DE19807539A1 - Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfällen - Google Patents
Verfahren zur thermischen Behandlung von AbfällenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen
Behandlung von Abfällen gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 und einen nach einem derartigen Verfahren herge
stellten Brennstoff.
Das Abfallgesetz schreibt die Pflicht zur Abfallverwer
tung vor. Wann immer es möglich ist, ist die Abfallverwer
tung anstelle sonstiger Abfallentsorgung durchzuführen.
Parallel dazu besteht ein Reststoffverwertungsgebot nach
dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG).
Das Abfallgesetz gilt Prinzipiell für jeden Abfallbe
sitzer sowie für entsorgungspflichtige Körperschaften, wie
beispielsweise Städte-Reinigungsbetriebe. Im Abfallgesetz
ist geregelt, daß die Abfälle derart zu sammeln, zu trans
portieren, zwischenzulagern und zu behandeln sind, daß die
Möglichkeiten der Abfallverwertung nicht behindert werden.
Nach dem Abfallgesetz hat das Gewinnen von Stoffen oder
Energie aus Abfällen Vorrang vor der sonstigen Entsorgung,
solange dies technisch möglich ist, die hierbei entstehen
den Mehrkosten im Vergleich zu anderen Verfahren nicht zu
mutbar sind und für die gewonnenen Stoffe oder für die ge
wonnene Energie ein Markt vorhanden ist. Die Abfallverwer
tung ermöglicht eine Mehrfachnutzung von Stoffen unter Er
sparnis von primären Rohstoffen oder der Ersparnis von pri
mären Energieträgern.
Die derzeit am häufigsten angewendete Art der Abfall
verwertung besteht darin, den Abfall, wie beispielsweise
Hausmüll oder chemischen Abfall in thermischen Verbren
nungsanlagen zu verbrennen. Die Verbrennung von Abfällen
wird in der Regel als Umweltschutzmaßnahme vor der Ablage
rung der Rückstände auf Deponien durchgeführt.
Durch die Abfallverbrennung sollen organische Bestand
teile thermisch oxidativ abgebaut werden, um die im Abfall
enthaltenen oder entstehenden anorganischen Stoffe mög
lichst in verwertbarer oder ablagerungsfähiger Form abzu
scheiden, das Gewicht und/oder das Volumen des Abfalls zu
verringern und den Wärmeinhalt des Abfalls durch Energie
kopplung zu nutzen. Bei der üblicherweise angewendeten
Hausmüllverbrennung wird der vorsortierte Abfall (Hausmüll,
hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Sperrmüll und gewisse An
teile an Chemieabfällen) einem Drehrohrofen zugeführt und
dort bei Temperaturen zwischen 1000 und 1200°C zu Asche und
Rauchgas verbrannt. Das entstehende Rauchgas wird gefiltert
und einer Rauchgaswäsche unterzogen. Die bei der Verbren
nung frei werdende Wärme wird zur Erzeugung von Prozeß- und
Heizdampf oder auf sonstige Weise in parallelen Prozessen
genutzt. Die im Drehrohrofen anfallende Asche und Schlacke
sowie die aus dem Rauchgas ausgefilterte Flugasche werden
üblicherweise auf einer Deponie gelagert.
Problematisch bei der vorbeschriebenen Verbrennung sind
jedoch, die vom Gesetzgeber in der BlmSch vorgeschriebenen
Grenzwerte insbesondere im Rauchgas einzuhalten, so daß er
hebliche anlagentechnische Aufwendungen unternommen werden
müssen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Aus der DE 195 26 720 A1 ist ein Verfahren zur Behand
lung von Abfällen bekannt, bei dem diese nach einer mecha
nischen und biologischen Vorbehandlung tiefgekühlt und an
schließend zerkleinert werden. Obwohl zur Tiefkühlung der
Fraktion teilweise Energie verwendet werden kann, die bei
der Verbrennung einer Brennfraktion des Abfalls frei wird,
ist ein erheblicher verfahrenstechnischer Aufwand erforder
lich, um die Tiefkühlung der Abfallfraktion zu ermöglichen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfällen zu
schaffen, bei dem die anfallenden Abgase mit vergleichs
weise geringem vorrichtungstechnischen Aufwand gereinigt
werden können und bei der der Energiegehalt des Abfalls mit
minimalem apparatetechnischen Aufwand nutzbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkma
len des Patentanspruchs 1 und einen Brennstoff gemäß Pa
tentanspruch 8 gelöst.
Die Besonderheit des vorliegenden Verfahrens besteht
darin, daß eine kohlenstoffreiche Fraktion von den angelie
ferten Abfällen und Reststoffen abgetrennt wird, wobei die
Vorbehandlung mechanische, thermische und biologische
Schritte aufweisen kann. Die eine vorbestimmte Partikel
größe nicht überschreitende, aufbereitete kohlenstoffreiche
Fraktion wird gemäß einer ersten Alternative der vorliegen
den Erfindung einer Verbrennungs- oder Vergasungsanlage,
vorzugsweise einer Wirbelschicht-Verbrennungs- oder Verga
sungsanlage zugeführt, die in Energieverbund mit einem
energieintensiven Prozeß betrieben wird, so daß die beim
Wirbelschichtprozeß frei werdende Energie für den energie
intensiven Prozeß nutzbar ist. Die thermische Aufbereitung
in einer Wirbelschicht-Verbrennungs- oder Vergasungsanlage
zeichnet sich dadurch aus, daß der Schadstoffgehalt des an
fallenden Rauchgases in der Regel ohne aufwendige Filter-
bzw. Rauchgaswäscheschritte unterhalb der gesetzlichen
Grenzwerte gehalten werden kann. Gemäß einer Alternative
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgesehen, die koh
lenstoffreiche Fraktion als Schüttgut oder als Formkörper
direkt in einem energieintensiven Prozeß als Ersatzbrenn
stoff zu verwenden.
Beide Varianten haben den Vorteil gemeinsam, daß für
den energieintensiven Prozeß erforderliche Primärenergie
träger zumindest teilweise ersetzt werden können.
Zur Unterbindung mikrobiologischer Reaktionen ist es
besonders vorteilhaft, wenn der Vorbehandlungsschritt eine
biologische Stabilisierung und Trocknung der Fraktion um
faßt.
Die bei der Verbrennung entstehende Asche kann einer
Weiterverwendung, beispielsweise als Bergversatz oder als
Substitutionsmittel in der Zementindustrie zugeführt wer
den.
Die mechanische Aufbereitung umfaßt vorzugsweise wech
selnd aufeinanderfolgende Zerkleinerungs- und Siebschritte,
wobei es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt hat,
wenn nach den Zerkleinerungsschritten Nichteisen-, Eisen-
und/oder Schwerstoffe abgetrennt werden.
Die bei der Verbrennung anfallenden Immissionen sind
besonders gering, wenn die Verbrennung oder Vergasung nach
einem Verfahren erfolgt, bei dem eine zirkulierende Wir
belschicht verwendet wird.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden werden zwei bevorzugte Ausführungsbei
spiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung nä
her erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Ablaufdiagramm zweier al
ternativer Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfäl
len.
Die zwei Alternativen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden im folgenden anhand eines Blockdiagramms beschrie
ben, das lediglich die für das Verständnis der Erfindung
wesentlichen Verfahrensschritte enthält.
Der mit dem Verfahren behandelte Abfall, beispielsweise
Hausmüll, Gewerbemüll, Sperrmüll, DSD-Leichtfraktion,
Mischkunststoffe, Spuckstoffe und sonstige organische Ab
fälle wird zunächst zu einer Annahmestation der Anlage ge
schafft und dort zwischengelagert oder direkt zum nächsten
Verarbeitungsschritt weitergeleitet. Die Zwischenlagerung
kann in Bunkern oder ähnlichem erfolgen.
In einem ersten Verfahrens schritt wird der angelieferte
Abfall zunächst zerkleinert, wobei geeignete Shredder oder
sonstige Zerkleinerungsapparate, wie beispielsweise Mühlen,
Schneidapparate und/oder Brecher eingesetzt werden können.
In diesem ersten Zerkleinerungsschritt wird der Abfall vor
zerkleinert, so daß sich ein vorbestimmter Maximalpartikel
durchmesser dmax einstellt.
Bestimmte Abfälle werden bereits mit Partikeldurchmes
sern angeliefert, die unterhalb des Grenzwertes dmax lie
gen, so daß der vorbeschriebene erste Zerkleinerungsschritt
bei bestimmten Anwendungen nicht erforderlich ist. Um der
artige Verfahrensvarianten berücksichtigen zu können, wer
den die Abfälle in der Regel bei der Annahmestelle nach ge
wissen Kriterien sortiert abgelagert. Diese Kriterien kön
nen sich beispielsweise durch den Partikeldurchmesser oder
nach der Herkunft und den Inhaltsstoffen des Abfalles rich
ten.
Der vorzerkleinerte, den Maximalpartikeldurchmesser
dmax aufweisende Abfall wird dann einem Abscheider zuge
führt, in dem in der Regel eisenhaltige Metalle und Schwer
stoffe abgetrennt werden. Diese Schwerstoffe, beispiels
weise Steine, Beton, Bauschutt etc., können beispielsweise
in Bauschuttaufbereitungsanlagen weiterverwertet werden.
Alternativ zur Verwertung in derartigen Anlagen können die
Schwerstoffe auch in geeigneten ober- oder untertägigen De
ponien abgelagert werden.
Die abgetrennten eisenhaltigen Metalle werden nach ei
ner Aufbereitung industriell vermarktet.
Der von den Schwerstoffen und eisenhaltigen Metallen
befreite Abfall wird dann einem Klassierapparat, beispiels
weise einer Siebanlage zugeführt, in der der zerkleinerte
Abfall klassiert wird. In diesen Klassierapparaten wird der
Abfall in zwei Kornklassen, in ein grobes und ein feines
Produkt unterteilt, so daß das Feinkorn den maximalen
Durchmesser dmax enthält, während das Grobprodukt diejeni
gen Partikel enthält, die einen größeren Durchmesser als
dmax aufweisen.
Der Feinkornanteil des Abfalls wird in einem weiteren
Schritt biologisch aufbereitet, wobei die Zielrichtung die
ser biologischen Aufbereitung im wesentlichen darin be
steht, die in der Feinkornfraktion enthaltene organische
Substanz weitestgehend abzubauen oder zumindest zu stabili
sieren und den Kohlenstoffanteil der Feinkornfraktion zu
erhöhen. Im Laufe der biologischen Behandlung werden die
zum Abtransport der Stoffwechselprodukte erforderlichen
Gase entfeuchtet, so daß diese Entfeuchtung auch eine
Trocknung der biologisch behandelten Feinkornfraktion mit
sich zieht. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevor
zugt, wenn die biologische Stabilisierung durch einen aero
ben Abbau der organischen Stoffe erfolgt. Unter aeroben Ab
bau werden in erster Linie biologische Abbauvorgänge ver
standen, die durch Bakterien bzw. sonstige Kleinlebewesen
in Gegenwart von Sauerstoff erfolgen. Der Rotteverlust bei
einem derartigen aeroben Abbau kann bis zu einem Drittel
des Ausgangsvolumens betragen.
Der nach der Klassierung abgetrennt Siebüberlauf
(Gröbkornanteil) hat erfahrungsgemäß einen hohen Anteil an
heizwertreichen Anteilstoffen.
Die biologisch stabilisierte, getrocknete und hinsicht
lich des Kohlenstoffgehaltes angereicherte Fraktion wird
dann gemeinsam mit der bei der Klassierung angefallenen
Grobkornfraktion einem zweiten Zerkleinerungsschritt zuge
führt. Dieser zweite Zerkleinerungsschritt, der beispiels
weise durch ein zweistufiges Shreddern oder - wie bereits
oben erwähnt - durch Brechen, Malen, Schneiden etc. erfol
gen kann, soll der maximale Partikeldurchmesser auf einen
Wert Dmax verringert werden, der wesentlich kleiner als dmax
ist.
Der derart zerkleinerte Abfall wird einem Abscheide
schritt zugeführt, in dem wiederum Schwerstoffe und
nichteisenhaltige Metalle abgeschieden werden. Erstere wer
den, wie bereits beschrieben, einer weiteren Verwertung,
beispielsweise in einer Bauschuttaufbereitungsanlage, zuge
führt oder aber deponiert. Die nichteisenhaltigen Metalle
werden nach einer Aufbereitung industriell vermarktet.
Nach der Abscheidung der Schwerstoffe und der nichtei
senhaltigen Metalle schließt sich ein weiterer Klassie
rungsschritt an, bei dem der zerkleinerte Abfall in eine
Feinkornfraktion mit dem maximalen Partikeldurchmesser Dmax
und einen Siebüberlauf (Grobkornfraktion) von Dmax aufge
trennt wird. Der nach der Klassierung anfallende Siebüber
lauf wird zurück zum zweiten Zerkleinerungsschritt geführt
und nochmals zerkleinert. Die heizwertreiche Feinkornfrak
tion mit einem Partikeldurchmesser < Dmax ist von Metallen
und Schwerstoffen befreit und äußerst heizwertreich, so daß
diese Feinkornfraktion sehr gut als Ersatzbrennstoff
geeignet ist. Dieser, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltene Ersatzbrennstoff soll unter dem Markennamen "C-
plus" vertrieben werden.
Für die Verwendung dieses Ersatzbrennstoffes bieten
sich nun zwei Alternativen an.
Gemäß der strichpunktiert eingezeichneten Alternative
wird der Ersatzbrennstoff, der aus einer Schüttung mit ei
nem Partikeldurchmesser < Dmax besteht, entweder in unver
änderter Form oder aber in kompaktierter Form (Formkörper)
in zementwerken oder anderen energieintensiven Produktions
prozessen eingesetzt, um Primärbrennstoffe zu ersetzen.
Bei einer alternativen Variante wird die heizwertreiche
Feinkornfraktion einem Wirbelschichtprozeß, beispielsweise
einer Wirbelschichtverbrennung zugeführt und die dabei ent
stehende Energie bei in Energieverbund stehenden energiein
tensiven Prozessen verwendet. Dieser Energieverbund kann
beispielsweise mit einem Kohlekraftwerk, Heizkraftwerken,
Zementwerken oder sonstigen Prozessen bestehen, die einen
erheblichen Energiebedarf haben. Durch den Wärmeaustausch
zwischen dem Wirbelschichtprozeß und dem energieintensiven
Prozeß können in erheblichem Maße Energie und entsprechende
Primärenergieträger eingespart werden.
Die Wirbelschichtverbrennung ist ein Verbrennungspro
zeß, bei dem eine auf einem Rost befindliche Schicht aus
granuliertem, inertem Material (beispielsweise Sand) mit
durchtretender Verbrennungsluft auf gewirbelt wird. Die
heizwertreiche Feinkornfraktion wird von oben in die zirku
lierende Wirbelschicht eingebracht, wobei aufgrund des in
tensiven Wärmeaustauschs innerhalb der Wirbelschicht eine
vollständige, nahezu rückstandslose Verbrennung erfolgt.
Bei der Wirbelschichtvergasung werden die festen Brenn
stoffe durch Zufuhr der erforderlichen Umwandlungsenergie
in den gasförmigen Zustand gebracht. Die Vergasung erfolgt
häufig in Generatoren bei erhöhtem Druck und Temperatur mit
Hilfe von Luft, Sauerstoff und Wasserdampf.
Anstelle der vorbeschriebenen Wirbelschichtprozesse
können auch andere, geeignete Verbrennungs- oder Verga
sungsverfahren verwendet werden. Wichtig ist, daß eine
vollständige Umwandlung stattfindet und somit die Immis
sionen unterhalb des im Bundesemissionsschutzgesetz fest
gelegten Grenzwertes liegen.
Die bei der Wirbelschichtverbrennung, -vergasung oder
einer sonstigen Verbrennung/Vergasung entstehende Asche
kann als Substitutionsmittel in der Baustoffindustrie,
beispielsweise bei der Zement- oder Ziegelherstellung ver
wendet werden. Alternativ dazu kann die Asche auch im Rah
men von Bergversatzmaßnahmen in Untertagedeponien abgela
gert werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird demzufolge
eine heizwertreiche Feinkornfraktion ausgebildet, die als
Substitutionsmittel für Primärenergieträger (fossile Brenn
stoffe etc.) direkt in energieintensiven Prozessen verwen
det werden kann. Bevorzugt wird es jedoch, die heizwertrei
che Feinkornfraktion in einer Wirbelschichtanlage oder
einer sonstigen geeigneten Verbrennungsanlage nahezu rück
standsfrei zu verbrennen oder vergasen und die frei wer
dende Energie durch Wärmeübertragung in einem energieinten
siven Prozeß, beispielsweise einem Heizkraftwerk, Zement
werken oder ähnlichem zu nutzen. Die bei der Verbrennung
entstehende Asche kann einer weiteren Verwertung, bei
spielsweise in der Baustoffindustrie, zugeführt werden oder
als Bergwerksversatzmittel eingesetzt werden.
Offenbart ist ein Verfahren zu Behandlung von Abfällen,
bei dem durch mechanische, thermische und biologische Be
handlung eine heizwertreiche Fraktion mit einem vorbestimm
ten Maximalpartikeldurchmesser erhalten wird, die entweder
als Ersatzbrennstoff in energieintensiven Prozessen ver
wendet werden kann, oder aber in einer Verbrennungsanlage
verbrannt wird, wobei die frei werdende Energie durch Ener
giekopplung in einem energieintensiven Prozeß nutzbar ist.
Claims (8)
1. Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfall, wobei
dieser in zerkleinerter Form einem Trennschritt zuge
führt wird, bei dem als Sekundärrohstoff verwendbare
Abfallbestandteile abgetrennt und in mechanisch, ther
misch oder biologisch aufbereiteter Form einer thermi
schen Behandlung zugeführt werden, dadurch gekennzeich
net, daß eine kohlenstoffreiche Fraktion des Ab
fallstoffes mit einer einen Grenzwert (Dmax) nicht
überschreitenden Partikelgröße entweder
- a) einer Verbrennung in einer Verbrennungs- oder Verga sungsanlage, insbesondere einer Wirbelschichtverbren nungs- oder Wirbelschichtvergasungsanlage zugeführt wird, die in Energieverbund mit einer energieintensiven Anlage, wie beispielsweise einem Heizkraftwerk betrieben wird, oder
- b) direkt als Ersatzbrennstoff in der energieintensiven Anlage eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufbereitung eine biologische Stabilisie
rung und/oder eine Trocknung einer Abfallfraktion um
faßt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die bei der Wirbelschichtverbrennung oder
-vergasung entstehende Asche, beispielsweise als
Bergversatz oder Substitutionsmittel in der Baustoffin
dustrie weiterverwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Aufbe
reitung wechselnd aufeinanderfolgende Zerkleinerungs-
und Siebschritte enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sich einem Zerkleinerungsschritt eine Abscheidung von
nichteisenhaltigen, eisenhaltigen oder schwerstoffhal
tigen Anteilen anschließt.
6. Verfahren nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abfallstoffe in einem ersten Zerklei
nerungs- und Siebvorgang in eine Feinkornfraktion und
eine Grobkornfraktion aufgeteilt werden, und die Klein
kornfraktion einer biologischen Stabilisierung zuge
führt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung oder
Vergasung mittels einer zirkulierenden Wirbelschicht
erfolgt.
8. Brennstoff, hergestellt nach einem Verfahren gemäß ei
nem der vorhergehenden Patentansprüche.
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D2 | Grant after examination | ||
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