Gase sammeln
sich unter dem gewölbten Deckel Ώ1 des inneren
Cylinders B an.
In den Boden des Cylinders B einerseits und in die parallel über ihm angeordnete
Scheidewand E andererseits sind Rohrstücke E eingesetzt, welche von unten her dem OeI den
Dampf behufs Erhitzung und Verdampfung zuführen. Dicht am Boden befinden sich in dem
cylindrischen Mantel von B eine Reihe Oeffnungen F, durch welche Dampf aus dem
Raum C unter die genannte Scheidewand E gelangen kann. Das zu verdampfende OeI
wird, wie erwähnt, dem Apparate durch eine Röhre G zugeführt, welche an ihrem Ende
eine Anzahl feiner Oeffnungen trägt, durch welche das OeI in Strahlen sich über die darunterliegende
Heizkammer i?2 verbreitet. Man , kann ebensowohl das Ende der Röhre für
diesen Zweck auch durch ein Sieb überdecken. Der Dampf gelangt durch die Röhre G1 in den
Cylinder B hinein, und zwar ebenfalls in feinen Strahlen, zu welchem Zwecke das Ende der
Röhre ähnliche' feine Oeffmingen besitzt öder
durch ein Sieb überdeckt wird. Die Vermischung des Dampfes mit dem OeI findet auf
diese Weise in feinen Strahlen statt.
Mit dem Dampfraum C, Fig. 4, stehen von einemDampfkessel abführende Dampfrohre G2G2
in Verbindung, die den nöthigen Dampf dem Raum C und den durch die Oeffnungen B1B1
damit communicirenden Heizkammern B2 zu-
' führen.
Der innere Cylinder B ist .in diesem Falle vollständig von Dampf umgeben, wodurch das
im Innern von B entwickelte Gas um so sicherer die erforderliche Temperatur erlangt. Sollte
man es für nöthig halten, Dampf direct zwischen die beiden gewölbten Deckel der Cylinder
einzutreiben, so könnte man an die oberen' Oeffnungen G3 G% ebenfalls Dampfröhren anschliefsen.
Der verticale Zweig des horizontalen Gasabführungsrohres Ή tritt durch die gewölbten
Deckel und mündet in dem oberen Theile des Cylinders B aus. Aus diesem gelangt dann
das Gas in das horizontale Rohr H, in welchem
man es durch ein Ventil oder einen Hahn entweder nach einer oder nach beiden Seiten hin weiterführen kann.
Mit dem Rohr H steht ein Pyrometer / in Verbindung, das die Temperatur des Gases
anzeigt. Ein Manometer J läfst die Spannung des Gases und ein Manometer K diejenige des
Dampfes erkennen; ersteres communicirt mit dem Rohr H, letzteres mit dem Dampfraum C.
Durch einen Niveauanzeiger wird, wie im vorigen Falle, das Niveau des Oeles im Apparate angegeben.
In manchen Fällen wenden wir zwei oder mehrere solcher Doppelcylinder an. In diesem
Falle ist die Einrichtung so getroffen, dafs der überhitzte Dampf in eine Heizschlange, welche
die inneren Cylinder umgiebt, eintritt; aus dieser wird er dann sämmtlichen übrigen Cylindern
durch eine Verbindungsröhre zugeführt. Auch in diesem Falle kann man im Innern der
Cylinder B statt der Heizkammern B% Schlangenrohre
etc. anordnen. Das in sämmtlichen Apparaten producirte Gas wird dann einem gemeinschaftlichen
Gasometer zugeführt.
Claims (1)
- Pate nt-An Sprüche:i. Das beschriebene Verfahren, Kohlenwasserstoffgas und Schmieröl aus Petroleum und seinen Nebenproducten herzustellen, darin bestehend, dafs man das zu verdampfende OeI nöthigt, über eine Anzahl stark erhitzter Flächen hinweg auf den Boden eines mit derartigen Flächen ausgestatteten Verdampfungsbehälters herabzufallen, so dafs das hierdurch sich bildende Gas über eine Anzahl dieser erhitzten Flächen hinfort wieder aufsteigen mufs, um dadurch eine noch stärkere Erhitzung desselben und die Verdampfung sämmtlicher etwa mitgerissener oder an den erhitzten Flächen selbst haftender Oelpartikelchen zu erzielen, und dafs man endlich mit einem derart getrockneten Oelgas überhitzten Dampf am Boden des Behälters mischt, so dafs das Gemisch ebenfalls wieder längs den erhitzten Flächen nach der Decke des Behälters emporzusteigen gezwungen ist, um die gröfstmögliche Temperatur und Heizwirkung des Heizgases zu erzielen und dem Oelrückstande sämmtliche vergasungsfähigen Bestandtheile zu entziehen.Ein Apparat zur Erzeugung von Heizgas aus Petroleum etc., bestehend aus dem Cylinder oder Behälter B, worin eine Anzahl durch Dampf zu erhitzender Heizkörper B2B2 über einander angeordnet ist, auf die das zu verdampfende OeI aus einer Röhre D von oben herabzufallen genöthigt ist, und einem Cylinder oder Behälter A, der den Cylinder B so umschliefst, dafs ringsum ein mantelartiger Raum zwischen A und B verbleibt, in den man Kesseldampf durch eine Röhre A1 aus einem der Cylinder A umgebenden Ueberhitzer A 4 unten eintreiben kann, wodurch sowohl der Behälter B erhitzt werden kann, als namentlich auch eine in jenem mantelartigen Raum angeordnete Heizschlange C1, durch welche das aus B kommende Dampf- und Gasgemisch vor seinem Eintritt in die Brenner entweicht, um den höchstmöglichen Heizeffect zu liefern.Die Anordnung eines solchen Apparates in einem Ofen Q, dessen Wände den Ueberhitzer A1 und den Aufsencylinder A umschliefsen, und auf dessen Herd P ein Theil des producirten Heizgases zur Verbrennung gelangt, so dafs dadurch sowohl dem Ueberhitzer, als auch dem Behälter während der Operation die gewünschte Temperatur ertheilt werden kann.Die Heizkammern B2 B2 auf der Röhre B1 im Innern des Behälters B, in der Art angeordnet, dafs durch Oeffnungen in der Röhre B1 Dampf in das Innere sämmtlicher Heizkammern (mit Ausschlufs der oberen) eindringen kann, in Combination mit dem Speiserohr D zur Einleitung des Oeles in den Behälter B, direct unter der obersten Heizkammer B2, so dafs die Verdampfung des Oeles durch Herabfallen auf die unteren Kammern B2B2 stattfindet, während das gebildete Dampf- und Gasgemisch, in entgegengesetzter Richtung aufsteigend, in die obere, nicht mit Dampf direct geheizte Heizkammer eindringt undvon dieser aus nach der Decke des Behälters B entweicht, wesentlich wie in Bezug auf Fig. ι beschrieben.Die Behälter A und B in Verbindung mit dem Zweigrohr E, dem Rohr- und Ventilsystem C O und der Heizschlange C1, die, zwischen A und B angeordnet, zur Erhitzung des entweichenden Dampf- und Gasgemisches dient, ferner in Verbindung mit dem Rohr- und Ventilsystem E K\ sowie den Ventilen M und M1, zwischen welchen eine Glasrohre «2 angeordnet ist, um den Stand des Oeles im Behälter B erkennen zu können, ferner in Verbindung mit den Ventilen / und J, wodurch man gesättigten Kesseldampf entweder direct oder in überhitztem Zustande (in letzterem Falle durch Ueberhitzer A* und Ventile L und Z1) nach dem Innern von B eintreiben kann, wesentlich wie mit Bezug auf Fig. ι beschrieben. Die mit Bezug auf Fig. 2, 3 und 4 beschriebene Modification dieses Apparates, bestehend aus dem äufseren Cylinder A, dem inneren Cylinder B, den aus Platten gebildeten und durch Flantschen mit B verbundenen Heizkammern B* B2, die durch Oeffnungen B1 B1 mit dem Mantelraum zwischen A und B, in den man durch Röhren G2 G2 Heizdampf einlassen kann, communiciren und von Rohrstücken B3 B3 durchzogen sind, wodurch die sich entwickelnden Gase bei ihrer Vermischung mit überhitztem Dampf nach der Decke des Apparates entweichen können.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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