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DE19803078B4 - Verfahren und Einrichtung zur automatischen Bahnführung eines Schiffes mit integriertem Bahnregler - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur automatischen Bahnführung eines Schiffes mit integriertem Bahnregler Download PDF

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DE19803078B4 DE19803078A DE19803078A DE19803078B4 DE 19803078 B4 DE19803078 B4 DE 19803078B4 DE 19803078 A DE19803078 A DE 19803078A DE 19803078 A DE19803078 A DE 19803078A DE 19803078 B4 DE19803078 B4 DE 19803078B4
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Holger Dipl.-Ing. Korte
Jürgen Prof. Dr.-Ing.habil. Majohr
Thomas Dr.-Ing. Buch
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Korte Holger Dr-Ing 18109 Rostock De
MAJOHR, JUERGEN, PROF.DR.-ING.HABIL., 18069 ROS, DE
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Abstract

Verfahren zur Bahnführung eines Schiffes mit integriertem Bahnregler, bei dem die Bahn- und Regelvorgaben in einem Sollbahngenerator 31 spurpunktabhängig als φs = fi1(s), λs = fi2(s), Φs = fi3(s), Rs = fi4(s) und vs = fi5(s) kodiert werden, wobei der Spurpunktparameter s die Weglänge auf der Sollbahn, φs die zum Spurpunkt gehörende geografische Breite, λs die geografische Länge, Φs die Richtung der Sollbahntangente im Spurpunkt, R5 der Krümmungsradius am Spurpunkt und vs die dem Spurpunkt zugehörige Bahnlängsgeschwindigkeit darstellen, mit einem Regelgrößentransformator 36, der aus der Ist-Position (φist, λist) und dem Istkurs ψist des Schiffes sowie den Bahn- und Reglervorgaben den Spurpunkt s auf der Sollbahn nach der Vorschrift YB 2 = [φist – φs(s)]2 + [λist – λs(s)]2→ min berechnet und dass ein Sollwertgeber 34 die nichtlineare Führungsbahn in eine lineare Sollbahn umwandelt, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits die Messdaten im Regelgrößentransformator 36 durch Transformation in Polarkoordinaten und Filterung in die...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Führung eines Schiffes auf vorgegebenen Bahnen, die diese mit Hilfe eines Sollbahngenerators 31 spurpunktabhängig nach der Vorschrift φs = fi1(s), λs = fi2(s), Φs = fi3(s), Rs = fi4(s), vs = fi5(s), i ∊ {1, 2, ..., n} codiert und auf einem Speichermedium abgelegt, wobei (φ, λ) die Position, Φ der Sollbahnwinkel, R der Drehradius und v die zu fahrende Bahngeschwindigkeit sind. Ein Regelgrößentransformator 36 berechnet aus den gemessenen Größen Schiffsposition (φist, λist), Kompasskurs Ψist, Kurswinkelgeschwindigkeit rist und Schiffsgeschwindigkeit vist = [vx, vy] die Regelgrößen Bahnabstand, Kurs, Kurswinkelgeschwindigkeit und Geschwindigkeit und schaltet diese auf die entsprechenden Teilregler des Bahnreglers 35. Diese Teilregler betreffen die Einzelregler für Bahnabstand 41, Kurs 42, Kurswinkelgeschwindigkeit 43 und Schiffslängsgeschwindigkeit 44, wobei 43 und 44 entfallen können. Weiterhin wird im Regelgrößentransformator 36 der Spurpunktparameter s der Sollbahnlinie berechnet, der auf einen Sollwertgeber geschaltet die Regelsollgrößen bestimmt. Die berechneten Regelgrößen des Regelgrößentransformators 36 gelangen ebenfalls auf einen Identifikator 37, der Schiffs- und Störmodell sowie die Reglerparameter in geeigneten Zeitabständen ermittelt und auf den Sollwertgeber 34 bzw. die Regler 35 schaltet.
  • Bekannt sind Regeleinrichtungen, die Schiffe entlang vorgegebener Bahnabschnitte führen. Solche Bahnabschnitte sind i. d. R. als Geraden, Kreisbögen oder Manövertrajektorien ausgelegt. Damit werden in allen Fällen den gemessenen Schiffspositionen bestimmte Wegabschnitte zugeordnet. Das kann nur bei relativ geringen Abweichungen von der Sollbahn erfolgen, da sonst keine eindeutige Zuordnung möglich ist. Hier schafft die sogenannte Line of Sight (LOS) Regelung Abhilfe, bei der die mit Attributen belegten Wegpunkte nach Detektion mit einem um das Fahrzeug gelegten Erfassungs-Ring auf den nachfolgenden Wegpunkt der Liste umschalten, Fussen: Guidance and Control of Ocean Vehicles, John Wiley & Sons Ltd, 1994. Nachteilig für die Bahregelung wirken sich dabei sprunghafte Änderungen des Kursvorgabewinkels aus, die zu großen Abweichungen führen.
  • Nach DE 41 10 249 A1 : Bahnregler für Schiffe, bei dem aus der gemessenen Schiffsposition die Ablage von der Sollbahn berechnet und als Regelabweichung auf einen Ablageregler gegeben wird, dessen Ausgangssignal an einem weiteren Vergleichspunkt mit einem Istkurs verglichen wird, wobei dem Vergleichspunkt für Soll- und Istkurs ein weiteres Signal zugeführt wird, das in Relation zum Schiebewinkel des Schiffes
    Figure 00010001
    steht, wobei vy die Geschwindigkeit des Schiffes in Quer- und vx die Geschwindigkeit des Schiffes in Längsrichtung ist. Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Becker, DE 196 25 561 A1 , sowie Kriegsman und Leblang, US 005523951 A .
  • Weiter lassen sich mit Hilfe von Bahntrajektorien beliebige krummlinige Sollbahnen vorgeben, beispielsweise für U-Boote, Thomas, Brindley, DE 38 82 138 T2 . Jedoch besteht hierbei ein wesentlicher Nachteil: Es müssen zunächst umfangreiche Optimierungsalgorithmen abgearbeitet werden, um einen Stellgrößenverlauf zu ermitteln, der einen gewünschten Bahnverlauf realisiert. Das kann umgangen werden, indem man eine bestimmte Manöverbibliothek zur Verfügung stellt, aber man kann dann nicht mehr jede beliebige Bahn vorgeben, z.B. Burns, Dove EP 0 179 595 A2 . Im freien Seeraum ist eine solche Strategie sicherlich ausreichend, vergl.: Holzhüter, T.: Struktur eines hochgenauen Bahnführungs-Systems für Schiffe, Tagungsmaterial Arbeitsgruppe B, 19. Internationale Tagung der Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow, 2.-3.11.1989, S. 86-96.
  • Fährt ein Schiff (möglicherweise Spezialschiff) in sehr engen Fahrwassern mit sich stets ändernden Bahnwinkeln Φ und Krümmungsradien R, so ist es nicht oder nur sehr schwer möglich, entsprechende Steuergrößen zu berechnen. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung mit einem Bahnregler für Schiffe zu schaffen, der auch bei sich städig ändernden Bahnwinkeln und -krümmungen eine ausreichende Regelgenauigkeit erreicht und die Stabilität der Regelung auch bei starken Wind- und Strömungseinflüssen gewährleistet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale der Patentansprüche 1–3.
  • Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird durch einen Sollbahngenerator 31 eine Bahnvorgabe mit einer endlichen Menge n von Bahnabschnitten in Form von Kreisbögen oder geraden Strecken erzeugt und die entsprechenden Bahnparameter Position (φs, λs), Bahnwinkel Φ5, Krümmungsradius R5 sowie Fahrgeschwindigkeit vs spurpunktabhängig codiert: φs = fi1(s), λs = fi2(s), Φs = fi3(s), Rs = fi4(s), vs = fi5(s); i ∊ {1...n} (1)
  • Ein so generierter Bahnabschnitt kann beliebig klein gewählt werden, wodurch sich praktisch jede Bahnvorgabe realisieren läßt, mit den Besonderheiten, daß der Krümmungsradius eine untere Schranke aufgrund der Schiffsdynamik besitzt und ein gerader Bahnabschnitt den Krümmungsradius unendlich aufweist. Diese Sollbahncodierung gelangt neben den Sensorgrößen Geschwindigkeit vist, DGPS-Position (φist, λist) (oder in der Genauigkeit vergleichbare Position), Kreiselkurs ψist und Kurswinkelgeschwindigkeit rist in einen Regelgrößentransformator 36. Im Regelgrößentransformator wird aus Position und Kreiselkurs zunächst der Spurpunktparameter s(φist, λist) auf der Sollbahn ermittelt. Dieser wird auf einen Sollwertgeber 34 geschaltet.
  • Der Spurpunkt stellt den Punkt der Sollbahn mit dem minimalen Abstand zur gemessenen Position dar, siehe 1. Er wird ermittelt aus der Nullstelle der 1. Ableitung der quadrierten Abstandsfunktion: YB 2 = [φist – φs(s)]2 + [λist – λs(s)]2 → min (2)
  • Im Falle von Mehrdeutigkeiten, z.B. bei Wendeschleifen, wird mit Hilfe des Kurses ψist und des vergangenen Spurpunktes salt eine eindeutige Zuordnung erreicht. Parallel zur Spurpunktberechnung werden die Meßgrößen im Regelgrößentransformator 36 gefiltert, die Regelgröße Bahnabstand YBist, aus der gemessenen Position erzeugt und auf den Bahnregler 35 geschaltet.
  • Der für die erfindungsgemäße Einrichtung verwendete Sollwertgeber 34 setzt die spurpunktabhängigen Sollbahngrößen in zeitabhängige Reglersollwerte unter Nutzung des aktuellen Spurpunkteparameters s aus dem Regelgrößentransformator 36 mit Hilfe der aktuellen Schiffsmodell-, Regler- und Störmodellparameter aus dem Identifikator 37 um.
  • Der um die modell- und geschwindigkeitsabhängige Vorhaltestrecke 1 korrigierte Spurpunktparameter s* wählt aus der Sollgrößendatenbank die aktuellen Sollbahngrößen aus. Aus der Sollgeschwindigkeit vsoll(s) und dem Drehradius Rsoll(s) wird im Wandlerblock 53 die Zwischengröße der Solldrehrate r(s*) errechnet und um den Faktor der Abweichung der Istgeschwindigkeit von der Sollgeschwindigkeit korrigiert. Die Vorhaltestrecke 1 ist dabei die Distanz vom Ort des Ruderlegens bis zum Schnittpunkt der Anfangskurslinie mit der Manbvertrajektorie des Schiffsmodells.
  • Figure 00020001
  • Durch einen Vergleich des Integrals der Vorgabedrehrate rsoll(s) mit dem Sollbahnwinkel Φsoll(s) wird im Wandler für Reglersollgrößen 53 ein vorzeichenrichtiger Drehratenimpuls erzeugt, der an die Dynamik der Rudermaschine angepaßt ist. Gleichzeitig wird der Drehratenreglersollwert rsoll(t) einem Vorfilter 54 für die Erzeugung des Kursreglersollwertes ψsoll(t) zugeführt, welches erfindungsgemäß dem Ausgangssignal des Systems mit der Übertragungsfunktion aus der Einheit von Drehratenregler Gr(p) und Schiffsmodell Fr(p) mit der Laplace-Variablen p entspricht:
    Figure 00020002
  • Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Bahnregler 41 und der Kursregler 42 während der Drehratenregelung nicht abgeschaltet werden muß oder nicht gegen den Drehratenregler 43 arbeitet. Gleichzeitig wird dem Kursreglersollwert ψsoll(t) über ein Vorfilter 56 ein Korrekturkurs ψkorr(t) aufgeschaltet, der aus dem Driftvektor, erzeugt durch Strömung und Windeinfluß, bestimmt wird.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
  • 1: Prinzipskizze zur Bestimmung des Spurpunktes und der Bahnabweichung
  • 2: Vektordreiecke zur Ermittlung der Driftkorrektur
    • a) Ermittlung der Drift (passives Stromdreieck)
    • b) Kompensation der Drift (aktives Stromdreieck)
  • 3: Strukturbild der Bahnführungseinrichtung
  • 4: Innere Struktur des Bahnreglers, ausgeführt als Kaskadenregler
  • 5: Funktionsbild des Sollwertgebers 34
  • In 3 ist die Einrichtung dargestellt, die das erfindungsgemäße Verfahren realisiert mit den Blöcken Sollbahngenerator 31, Sollwertgeber 34, Bahnregler 35, Regelgrößentransformator 36 und Identifikator 37. Der Sollbahngenerator 31 stellt die Schnittstelle zum Bedienpersonal dar, er wandelt Bahnvorgaben in die Codes nach Gleichung 1 um und legt sie in einer Datenbasis 51 zum Zugriff für den Sollwertgeber 34 und Regelgrößentransformator 36 ab. Im Regelgrößentransformator 36 werden die Meßdaten der Sensoren 33 in die Regelgrößen transformiert. Diese werden als Istgrößen auf den Bahnregler 35 und auf den Identifikator 37 geschaltet. Gleichzeitig werden der Spurpunkt s und die gemessene Schiffslängsgeschwindigkeit vist(t) auf den Sollwertgeber 34 geschaltet.
  • Ein Identifikator 37 sammelt in einem Puffer alle Meß- und Regelgrößen mit ausreichender Anregung, die für eine Parameterbestimmung des Schiffs- und Störmodells nötig sind. Unter Verwendung eines Schätzverfahrens können sowohl die Parameter eines einfachen Bahnmodells als auch die Parameter eines vereinfachten Störmodells ermittelt werden. Die Gesamtdrift kann aus den Meßwerten Geschwindigkeit vist(t) und Kurs über Grund (Bahnwinkel) Φist(t) sowie aus dem Bahnwinkel Φ und der Bahngeschwindigkeit v durchs Wasser, die sich durch Modellrechnung (Übertragungsfunktion nach Gleichung 5) aus den gemessenen Werten für die Ruderlage δist(t), die Längsgeschwindigkeit durch Wasser vWx(t) und dem Kompaßkurs ψist(t) ergeben, bestimmt werden. Durch Vektorsubtraktion von Bahn über Grund (Φist, vist) und Bahn durch das Wasser (Φ, v) wird der Driftvektor (Φd, vd) bestimmt (2). Zeitkonstanten-Bahnmodell:
    Figure 00040001
  • Störmodell:
    • ψkorr = Φist – Φ (6)
  • Aus den Modellparametern des Schiffes lassen sich ausgehend von festgelegten Regelungskriterien die einzustellenden Parameter des Bahnreglers 35 bestimmen. Die Parameter des identifizierten Stör- und Schiffsmodells werden auf den Sollwertgeber 34 geschaltet. Der Identifikator 37 kann jedoch durch eine Adaptionseinrichtung auf der Grundlage einer Meßsensorik für Umwelt- und Schiffsgrößen ersetzt werden. Der Sollwertgeber 34 hat die Aufgabe, die spurpunktabhängigen Bahnvorgaben mit den Informationen von Regelgrößentransformator 36 und Identifikator 37 in die zeitabhängigen Führungsgrößen für den Bahnregler umzuwandeln. Im Bahnregler 35 werden nach dem Vergleich der Führungsgrößen mit den entsprechenden Istgrößen die Vorgaben für die Steuerorgane bestimmt und auf die entsprechenden Schnittstellen des Schiffes 32 geschaltet.
  • Nach 4 ist der Bahnregler als dreistufiger Kaskadenregler 4143 und einem parallelen Geschwindigkeitsregler 44 ausgelegt. Damit werden praktisch alle Bewegungszustände geregelt, so daß er auch als Zustandsregler ausgelegt werden kann. Der Kaskadenregler besteht aus einem PI-Bahnabstandsregler 41, einem untergeordneten PI-Kursregler 42 und einem PID-Drehratenregler 43. Er zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß neben einer Korrekturvorgabe durch den übergeordneten Regler eine Sollwertgröße durch den Sollwertgeber 34 aufgeschaltet wird. So werden sowohl Strom- und Winddrift am Kursregler als auch die Manöverträgheit des Schiffes am Drehratenregler kompensiert. Die Reglerparameter der Einzelregler lassen sich durch einen Identifikator 37 oder eine nicht dargestellte Adaptionseinrichtung geschwindigkeits- und beladungsabhängig einstellen. 5 zeigt den Sollwertgeber, der dazu dient, aus den spurpunktabhängigen Sollbahnparametern, die in der Datenbasis 51 abgelegt sind, die zeitabhängigen Sollwerte Solldrehrate rsoll(t), Sollkurs ψsoll(t), Sollbahnabweichung YBsoll(t) und Sollgeschwindigkeit vsoll(t) zu berechnen und auszugeben. Aus dem vom Regelgrößentransformator ausgegebenen aktuellen Spurpunktparameter sist wird unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit vist und des durch das Schiffsmodell festgelegten Zeitverhaltens im Vorhalteblock 52 ein um die Vorhaltestrecke 1 korrigierter Spurpunktparameter s* ermittelt, der die zugehörigen Sollbahnparameter aus der Sollbahndatenbasis 51 auswählt. Aus den spurpunktabhängigen Sollgrößen werden unter Berücksichtigung der gemessenen Geschwindigkeit vist(t) im Wandlerblock 53 die zeitabhängigen Größen bestimmt. Bekannte Verfahren betreffen die Ermittlung der Drehrate aus Bogenradius und Geschwindigkeit sowie die Bestimmung des zeitlichen Verlaufes des Kurses als Integral über die Drehrate. Die zeitabhängige Solldrehrate rsoll(t) wird als Sollwert für den Drehratenregler 43 ausgegeben. Gleichzeitig werden in einem Vorfilter 54, welches das Modell des Kurs- und Bahnregelkreises beinhaltet, die Sollwerte für den Kurs- und Bahnregler dynamisch derart bearbeitet, daß die einzelnen Regler 41, 42 der Reglerkaskade 4143 nicht gegeneinander arbeiten. Außerdem wird aus dem Bahnvektor, bestehend aus Bahnwinkel und Bahngeschwindigkeit, und dem Driftvektor als Störmodell unter Anwendung bekannter Verfahren der Vektoralgebra im Driftkorrekturblock 55 der Korrekturkurswinkel zur dynamischen Störgrößenkompensation ermittelt und nach Passieren eines Störgrößenvorfilters 56 zur Dynamikanpassung zum Sollkurs ψsoll(t) für den Kursregler 42 verknüpft. Diese Vorsteuerung bewirkt eine wesentliche Verbesserung der Bahnregelung auf krummlinigen Bahnen.
  • 31
    Sollbahngenerator
    32
    Schiff mit Ruder und Schraube (Regelstrecke mit Stellgliedern)
    33
    Sensoren (DGPS, Kreisel, Log, ggf. Inertialsensoren)
    34
    Sollwertgeber
    35
    Bahnregler (Gesamtausführug)
    36
    Regelgrößentransformator
    37
    Identifikator für Schiffs- und Störmodell
    41
    Bahnabstandsregler
    42
    Kursregler
    43
    Drehratenregler
    44
    Geschwindigkeitsregler
    51
    Datenbasis für Sollbahnparameter
    52
    Vorhalteblock Manöverträgheit
    53
    Wandler für Reglersollgrößen
    54
    Vorfilter für Kompensation der Schiffsdynamik
    55
    Driftkorrekturblock
    56
    Vorfilter für Störgrößenaufschaltung

Claims (3)

  1. Verfahren zur Bahnführung eines Schiffes mit integriertem Bahnregler, bei dem die Bahn- und Regelvorgaben in einem Sollbahngenerator 31 spurpunktabhängig als φs = fi1(s), λs = fi2(s), Φs = fi3(s), Rs = fi4(s) und vs = fi5(s) kodiert werden, wobei der Spurpunktparameter s die Weglänge auf der Sollbahn, φs die zum Spurpunkt gehörende geografische Breite, λs die geografische Länge, Φs die Richtung der Sollbahntangente im Spurpunkt, R5 der Krümmungsradius am Spurpunkt und vs die dem Spurpunkt zugehörige Bahnlängsgeschwindigkeit darstellen, mit einem Regelgrößentransformator 36, der aus der Ist-Position (φist, λist) und dem Istkurs ψist des Schiffes sowie den Bahn- und Reglervorgaben den Spurpunkt s auf der Sollbahn nach der Vorschrift YB 2 = [φist – φs(s)]2 + [λist – λs(s)]2→ min berechnet und dass ein Sollwertgeber 34 die nichtlineare Führungsbahn in eine lineare Sollbahn umwandelt, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits die Messdaten im Regelgrößentransformator 36 durch Transformation in Polarkoordinaten und Filterung in die Istgrößen Schiffslängsgeschwindigkeit vist, Bahnabstand YBist, Kurs ψist und Kurswinkelgeschwindigkeit rist und andererseits die Parameter der nichtlinearen Sollbahn mit Hilfe des Spurpunktes s aus der Bahnvorgabe des Sollbahngenerators 31 im Sollwertgeber 34 durch Polarkoordinatentransformation in lineare Sollbahnparameter umgewandelt und diese als zeitabhängige Ist- und Sollgrößen dem Bahnregler 35 zugeführt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einem Bahnregler 35 in robuster oder adaptiver Ausführung die Führungsgröße der Kurswinkelgeschwindigkeit rsoll entsprechend eines identifizierten oder fest eingestellten Modells der Schiffsbewegung um einen Zeitbetrag T vorgehalten wird, der der Zeitverzögerung des Bahnverhaltens entspricht und dass der Führungsgröße des Kurses ein Korrektursignal zugeführt wird, das sich entsprechend der Gesamtdrift aus den Störgrößen Strom und Wind aus der Gleichung ψkorr = Φist – Φ bestimmt.
  3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentansprüchen 1 und 2, bestehend aus den Baugruppen Sollbahngenerator 31, Bahnregler 35, Regelgrößentransformator 36 und Sollwertgeber 34, der seinerseits einen robusten oder adaptiven Vorhalteblock 52 beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass dieser zur Kompensation der Manöverträgheit des Schiffes einen korrigierten Spurpunktparameter s* generiert, aus dem die Datenbasis 51 die spurpunktabhängigen Sollbahndaten Φ(s*), R(s*) und v(s*) für den Wandlerblock 53 bereitstellt, welcher seinerseits die Zwischengröße r(s*) unter Berücksichtigung der aktuellen Geschwindigkeit vs berechnet und auf das modellabhängige Vorfilter 54 leitet, so dass die einzelnen Teilregler des Bahnreglers nicht gegeneinander arbeiten sowie weiterhin dem Kurses ψsoll(t) ein zusätzliches Signal ψkorr zur Kompensation der Gesamtdrift aus Strom, Wind und Seegang aufgeschaltet wird.
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Takero, Hongo u.a.: An Automatic Guidance System of a Self-Controlled Vehicle. In: Cox, I. J. and Wilfong, G. T. (Editiors): Autonomous Robot Vehi- cles. Springer Verlag 1990, S.32-37
Takero, Hongo u.a.: An Automatic Guidance System of a Self-Controlled Vehicle. In: Cox, I. J. and Wilfong, G. T. (Editiors): Autonomous Robot Vehicles. Springer Verlag 1990, S.32-37 *

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